3 7 _Feindes zu wanken <strong>und</strong> verliessen bald 'ganz ihre Stellung auf demHügel. Die Spanier merkten die Absicht des GegJiers nicht, der siedurch scheinbares Weichen zum Angriff verleiten <strong>und</strong> auf das Moorlocken wollte. Ohne eine Schlachtordnung zu bilden, wie sieeben marschierten, griffen sie mutig an; aber auf dem von Gräbendurchzogenen Boden kamen sie bald in Verwirrung. 200 Pikenträger,ihre Vorhut, gerieten in den Sumpf, fielen zum grossenTeil in die Gräben <strong>und</strong> wurden von den Landsknechten desgrossen Bataillons fast ohne Widerstand niedergemacht. Gleichzeitigschlugen die ersten Kanonenkugeln in die Reihen der Geusen. Dagab Ludwig im entscheidenden Augenblick den Befehl zum Angriffauf der ganzen Linie. Die 400 wallonischen Schützen, welche aufder rechten Flanke in den Gräben sich kriechend vorgeschlichenhatten, fielen den Spaniern in die Seite. Ludwig selbst brachan der vSpitze des kleinen Gewalthaufens, der bisher hinter demHügel gestanden, hervor, drang bis zum Waldesrande, fasste dieFeinde in der andern Flanke <strong>und</strong> durchstiess ihren Aufmarsch. DieSpanier, jetzt von drei Seiten eingekeilt, waren von jeder Unterstützungabgeschnitten <strong>und</strong> dem Angriffe des grossen Haufens hülflospreisgegeben. In wilder Flucht stoben sie auseinander; die fünfdeutschen Fähnlein wurden von den Zurückweichenden mit fortgerissen,ehe sie eine Schlachtordnung bilden konnten, <strong>und</strong> verliessenden Kampfplatz, ohne einen Schuss gethan zu haben. Auch Jostvon Schauenburg <strong>und</strong> Adolf von Nassau führten jetzt ihre ReiterM Nur Roger Williams berichtet von einer Schlachtordnung, welche dieSpanier bildeten : Bracamonte mit der gesamten Infanterie in der Mitte, denrechten Flügel bildete Arenberg, den linken Groesbeck mit je einer AbteilungReiter, die Vorhut leichte Reiterei mit 50 Arkebusiern. Die Kavallerie derSpanier wird hier viel zu hoch angegeben. Curtió Martinengo^s Schwadron,welche vielfach genannt wird, rückte wohl erst mit Meghem an. Im GeusenliedV. 8 heisst es von Avenberg; „zijn achthiender te Paerde'^. Die MarschordnungWar wohl: Arenberg mit der geringen Reiterei, dann das spanische Fussvolk,zuletzt Groesbeck mit den Deutschen,Paulinus S. 302. Wallonen waren es nach dem Geusenlied (VrijeFries XI, S. 455). ~ Winsemius <strong>und</strong> Paulinus schreiben diesem Moment hauptsächlichden Sieg zu.So Meghem an Alba, 2. Juni. Gachard; a. a, 0. S. 336. Meghemverteidigte die Deutschen, denen die Spanier die Schuld an der Niederlageaufbürden wollten, gegen den Vorwurf der Feigheit. Nach Mendoza strecktensie die Waffen.
3 8 _zu einem zweiten Angriff gegen die Geschütze des Feindes vor.Da stürzte sich Arenberg, noch einen Versuch zur Rettung der Seinenwagend, an der Spitze seiner schwachen Reiterei in das Kampfgetümmel,der Nassauischen Kavallerie entgegen. Adolfs Ross, vomGetöse des Kampfes scheu geworden, trug seinen Reiter weit denSeinen voraus mitten in den Haufen der ansprengenden Spanier.Tapfer fechtend fiel Ludwigs Bruder unter den Streichen der Feinde,wie andere sagen, von Arenbergs eigener Hand. Aber*'auchArenberg ereilte der Tod. Von den Seinen verlassen, sah er sichvon der allgemeinen Flucht mit fortgerissen. Bei einem Sprungüber einen Graben strauchelte sein Pferd ; eine Zeit lang verteidigteer sich noch tapfer gegen den andrängenden Feind. Von einer Kugelgetroffen, wollte er sich ergeben <strong>und</strong> nannte seinen Namen; aberein Friese Sybrand Sickensz. erschlug ihn in unehrlichem, rohemKampfe. Mit dem Tode des Führers war die Niederlage der Spaniernach kaum zweistündiger Schlacht völlig entschieden. Unter demRacheruf „Dahlen, Dahlen" erschlugen die durch den Tod Adolfsnoch mehr erbitterten Geusen alle Spanier, die ihr Schwert erreichte;mit stürmender Hand ward das Kloster, in welches sich eine AnzahlSpanier geflüchtet hatte, genommen; viele von den Feinden fandenauch den Tod in dem Morast <strong>und</strong> in den Gräben. An 1200 Leichenbedeckten das Schlachtfeld, unter ihnen ausser Arenberg drei seinerFührer <strong>und</strong> sieben Fahnenträger. 230 deutsche Gefangene Hessman laufen, nachdem sie geschworen hatten, dem Feinde in sechsMonaten nicht wieder dienen zu wollen. 14 Standarten, 6 Feldstücke,welche Arenberg von den Groningern erhalten hatte, <strong>und</strong>zahlreiche Wagen mit Munition <strong>und</strong> dreimonatlichem Sold für die„Sijn Ruyters reden stracx na't Bos, Die't grof GesehntGeusenlied v. 9.innamen",so z. B. Mendoza S. 103. — Dass beide Grafen einander getötet, istFabel. — Andere, z. B. Paulinus <strong>und</strong> Rengers, sagen, dass Adolf seinen Todbei der Eroberung des Klosters teiligerlee. in das sich Spanier geflüchtet, fand.Vgl Scheltema Oud en Nieuw II (Amsterdam 1847) S. 149 ff.: De dood desGraven van Arenberg (Sickensz' Geständnis), wonach Arenbergs Pferd bei demSprung über ein „hek" (Wiesenzaun) stürzte.Mendoza S. 105 giebt ihre Zahl auf nur 450 an. Doch lag demSpanier daran, den Verlust möglichst zu verkleinern, während andererseitsdie Zahl von 1400—2000, welche die Nassauischen angaben, zu hoch seindürfte. Von den Nassauischen blieben nur 70 Mann. Prinsterer III, 223 <strong>und</strong>Rengers 327.
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