Erfolgsbestimmung in Kooperationen: Entwick- lungsstand und ...
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3 <strong>Entwick</strong><strong>lungsstand</strong> der <strong>Erfolgsbestimmung</strong> <strong>in</strong> der Kooperationsforschung<br />
relevanten positiven <strong>und</strong> negativen E<strong>in</strong>flüsse <strong>und</strong> Wirkungen der Zusammenarbeit abbilden<br />
lassen. Zum anderen muß zwischen den Anforderungen Überscheidungsfreiheit bestehen,<br />
um verfälschende Mehrfachbewertungen zu vermeiden. Für e<strong>in</strong>e Grobprüfung der Unabhän-<br />
gigkeit können die Anforderung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Matrixdarstellung überführt <strong>und</strong> zeilenweise mite<strong>in</strong>-<br />
ander verglichen werden. Im Überschneidungsfall s<strong>in</strong>d die entsprechenden Anforderungen<br />
entweder aus der Anforderungsliste zu elim<strong>in</strong>ieren oder weiter zu differenzieren, bis sie<br />
(weitgehend) unabhängig vone<strong>in</strong>ander s<strong>in</strong>d.<br />
Nachdem aus der Liste die obligatorisch zu erfüllenden Anforderungen (sog. Festforderun-<br />
gen) separiert wurden, s<strong>in</strong>d für verbleibenden Anforderungen Bewertungskriterien <strong>in</strong> Form<br />
von Merkmalen festzulegen. Durch soll die Eignung e<strong>in</strong>er Kooperation h<strong>in</strong>sichtlich der jewei-<br />
ligen Anforderungen gemessen werden. Bei e<strong>in</strong>igen Anforderungen kann es <strong>in</strong>folge ihrer<br />
Komplexität erforderlich se<strong>in</strong>, mehrere quantifizierbare Merkmale zur Abbildung zu verwen-<br />
den. Lassen sich auch diese Merkmale noch nicht ausreichend quantifizieren, so s<strong>in</strong>d sie<br />
weiter <strong>in</strong> sie kennzeichnende, untergeordnete Merkmale aufzuspalten, die ihrerseits für e<strong>in</strong>e<br />
Quantifizierung weiter unterteilt werden müssen usw. Als Ergebnis dieses Ableitungsprozes-<br />
ses entsteht e<strong>in</strong>e Merkmalshierarchie. Jedem E<strong>in</strong>zelmerkmal ist dann entsprechend se<strong>in</strong>er<br />
Bedeutung für das Unternehmen bzw. für die Entscheidungsträger e<strong>in</strong> Gewichtungsfaktor <strong>in</strong><br />
Form e<strong>in</strong>er Wertziffer zuzuordnen. Die bedeutenden Merkmale erhalten also höhere, die<br />
weniger wichtigen Merkmale niedrigere Wertziffern. Als Verfahren zur Vergabe der Wertzif-<br />
fern werden häufig die Methoden des „<strong>in</strong>tersektoralen paarweisen Vergleichs“ <strong>und</strong> des „ex-<br />
ternen paarweisen Vergleichs“ verwendet. Abschließend s<strong>in</strong>d die zwischen den gewichteten<br />
Merkmale bestehenden Abhängigkeiten im Rahmen e<strong>in</strong>er Interdependenzanalyse zu ermit-<br />
teln <strong>und</strong> zu bere<strong>in</strong>igen.<br />
Aufgabe des dritten Schritts ist die Operationalisierung <strong>und</strong> Normierung der Merkmale im<br />
Vorgriff auf die eigentliche Bewertung. Je Merkmal ist dazu zunächst e<strong>in</strong> Skalierung festzu-<br />
legen, die abhängig von der Eigenschaft des Merkmals stetig oder diskret se<strong>in</strong> kann. Bei<br />
qualitativen Merkmalen wird häufig auf e<strong>in</strong>e Punktwertskala von 0 bis 6 zurückgegriffen. An-<br />
schließend müssen für jedes Merkmal die m<strong>in</strong>imal <strong>und</strong> maximal zulässigen Werte festgelegt<br />
werden, durch die der Relevanzbereich abgegrenzt wird. Außerhalb dieses Bereichs liegen-<br />
de Werte führen zum Ausschluß der Kooperationsalternative. Schließlich s<strong>in</strong>d die unter-<br />
schiedlichen Skalen auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen <strong>und</strong> dimensionslosen Wertmaßstab zu transfor-<br />
mieren, der als Erfüllungsgrad <strong>in</strong>terpretiert werden kann. Dies geschieht mit Hilfe von Zuord-<br />
nungsfunktionen, durch die Merkmalsquantitäten auf e<strong>in</strong>e typischerweise von 0 bis 100 rei-<br />
chende Skala abgebildet werden. Die Form der Zuordnungsfunktion kann durch Entschei-<br />
dungsträger nach dessen Nutzenvorstellungen def<strong>in</strong>iert werden. Für qualitative Merkmale<br />
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