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Erfolgsbestimmung in Kooperationen: Entwick- lungsstand und ...

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2 Gr<strong>und</strong>begriffe<br />

men. 94 Gegenstand der systembildenden (bzw. systemgestaltenden) Aufgaben ist der Auf-<br />

bau <strong>und</strong> die Anpassung der Methoden <strong>und</strong> Instrumente, die <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Führungsteilsy-<br />

stemen e<strong>in</strong>gesetzt werden. Demgegenüber konzentrieren sich die systemkoppelnden (bzw.<br />

prozeßunterstützenden) Controll<strong>in</strong>g-Aufgaben auf die Unterstützungsaktivitäten bei der Er-<br />

stellung, Durchsetzung <strong>und</strong> Kontrolle von Plänen der Unternehmensführung für die Realisa-<br />

tionshandlungen im Leistungssystem.<br />

2.3.2 Netzwerk-Controll<strong>in</strong>g als organisatorische Spezialisierungsform<br />

Auch für die Charakterisierung des Netzwerk-Controll<strong>in</strong>g kann zwischen e<strong>in</strong>er funktionalen<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>stitutionalen Sichtweise differenziert werden. Als Funktion umfaßt das Netz-<br />

werkcontroll<strong>in</strong>g alle Maßnahmen, durch die das (überbetriebliche) Netzwerkmanagement bei<br />

der Abstimmung der netzwerk<strong>in</strong>ternen Leistungserstellung zur Erreichung der geme<strong>in</strong>sam<br />

angestrebten Komplementaritätsvorteile unterstützt wird. Das Netzwerkcontroll<strong>in</strong>g koord<strong>in</strong>iert<br />

die Führungsprozesse der beteiligten Unternehmen, stellt den dafür erforderlichen Informati-<br />

onsfluß sicher <strong>und</strong> sorgt damit für die rechtliche, personale, <strong>in</strong>formationelle <strong>und</strong> organisatori-<br />

sche Integration der Partner, die zur zielorientierten Steuerung des Netzes benötigt wird. 95 Im<br />

Unterschied zum E<strong>in</strong>zelunternehmen weist die Koord<strong>in</strong>ationsfunktion <strong>in</strong> Netzen allerd<strong>in</strong>gs<br />

zwei gr<strong>und</strong>legende Besonderheiten auf:<br />

1. Wie dem Controll<strong>in</strong>g generell, so stehen auch dem Netzwerkcontroll<strong>in</strong>g zur Bewältigung<br />

der Koord<strong>in</strong>ationsaufgaben dieselben Instrumente <strong>und</strong> Mechanismen zur Verfügung, die<br />

auch zu Primärkoord<strong>in</strong>ation genutzt werden. In <strong>in</strong>tegrierten Unternehmen handelt es sich<br />

dabei um strukturelle Koord<strong>in</strong>ationsmechanismen, die die persönliche Weisung <strong>und</strong> die<br />

Selbstabstimmung (als personenorientierte Koord<strong>in</strong>ationsformen) sowie Programme <strong>und</strong><br />

Pläne (als technokratische oder unpersönliche Koord<strong>in</strong>ationsformen) umfassen. Die per-<br />

sönliche Weisung bildet oft das dom<strong>in</strong>ierende Koord<strong>in</strong>ations<strong>in</strong>strument im Leitungssy-<br />

stem e<strong>in</strong>es Unternehmens. Im Unterschied hierzu spielen hierarchische Entscheidungs-<br />

systeme <strong>in</strong> Netzwerken <strong>in</strong>folge des (zum<strong>in</strong>dest de jure existierenden) Gleichordnungs-<br />

verhältnisses allenfalls für die derivative Führung (etwa die Auftragsmanager) e<strong>in</strong>e Rolle.<br />

Auch Programme können <strong>in</strong>folge der begrenzten Formalisierbarkeit der Zusammenarbeit<br />

<strong>in</strong> Netzen (bed<strong>in</strong>gt durch die Fluidität im Partner-Pool sowie durch die auftragsbezogene<br />

Bildung von Projektteams) nur sehr e<strong>in</strong>geschränkt zur Koord<strong>in</strong>ation herangezogen wer-<br />

den. Primäre Koord<strong>in</strong>ations<strong>in</strong>strumente <strong>in</strong> Netzwerken s<strong>in</strong>d die Selbstabstimmung <strong>und</strong><br />

Pläne. Zusätzlich tritt <strong>in</strong> Unternehmensnetzwerken allerd<strong>in</strong>gs auch die nicht-strukturelle<br />

Koord<strong>in</strong>ation im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>gegrenzten Abstimmung über Marktmechanismen auf.<br />

94 Vgl. etwa Schweitzer/Friedl (1992), S. 155.<br />

95 Vgl. Scholz (1995), S. 183.<br />

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