2 7 _Wenige Tage darauf, am 21. April, verliess Ludwig Emden ander Spitze einer kleinen unbewaffneten Schar von 70 Fussgängern<strong>und</strong> 12 Reitern. Lancelot de Brederode <strong>und</strong> Graf Johann vonOstfriesland begleiteten ihn. Bei Leer entrollte er 6 weisse Fahnenmit den roten Kreuzen von St. Troyes <strong>und</strong> der stolzen Inschrift „nuofte nemmer, recuperare aut mori", überschritt die Ems <strong>und</strong> zognach Bellingwolde, wo er die Nacht vom 22. zum 23. in der Kirche<strong>und</strong> auf dem verschanzten Gottesacker zubrachte. Am 24. nahmer mit 3 Fähnlein das Schloss Wedde des Grafen Arenberg, welchesden Pass aus dem Stift IVIünstej- <strong>und</strong> Ostfriesland nach Groningenhin beherrschte. Das Schloss war unbesetzt, da Groesbeck, Lieutenantin Groningen, noch am selben Tage eine feindliche Landung beiCollum erwartete <strong>und</strong> Arenbergs Diost, Tijs Oert, sich geflüchtethatte, Hier erst, im Feindeslande, eröffnete Ludwig seinen Laufplatz,<strong>und</strong> in wenigen Tagen wuchs durch Zuzug von allen Seitenseine Schar auf 6—700 Köpfe, Noch aber war sein Haufe schlechtbewaffnet <strong>und</strong> ungeordnet, sodass ihn die hochdeutsche BesatzungGroningens mit Leichtigkeit hätte zersprengen können. Doch weigertensich die Knechte, auf Alba's Befehl dem Feinde in offenemKampfe zu begegnen, da sie ihren Sold noch nicht empfangen hatten<strong>und</strong> sich nur zum Schutze der Stadt verpflichtet fühlten. Groesbecknahm darauf noch einige Knechte an, um sich zu stärken <strong>und</strong> dieseKräfte dem Feinde zu entziehen. Mit ihnen <strong>und</strong> Dr. Mepsche zoger nach Appingadam, wo er sich zu verschanzen gedachte. Aberdie Bürger des Städtchens wollten sie nicht aufnehmen, da Appingadamein offener Flecken war, seitdem Georg Schenck, Karls V,Hauptmann, 1536 seine Mauern geschleift hatte. Einen Laufplatz"reilich, den Joachim Panser in ihrem Gebiet auf Groesbecks Befehleröffnete, mussten die Bürger dulden.^)Paulinus: Reruiu Belgicarum Historia Philippo IT etc., S. 296. Blok:Lodewijk van Nassau, giebt seine Macht fälschlich auf 4000 Mann an. Gachard :Correspondance du duc d'Albe sur l'invasion du comte Louis de Nassau enFrise en 1568. Compte rendu de la Commission d'Histoire Bd. XVI, 1850,S. 232 Anm. 1.Paulinus : 1. c.Gachard: a. a. 0. S. 232 (Groesbeck an Alba, 24. April 1568) <strong>und</strong>Rengers: Kronijk I p. 324. Paulinus S. 297.P. Bor: I bl 167. Rengers: 1. c.Bijdragen tot de Geschiedenis v, Groningen Bd. IX, 1872: BiographieMepsches S. 103, <strong>und</strong> Rengers: 1. c.
2 8 _Der Zeitptinkt d(iR Angriffs war von Lndwig niclit schlechtgewählt. Arenberg, der Statthalter von Friesland <strong>und</strong> Groningen,den Alba 1567 nach Frankreich zur Unterstützung des Königs gesandthatte, war fern. Auch Groesbeck, sein Stellvertreter, warerst am 24. April in Groningen eingetroffen. Während er sich soungehindert stärken konnte, kam die Hiobsbotschaft von der Niederlagedes Herrn von Villers bei Dahlen. Als Nachfolger Hoogstratenswar Villers am 20. April mit etwa 2000 Mann bei Maastrichtüber die Grenze gezogen. Aber seine Truppen waren mangelhaftausgerüstet, ein Angriff auf Roermond schlug fehl, <strong>und</strong> vor demAnrücken Sancho de Londonos, Sancho d'Avilas <strong>und</strong> des GrafenEberstein wich er in das Herzogtum Jülich zurück. Hier, zwischenErkelenz <strong>und</strong> Dahlen, ereilte ihn am 25. desselben Monats derFeind <strong>und</strong> schlug ihn bis zur Vernichtung. Diese Niederlage risseine empfindliche Lücke zwischen Ludwig von Nassau <strong>und</strong> Oranien;sie verhinderte das Zusammenwirken der Operationen im Norden<strong>und</strong> Süden <strong>und</strong> machte grosse Truppenmassen Alba's zu ihrerVerwendung gegen Ludwig frei, der jetzt dem Feindii allein gegenüberstand, zumal die Franzosen erst Mitte Juli ihren Einfallmachten, um ebenfalls kläglich zu scheitern. Bald darauf verliefsich auch der Heerhaufen des Grafen Wilhelm von Berg, desSchwagers von Oranien, bei Werth (an der alten Yssel), <strong>und</strong> dieGemeinde zu Wesel war durch die K<strong>und</strong>e von dem Unglück sobestürzt, dass Sonoy trotz grösster Mühe die Lieferung von500 Gewehren, die man ihm erst versprochen, nicht durchzusetzenvermochte.All dieses aber konnte Ludwig in seinem ungestümen Thatendrangenicht beirren. Zwei Wege standen ihm von Wedde aus zumAngriff offen, der eine nach Lingen, der andere nach Groningen.Alba fürchtete für Lingen <strong>und</strong> befahl dem Grafen Meghem, der inArnheim stand, dem Drosten der Grafschaft ein Fähnlein in Eilmärschenzu Hülfe zu senden. Ludwig jedoch beschloss den Vormarschauf Groningen, denn der Besitz dieser Stadt reizte ihn mehr,anch hoffte er noch immer, seine Waffen bis Holland hin zu tragen,wobei er auf die Zustimmung <strong>und</strong> Unterstützung der Einwohnerrechnete. Er rückte nach Slochteren <strong>und</strong> besetzte am 2. Mai mitvier Fähnlein Appingadam, welches die wenigen schlecht bewaffnetenGachard: a. a. 0. S. 234 (Alba an Meghem, 28. April).
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- Seite 41 und 42: 3 8 _zu einem zweiten Angriff gegen
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