„Leben und Arbeiten unter Zwang“ - Stiftung gegen Extremismus
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Entlausung von Kriegsgefangenen in der Knabenbürgerschule Loher<br />
Weg Quelle: Stadtarchiv Heide<br />
Dithmarscher Lager für Zwangsarbeiter<br />
Das Russenlager Hemmingstedt (Erdölwerke) besaß eine Krankenbaracke, in<br />
die auch Fleckfieberfälle eingeliefert wurden, dies allerdings nur bis zur Errichtung<br />
der Seuchenbaracke in Hindorf (Süderdithmarschen). Dort wurde<br />
durch Vermittlung des Arbeitsamtes Heide im Mai 1942 eine Baracke der<br />
Luftwaffe als Seuchenlazarett für die Kreise Norderdithmarschen <strong>und</strong> Süderdithmarschen<br />
gemietet. Als Pflege wurden vom Arbeitsamt eine russische<br />
Krankenschwester <strong>und</strong> eine russische Apothekerin zur Verfügung gestellt. Die<br />
Betreuung der Kranken übernahm ein praktischer Arzt aus St.Michaelisdonn.<br />
Im Mai 1942 waren hier 25 Fleckfieber- <strong>und</strong> Fleckfieberverdachtsfälle zu verzeichnen.<br />
Einen Monat später wurde die Baracke von dem Leiter des Tropeninstituts<br />
in seinem Kurzbericht über eine Flecktyphus-Informationsreise durch<br />
Schleswig-Holstein als gut <strong>und</strong> neu bezeichnet, „Platz sei für 80 bis 100 Personen<br />
da“. Nur eine Entlausungs- <strong>und</strong> Badeeinrichtung musste noch gebaut<br />
werden; so lange wurde die Entlausung in einer Anlage der Luftwaffe in Gudendorf<br />
durchgeführt. Noch im selben Monat erkrankte die russische Pflegerin,<br />
die nicht geimpft war, an Fleckfieber. Ein Jahr später war die Apothekerin<br />
noch immer die einzige Pflegerin in diesem Lager. Damit verschlechterte sich<br />
der Zustand in dem Lager, es wurde unsauber <strong>und</strong> verschmutzt.<br />
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