46obert hatte <strong>und</strong> Ludwig 24 aus Kirchengiocken -j giessen Hess.Belagerungsgeschütze fehlten völlig, so dass man der Stadt keinenSchaden anthun konnte. Allerdings litten die Spanier unter demselbenMangel, wie sie denn während der ganzen Belagerung nur3 Knechte beim Kartenspiel von den Wällen aus erschossen habensollen.Die Aussichten auf Erfolg schwanden für Ludwig immer mehr.Ein kaiserliches Mandat vom 12. Mai, welches ihm am Tage seinesEintreffens vor Groningen überbracht wurde, schwächte seineTruppen nicht unmerklich. Denn viele Deutsche verliessen dasLager trotz Ludwigs Antwort, dass er auf seines Bruders Befehlden Krieg begonnen hätte <strong>und</strong> nur auf sein Gebot abbrechen würde.Zudem traf auch am 19. Juni Chiapin Vitelli, Alba's Feldoberst, mitden 10 Kompagnieen des Grafen Hierges <strong>und</strong> den 1600 ReiternErichs von Braunschweig in Groningen ein, nachdem schon Tagszuvor Billys 5 Fähnlein eingerückt waren. Alsbald ging Vitellizum Angriffe über. Am 22. suchte er den Geusen das KlosterSelwerd, wo Occo Valck, ein Ostfriese, kommandierte, zu entreissen.Es wurde hart gestritten: 200 Geusen <strong>und</strong> viele Spanier blieben.^)Zuletzt aber musste Vitelli weichen. Am nächsten Tage bot Ludwigdem Feinde eine Schlacht an, die dieser nicht annahm, da er nochzu wenig Infanterie besass, Die Belagerung aber war seitdemaussichtslos, zumal am 26. auch die 5 Fähnlein unter Jakob Huysingewieder gut bewaffnet <strong>und</strong> neu geordnet in Groningen eintrafen.Dennoch verschwendete Ludwig vor den Mauern Groningens kostbareZeit, Geld <strong>und</strong> Mannschaften, anstatt sich nach Westfriesland,Gi\ V. Prinsterer: III, S. 232. Nach Sickensz.' Geständnis (vgl. S. 38,Anna, 2) hatte Ludwig bei Heiligerlee 4 Geschütze.Bor: I, Bl. 168.Gachard: a. a. 0. S. 351 (Meghem an Alba, 14. Juni). Dass das Mandatvom 12. Mai datierte, beweist Gr. v. Prinsterer III, S. 219. Der kaiserlicheGesandte hat sich, wie Paulinus S. 330 berichtet, über die gute Haltung derNassauischen lobend geäussert, namentlich weil sie das Land nicht plünderten.Dasselbe Lob findet sich bei Rengers p. 325.Gachard: a. a. 0. S. 355 (Meghem an Alba, 20. Juni).Brenneysen: Ostfries. Historie etc. L 2, S. 365 (ünico Manninga anGraf Edzard, 23. Juni 1568).Nach Roger Williams S. 46 liess Ludwig Vitelli durch einen Trompeterzur Schlacht auffordern. Vitelli verwies Ludwig an Alba, der ihm keine Vollmachtgegeben habe. Vgl. Gachard: a. a. 0. S. 362 (Alba an Meghem, 29. Juni).
4 4etwa nach Enkhuizen zu werfen, wo er bei der Stimmung derdortigen Bevölkerung mehr Unterstützung an Geld, Soldaten <strong>und</strong>Munition gef<strong>und</strong>en hätte. Wagte er es nicht mit einer so starkenFestung wie Groningen im Rücken ? Hoffte er vielleicht, dass dieGeusenfre<strong>und</strong>e in Groningen ihm die Stadt noch durch Verrat in dieHände spielen würden; rechnete er auf Meuterei unter der deutschenBesatzung der Stadt, die ihren Sold nur sehr spärlich erhielt, odergar auf Meghems Abfall, den er als alten Waffen geführten — wennauch ohne Erfolg — zu sich hinüberzuziehen suchte ?Wir besitzen aus eben diesen Tagen ein Memoriale von ihman Oranien, welches uns über seine Stärke <strong>und</strong> seine AbsichtenAufschluss giebt. Veranlasst wurde die Abfassung dieses Aktenstückeswohl durch das Eintreffen Hoogstratens, der am 19. Junimit neuen Direktiven Oraniens im Lager vor Groningen eingetroffenwar. Es ist eine Art Rechtfertigungsschreiben gegenüber demBruder, der mit seinem Zuge vor Groningen nicht einverstanden war.Danach hatte Ludwig in der zweiten Hälfte des Juni vor Groningen25 gut gerüstete Fähnlein nebst 200 Pferden <strong>und</strong> erwartete nochetwa 3000 Arkebusiere, sowie zahlreiche Reiter. Mit ihnen wollteer den Weg nach Dokkum hin besetzen, um mit den Westfriesenzu verhandeln. Denn schon war Ludwigs Lager der Sammelplatzder verbannten friesischen Edelleute, <strong>und</strong> die Bevölkerung in Friesand,namentlich in Leeuwarden, war geusenfre<strong>und</strong>lich gesinnt,Bereits am 18. Mai hatte Arenberg 28 Bürger aus dem Landegewiesen, weil sie nicht schwören wollten, die Stadt wider diePaulinus: S. 327. S. 329 berichtet er wie auch Rengers p. 332 vonder Hinrichtung eines Verräters, der die Stadt anstecken <strong>und</strong> bei der dannausbrechenden Verwirrung Ludwig die Thore öffnen w^ollte. Von einem AnschlageLudwigs, sich der Thore durch verkleidete Soldaten zu bemächtigen,berichtet Winsemius p. 109.Gachard: a. a. 0. S. 348 (Meghem an Alba, 10. Juni 1568).Groen v, Prinsterer: HL S. 251 (Ludwig <strong>und</strong> Hoogstraten an Meghem,25. Juni) <strong>und</strong> S. 254 (Meghems Antwort vom 27. Juni).ebendort III, S. 227 ff. Das Aktenstück datiert frühestens vom 20. Juni,nicht aus dem Mai, wie Gr. v. Prinsterer angiebt. Vgl. van Vloten: a. a. 0.I, S. 90, Anm. 4.Über die Rückwirkung des Nassauischen Feldzuges auf Friesland vgT.vor allem Winsemius p. 101 f. <strong>und</strong> den schon angeführten Aufsatz von Andreae,Vrije Fries XVI, S. 389 ff., vgl. auch die Rede, welche Dr. Hofstede de Grootam 23. Mai 1873, bei Gelegenheit der Enthüllung des Heiligerlee'er Denkmals,hielt, S. 26, Anm. 13.
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