B 2042 F CC-Blätter - Coburger Convent

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Verbandsprinzip ›Freundschaft‹ im Focus der Ansprachen Pfingstkongreß im Zeitraffer Vom Stadtempfang über die Akademische Feierstunde bis zum Marktfest: Ein Rückblick auf unseren 140. Coburger Pfingstkongreß Den vor mir liegenden Pfingstkongreß erwartete ich diesmal mit besonderer Spannung. Zum einen hatte mein Mutterbund, die Gründungslandmannschaft Teutonia Bonn, dieses Jahr den Status der Nachpräsidierenden, und zum anderen stand dieses Jahr die Entscheidung an, ob der Pfingstkongreß durch Vorverlegung des Kommerses auf Sonntag verkürzt wird. Um es vorwegzunehmen: Der Ablauf des Pfingstkongresses bleibt unverändert. Erstmalig hatte ich die besondere Ehre, an dem Empfang der Stadt Coburg teilzunehmen. Nach den Grußworten überreichte die Präsidierende – Ghibellinia Tübingen – zwei Spenden: für die Stiftung krebskranker Kinder und das Naturkundemuseum Coburg. Die Stipendiaten aus den Coburger Gymnasien wurden geehrt, und die Feier klang nach dem offiziellen Teil recht zügig aus. Am Samstag standen dann die Convente auf der Tagesordnung (s. gesonderten Bericht in diesem Heft). Der Ball der Stadt Coburg am Abend im Kongreßhaus war erfreulicherweise weitaus besser besucht als in den Jahren zuvor. Dennoch fanden die Tanzwütigen genügend Platz auf der Tanzfläche. Am Montagmorgen gedachten die Verbandsbrüder zunächst am Ehrenmal der Stadt Coburg im Hofgarten durch Kranzniederlegungen der Toten beider Weltkriege. Es ist immer wieder ein beeindruckendes Bild, wenn die Chargierten von über 100 Korporationen aneinandergereiht an der Balustrade des Treppenaufgangs über der Arkade stehen. Bei strahlendem Sonnenschein begab sich die Menschenmenge dann zum Ehrenmal des Verbandes, um der verstorbenen Verbandsbrüder zu gedenken. Vbr. Biegner stellte die Freundschaft in den Mittelpunkt seiner Rede und wies darauf hin, daß nur durch diese der Verband in schwierigen Zeiten überleben konnte. Dabei bezog er in seinem Gedenken nicht nur die Kriegstoten des CC, sondern auch die im Frieden Verstorbenen mit ein. Der Verlust eines Freundes sei im Frieden nicht minder schmerzhaft als im Kriege. Ob es richtig sei, Verluste deutscher Soldaten am Hindukusch hinzunehmen und zu riskieren, ließ er ausdrücklich offen. Immer größere Beliebtheit erfreut sich die Akademische Feierstunde am Mittag, in der der Wissenschafts- und Studienpreis vergeben wird. Der Studienpreis ging dieses Jahr an Vbr. Simon Babel, Rhenania Karlsruhe. Dabei wurde neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit auch sein Engagement im Bund hervorgehoben. Der Wissenschaftspreis ging an den Prof. für Wirtschaftsrecht, Vbr. Rainer Wedde. Die Festansprache von Vbr. Prof. Löwisch hatte die Wiederkehr des Elitegedankens an deutschen Universitäten zum Thema. Pünktlich um 19.30 Uhr zogen am Abend die Chargierten der Mitgliedsbünde in das mit ca. 2.500 Personen besetzte Festzelt ein. Dieses farbenfrohe Bild ist immer wieder eine Augenweide und läßt das Herz jedes Korporierten höher schlagen. Festredner Vbr. Dr. Jens-Jürgen Böckel, CFO und Mitglied der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe Tengelmann, vertrat die These, daß Menschen trotz der modernen Massenmedien, die sogar in die Vereinsamung führen können, ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Freundschaft, Zuneigung und Austausch haben. Gerade in diesem Zusammenhang käme den Korporationen eine äußerst wichtige Aufgabe und Chance zu. Dabei gab der Festredner in humorvoller Weise Einblicke in das auch von ihm erlebte alltägliche Verbindungsleben. Durch die studentischen Rituale werde gerade die Freundschaft gefördert Die Verbindungen seien ein Hort gegen die immer mehr um sich greifenden oberflächlichen, menschlichen Beziehungen. Bei einer Freundschaft sei es jedoch wichtig, daß – wie in einer Ehe – ein gegenseitiges Nehmen und Geben stattfindet; ansonsten drohe die Freundschaft letztendlich zu zerbrechen. Eindrucksvoll schilderte er, daß Goethe und Schiller eine enge Freundschaft, die beiderseits durchaus kritisch war, verband und sich beide trotzdem nie auf das ›Du‹ geeinigt hätten. Dies zeige die vielen Facetten der Freundschaft. Nach dem Fackelzug durch die Coburger Innenstadt appellierte Vbr. Bernd Schaller bei der Feierstunde auf dem Marktplatz daran, sich vor dem Hintergrund der Globalisierung und Medialisierung wieder auf jene Tugenden zu besinnen, die Deutschland aus dem Schatten der Vergangenheit geführt haben und zu denen unter anderem unsere Verbandsprinzipien gehören. Kritisch beleuchtete er das Verhalten mancher Manager und Politiker und verurteilte die sozial- und gesellschaftspolitische Entwicklung scharf. Deutschland brauche dringend wieder glaubhafte und überzeugende Vorbilder. Jeder einzelne müsse seinen Beitrag leisten, den Zusammengehörigkeitsgedanken mit Leben zu erfüllen. Identifikation mit dem Vaterland, persönliches Engagement, Bereitschaft zur Verantwortung und vorbildhaftes Verhalten seien die Grundpfeiler unserer noch jungen Demokratie und daher unverzichtbar. Am Dienstagmorgen strahlte ein weiß-blauer Himmel über dem auf dem Marktplatz stattfindenden Frühschoppen. Dietrich von Tunkl-Schott, Teutonia Bonn, Cimbria Wien CC-Blätter 3/2008 5 Aus dem CC
Aus dem CC Coburger Bilderbogen 2008 Ghibellinia Heidelberg als Präsidierende, Palaeomarchia Halle als Vorpräsidierende und die Nachpräsidierende Teutonia Bo vom Rathausbalkon herab den Kongreß – Chargiertenabordnungen unserer Bünde am Pfingstmontag vor der Ehrenburg u Aufstellung und Kranzniederlegung am Ehrenmal des Coburger Convents – Festlicher Ball der Stadt Coburg im Kongreßhau Altersklassen – Bei den Schießwettbewerben Fußball: Saxo-Suevia Erlangen freut sich über den Turniersieg – Festkommers im Festzelt am Anger – Auf dem Marktplatz e des Pfingstkongresses bei strahlendem Sonnenschein – Rechts: Vom Denkmal grüßt Prinz Albert – Coburger Rathaus bei Na 6 CC-Blätter 3/2008
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