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16 FAHRBERICHT Wenn eine 125er vielen größeren Motorrädern wie im vergangenen Herbst auf der INTERMOT die Show stiehlt, dann muss dieses Leichtkraftrad schon etwas besonderes sein. Nach dem Super-Herzog und dem 690er Herzog schiebt KTM nun mit der Duke 125 den Baby-Herzog an den Start. Doch während eine 125er bei den meisten anderen Herstellern bestenfalls als „B-Projekt“ durchgeschleift wird, genoss die kleine Duke von Anfang an höchste Priorität. In aufwändigen Marktanalysen mit potenziellen, jungen Zielkunden wurden die Eckdaten für das neue Projekt fi xiert: erwachsen und hochwertig, aber auch robust, alltagstauglich und leicht fahrbar soll die Neue sein. Und natürlich ist ein modernes, frisches Design ebenso gefragt wie gute Wirtschaftlichkeit, denn die junge Kundschaft ist notorisch klamm, da bleibt neben Führerschein und den passenden Klamotten nicht mehr viel Budget für das Fahrzeug übrig. Eine nicht ganz einfache Aufgabe also, die es da für KTM zu lösen galt. Fahrbericht KTM Duke 125 Kleiner Herzog ganz groß Herausgekommen ist dabei nun nicht etwa ein Enduro- oder Supermotomodell, sondern ein kompaktes Nakedbike mit einem prominenten Namen. Bei KTM entschied sich man sich gegen ein hochbeiniges Motorrad, weil das Nakedbike- Konzept universeller ist und durch die niedrige Sitzhöhe auch kleinere Fahrer leichteren Zugang fi nden. Beim Antrieb wurde schnell klar: hier kann nicht irgendein EXC oder SX- Z w e i t a k t e r umgestrickt werden. Stattdessen sorgt ein zeitgemäßer 125 ccm DOHC E i n z y l i n d e r- Vierventil- Viertaktmotor mit elektronischer E i n s p r i t - zung und Abgasrein i g u n g für stand e s g e m ä - ßen Vortrieb. Die maximal vom Gesetzgeber möglichen 15 PS werden hierbei voll ausgeschöpft. Der 29,5 kg leichte Motor hat erheblichen Anteil am geringen Gesamtgewicht von 125 kg (trocken) und somit auch an den zu erwartenden Fahrleistungen. Für Führerscheinanfänger kann die Leistung per Software auf 80 km/h gedrosselt werden, ansonsten erfüllt die Duke 125 auch die Vorgaben des ab 1.1.20<strong>13</strong> neu geregelten Führerscheins für die Klasse A1. Diese sieht vor, dass Fahranfänger ab 16 Jahren mit dem Erwerb des Scheins ein Bike mit maximal 15PS und 100km/h Höchstgeschwindigkeit bewegen dürfen, sofern dieses ein Mind e s t g e w i c h t von 100 kg vorweisen kann. Doch genug der trockenen Fakten, eine KTM hat noch stets in der Praxis gepunktet. Nach einem Dreh am Zündschlüssel und Druck aufs Starterknöpfchen springt der Motor sofort willig an. Zwar kann die KTM nicht verbergen, dass sie von einem Einzylinder befeuert wird, die Laufkultur des Singles kann dank der verbauten Ausgleichswelle dennoch überzeugen. Am Start habe ich noch ein wenig Probleme, doch vermutlich ist nur meine Größe und das über den Winter erneut geschrumpfte enge Rennleder schuld daran, dass ich die subjektiv weit hinten montierten Fußrasten nur schwer erreiche. Ansonsten ist die Ergonomie gelungen, auch wenn die 125er natürlich kleineren Fahrern eher liegt. Sogar in den Spiegeln kann man erkennen, was sich hinter einem tut, das kann man bei den meisten Supersportlern ja leider nicht behaupten. Ist der Gang erst eingelegt, geht es mit der kleinen Duke ordentlich vorwärts. Es dürfte derzeit kaum eine Viertakt- 125er geben, die einen stärkeren Motor vorweisen kann. Der Single schiebt schon aus mittleren Drehzahlen brauchbar an, mehr Punch gibt es konzeptbedingt natürlich nur kurz vor dem Begrenzer. Wenn man hier die richtigen Schaltpunkte setzt, kommt man auch mit einer 125er ziemlich fl ott voran. Nur bei Steigungen und erst recht bei niedrigen Drehzahlen wird einem schnell wieder bewusst, dass die Leistung nur aus schmalen 125ccm Hubraum herausgekitzelt wird. Da hilft dann nur fl eißige Schaltarbeit im Sechsganggetriebe. Leider ist dieses ein wenig hakelig, hin und wieder sprang einer KTM Duke 125 Motor 1-Zylinder, 4-Takt-Motor Hubraum 124,7 ccm Bohrung x Hub 58/47,2 Leistung (homologiert) 11 kW bei 9500/min Max. Drehmoment 11,8 Nm bei 8000/min Ventilsteuerung DOHC Starter Elektrostarter Getriebe 6 Gänge Gemischaufbereitung Elektronische Benzineinspritzung Steuerung 4 V / DOHC Schmierung Druckumlaufschmierung Sekundärtrieb 14:45 Kühlung Flüssigkeitskühlung Kupplung Seilzug Zündanlage Bosch Rahmen Gitterrohrrahmen aus Stahlrohren, pulverbeschichtet Rahmenheck Stahl Lenker Stahl konifi ziert DM 26/22 mm Federung vorne WP USD ø 43 mm Federung hinten WP Zentralfederbein Federweg vorne / hinten 150/150 mm Bremse vorne Scheibenbremse ø 280 mm Bremse hinten Scheibenbremse ø 230 mm Felge vorne / hinten 3,00 / 17“ x 4,00 / 17“ Bereifung vorne / hinten 110/70 x 17“ x 150/60 x 17“ Enddämpfer Edelstahl (KAT) Steuerkopfwinkel 65° Nachlauf 98,4 mm Radstand <strong>13</strong>61 +/-15 mm Bodenfreiheit 170 mm Sitzhöhe 810 mm Tankinhalt ca. 10,5 Liter (ROZ 95) Gewicht ohne Benzin ca. 125 kg
der eingelegten Gänge mit dem Einrücken der Kupplung direkt wieder heraus. Beim Einlegen der Gänge fehlt dass satte, präzise Gefühl. Das Fahrwerk hat mit den 15 PS erwartungsgemäß keine Probleme, da KTM auch hier kein Sparbrötchen sondern ein vollwertiges Bike mit ebensolcher Ausstattung anbietet. In der 125er Duke arbeitet vorne eine 43mm WP USD- Gabel, hinten kommt ein direkt angelenktes und in der Vorspannung einstellbares Federbein vom gleichen Hersteller zum Einsatz. Die Komponenten sind weder übermäßig hart noch extrem weich eingestellt, die Reserven reichen für normalen Asphalt und die erzielbare Geschwindigkeit absolut aus. Die Alu- Druckgussschwinge und der Gitterrohrrahmen sind ebenfalls typische KTM-Teile, die man auch an deutlich teuereren Maschinen fi nden kann. Dank des gut austarierten, erwachsenen Fahrwerks kann man mit der KTM unerschrocken bei nahezu jeder Geschwindigkeit in engste Kurven stechen, dass Gefühl ist wie auf einem größeren Bike, nur deutlich leichter. Es braucht kaum Kraftaufwand, die Duke von einer Seite auf die andere umzulegen, trotzdem hat man nie das Gefühl, auf einem motorisierten Fahrrad unterwegs zu sein. Ein Grund dafür mag in der Bereifung liegen. 110/70- 17 vorne und 150/60-17 gibt es durchaus auch auf stärker Knallt gut rein: Volldigitales Cockpit mit Angaben für Verbrauch und Gangstufe. motorisierten Bikes, aber selten auf einer 125er. Keine Kompromisse auch bei der Bremsanlage: Ein Radial- Vierkolben Bremssattel wirkt vorne auf eine 280mm Stahlscheibe, Wirkung und Dosierung sind über jeden Zweifel erhaben. Die Hinterradbremse mit einer 230er Scheibe ist ebenfalls stark genug, jederzeit für schwarze Striche auf dem Asphalt zu sorgen. Nicht gespart wurde bei der D u k e 125 auch im Cockpit. Das volldigitale Instrument mit – na klar – orangefarbener Hintergrundbeleuchtung ist mit Tacho, Drehzahlmesser, Gesamtkilometeranzeige, zwei Tripzählern und diversen Serviceanzeigen schon recht komplett ausgestattet. Darüber hinaus bietet es auch noch eine Gang- und eine Verbrauchsanzeige, die den Durchschnitt des verbrannten Kraftstoffs je 100km bzw. die erzielbare Reichweite je Liter Benzin anzeigt. Erstaunlich sind die angezeigten Werte, denn trotz überwiegend engagierter Glüherei auf der Landstraße wurden gerade einmal 2,5 l Verbrauch pro 100 km angezeigt. KTM selbst gibt den tatsächlich erzielbaren Verbrauch mit ca. 2,5 bis 3,5 Liter an, mehr ist auch mit viel Einsatz nicht zu befürchten. Zwei für die junge Kundschaft wichtige Punkte an einer 125er waren die moderne Optik bzw. dass auch ein Leichtkraftrad wie ein erwachsenes, vollwertiges Bike aussehen muss. In diesem Zusammenhang wollen wir gerne noch die 10-Speichen-Leichtmetallräder und die zentrale Auspuffanlage herauskehren. Letztere verschwin- det kaum sichtbar unter dem Bike, somit stört kein klobiger Auspufftopf das fi ligrane Heck. Für’s Handy gibt es Klingeltöne, Spiele und Apps, alles sehr beliebt bei Kunden unter 20 Jahren. Auch KTM setzt auf die Individualisierungswut der anvisierten Kundschaft und bietet für die kleine Duke allerlei optionales Zubehör wie Stickerkits, Felgenringe, farbige Ketten und allerlei eloxierte Aluteile. Ob der (in Deutschland sicher nicht StVZO-taugliche) Beleuchtungskit mit LED-Lichterketten am Tank allerdings ein Renner wird, darf noch Große Rollerauswahl z.B. Bullet RR mit dem durchzugsstärksten 2-Takt-Motor seiner Klasse. Alle Fahrzeuge auch als Mofa-Roller lieferbar. Quads von 50 - 1.000 ccm, Umbau, Tuning, Wartung NEU! Jetzt probefahren! www.woodys-quadstore.de FAHRBERICHT 17 bezweifelt werden. Darüber hinaus liefert der KTM Powerwear-Katalog noch die passende Bekleidung für jede KTM in einer Auswahl, wie es sonst nur Harley oder BMW bietet. Einen Preis von 3995.- Euro (zzgl. NK) ruft KTM für die neue 125er auf. An der kleinen Duke gibt es kaum etwas auszusetzen, auch das Interesse an der Neuen ist enorm. Ob KTM den für eine 125er immer noch hohen Preis am Markt aber durchsetzen kann bleibt spannend, die Duke ist auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung zu dem immer gleichen Roller-Einerlei Made in China. Der neue S3 125 ccm, Smartkey-System, Einspritz- 4-Takt-Motor, wassergekühlt, Halogenlicht, Doppelrohr-Auspuffanlage, 12V-Ladebuchse
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