3 3 _Süden. Nachdem er die ganze Nacht <strong>und</strong> den nächsten Tag•— es war ein Sonntag — bis zum Mittag marschiert war, liesser seine von der Anstrengung <strong>und</strong> der Hitze ermatteten Truppenbei Winschoten Halt machen. Arenberg war über die Richtungdes feindlichen Abzuges anfangs völlig in Unkenntnis, obgleicher den 22. selbst auf K<strong>und</strong>schaft ausgeritten war. Noch amMorgen des 23. glaubte er, die Nassauischen hätten sich zu Schiffnach Emden begeben. Als er dann sichere Nachricht von demRückzug des Feindes erhielt, meinte er, Ludwig wolle sich aufMeghem werfen, <strong>und</strong> eilte ihm nach, seinem Gefährten beizustehen.Erst spät erfuhr er durch vorausgesandte Späher, dass derFeind in der Nähe Aufstellung genommen habe <strong>und</strong> ihn erwarte.Bei dem Nonnenkloster Heiligerlee, auf günstigem Terrain, hatteLudwig beschlossen, dem Feinde die Stirn zu bieten, zumal seineSpione berichteten, dass Meghems Angriff für diesen Tag nicht zubefürchten sei. Es war am Spätnachmittag, noch sassen der Graf,sein Bruder Adolf <strong>und</strong> andere Befehlshaber in dem Kloster beimMahle, als ein Landmann die Nachricht von Arenbergs Anzugbrachte. Noch war der Feind fern, <strong>und</strong> man hatte Zeit, sichvorteilhaft aufzustellen. Ludwig eilte zu seinen Truppen, wiesallen ihren Platz an <strong>und</strong> ermunterte sie durch eine feurige Ansprache.Er hatte eine günstige Defensivstellung in dem ebenenGelände zwischen Winschoten <strong>und</strong> der Abtei gewählt. Seinen Rückendeckte ein Gehölz, die Front, welche sich gegen Westen richtete,^)<strong>und</strong> die rechte Flanke sumpfiges Terrain, die linke Flanke stützte sichauf einen Hügel, dessen Abhang leicht bewaffnete Schützen besetztPaulinus: a, a. 0. S. 298 f.; Winsemius p. 105. Auch Prinsterer 1. c.berichtet von dem Kriegsrat, wo es heisst, Ludwig habe „nach fleissigerBeratschlagung erlangt, dass sie bewilligt haben, Leib <strong>und</strong> Gut bei S. G. aufzusetzen<strong>und</strong> denselben Tag gegen Abend mit S. G. aus Appingadani zu ziehn".Mendoza berichtet. Ludwig sei auf einem Fusspfad, der von Appingadam nachHeiligerlee führe, entwichen.Gachard: a. a. 0. S. 309 (Arenberg an Alba, 23. Mai).Winsemius: 1. c.*) Gr. V. Prinsterer: a. a. 0. III, S. 222 f.Paulinus : a. a. 0. S. 301. In der Angabe der Flankenstelluug folgen wirMendoza, obgleich das Terrain vielleicht eine Umstellung der Flanken bedingt.War es das „kloosterholt", auf dem das Kloster — heute ein Bauernhof —lag, oder einer der drei südlich gelegenen Anhöhen : St. Vitus Holt, Napels,Oostergast (bei Westerlee) ? Das Geusenlied (Vrije Fries XI, 9. 454) v. 5 nennt3
3 4 _hielten. Hinter der Anhöhe, zum Teil von ihr verdeckt, stand derkleinere der beiden Gewalthaufen, in denen die Nassauischen Aufstellungnahmen. Er war 30—31 Mann breit, während der grössereauf der rechten Flanke, den Hendrik van Siegen kommandierte,41—43 in der Front zählte. Doch hatten die „Escadrons" grössereTiefe als Breite <strong>und</strong> werden deshalb die von Mendoza angegebeneZahl, 2600—2800 Mann, überstiegen haben. Auch liess Ludwignur wenige Fahnen fliegen, um den Feind über seine Stärke zutäuschen. Den rechten Flügel flankierten 400 wallonische Musketiere,welche Ludwig in den Gräben, die das Moor durchzogen, versteckthatte mit dem Befehl, nicht eher zu schiessen, als sie das Weisseim Auge des Feindes erkennen könnten. 200 Reiter unter Adolfvon Nassau hielten 600 Schritt weiter vorn die Strasse (von Winschotennach Scheemda?) besetzt, auf der der Angriff des Feindeszu erwarten war. Eine kleinere Abteilung Kavallerie, durch Schützenverstärkt, hielt versteckt' in dem Heiligerlee'er Wäldchen. In dereinen Galgen als Standpunkt des „verloören hoopken". Vielleicht giebt dieseAngabe einen Anhalt für die Bestimmung der nassauischen Aufstellung, Indem Morast südlich vom Kloster wurde vor einiger Zeit eine Kanonenkugelaufgef<strong>und</strong>en. Eine Skizze des Treffens beizufügen, war mir trotz der Terrainangaben,welche ich Herrn cand. pliil. C. Bauwens aus Weener a. d. Emsverdanke, <strong>und</strong> trotz späterer Bemühungen bis jetzt nicht möglich. Die Schwierigkeiteiner Rekonstruktion der Schlacht <strong>und</strong> die genaue Bestimmung der Ortlichkeithängt zum Teil damit zusammen, dass die Gegend jetzt gänzlichverändert ist, <strong>und</strong> auch wohl damit, dass die alten Berichte Kloster <strong>und</strong> OrtschaftHeiligerlee nicht scheiden. Die eigentliche Ortschaft Heiligerlee (vor derGründung des Klosters im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert Asterlee — 0ster-„Hügel" — imGegensatz zu Westerlee, Gesta Abbat. Horti S. Mariae. Mon. Germ. XXIII 605 f.,Kichthofen, Unters, z. fries. Rechtsg. II 1203) liegt südöstlich <strong>und</strong> südlich vondem Kloster, teils mit diesem auf einem von NW^. nach SO. nach Winschotensich erstreckenden Sandhügel, teils zwischen dem Hügel, der Landstrasse <strong>und</strong>der trekvaart von Winschoten nach Scheemda.') So Roger Williams in seinen Memoiren (herausgegeben von Bodel Nyenhuisin den „Werken van het Historisch Genootschap te Utrecht" 1864) S. 44.Obgleich Williams k^'n Augenzeuge war <strong>und</strong> seine Darstellung erst 20 Jahrespäter niederschrieb, mag er doch in einzelnen Angaben Brauchbares bringen.— Nur so lässt sich Mendoza I, S. 98 mit Paulinus S. 301 <strong>und</strong> Mepsche'sBericht an Alba (Gachard : Corresp. du duc d'Albe S. 310) vereinbaren. Mendozasagt, die Reiter standen auf der rechten Flanke, Mepsche berichtet, dassLudwig einige Reiter <strong>und</strong> Schützen in dem Heiligerlee'er Holze versteckt hatte,<strong>und</strong> Paulinus, dass die Kavallerie ihre Front nach Osten nahm. Wahrscheinlichaber standen sie' mehr gen Norden gerichtet, von wo Arenberg anrückto. Auch
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