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B 2042 F CC-Blätter - Coburger Convent

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sehr erfolgreich entwickelt. Bereits zwei<br />

Jahre nach Wiedereröffnung, als wir im<br />

Sommer 1959 unser 60. Stiftungsfest<br />

feierten, hatten wir eine 40 köpfige Aktivitas,<br />

darunter die stolze Zahl von 16<br />

Füchsen. Beim Festkommers waren wir<br />

mit ortsansässigen und auswärtigen<br />

korporierten Gästen fast 200 Personen.<br />

Inzwischen hatten wir auf dem Schenkelberg<br />

in Saarbrücken auch ein eigenes,<br />

zunächst aber nur angemietetes<br />

Haus. Die finanziellen Möglichkeiten<br />

zum Kauf waren noch nicht gegeben.<br />

Im örtlichen Waffenring waren<br />

noch eine Burschenschaft und eine<br />

Sängerschaft dazugekommen mit<br />

entsprechend erhöhtem Fechtbedarf,<br />

aber auch erweiterten Möglichkeiten,<br />

die wir – inzwischen mit vier Pflichtpartien<br />

– vorwiegend vor Ort, ohne<br />

reisen zu müssen, decken konnten.<br />

Beim 75. Stiftungsfest im Mai 1974<br />

konnte dann endlich der Kauf des<br />

bis dahin angemieteten Hauses, das<br />

heute noch der Mittelpunkt unseres<br />

Bundeslebens ist, beschlossen und<br />

wenig später realisiert werden.<br />

Als wir 1988 gefragt wurden, ob<br />

wir bereit und in der Lage wären,<br />

für 1989 / 1990 das <strong>CC</strong>-Präsidium<br />

zu übernehmen, haben wir trotz<br />

knapper gewordener Personaldecke<br />

zugesagt. Ende des Sommersemesters<br />

1989 wurden uns dann, nachdem<br />

wir am Rande des Pfingstkongresses<br />

in Coburg unser 90. Stiftungsfest<br />

begangen hatten, von e. v. Landsmannschaft<br />

Salia zu Bonn die Pflichten<br />

der Präsidierenden übertragen.<br />

Die politische Wende im Ost-West-<br />

Konflikt mit dem Fall der Mauer am<br />

9. November 1989 und damit die<br />

Einleitung der Wiederherstellung der<br />

deutschen Einheit fielen dann mitten<br />

in die Zeit unseres Präsidiums.<br />

Wenn auch im Zuge von Perestroika<br />

und Glasnost unter Gorbatschow<br />

Mitte 1989 in den Völkern der Satellitenstaaten<br />

der Sowjetunion, und<br />

damit auch in der DDR, erhebliche<br />

Unruhen erkennbar geworden waren,<br />

kam der Fall der Mauer dennoch<br />

sehr überraschend. Wer hätte ahnen<br />

können, daß die für den <strong>CC</strong>-Tag 1990<br />

vorgesehenen Rede themen »Mit Toleranz<br />

Grenzen über winden« (das Festredethema<br />

unseres AH-Vorsitzenden<br />

Gerd Voltmer), »Grenzen fallen ohne<br />

Krieg« und »Ver söhnung statt Rache«<br />

angesichts der dramatischen aktuellen<br />

weltpolitischen Entwicklung goldrichtig<br />

gewählt waren?<br />

Über Jahrzehnte hinweg Seele<br />

und Motor des Bundes:<br />

Ltd. Min.-Rat Gerd Voltmer †<br />

Daß wir zur Übernahme des <strong>CC</strong>-<br />

Präsidiums überhaupt bereit gewesen<br />

waren, ist im wesentlichen das Verdienst<br />

unseres Bundesbruders Gerd<br />

Volt mer, der seinerzeit schon 16 Jahre<br />

unser AH-Vorsitzender war. Er entschied<br />

und nahm die Bundesbrüder<br />

in die Pflicht, die wichtige Aufgaben<br />

bzw. Funktionen übernehmen sollten.<br />

Es ging damals ein allgemeiner<br />

Ruck durch den Bund. Bundesbrüder,<br />

die sich jahrelang nicht am Bundesleben<br />

beteiligt hatten, brachten<br />

sich ein in der Erkenntnis, daß es<br />

für den Bund eine Ehre sein müsse,<br />

diese verantwortungsvolle Aufgabe<br />

ordentlich zu erledigen, und daß<br />

man sich deshalb hier nicht verweigern<br />

dürfe. Bundesbruder Prof. Dr.<br />

Walter Rindt war einer von uns, der<br />

sich hier beispielgebend engagierte:<br />

Um seinen vielfältigen Aufgaben als<br />

<strong>CC</strong>-Sprecher gerecht zu werden, ließ<br />

er seine Arztpraxis fast während des<br />

gesamten Präsidiumsjahres ruhen.<br />

Aus der Resonanz der Verbandsoberen<br />

von damals war zu erkennen,<br />

daß unser Bund dieses Präsidialjahr<br />

offenbar zur allgemeinen Zufriedenheit<br />

bewältigt und im Rahmen des<br />

91. Stiftungsfestes in Saarbrücken die<br />

Würde und Bürde des Amtes mit Stil<br />

an die Landsmannschaft Hansea auf<br />

dem Wels weitergegeben hatte.<br />

Als die Alma Mater Albertina 1994<br />

in Königsberg den 450. Jahrestag ihres<br />

Bestehens feierte und dazu mit den<br />

ehemaligen Königsberger Korporationen<br />

auch unseren Bund offiziell zu ei-<br />

nem Festakt eingeladen hatte, haben<br />

wir nicht gezögert, dort vertreten zu<br />

sein, nachdem klar war, daß wir dort<br />

in Vollcouleur auftreten konnten.<br />

1999 feierten wir ein glanzvolles<br />

100. Stiftungsfest. Ein Fest unserer<br />

Cimbernfamilie mit einer derart großen<br />

Beteiligung hatte es seit dem<br />

ersten großen Stiftungsfest nach der<br />

Wiedereröffnung, dem 60. im Jahre<br />

1959, nicht mehr gegeben.<br />

Gerd Voltmer hatte bis dahin 25<br />

Jahre lang unseren Altherrenverband<br />

mit Umsicht, Augenmaß und großer<br />

menschlicher Wärme geführt, immer<br />

auf Ausgleich bedacht, wenn die Meinungen<br />

zu grundsätzlichen Fragen<br />

auseinanderzulaufen drohten. Beim<br />

AHHC dieses Stiftungsfestes wurde<br />

er wegen seiner außerordentlichen<br />

Verdienste um die Entwicklung und<br />

die Ausgestaltung des Bundeslebens<br />

in den 25 Jahren seines Vorsitzes zum<br />

Ehrenvorsitzenden ernannt. Vor ihm<br />

war seit der Wiedereröffnung 1956 der<br />

AH-Verband noch von Königsberger<br />

Altcimbern geführt worden, und zwar<br />

von Dr. Herbert Flick – von 1956 bis<br />

1960 – und von Dr. Heinz Bajohr – von<br />

1961 bis 1974 –, jeweils in der Stellvertreterfunktion<br />

von im Saarland ansässigen<br />

Bundesbrüdern unterstützt.<br />

Wenn man auf die Zeit seit der<br />

Wiedereröffnung 1956 zurückschaut,<br />

kann man mit Freuden feststellen,<br />

daß es für unseren Bund friedvolle,<br />

glückliche Jahre waren, daß der Bund<br />

lebt und mit Zuversicht, aber ohne<br />

Selbstzufriedenheit die Zukunft angehen<br />

kann, wenn auch die Mitgliederentwicklung<br />

deutlich abnehmende<br />

Tendenz aufweist. Wir müssen<br />

daher gemeinsam, d. h. Aktive und<br />

Alte Herren, den Bundesbetrieb so attraktiv<br />

gestalten, daß es uns gelingt,<br />

junge Leute zu gewinnen, die zu uns<br />

passen, bereit sind, sich für unsere<br />

Werte zu engagieren und so zu Garanten<br />

dafür zu werden, daß Cimbria<br />

auch in Zukunft weiter wachsen, blühen<br />

und gedeihen kann.<br />

Jetzt gehen wir 2009 auf unser<br />

110. Stiftungsfest zu, das unser verdienstvoller<br />

Ehrenvorsitzender Gerd<br />

Voltmer, dem wir in diesem Rahmen<br />

unser Ehrenband für 100 semestrige<br />

Treue zu unseren Farben verleihen<br />

wollten, nicht mehr erleben kann,<br />

weil er im Juli 2007 im Alter von 70<br />

Jahren viel zu früh verstorben ist.<br />

Dr. Hans-Joachim Lehmann,<br />

Cimbria Königsberg zu Saarbrücken<br />

<strong>CC</strong>-<strong>Blätter</strong> 3/2008<br />

29<br />

<strong>CC</strong> vor Ort

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