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Erfolgsbestimmung in Kooperationen: Entwick- lungsstand und ...

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4 Konzeption e<strong>in</strong>er Erfolgsbewertung für Unternehmensnetze<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf den Bewertungsumfang wurde bereits zwischen e<strong>in</strong>- <strong>und</strong> mehrdimensiona-<br />

len Verfahren differenziert, welche die Dichotomie zwischen monetären <strong>und</strong> nicht-monetären<br />

Erfolgs<strong>in</strong>terpretationen widerspiegelt. 154 Daneben lassen sich die Verfahren h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Bewertungsstruktur <strong>in</strong> Brutto- <strong>und</strong> Nettomethoden unterteilen. Erfolg wird dabei mit der<br />

<strong>Entwick</strong>lung entweder von Nutzen- bzw. Aufwandsgrößen oder von Verhältnis- bzw. Diffe-<br />

renzwerten gleichgesetzt, die sich aus ihrer Verknüpfung ergeben. Nutzengrößen umfassen<br />

dabei alle Kriterien, die im weitesten S<strong>in</strong>ne gewünschte, positive Effekte beschreiben, die<br />

also sowohl quantitativer bzw. monetärer als auch qualitativer Art se<strong>in</strong> können. Umgekehrt<br />

bezeichnen Aufwandsgrößen allgeme<strong>in</strong> unerwünschte, negative Effekte, also neben Auf-<br />

wendungen im S<strong>in</strong>ne bewerteter Ressourcenverbräuche auch nicht-monetäre Nachteile.<br />

Durch Komb<strong>in</strong>ation dieser Interpretationsmöglichkeiten läßt sich e<strong>in</strong>e Klassifikation möglicher<br />

Bewertungsverfahren gew<strong>in</strong>nen, die pr<strong>in</strong>zipiell auch für die kollektive Bestimmung des Netz-<br />

werkerfolgs <strong>in</strong> Frage kommen (vgl. Abb. 4.2/1).<br />

Die Diskussion bestehender Ansätze zur e<strong>in</strong>zelbetrieblichen Kooperationsbewertung hat<br />

allerd<strong>in</strong>gs deutlich gemacht, daß zwischen den Verfahren deutliche Unterschiede im H<strong>in</strong>blick<br />

auf ihre Eignung für die kollektive <strong>Erfolgsbestimmung</strong> <strong>in</strong> Netzwerken existieren. Als e<strong>in</strong>ge-<br />

schränkt aussagefähig wurden dabei die Wertsteigerungsanalyse identifiziert, da sie Erfolg<br />

re<strong>in</strong> monetär <strong>in</strong>terpretiert, aber auch hohe formale Anforderungen stellt, die <strong>in</strong> Netzen nur<br />

bed<strong>in</strong>gt erfüllt werden können. Diese Argumentation läßt sich gr<strong>und</strong>sätzlich auf alle Verfah-<br />

ren der Wirtschaftlichkeitsrechnung, aber auch auf die klassische Erlösrechnung übertragen.<br />

Ebenso ungeeignet s<strong>in</strong>d Verfahren, die den Nutzen der Zusammenarbeit vernachlässigen<br />

<strong>und</strong> Erfolg nur aus der Aufwandsentwicklung ableiten. Dies entspricht weder dem betriebs-<br />

wirtschaftlichen Erfolgsverständnis noch dem Zweck der kollektiven Erfolgsbeurteilung. Da-<br />

durch verbleiben die Nutzwert-Analyse, die Nützlichkeitsanalyse <strong>und</strong> die Nutzwert-Kosten-<br />

Analyse im engeren Kreis adäquater Verfahren. Allerd<strong>in</strong>gs konzentrieren sich die folgenden<br />

Ausführungen alle<strong>in</strong> auf die Nutzwert-Kosten-Analyse, weil sie sich zum e<strong>in</strong>en mit der theo-<br />

retischen Erfolgs<strong>in</strong>terpretation deckt, nach der Erfolg üblicherweise als „Überschußgröße“<br />

aus Nutzen <strong>und</strong> Aufwand def<strong>in</strong>iert ist. 155 Zum anderen entspricht sie auch durch die Orientie-<br />

rung an Kosten dem <strong>in</strong> der Praxis vorherrschenden Verständnis von „Aufwand“. Die Anwen-<br />

dung des Verfahren setzt damit jedoch voraus, daß <strong>in</strong>sbesondere die benötigten Kosten<strong>in</strong>-<br />

formationen vorhanden <strong>und</strong> zugänglich s<strong>in</strong>d. Diese Bed<strong>in</strong>gung wird sich <strong>in</strong> der Praxis nicht<br />

immer erfüllen lassen, vor allem dann nicht, wenn zur Datenermittlung e<strong>in</strong> vergleichsweise<br />

hoher Aufwand erforderlich ist. In solchen Fällen wird sich die Erfolgsbeurteilung als Analyse<br />

des Brutto-Erfolgs auf die Nutzwertanalyse beschränken, die jedoch methodisch <strong>in</strong> der<br />

154 Vgl. Abschnitt 3.2.1.<br />

155 Vgl. Koch (1981), Sp. 488f.<br />

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