Der Einsatz von Managed Futures im Rahmen des Asset ...

2 Alternative Investments
Schluss gekommen, dass Managed Futures keine eigenständige Asset-Klasse seien. 44 Bevor diese
auch für andere Alternative Investments kontrovers diskutierte Frage im weiteren Verlauf des Kapitels
erörtert wird, sollte jedoch kurz darauf eingegangen werden, warum sie überhaupt relevant ist:
Im Rahmen des Asset Managements spielt der genau definierte Investmentprozess, der letztendlich
zur Diversifikation, d.h. der Aufteilung des Vermögens auf mehrere unterschiedliche Anlageobjekte –
mithin zur Bildung eines Wertpapierportfolios – führt, eine zentrale Rolle. Dieser komplexe Prozess,
der idealerweise ein den individuellen Rendite- und Risikopräferenzen der institutionellen oder
privaten Anleger entsprechendes effizientes Portfolio generiert, wird als Asset Allocation bezeichnet.
Asset Allocation spielt sich auf mehreren Ebenen ab: es kann zwischen der Strategischen Asset
Allocation (Auswahl der Assetklassen, Länder und Währungen) sowie der Taktischen Asset Allocation
(Auswahl der Branchen/Schuldnerklassen/Laufzeiten und der Einzeltitel/Emittenten) unterschieden
werden. Die Strategische Asset Allocation und innerhalb dieser wiederum die Assetklassen-
diversifikation sind, wie in der Fachliteratur übereinstimmend zum Ausdruck kommt, in überragendem
Maße für die Performance eines Portfolios verantwortlich. Entsprechend groß ist die Bedeutung, die
der Assetklassendiversifikation im Rahmen des Asset Managements beigemessen wird. 45
Um maximale Diversifikationseffekte zu erzielen, sollten in einem Investmentportfolio grundsätzlich
sämtliche Asset-Klassen enthalten sein. 46 Die bekanntesten und auch am stärksten genutzten Asset-
Klassen sind die traditionellen Investments in Aktien, Anleihen und Geldmarktinstrumenten. 47 Damit
auch Managed Futures – neben anderen Alternativen Investments – bei der Asset Allocation in
größerem Umfang Berücksichtigung finden können, sollten sie folglich eine eigenständige Asset-
Klasse darstellen. Eine Asset-Klasse ist eine Zusammenfassung von Assets bzw.
Anlageinstrumenten mit ähnlichen Eigenschaften z.B. bezüglich ihrer Risiken oder ihrer
Liquidierbarkeit. 48 Assets selbst werden als Vermögenspositionen bezeichnet, die im Zeitablauf im
Sinne einer passiven Buy-and-Hold-Strategie einen auch per Index replizierbaren Einkommensstrom
erzeugen und auf dieser Grundlage einen klar definierten Marktwert besitzen. 49
Diese Definition bietet in der Tat einen Ansatzpunkt für eine Argumentation gegen Managed Futures
als eigenständige Asset-Klasse. Die von CTAs gehandelten Derivate selbst sind zwar Assets, doch
aufgrund der Tatsache, dass der Einkommensstrom bei Managed Futures nicht durch das Halten der
Futures oder Optionen über einen Zeitablauf, sondern vielmehr erst durch deren sehr kurzfristigen
aktiven Kauf und Verkauf entsteht, können Managed Futures-Konten nicht als Assets bezeichnet
werden und ergo auch nicht zu einer Asset-Klasse zusammengefasst werden. 50
44
Vgl. z.B.: Posmeck, Andreas: Futures Funds und Managed Futures, 1994, S. 115, Cornell, Brian: Direction for
Managed Futures, 1997, S.318f sowie Epstein, Charles B.: Managed Futures, 1992, S.4
45
Vgl.: Bruns, Christoph/Steiner, Manfred: Wertpapiermanagement, 2002, S. 91f
46
Vgl.: Markowitz, Harry M.: Portfolio Selection, 1952, S. 89
47
Vgl.: Bruns, Christoph/Steiner, Manfred: Wertpapiermanagement, 2002, S. 91
48
Vgl.: Gerke, Wolfang: Börsenlexikon, 2002, S. 64
49
Vgl.: Posmeck, Andreas: Futures Funds und Managed Futures, 1994, S. 115
50
Vgl.: Posmeck, Andreas: Futures Funds und Managed Futures, 1994, S. 116
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