Entfernung eines Flintenschusses zog sich vor der Schlachtordnungder Geusen der Weg hin, auf dem Arenberg von Nordwesten heranrückte. An ihn grenzte das Gehölz, an oder in dem dasKloster Heiligeriee lag.Aber nicht alle Truppen Ludwigs erfüllte die Zuversicht <strong>und</strong>der Kampfesmut ihres Führers. Zwei Fähnlein, meist Westfriesen<strong>und</strong> Oldenburger, verliessen die Schlachtordnung aus Furcht vor demFeinde <strong>und</strong> von Hunger ermattet, auch weil sie mangelhaft bewaffnetsagt das Geusenlied: „De ruyters hielden 't wagenpadt''. Williams berichtet,auf der linken Flanke hätte eine Eskadron unter einem erfahrenen Führergehalten. Vielleicht ist sie mit der Abteilung im Heiligerlee'er Wäldchenidentisch. War der erfahrene Führer vielleicht Jost von Schauenburg? Jostvon Schauenburg als Reiterführer wird bei Paulinus erwähnt. Auch im Geusenliedewird er genannt. Der Brief Hoogstratens bei Groen van Prinsterer III, 238<strong>und</strong> der Brief Polwillers an Alba bei Gachard a. a. 0. S. 338 beweisen seineGegenwart ebenfalls.Paulinus: a. a. 0. S. 300 schreibt: „terra palustri et cespitosa, inprimisautem ad septentriones, qua Arenburgicus adventabat". Den Anmarsch vonNorden macht auch der Umstand wahrscheinlich, dass die Spanier das Klosterbesetzten.Visschers Karte vom Jahre 1621 (Groninga Dominium) <strong>und</strong> Mercator-Hondius' Karte von 1630 (Groninga Dominium) zeigen beide diesen Wald;ebenso eine nicht datierte Karte von Starckenburg-Visscher, doch ist seineAusdehnung nicht genau zu bestimmen. — In der Schilderung der Aufstellungsind wir vor allem dem spanischen Gewährsmann Mendoza I, S. 97 f., derbald darauf das Schlachtfeld besuchte <strong>und</strong> alles von Augenzeugen erfahrenkonnte, <strong>und</strong> Paulinus, dem Emder Stadtsekretär, der 3 Tage nach derSchlacht zu Ludwig kam <strong>und</strong> von dem Grafen auf dem Schlachtfelde umhergeführtwurde, gefolgt. Zum Teil ganz andere Angaben, namentlich überdie Aufstellung der Reiterei, giebt der schon erwähnte Roger William.s. Dochist er kein so unmittelbarer Gewährsmann, auch scheint ihm Terrainkenntniszu fehlen, spricht er doch weder von dem Hügel noch von dem Gehölz.Nach ihm ruhte der Schwerpunkt hauptsächlich in der glücklichen Aufstellungder Reiterei, wodurch es Ludwig gelang, alle Strassen — er spricht von 3 —zu besetzen <strong>und</strong> die Spanier von allen Seiten zu fassen. Leider war es demVerfasser nicht möglich, diese Angaben auf ihre Quellen hin zu prüfen. SeinerStellung nach konnte Roger Williams sowohl spanische wie geusische Berichtebenutzen. Doch gesteht er selbst (S. 41), dass er von Ludwigs Zug wenigsagen könne, wenn er auch gleich darauf Oranien als seinen Gewährsmannanführt. Jedenfalls sind seine Angaben nur zu benutzen, wenn sie sachlichoder durch andere Quellen hinlänglich gestützt sind. Hogenbergs Bild derSchlacht folgt in der Hauptsache der Darstellung Mendoza's. Auf demselbenSchlachtfelde hatte 1536 Georg Schenk, Karls V. General, den Herzog vonGeldern, der Appingadam entsetzen wollte, geschlagen.• *
3 6 _waren. Inzwischen, es war in der sechsten St<strong>und</strong>e des Nachmittags,eröffnete Ludwig das Treffen durch einen Kavallerieangriff. Er Hessdie 200 Reiter, welche auf der Strasse hielten, vorgehen, um mit demFeinde zu Scharmützeln <strong>und</strong> ihn, zurückweichend, auf das sumpfigeTerrain <strong>und</strong> in den Hinterhalt, den er ihm legte, zu locken.^) ihnenfolgend, defilierten die Spanier auf dem schmalen, von Gräben eingeengtenWeg aus dem Heiligerlee'er Gehölz hervor, <strong>und</strong> ArenbergHess seine Artillerie bis zum Waldesrande avancieren, wo sie nahe derAbtei Stellung nahm <strong>und</strong> ihr Feuer auf den Feind eröffnete. Dochschien der Graf nicht gewillt, die Schlacht anzunehmen. Er kanntedie Gefahr des trügerischen Terrains <strong>und</strong> beabsichtigte nur, dieGeusen zu beschäftigen, bis Meghem, den er in Kurzem erwartendurfte, ankäme, um dann gemeinsam mit ihm den Feind anzugreifen.Seine Spanier aber <strong>und</strong> namentlich ihr Führer Bracamonte verlangten,von dem vor zwei Tagen errungenen Erfolge berauscht, nach Kampf<strong>und</strong> gänzlicher Vernichtung des Gegners. Den eilenden Rückzugdes Feindes hielten sie für Flucht; auch mochte sie das Vorgehender Artillerie über Arenbergs Absichten täuschen ; denn die Geschützeavancierten noch weiter, da sie die von dem Hügel gedeckten Geusennicht treffen konnten. Zudem begannen die leichten Truppen desPaulinus: S. 301 (occidui Frisii; Bisschop: De slag bij Heiligerlee,Vrije Fries XI, irrtümhch „Oost-Friesen").Von diesem Scheinangriff berichtet freilich weder Mendoza noch Paulinus.Wir finden ihn erwähnt bei Rengers p. 327, Winsemius p. 105, Schotanusp. 155 <strong>und</strong> Haraeus : Annales etc. (Antwerpen 1623) III, S. der die Zahlder Reiter auf 400 angiebt. Auch Roger W^illiams berichtet hiervon. Wagenaarin seiner „Vaderlandsche Historie" Bd. VI. folgt dieser Darstellung, die dasplanlose Vorgehen der Spanier einigermassen verständlich macht, ebenso Bosscha :Neerlands Heldend. te Lande, der Adolf v. Nassau bei dieser Attacke fallen lasst.Sclion Mendoza hat den Vorwurf, dass sich Arenberg durch Scheltworteaus den Reihen seiner Soldaten, wie „Lutheraner, Feind des Königs", habezum Angriffe bestimmen lassen, zurückgewiesen. Dieser Darstellung begegnenwir zuerst in einem Berichte Amstels an den Rat von Geldern (Hattem,30. Mai 1568, abgedruckt bei Gachard: a. a. 0. S. 327 ff.). Noch legendarischerklingt es, dass Arenberg d^^n Verlust seines Schlosses Wedde am Feinde haberächen wollen. Er hatte von Alba den strikten Befehl, Ludwig nur in Verbindungmit Meghem anzugreifen. Am wahrscheinlichsten bleibt, dass dieSpanier ohne Befehl, aus Missverständnis <strong>und</strong> ihrem Ungestüm folgend, zumAngriff übergingen. Auch soll Alba das Regiment später wegen Insubordinationbestraft haben, vgl. die Denkschrift Sancho de Londono's, mitgeteilt in denBijdragen en Mededeehngen van het Hist. Genootschap te Utrecht, XIII, S. 57;W^illiams Memoiren S. 45.
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