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Download - Heimat- und Kulturverein Jemgum

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3 6 _waren. Inzwischen, es war in der sechsten St<strong>und</strong>e des Nachmittags,eröffnete Ludwig das Treffen durch einen Kavallerieangriff. Er Hessdie 200 Reiter, welche auf der Strasse hielten, vorgehen, um mit demFeinde zu Scharmützeln <strong>und</strong> ihn, zurückweichend, auf das sumpfigeTerrain <strong>und</strong> in den Hinterhalt, den er ihm legte, zu locken.^) ihnenfolgend, defilierten die Spanier auf dem schmalen, von Gräben eingeengtenWeg aus dem Heiligerlee'er Gehölz hervor, <strong>und</strong> ArenbergHess seine Artillerie bis zum Waldesrande avancieren, wo sie nahe derAbtei Stellung nahm <strong>und</strong> ihr Feuer auf den Feind eröffnete. Dochschien der Graf nicht gewillt, die Schlacht anzunehmen. Er kanntedie Gefahr des trügerischen Terrains <strong>und</strong> beabsichtigte nur, dieGeusen zu beschäftigen, bis Meghem, den er in Kurzem erwartendurfte, ankäme, um dann gemeinsam mit ihm den Feind anzugreifen.Seine Spanier aber <strong>und</strong> namentlich ihr Führer Bracamonte verlangten,von dem vor zwei Tagen errungenen Erfolge berauscht, nach Kampf<strong>und</strong> gänzlicher Vernichtung des Gegners. Den eilenden Rückzugdes Feindes hielten sie für Flucht; auch mochte sie das Vorgehender Artillerie über Arenbergs Absichten täuschen ; denn die Geschützeavancierten noch weiter, da sie die von dem Hügel gedeckten Geusennicht treffen konnten. Zudem begannen die leichten Truppen desPaulinus: S. 301 (occidui Frisii; Bisschop: De slag bij Heiligerlee,Vrije Fries XI, irrtümhch „Oost-Friesen").Von diesem Scheinangriff berichtet freilich weder Mendoza noch Paulinus.Wir finden ihn erwähnt bei Rengers p. 327, Winsemius p. 105, Schotanusp. 155 <strong>und</strong> Haraeus : Annales etc. (Antwerpen 1623) III, S. der die Zahlder Reiter auf 400 angiebt. Auch Roger W^illiams berichtet hiervon. Wagenaarin seiner „Vaderlandsche Historie" Bd. VI. folgt dieser Darstellung, die dasplanlose Vorgehen der Spanier einigermassen verständlich macht, ebenso Bosscha :Neerlands Heldend. te Lande, der Adolf v. Nassau bei dieser Attacke fallen lasst.Sclion Mendoza hat den Vorwurf, dass sich Arenberg durch Scheltworteaus den Reihen seiner Soldaten, wie „Lutheraner, Feind des Königs", habezum Angriffe bestimmen lassen, zurückgewiesen. Dieser Darstellung begegnenwir zuerst in einem Berichte Amstels an den Rat von Geldern (Hattem,30. Mai 1568, abgedruckt bei Gachard: a. a. 0. S. 327 ff.). Noch legendarischerklingt es, dass Arenberg d^^n Verlust seines Schlosses Wedde am Feinde haberächen wollen. Er hatte von Alba den strikten Befehl, Ludwig nur in Verbindungmit Meghem anzugreifen. Am wahrscheinlichsten bleibt, dass dieSpanier ohne Befehl, aus Missverständnis <strong>und</strong> ihrem Ungestüm folgend, zumAngriff übergingen. Auch soll Alba das Regiment später wegen Insubordinationbestraft haben, vgl. die Denkschrift Sancho de Londono's, mitgeteilt in denBijdragen en Mededeehngen van het Hist. Genootschap te Utrecht, XIII, S. 57;W^illiams Memoiren S. 45.

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