braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
gründlich, Die ältesten wißen die Kunst. die Sprüche heiliger Schrift fertig aufzuschlagen.<br />
Einige sprachen die Wörter zu geschwinde aus. welcher Umstand<br />
vielleicht eine unnöhtige Furcht zum Grunde hatte. Weswegen ich desfals eine<br />
gantz freundliche Erinnerung gegeben. Ein Mädgen von fünf Jahren wußte daselbst<br />
sehr viel Latein und mehr sententias als ich.<br />
Am 2ten Jun. predigte ich zu Ingeleben am Bußtage und des Nachmittags<br />
examinirte ich die Schulkinder. Diese bestunden mehren teils gar wohl.<br />
Am 3ten }un. war ich noch im Amte }erxheim. nahmentlich zu Baierstät.<br />
Der Schulmeister S c h u I t z e hat die Sd,ulkinder daselbst auf eine gute und<br />
ausnehmende Weise unterrichtet.<br />
Am 4ten }un. examinirte ich die Schuljugend zu Gebbensleben. wohin die<br />
von Wadenstät ebenfals ankamen. Hieselbst fiel die Fertigkeit etwas zurück.<br />
Am 5ten Jun. kam ich zu Watzen in die Erfahrung. daß der Schulmeister<br />
daselbst seinen FIeis gar rühmlich angewendet habe.<br />
Am 7ten }un. als an 2ten Pßngsttage erforschte ich die Umstände der Schulen<br />
zu Kleinen Dahlen und Großen Dahlen. Die erste war sehr gut eingerichtet.<br />
die andere mittelmäßig.<br />
Am Sten }un. examinirte ich die Schuljugend zu Eitzen und Küblingen und<br />
Hahm war. daß die Sommerschule in der Scheppenstädtischen Inspektion noch<br />
nicht gewöhnlich worden.<br />
Hierauf ging ich zurück nach Wolfenbüttel. und weil ich gnädigsten Befehl<br />
von Ew. Hochf. DurchI. erhielt. die Schulvisitation vor dasmahl nicht fortzusetzen.<br />
sondern nach Hause zu reisen. so habe die Amter Hartzburg. Langelsheim<br />
und Sesen ausgesetzet. und bin am 13ten }un. wiederum zu Gandersheim<br />
ilJlgekommen.<br />
Auf gnädigst erhaltene Erlaub'lis der Brunnen-Cur uHd der Piermontischen<br />
Reise habe ich am 2S. }un. die Reise über Wentzen genommen und die Schulen<br />
daselbst. zu Wangelstät. Stadtaltendorf. Holtzminden. vorher zu Amelungsborn.<br />
ferner zu Bevern und Ottenstein besucht. Wieder Vermuhten hatte sich<br />
die Holtzmindische Schule sehr gebeßert. Der Cantor Die n e r zu Bevern ist<br />
ein rechter Meister in der Unterrichtung der Jugend und hat schwehrlich einen.<br />
der ihm hierin zu vergleichen wäre. in Höchstdero gantzem Fürstenthum.<br />
Der Organiste zu Ottenstein komt sehr übel zu rechte mit seinem Prediger.<br />
Gen Ottenstein lies ich die Schulkinder aus Grave und Lichtenhagen kommen.<br />
und zwar des Nachmittags am Feste der Heimsuchung Mariä. Der Schulmeister<br />
zu Grave }ullus Christian L ü d e k e stehet bei seinem Prediger zu Ottenstein<br />
Hicht wohl. weil dieser eiHen anderen erneHnen und präsentiren wollen. 'der<br />
GeH. Superint. und Abt 0 es t e r r eie h jedennoch durchgedrungen uHd ihn<br />
dahin gebracht. Er bekomt für das winterliche halbe lahr an Schulgeld 12 mgr.,<br />
wenn es ordentlich bezahlt wird. Er hat von vielen Schulkindern in vier Jahren<br />
noch nichts bekommen. Sie kommen allererst im Martini und sonst gantz un-<br />
lOS<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042494