braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Zur Genealogie der Amtmannsfamilien des alten<br />
Fürstlichen Amts Königslutter<br />
Von<br />
Heinz-Bruno Krieger<br />
Königslutter kam aus dem Süpplingenburgismen Erbe an das Welfenhaus<br />
und gehört somit zu dessen altem Allodialbesitz. Die Wasserburg Lutter entwickelte<br />
sim zum Mittelpunkt eines herzoglimen Gerichts- und Verwaltungsbezirks.<br />
Als Herzog Magnus d. Ä. ihn im Jahre 1359 an die Grafen von Wohldenberg<br />
verpfändete 1), gehörten bereits das Weichbild Lutter, das Oberdorf,<br />
Lauingen, Rieseberg, die spätere Wüstung Schoderstedt. Rottorf, Gr. Steinum,<br />
Schickelsheim, Süpplingen, LeIm und Sunstedt dazu. Seine Ausdehnung hat<br />
sich also im Laufe der Jahrhunderte nur unwesentlim geändert. Wie zahlreiche<br />
herzoglime Ämter, so ist auch das Amt Königslutter bis weit in die Neuzeit<br />
hinein in häufigem Pfandbesitz adliger Familien gewesen, die es für die Dauer<br />
der Pfandsd!aft durm eigene Vögte und Amtleute verwalten ließen. Im 16. Iahrhundert<br />
war Königslutter von H36-1547 an den Hofmarschall Dietrich von<br />
Taubenheim, von H47-1557 an den herzoglichen Rat Hans von Stockhausen<br />
verpfändet. Von 155'7-1637 war Haus, Amt und Gerimt Königslutter Pfandlehen<br />
der Familie von der Streithorst. Erst unter Herzog August d. J. übernahm<br />
es die herzoglime Kammer wieder unmittelbar. Unter ihrer Oberaufsimt wurde<br />
Gericht und Verwaltung von fürstlimen Amtmännern ausgeübt, die auch die<br />
herrsmaftlimen Gefälle erhoben. Der soziologischen Eigenart und Entwicklung<br />
dieser Beamtengruppe nachzugehen, die sim zunämst durm Grundbesitzerwerb<br />
und Heirat mit dem eingesessenen gehobenen Bürgertum verband, sich aber<br />
dann mehr und mehr zu einer abgesmlossenen Schicht zwismen Adel und kleinstädtischem<br />
Bürgertum ausbildete, ist eine interessante Aufgabe der Forsmung,<br />
deren Behandlung für alle Ämter des alten Landes Braunsmweig wünsmenswert<br />
wäre.<br />
Die folgenden genealogismen Notizen sind als ein Versum auf diesem<br />
Wege zu werten. Sie beruhen im wesentlichen auf den Kirchenbüchern, doch<br />
sind aum Bestallungsakten und weitere Quellen des Niedersächsisdlen Staatsarchivs<br />
Wolfenbüttel nam Möglichkeit herangezogen worden.<br />
76<br />
1) Sud end 0 r f, Urkundenbuch der Herzöge zu Brschw. u. Lbg. III. 77.<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042494