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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

Waisenhaus das Lehrerseminar in Braunsdtweig eingerichtet 28). Am 1. Oktober<br />

1753 folgte das Wolfenbütteler Seminar, das gleichfalls in enge Verbindung mit<br />

dem dortigen Waisenhaus gebracht wurde. Die Errichtung der beiden Seminare<br />

erfolgte auf herzoglichen Befehl, ohne jede Mitwirkung des Konsistoriums 29).<br />

Freilich konnte sich die Arbeit der Seminare erst nach einem längeren Zeitraume<br />

auswirken. Um aber schon jetzt bessere Lehrer für die Landschulen zu<br />

gewinnen, suchte man den Einfluß der Patrone, die mehr als die Hälfte der<br />

Lehrer- und KüstersteIlen des Landes zu besetzen hatten, einzudämmen. Durch<br />

landesherrliche Verfügungen vom 27. Juni und 29. Juli 1747 30 ) wurde bestimmt,<br />

daß dort, wo das ius praestandi mit einer Pfarrstelle verbunden war.<br />

nach dem Tode des gegenwärtigen Amtsinhabers die Besetzung einer frei gewordenen<br />

Lehrerstelle auf das Konsistorium übertragen wurde.<br />

Durch die gleiche Verfügung vom 27. Juni wurde auch eine Möglichkeit<br />

angebahnt, die wirtschaftliche Lage der Landschullehrer zu verbessern. Der<br />

Herzog beauftragte das Konsistorium: Sowie die corpora bonorum fertig,<br />

habet ihr zu verbesserung derer küstereyen vorschläge zu thun, und wollen wir<br />

euch hierinnen gern bestmöglich helfen und bey treten, inmaßen an einem<br />

guten schulmeister so viel, wo nicht mehr, als einem guten prediger gelegen,<br />

uHd dahero auf derselben geschicklichkeit vornehmlich gesehen und künftig<br />

gehalten werden muß. Am 18. Februar 1755 erinnerte der Herzog an die Einsendung<br />

entsprechender Vorschläge 31), doch verlief die Sache im Sande.<br />

Dagegen trugen Harenbergs Anregungen für die innere Einrichtung der<br />

Schulen vielfältige Frucht. Schon 1737 hatte er vorgeschlagen, geeignete Lehrbücher<br />

im Lande drucken zu lassen, und unablässig hatte er in der Folge den<br />

Mangel an Fibeln, Bibeln und anderen Lehrmitteln beklagt.<br />

Seinen Anregungen folgend wurde 1751 die Druckerei des Waisenhauses<br />

in Braunsdtweig eingerichtet, die alsbald mit dem Druck von Lehrbüdlern und<br />

Lernmitteln begann 32), als erstes mit dem "Buchstabierbüch1ein für die zarteste<br />

Jugend". Dann folgten "Die fünf Hauptstücke des kleinen Catechismi", "Ein<br />

Unterricht für die Schulmeister, wie das Buchstabieren und Lesen auch der zartesten<br />

Jugend leicht und gründlich beigebracht werden könne", eine Buchstabenund<br />

eine Buchstabiertabelle 38), wie sie Harenberg vorgeschlagen hatte. 1752<br />

erschien dann noch eine "Einleitung in die Geschichte und Bücher des alten<br />

und neuen Testaments" 34).<br />

28) Fr. B 0 5 5 e, Die Entstehung des Herzoglichen Lehrerseminars zu <strong>Braunschweig</strong><br />

(<strong>Braunschweig</strong> 1894).<br />

211) V. D e t t m er, Das Konsistorium in Wolfenbüttel (<strong>Braunschweig</strong> 1922) S. 78.<br />

SO) Schulordnungen S. 292 f.<br />

31) Schulordnungen S. 373.<br />

112<br />

32) A. T rap p, Waisenhaus·Buchdruckerei <strong>Braunschweig</strong> 1759 -1959. S. 20.<br />

S3) <strong>Braunschweig</strong>ische Anzeigen 1752 St. 5 S. 94 f.<br />

3') <strong>Braunschweig</strong>ische Anzeigen 1752 St. 48 S. 949 f.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042494

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