IIIschweig das Spiel verloren. Am 27. Apiil, 11 Uhr nachts, verhesser Amsterdam <strong>und</strong> segelte nach der ostfriesischen Küste, wo eram 30., 4 Uhr abends, beim Logumerhörn landete. Zu Fuss begaber sich nach Emden, doch versagte ihm die Stadt den Aufenthalt.Auch Edzard wollte das berüchtigte Haupt der Rebellen nicht sprechennoch länger dulden, um bei den Spaniern nicht von vornhereinVerdacht zu erwecken. Zudem drängte es Brederode selbst, weiterzu kommen; nur zwei bis drei Tage weilte er in der Stadt, zuerstbei einer Apothekerin, dann im Hause des 1566 verstorbenen Drostenvon Emden, Tido von Knipliausen. Über Leerort reiste er mitseiner Frau, die ihn begleitete, nach Oldenburg <strong>und</strong> weiter nachBremen <strong>und</strong> Lüneburg. Die dreizehn Edelleute seines Gefolgesaber blieben zu Emden. Aus den Berichten eines Spions, ImeleLottrich, an seinen Herrn, Dr. Mepsche, Königslieutenant zu Groningen,können wir uns fast mit lebendiger Wirklichkeit ihr Treiben vergegenwärtigen.Wir sehen sie in der Geusenherberge, der „GuldenFontein", um den „bedelers-nap" sitzen <strong>und</strong> zechen, wir hören ihrerohen Gespräche, ihre frivolen Erzählungen <strong>und</strong> wilden Verwünschungen,welche bald auf dem Markte <strong>und</strong> den Strassen wiederhallten,so dass Graf Johann dem Rate von Emden befahl, gegendie Schmähreden <strong>und</strong> Pasquille wider Papismus <strong>und</strong> die KöniglicheMajestät zu Spanien einzuschreiten. Es waren wüste Gesellen,meist Bilderstürmer, die von christlicher Liebe <strong>und</strong> Sanftmut weitentfernt waren, so der gowaltthätige Herbert van Raaphorst, derverwegene Pibo Harda, Willem van Zuilen van Nyevelt, SjuckEminga, Treslong u. a. m., deren Namen wir unter den Wassergeusenwiederfinden. Als am Abend des 6. Mai die Nachrichtvon der Gefangennahme mehrerer Genossen — unter ihnen warenzwei Grafen Batenburg <strong>und</strong> Treslongs Biuder nach Emdenkam, da vergass man vor Angst <strong>und</strong> Aufregung das Zubette-Van Vloteu: Nederlands Opstand tegen Spauje I, S. 255. Mepschean Arenbergj 2. Mai 1567,ebendort: Mepsche an Arenberg, 5. Mai 1567.Van Vlofen: I, S. 261 ff. <strong>und</strong> S. 59 ff. (erste Auflage, in der neuenAuflage sind diese Berichte, wie überhaupt Aktenstücke, nicht abgedruckt). InRengers' Kronijk (herausgegeben von Feith, Groningen 1852) wird Iinele als«des Lutenant redier" bezeichnet.Emder Hatsarchiv: Fase. 332, Bl. 43. Mandat Johanns vom Montagnach Exaudi 67 Mai).2*
2 0 _gehen. Denselben Abend gosellte sich Homnie Hettinga, der dieHiobsboi:s(;haft überbracht hatte, bald darauf Barthold li^ntes vanMentheda, ebenfalls spätere Wassergeusen, zu ihnen. Täglich wuchsso ihre Zahl <strong>und</strong> mit ihr der Mut, <strong>und</strong> schon sprach man vonRache <strong>und</strong> kriegerischen Unternehmungen. Auch trafen zahlreicheSchiffe mit Hausrat <strong>und</strong> Gütern aus Brabant, Holland, Friesland<strong>und</strong> Groningen in Emden ein, dazu viel Volks, ') um Sicherheitfür sich <strong>und</strong> Freiheit <strong>und</strong> Ruhe für ihr Gewerbe zu suchen.Viele Emigranten kamen auch über Delfzijl nach der Stadt. EinBäcker beherbergte zeitweilig 37 Personen in seinem Hause, <strong>und</strong>immer noch kamen neue Flüchtlinge Zwar waren es meist friedlicheKaufleute <strong>und</strong> Handwerker, welche die Stürme des Kriegesflohen <strong>und</strong> wenig Sinn für die Kampfeslust der Adligen hatten ; aberdie burg<strong>und</strong>ische Regierung fürchtete von der Ansammlung in Emdeneine Gefährdung ihrer Grenzen, namentlich Groningens, das frei <strong>und</strong>unbezwungen in einer reichen Landschaft gelegen <strong>und</strong> der reformiertenReligion schon lange zuneigend, die Emigranten in Emden<strong>und</strong> Umgegend vor allem zu einem Anschlage locken musste. Auchbefürchtete sie einen Aufstand in der Stadt selbst, in der sich nochimmer zahlreiche Geusen aufhielten. Deshalb legte sie Anfang Junieine Besatzung von vier Fähnlein hochdeutscher Knechte unterBlasius von Vegersheim nach Groningen. Zugleich verlangte manvon Ostfriesland Garantie gegen Umtriebe der Flüchtlinge. Unterdem letzten Mai forderte Margarethe von Parma die benachbartenReichsstände auf, den niederländischen Emigranten den Aufenthaltin ihren Landen zu untersagen. Dieser Brief wird auch in dieHände der ostfriesischen Grafen gelangt sein, erreichte aber seinenZweck nicht. Die Grafen versprachen nur in dem Vertrage zuGroningen, welcher am 9. Juni zustande kam, die auf ihrem Gebieteweilenden Schuldigen zu verfolgen <strong>und</strong> zu bestrafen, wenn sie„in specie" vor ihrem Gerichte verklagt würden.^) Hiermit warwenig auszurichten, denn wer konnte alle Schuldigen namhaft machen,wer für eine aufrichtige Rechtsprechung bürgen? Einzelne mochten0 Van Vloten: I, S. 261 ff. Bericht des Spions vom 4. Juni.Van Vloten: I, S. 266. Bericht an Bossu. Ende Mai kamen anch dieGebrüder Uipperda nach Emden.Paulinus: Rernm Belgic. iiist. Philippo Ii etc. (Emden 1603^, S. 227 f.Erwähnt in einem Schreiben der Grafen an Graf Meghem vom 14. Oktober69. — Emd. Ratsarchiv. II, E., 61.
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