1^5So zwangen die Gegnerschaft Spaniens, di« religiöse Verwandtschaft<strong>und</strong> das wirtschaftliche Interesse Ostfriesland <strong>und</strong> Emdeneigentlich zu den Niederlanden zu stehen. Aber schon war einerder Söhne des Hauses Cirksena, Johann — der Bruder des GrafenEnno — 1539 als Statthalter von Limburg, Falkenburg <strong>und</strong> Dalhemin die Dienste Spaniens <strong>und</strong> des Katholizismus getreten <strong>und</strong> suchte,namentlich nach dem Ableben seines Bruders, Einfiuss auf Ostfriesland<strong>und</strong> die Erziehung der unmündigen Kinder zu gewinnen. Auchlebte der kriegerische, entschlossene Geist Edzards des Grossen,der sich doch auch schon vor Spanien hatte demütigen müssen, inseinen Enkeln, Edzard II. <strong>und</strong> Johann, nicht fort. Sie waren echteSöhne ihrer Zeit, Epigonen, die in dem faulen Phlegma der Friedensliebeaufgingen. Es war ihr Fluch, mit unzulänglichen Mitteln <strong>und</strong>ohne rechtes Verständnis für die grossen Fragen, welche damals dieWelt bewegten, in einer gewaltthätigen Zeit , zu leben. Die Kraftdes streitbaren Protestantismus war in Deutschland mit den Schmalkaldenerngebrochen worden, <strong>und</strong> unpolitisch wie das Geschlecht,mit dem Luther gelebt, war auch das jetzige. Wohl war Edzardein stattlicher Herr, nicht unerfahren in ritterlichen Übungen, aberihm fehlte die Gabe grosser Gedanken <strong>und</strong> der frische Mut derThat. Er liess die Dinge an sich herankommen <strong>und</strong> ward so einSpielball der Ereignisse. Jene Worte, die noch heute an dem unterihm erbauten Emder Rathause zu lesen sind, mögen am bestendiesen Herrscher <strong>und</strong> seine Umgebung charakterisieren : „in spe etsilentio fortitudo nostra". Am Giebel des stattlichen Baues aberliess er neben dem ostfriesischen das schwedische Wappen anbringen,<strong>und</strong> dies erinnert an einen verhängnisvollen Schritt, den er 1559that, als er Katharina von Schweden, die Tochter Gustav Wasa's,heiratete. Sie war eine orthodoxe Lutheranerin <strong>und</strong> absolutistischd. h, spanisch gesinnt. Herrisch trat sie als Tochter eines mächtigenKönigs in der kleinen Grafschaft auf, <strong>und</strong> bald ward ihr schwacherGemahl völlig von ihr abhängig. Unter ihrem Einfluss wurde Edzardimmer entschiedener lutherisch <strong>und</strong> entfremdete sich so dem Calvinismus.Auf sie ist auch zum Teil der unselige Bruderzwist, der schonin unseren Jahren anhebend die Zukunft ganz Ostfrieslands in Fragestellen sollte, zurückzuführen. Johann, der jüngere Bruder, warJohann starb Februar 1572 im 66. Lebensjahre.Kaiser Maximilians I, Tochter verheiratet.Er war mit Dorothea,
1 Breformiert geblieben, <strong>und</strong> seine Sympathie stand mit der seinesVolkes auf Seiten der Niederlande, während Kdzard mehr <strong>und</strong> mehrzu Alba, der ihm als der Vertreter der legitimen Macht galt, hinüberschwenkte.Aus verwandten Gründen fühlte sich Johann denaufständischen Holländern verwandt, die gleich ihm in Oppositiongegen die rechtmässige Gewalt standen. Doch blieb seine Neigungrein platonisch. Als der Jüngere ohne grosse Macht <strong>und</strong> bei derNähe der spanischen Waffen musste er sich darauf beschränken, dieAnschläge o Burg<strong>und</strong>s o auf Emden abzuwehren oder Schutz in fremdenDiensten zu suchen, wie er denn auch mehr eine defensive Naturwar. Aber weder Edzard noch Johann waren die obersten Leiterder Regierung. Hire Mutter, die kluge Anna von Oldenburg, führtenach wie vor das Staatsruder, <strong>und</strong> nichts geschah ohne ihre Zustimmung,wenn sie auch in den Akten wenig hervortritt. Siewar Ostfriesland in einer fast zwanzigjährigen Vorm<strong>und</strong>schaft einewahre Landesmutter gewesen <strong>und</strong> hatte namentlich in der Verwaltungmanches Heilsame geschaffen. Jene Zeit grosser Frauengestalten,da uns in Frankreich die Königinmutter <strong>und</strong> die Königinvon Navarra, in England Elisabeth <strong>und</strong> Maria Stuart begegnen, hatauch dem kleinen Ostfriesland eine bedeutende Fürstin von nichtgeringem Herrschertalent gegeben. Weithin genannt <strong>und</strong> mit Achtungvernommen wurde der Name der Gräfin Anna. Als 1571 der ostfriesischeGesandte W^ilwick nach Frankreich <strong>und</strong> England ging, daforderte er vor allem von ihr Schreiben an die französischen <strong>und</strong>englischen Fürsten — <strong>und</strong> der englische Gesandte Walsingliam sprichtnur von der Comtesse d'Emden, nicht von ihren Söhnen. Aber siewar ein Weib, das den Kriegsstürmen einer wildbewegten Zeit nichtgewachsen war <strong>und</strong> vor einer Bethätigung ihres Mitgefühls mit denunterdrückten Niederländern zurückschr(;ckte, ein Weib, das ausLiebe zu ihrem jüngsten Sohne Johann die von dem grossen Edzardeingesetzte Primogenitur umgestossen <strong>und</strong> die Belehnung ihrer dreiSöhne durchgesetzt hatte, deren zweiter, Christoph, bald darauf imTürkenkriege blieb. So gab sie den ersten Anlass zu dem verderblichenStreit der Brüder; denn Edzard verlangte, nachdem erlange Jahre mit Johann gemeinsam regiert hatte, auf Betreibenseiner Gemahlin, die es nicht verwinden konnte, nur einen „halbenGrafen" geheiratet zu haben, die Abfindung des Bruders auf Gr<strong>und</strong>des Hausgesetzes Edzards 1. <strong>und</strong> der mit Schweden vereinbarten<strong>und</strong> von Johann unterzeichneten Heiratsartikel. Johann aber bestand
- Seite 7: Wassergeusen auf. Der Plan, eine de
- Seite 10 und 11: zu leisten, klingt das Verlangon IM
- Seite 12 und 13: 9 _Wie aber hätte inan bei der Sch
- Seite 14 und 15: 1 1 _Dieses ist in kurzen Zügen di
- Seite 16 und 17: 1 3 _„Gods kerk, vorvolgd, verdre
- Seite 21 und 22: 1 8 _Waffen. Der April 1567 beendet
- Seite 23 und 24: 2 0 _gehen. Denselben Abend gosellt
- Seite 25 und 26: 2 2 _vinisten waren, seitdem ilmen
- Seite 27 und 28: 2 4 _bleiben Oraniens vereitelte al
- Seite 29 und 30: 2 6 _war, kräftige Untorstütziing
- Seite 31 und 32: 2 8 _Der Zeitptinkt d(iR Angriffs w
- Seite 33 und 34: 3 0 _Linie von Wedde bis Appingadam
- Seite 35 und 36: 3 2 _bereit, nach Lingen abzuschwen
- Seite 37 und 38: 3 4 _hielten. Hinter der Anhöhe, z
- Seite 39 und 40: 3 6 _waren. Inzwischen, es war in d
- Seite 41 und 42: 3 8 _zu einem zweiten Angriff gegen
- Seite 43 und 44: 4 0zersprengten Truppen Arenbergs a
- Seite 45 und 46: 4 2bezog an der Ostf^'hoger Brücke
- Seite 47 und 48: 4 4etwa nach Enkhuizen zu werfen, w
- Seite 49 und 50: 4 6de St. Aldegonde, den Oranien ab
- Seite 51 und 52: und Jan Abels allein nichts gegen d
- Seite 53 und 54: 5 0setzenden Spanier und in den Gr
- Seite 55 und 56: ^aber vom andern Ufer des Flusses,
- Seite 57 und 58: 5 4Nassauischen erst jetzt, unter d
- Seite 59 und 60: 5 6sei, behaupten könne und Rückz
- Seite 61 und 62: 5 8gegen die Anrückenden ab. Die N
- Seite 63 und 64: 6 0So ging die Schlacht und mit ihr
- Seite 65 und 66: 6 2doch die tierische Rachgier und
- Seite 67 und 68: 6 4Stadt durch den Generalingenieur
- Seite 69 und 70:
6 6Fabian, welche bis Mitte August
- Seite 71 und 72:
6 8der Schiffe nach Emden beschleun
- Seite 73 und 74:
7 0diese Bestimmungen fast ausschli
- Seite 75 und 76:
7 2von seinem Sekretär Hopperus au
- Seite 77 und 78:
7 4Bei den steten Warnungen vor den
- Seite 79 und 80:
7 6eine Null, da er hinter den beid
- Seite 81 und 82:
7 8Im August traten dann die Abgeor
- Seite 83 und 84:
8 0kommissaren in die gefährdeten
- Seite 85 und 86:
8 2Kreisstände durch die burgundis
- Seite 87:
4 3 921. Febr. 1569. Is Albertus va