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Download - Heimat- und Kulturverein Jemgum

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1 3 _„Gods kerk, vorvolgd, verdreven,„Heeft God hier trost gegeven"an Emdens Gastlichkeit in diesen Jahren. Diesem Sinnsprucheblieb die Stadt auch während des spanisch-niederländischen Kriegestreu. Tausende von Verbannten <strong>und</strong> Landflüchtigen fanden hier,wie in Köln, Wesel, Bremen Schutz, so dass die Stadt 1570 ihrWeichbild bedeutend erweitern musste. Edelleute, Magistratsherren,verfolgte Frediger, reiche Kaufleute <strong>und</strong> Handwerker suchten <strong>und</strong>fanden in Emden eine neue <strong>Heimat</strong> oder Zuflucht vor der spanischenVerfolgung, ein Zuwachs, dessen Bedeutung für den Calvinismus dieTiiatsache beweist, dass die Reformierten in Emden 1571 ihreGeneral-Synode abhielten. Petrus Medmann, der langjährige Oberbürgermeisterder Stadt, war der Sache der Niederländer zugethan<strong>und</strong> mit ihm fast die gesamte Bürgerschaft. So musste Emden,die Freistätte der Ketzer <strong>und</strong> politisch Verfolgten, der spanischenInquisition <strong>und</strong> Regierung ein Dorn im Auge sein, zumal von hierauszahlreiche Prädikanten in die Niederlande entsandt wurden, dieCalvins Lehre weithin verkündeten <strong>und</strong> oftmals mit ihrem Blutebezeugten. Jetzt, da die Glaubensverfolgungen in den Niederlandennacli Verschärfung der Ketzeredikte <strong>und</strong> dem Bildersturme grösserwurden, flutete die Bewegung zurück, <strong>und</strong> viele Prädikanten, in dennördlichen Provinzen die meisten, flüchteten nach Emden. Selbstam Bildersturme hatten sich Ostfriesen beteiligt — so sollte HaikoManninga, Häuptling zu Pewsum, die Gebrüder Ripperda zur Plünderungder VVinsumer Kirche aufgehetzt <strong>und</strong> selbst das Sakramentshaus"zerstört haben.Fast ebenso sehr aber erregte die wirtschaftliche KonkurrenzEmdens den Missmut der burg<strong>und</strong>ischen Regierung. Ostfrieslandbesass den Emsstrom <strong>und</strong> beherrschte so den Handel mit demHinter- <strong>und</strong> Binnenlande bis nach Westfalen <strong>und</strong> dem Rhein hin.1494 hatte Kaiser Maximilian 1. der Stadt das Stapelrecht <strong>und</strong> dieBartels: Zur Erinnerung an den Emder Rathausbau 1574 (Jahrb. derGesellsch. f. bild. Kunst etc. in Emden III. 1874, S. 70—94). Als 1584 eineheftige Schmähschrift gegen Spanien erschien, bezeichnete man ihn als derenVerfasser. Wiarda: Ostfries. Gesch. III. 175.Van Vloten: Nederlands opstand tagen Spanje I, S. 260 f. (erste Auftage).Die Ripperda waren Urenkel des berühmten ostfricsischen Häuptlings FokkoUkena^ ihre Mutter war eine geborene Rengers, ihre Schwester Johanna warmit Folkmer Beuinga von Dornum in Ostfriesland vermählt.

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