2 5 _des Diplomaten, welche er später in den Verhandlungen mit demfranzösischen Hofe bewies. Dabei folgte er fast blind den Intentionenseines grossen Bruders <strong>und</strong> war frei von dem Eigendünkel, welcherBrederode's Charakter so unsympathisch macht. Als Oranien sichzum offenen Kampfe gegen Alba entscliloss, stellte er am 6. April1568 seinem Bruder einen „Lastbrief" aus, der ihm im Namen <strong>und</strong>im Dienste des Königs von Spanien den Krieg gegen dessen Statthalteranbefahl. Oraniens Kriegsplan war, Alba von allen Seitenzugleich anzugreifen. Im Süden, von Frankreich her, sollten sich•ranzösische Hülfstruppen mit den Buschgeusen Westflanderns vereinigen,vom Rhein <strong>und</strong> der Maas her Hoogstraten einfallen, währendLudwig im Norden das sclilecht verteidigte Groningen <strong>und</strong> Frieslandangriffe. Bei diesem kombinierton Angriff rechnete Oranien hauptsächlichauch auf eine Erliebung der von den Spaniern schwerbedrängten Bevölkerung der Niederlande, So hoffte er den Feindzu beschäftigen <strong>und</strong> Albas Kräfte zu zersplittern, um dann mit demHauptheere in das Herz des feindlichc^i Gebiets, nach Brabant, vorzustossen<strong>und</strong> die Entscheidung zu bringen.Am TO. April gab Ludwig an Homme Hcttinga, der in Ostfrieslandweilte, eine Bestallung als seinen Hauptmann aus. Schonan diesem Tage oder wenig später wird er in Emden gewesen sein.In Ostfriesland, in Oldenburg <strong>und</strong> Westfalen wurden Truppen für ihngeworben, welche ihren Anmar.scli auf Emden nahmen. Seine vorjährigenWerbungen im Lager vor Gotha mögen ihm noch manchenKnecht zugeführt haben, wie ihm auch die Kriegsrüstungen Brederode'sbei seinen Vorbereitungen zu statten kamen. Wenigstensfinden wir die meisten von Brederode's Getreuen in Ludwigs Heerbannwieder, so seinen Bastardbruder Lancelot de Brederode, HommeHettinga, Barthold Entes, Tre.slong, Klaas von Bremen u. a. m. —Ludwig beschloss, mit seinem Volke zu Schiff zu gehen, um denKrieg bis nach Friesland <strong>und</strong> Nordholland zu tragen, erwartete erdoch aus England, wo Taffin, Oraniens Bevollmächtigter, wirksamplus propre aux armes que lui." — Von Biographieen Ludwigs v. Nassauvgl. Kindermann: Lodewijk van Nassau (Utrecht 1874), <strong>und</strong> Blok: L. v. N.(s'Gravenhage 1889).M über Oraniens Feldzug im Jahre 1568 vgl. Wenzelburger im IL Bandeseiner „Geschichte der Niederlande" <strong>und</strong> Teubner: „Der Feldzug Wilh. v. Or.gegen den Herzog Alba etc." (Halle^sche Abhandlungen zur Neueren GeschichteHeft XXVIIL Halle 1892).
2 6 _war, kräftige Untorstütziing zur See. Walirsclieinlioh plante ereine Landung bei Collum oder Dokkum in Friesland, wo WildeHylcke, Homme Hettinga's Lieutenant, bereits Soldaten anwarb. DieEmder gewährten iljm reichlich Kredit, <strong>und</strong> Unico Manninga selbstnahm eine Anleihe von 5940 Karolusgulden für ihn auf. Mit GrafJohann stand er in Verbindung, während Edzard, der später behauptete, ihn seit langen Jahren nicht gesehen zu haben, jedeGemeinschaft mit ihm vermied, denn er scheute sich, Alba's Hasszu erregen. Zudem befürchteten die Emder von der FeindschaftBurg<strong>und</strong>s, die man durch die Ausrüstung einer Flotte in ihremHafen heraufbeschwor, eine Störung ihres Handels. Deshalb gabman Ludwig zu verstehen, er möge von seinem Vorhaben abstehen<strong>und</strong> das Land verlassen, da man als neutrale Macht keine Zusammenrottungendulden dürfe, wie Edzard auch am 23. April ein Mandatin diesem Sinne an seine Amtleute <strong>und</strong> alle Unterthanen ergehenliess. So entsagte Ludwig kurz entschlossen seinem Plan, um zuLande in das feindliche Gebiet einzufallen. Wilde Hylcke gab erfreilich durch diesen Entschluss preis; schon am 23. fiel denn auchder Lieutenant den Spaniern als erstes Opfer dieses Feldzuges in dieHände. Am 17. April traf Junker Dietrich Sonoy, einer der eifrigstenVorkämpfer der niederländischen Sache, bei Ludwig in Emden ein.Ihm hatte Oranien Vollmacht gegeben, alle in Deutschland weilendenEdelleute des „Verbonds" von 1566 auf den 18. an einem geeignetenOrte zu versammeln <strong>und</strong> zur Teilnahme am Kampfe aufzufordern.Jetzt stattete er an Ludwig Bericht ab, dass sich die vornehmsten<strong>und</strong> meisten der Konföderierten an verschiedenen Plätzen befänden<strong>und</strong> erst eilends beschickt werden müssten, um sie beisammen zubringen. Ludwig versprach sich von diesem Schritt wenig Erfolg<strong>und</strong> sah in ihm nur eine Verzögerung seines ersten Unternehmens.Anstatt dessen entsandte er Sonoy an die Gemeinde zu Wesel, umin aller Eile, auf ihren Kredit, möglichst viele Gewehre <strong>und</strong> Geschützeaufzubringen.Pieter Bor: Oorspronk, begin ende vervolgh der Nederlantsche Oorloghen(Leyden u. Amsterdam 1621) I bl. 166, auch für das Folgende. Vgl. auchWiarda: Ostfriesische Geschichte Bd. IIL (Aurich 1793) S. 93; v. Wicht: AnnalesFrisiae (ungedruckt) ad annum 1568.2) Höhlbaum: Ostfriesland <strong>und</strong> die Niederlande 1568—1571. Mitteilungenaus dem Stadtarchiv von Köln Heft XVII S. 56.3) P. Bor: 1. c.
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