B 2042 F CC-Blätter - Coburger Convent
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<strong>CC</strong> vor Ort<br />
Von der Alma Mater Albertina<br />
zur Universitas Saraviensis<br />
28 <strong>CC</strong>-<strong>Blätter</strong> 3/2008<br />
Cimbria Königsberg seit 50 Jahren in Saarbrücken<br />
Erinnerung an Gerd Voltmer, der seinen Bund 25 Jahre lang führte und prägte<br />
Unser am 1. Februar 1899 in<br />
Königsberg gegründeter Bund,<br />
1908 in den VC aufgenommen,<br />
feierte dort am 22. Februar<br />
1936 sein letztes, das<br />
37. Stiftungsfest, und wurde<br />
mit Beendigung dieses Festes<br />
aufgrund der für den Bund<br />
untragbar gewordenen politischen<br />
Verhältnisse aufgelöst,<br />
das eigene Haus am Oberteich<br />
notgedrungen verkauft. Die<br />
weiter bestehende Altherrenschaft<br />
blieb über die Cimbern-<br />
Zeitung, die bis 1943 erschien,<br />
in Verbindung, soweit dies<br />
durch die Kriegsereignisse<br />
möglich war.<br />
57 Bundesbrüder haben in<br />
diesem schrecklichsten aller<br />
Kriege ihr Leben lassen müssen.<br />
Alle aus Ostpreußen stammenden<br />
Bundesbrüder hatten<br />
ihre Heimat verloren. Es grenzte fast<br />
an ein Wunder, daß es bereits zum<br />
50. Gründungstag im Februar 1949<br />
gelungen war, rund 100 Cimbern<br />
wieder zusammenzuführen, die trotz<br />
ihres persönlichen Schicksals, meist<br />
als Flüchtlinge noch völlig mittellos,<br />
schon damals von dem Wunsch beseelt<br />
waren, den Bund im Westen neu<br />
aufzumachen.<br />
Dieser Wunsch wurde 1956, d. h.<br />
20 Jahre nach Auflösung des Bundes,<br />
Realität: Es ergab sich die Chance,<br />
die Aktivitas der am 7. April 1956 in<br />
Saarbrücken mit tatkräftiger Unterstützung<br />
der örtlichen VA<strong>CC</strong> gegründeten<br />
Alemannia zu übernehmen,<br />
von der beim Pfingstkongreß in Coburg<br />
bekannt wurde, daß deren aus<br />
vier Chargierten und sieben Füchsen<br />
bestehende Aktivitas bereit war,<br />
sich in einen wieder zu eröffnenden,<br />
vertagten Bund unter Aufgabe ihrer<br />
Eigenständigkeit einzubringen.<br />
Das Cimbernhaus in der Schenkelbergstraße<br />
Nach einem ersten gegenseitigen Beschnuppern<br />
zwischen Vertretern der<br />
Alemannia, der VA<strong>CC</strong> Saarbrücken<br />
und des AHV der Cimbria, das in<br />
sehr freundschaftlicher Atmosphäre<br />
in Saarbrücken stattgefunden hatte,<br />
wurden noch im Juli die notwendigen<br />
Beschlüsse für ein Zusammengehen<br />
gefaßt.<br />
Am 3. November 1956 fand dann<br />
der feierliche Wiedereröffnungskommers<br />
statt. Auf der Stirnseite des Festsaales<br />
ein Transparent mit der Aufschrift<br />
»Das ganze Deutschland soll<br />
es sein« über einer umrißhaft dargestellten<br />
Deutschlandkarte, die vom<br />
äußersten Osten zum äußersten Westen<br />
verbunden war durch ein in den<br />
Bundesfarben Grün-Weiß-Gold gehaltenes<br />
Band. Der einzige noch lebende<br />
Gründungsbursch, unser 80 jähriger<br />
AH Max Plieg, hielt eine bewegende<br />
Festrede. Noch an diesem Abend nahmen<br />
27 Verbandsbrüder aus den VA<strong>CC</strong><br />
Saarbrücken und Neunkirchen<br />
zur aktiven Unterstützung vor<br />
Ort unser Cimbernband auf.<br />
Zusammen mit 118 Altcimbern<br />
zählte unsere Altherrenschaft<br />
ab der ersten Stunde des Neubeginns<br />
145 Mitglieder, eine<br />
sehr stabile Basis – auch zur Finanzierung<br />
der notwendigen<br />
Grundausstattung und weitergehender<br />
Ziele wie der Schaffung<br />
eines Hauses<br />
Beim Staatsakt am 21. Januar<br />
1957 aus Anlaß der am<br />
1. Januar 1957 vollzogenen<br />
Eingliederung des Saarlandes<br />
ins Bundesgebiet in Anwesenheit<br />
von Bundespräsident<br />
Prof. Dr. Theodor Heuss traten<br />
Cimbernchargen erstmals im<br />
Vollwichs auf. Damit wurde<br />
unser Bund auch in der Öffentlichkeit<br />
wahrgenommen.<br />
Kommentar des Bundespräsidenten<br />
bei einem Uni-Besuch am nächsten<br />
Tag: Die Gratulation zur Chance,<br />
hier eine neue Tradition begründen<br />
zu können, wolle er sich angesichts<br />
der Chargen schenken, die ihn beim<br />
Staatsakt am Vortag fast umringt hätten.<br />
Möglicherweise von diesem Vorurteil<br />
gegen studentische Korporationen<br />
beeindruckt, hat es dann auch noch<br />
Jahre gedauert, bis dem Antrag der drei<br />
ortsansässigen schlagenden Bünde (neben<br />
Cimbria noch eine Burschenschaft<br />
und ein Kösener Corps) auf Eintragung<br />
ins Universitätsregister (u. a. mit dem<br />
Recht zur Veröffentlichung unserer<br />
Semesterpläne auf dem Uni-Gelände)<br />
durch die zuständigen Uni-Gremien<br />
entsprochen wurde.<br />
Obwohl es an der 1947 unter französischer<br />
Regie gegründeten Universität<br />
keine korporationsstudentische Tradition<br />
gab, haben sich die hier aktiven<br />
Bünde, und damit auch unser Bund,