Der Einsatz von Managed Futures im Rahmen des Asset ...

5 Anlagestrategien
nehmen heute innerhalb der Managed Futures Industrie nur noch einen Nischenplatz ein. Dies ist u.a.
darauf zurückzuführen, dass der Markt und das Handelsvolumen von Financial Futures im Vergleich
zu den Commodity Futures seit den 1970er Jahren weitaus stärker gewachsen ist (siehe Kap. 3.1 und
Appendix B). Es ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird, die Bedeutung der
Commodity Trader also weiter abnehmen wird.
5.5 Risikofaktoren und Risikomanagement
5.5.1 Spezifische Risikofaktoren von Managed Futures-Strategien
Wie jede spekulative Anlagestrategie birgt auch eine Investition in Managed Futures zahlreiche
Risiken. Die spezifischen Risikofaktoren von systematischen und diskretionären Ansätzen
unterscheiden sich nur geringfügig und werden deshalb an dieser Stelle gemeinsam behandelt. Zu
den gemeinsamen Risikofaktoren zählen das mit dem hohen Einsatz von Leverage verbundene
Risiko überproportional großer Verluste sowie die auf der täglichen Mark-to-Market-Bewertung
basierende Nachschusspflicht im Futureshandel. Letztere ist vor allen Dingen deswegen ein Risiko,
weil hohe Verluste, die noch nicht effektiv realisiert wurden, dennoch sofort materialisiert werden.
Dies kann zu einem substantiellen Solvabilitätsrisiko erwachsen, wenn bspw. eine einmal etablierte
langfristige Position kurzzeitig stark gegen den CTA läuft. 267
Das dominierende Risiko systematischer Managed Futures Strategien ist das Managerrisiko 268 , d.h.
die Gefahr, dass der Markt sich gegenläufig zu den Erwartungen und Entscheidungen der CTAs
entwickelt. Insbesondere Trendfolgestrategien können in trendlosen Märkten über längere Zeiträume
stetigen Verlusten ausgesetzt sein. 269
Dazu kommt ein so genanntes Strukturrisiko, das durch strukturelle Veränderungen in den
Finanzmärkten ausgelöst werden kann. Bei in der Vergangenheit entwickelten Trendfolgemodellen
wurde beobachtet, dass sie nach einigen Jahren mit überdurchschnittlicher Performance eine
zurückgehende Konsistenz in den erzielten Renditen aufweisen. Während Trendfolgeprogramme in
den starken Trendmärkten der 80er und frühen 90er Jahre insgesamt eine stark überdurchschnittliche
Performance zeigten, gingen die erzielten Renditen Ende der 90er Jahre zurück, als die Zahl der
beobachteten Trends aufgrund der zunehmenden Markteffizienz an den Finanzmärkten abnahm. 270
Mit dem Strukturrisiko eng verknüpft ist das Modellrisiko. Da die Modelle systematischer
Trendfolgestrategien naturgemäß anhand von historischen Daten konstruiert werden, können
strukturelle Veränderungen im Markt die getroffenen Annahmen konterkarieren. Auch die Auswahl zu
vieler Parameter, deren Rolle im Handelsalgorithmus noch dazu anhand von unzureichend
aussagekräftigen Daten aus der Vergangenheit optimiert worden ist, birgt das Risiko des so
267
Vgl.: Dunmire, Mike: Alternative Investment Strategies, 1992, S. 70
268
Der Terminus Marktrisiko beschreibt in diesem Zusammenhang sowohl das unsystematische als auch das
systematische Risiko der gehandelten Wertpapiere.
269
Vgl.: o.V.: Drawdown in Managed Futures, 2004, S. 1
270
Vgl.: Jaeger, Lars: Alternative Investment Strategies, 2002, S. 98
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