Erfolgsbestimmung in Kooperationen: Entwick- lungsstand und ...
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2 Gr<strong>und</strong>begriffe<br />
von Ressourcen <strong>und</strong> Kapazitäten), die Risikohandhabung (z. B. Aufteilung des Investitions-<br />
bedarfs bei F&E-Projekten) <strong>und</strong>/oder die Wettbewerbsbee<strong>in</strong>flussung (z. B. Bildung von Ge-<br />
genkräften zu anderen Wettbewerbern). 58<br />
Die Aufgabe der sich anschließenden Phase der Netzwerk- <strong>und</strong> Umweltanalyse besteht im<br />
Identifizieren von (strategischen) <strong>Entwick</strong>lungslücken bzw. –potentialen. Ihre Spezifikation<br />
erfolgt dadurch, daß die gegenwärtige Situation des Netzwerks sowie se<strong>in</strong>e zukünftigen<br />
Möglichkeiten <strong>und</strong> Bedrohungen bestimmt werden. Dieser Vorgang abstrahiert also von den<br />
e<strong>in</strong>zelnen Branchenumwelten der beteiligten Unternehmen <strong>und</strong> nimmt die erweiterte Sicht<br />
des Netzes e<strong>in</strong>. Vor allem <strong>in</strong> fokalen bzw. strategischen Netzen umfaßt diese Phase auch<br />
e<strong>in</strong>e Analyse der (zukünftigen) Wettbewerbsposition des Netzes gegenüber Konkurrenz-<br />
netzwerken <strong>und</strong> anderen Konglomeraten. 59 Im Ergebnis liefert die Netzwerk- <strong>und</strong> Um-<br />
weltanalyse e<strong>in</strong>e Aussage darüber, <strong>in</strong>wieweit die netzwerk<strong>in</strong>ternen Ressourcen <strong>und</strong> Kom-<br />
petenzen ausreichen bzw. entwickelt werden müssen, um unter den gegebenen <strong>und</strong> zukünf-<br />
tigen Wettbewerbs- <strong>und</strong> Umfeldbed<strong>in</strong>gungen den übertrieblichen Kooperationszweck zu er-<br />
reichen.<br />
Im Mittelpunkt der Phase der Strategiebildung (strategische Planung im engeren S<strong>in</strong>ne)<br />
steht die (systematische <strong>und</strong> bewußt geplante) Formulierung, Bewertung <strong>und</strong> Auswahl von<br />
Netzwerkstrategien. 60 Typischerweise werden sich auch dieser Phase Unterschiede zwi-<br />
schen fokalen <strong>und</strong> polyzentrischen Netzwerken Unterschiede ergeben. In hierarchischen<br />
Netzen steuert der fokale Knoten zu wesentlichen Teilen die Positionierung der Partner im<br />
Netzwerk sowie die Wettbewerbspositionierung des Gesamtverb<strong>und</strong>es. Netzwerkstrategien<br />
werden hier mehr oder weniger „patriarchalisch“ für die Mitglieder formuliert. Demgegenüber<br />
formieren sich heterarchische Netzen kollektive Strategien eher durch e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>schaftli-<br />
chen <strong>Entwick</strong>lungsprozeß. 61 Unabhängig vom Grad die Partizipation der Netzwerkmitglieder<br />
umfaßt die Strategieentwicklung folgende Teilplanungen: 62<br />
� e<strong>in</strong>e Programmplanung, <strong>in</strong> der das gr<strong>und</strong>sätzliche Leistungsprogramm, d. h. die ange-<br />
botenen Produkte oder Dienstleistungen des Netzwerks festgelegt wird,<br />
� e<strong>in</strong>e Erfolgsplanung, <strong>in</strong> der die Kriterien für die Messung der kooperativen Zielerfüllungs-<br />
grade bestimmt <strong>und</strong> quantifiziert werden, <strong>und</strong><br />
58<br />
Vgl. Beck (1998), S. 75f.<br />
59<br />
Vgl. Hippe (1997), S. 121f.<br />
60<br />
Netzwerkstrategien bilden damit e<strong>in</strong>en Sonderfall kollektiver Unternehmensstrategien, die durch das beabsichtigte<br />
Vorgehen der e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>enen Organisationen entwickelt wird. Damit grenzen sie sich von zufälligen,<br />
<strong>in</strong>tuitiv entstehenden Geme<strong>in</strong>schaftsstrategien ab. Vgl. Bresser (1989), S. 546.<br />
61<br />
Vgl. Beck (1998), S. 93.<br />
62 Vgl. Wall (1999b), S. 413f.<br />
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