2 1 _die Bostimmungen dos Vertrages treffen, nicht aber die Gesamtheitder Verdäclitigen. Viele von den Unterzeichnern des Verbandes derEdelen hielten sich ungestört o in Ostfriesland auf. Als z. B. am19. Januar 1068 39 friesische Kdelleute nach Brüssel zur Verantwortungzitiert wurden, da befanden sich von ihnen nicht wenigerwie 23 in Emden, welche sich am 30. desselben Monats von hierausgegen ihre Vorladung verwahrten. Im Läufig des Jahres wurdensie geächtet, <strong>und</strong> ihre Güter konfisziert. Und wie aus Friosland,so werden auch aus den andern Provinzen sich die Anhänger desVerbandes nach Ostfriesland geflüchtet haben. Wie gewillt manübrigens war, Spaniens Feinde zu verfolgen, zeigt die Beschwerdeeben jenes Spions, dass man Kirchenschänder, welche in Hosen von.Messkleidern durch die Stadt gingen, trotz des bereits am 18. Maiam Emder Rathause gegen die Rebellen angeschlagenen kaiserlichenMandats dulde. Man antwortete: „wel, die sie kendt, die mögesie anbrongen", <strong>und</strong> trank mit den Ankömmlingen zusammen ausdem Geusennapf; ja der ostfriesische Kanzler zur Westen nahmHinrick Maler, einen der berüchtigtsten Bilderstürmer, in seinenDienst. Auch befestigte man die Stadt, wobei 6—700 Menschenbeschäftigt waren, verstärkte alle Schlösser <strong>und</strong> Festen im Lande,hielt am 4. Juni eine Musterung der waffenfähigen Männer zu Hinte<strong>und</strong> beabsichtigte eine spätere für das ganze Territorium. BeideGrafen weilten damals, Johann seit dem ersten, Edzard seit demdritten Juni, zu Greetsiel, die Amtleute reisten alle Tage ab <strong>und</strong>zu, <strong>und</strong> täglich Avurden Kriegsknechte angenommen, bezeichnenderWeise unter Graf Johanns Namen. So schien man zum bewaffnetenSchutz der flüchtigen Niederländer <strong>und</strong> zur Abwehrburg<strong>und</strong>ischer Ubergriffe entschlossen, obgleich man unter allenUmständen neutral bleiben <strong>und</strong> sich auf die Defensive beschränkenwollte.Als den Hauptvertreter dieser Politik haben wir den Drosten derBurg zu Emden, Unico Manninga, zu betrachten. Er war ein guterCalvinist <strong>und</strong> hatte seit der Thronbesteigung der Königin Maria vonEngland während 27 Jahre Flüchtige beherbergt. Die Norder Cal-Vrije Flies XVI. S. 452. Während des strengen Winters im Jahre 1567kamen an 85U Familien von Nord-Holland über das Eis des Ziiidersees nachEmden. Vrije Fries XI, S. 403 <strong>und</strong> 439.*') Van Vloten ; I, S. 264. Ed/.avd verreiste bald darauf nach Jülich.
2 2 _vinisten waren, seitdem ilmen der Magistrat 1560 auf Betreiben deslutherischen Predigers Ligarius ihre Zusammenkünfte in der Stadtverboten hatte, sonntäglich nach seinem Schloss Lützburg hinausgepilgert,um das lautere Wort Gottes zu hören. Jetzt bethätigteer dieselbe Gesinnung gegen die niederländischen Emigranten.70 Familien hat er auf seinem Schlosse in diesen Tagen auf einmalbewirtet. Hier war auch Nyevelt schon im Mai gewesen, wahrscheinlichum seinen Beistand zu gewinnen. Später haben PhilippVlarnix de St. Aldegonde <strong>und</strong> Gaspard van den Nort, seigneur deCarloo, als seine Gäste lange Zeit in Lützburg geweilt. Für Ludwigvon Nassau nahm er im März 1568 eine Anleihe von 5940 Karolusguldenauf. So sprachen ihm auch 1575 die holländischen Staatenihren Dank für seine Gesinnung <strong>und</strong> seine Verdienste um ihreUnterthanen aus. Allein zu einem bewaffneten Eintreten für dieSache der Niederländer war, wie er erkannte, Ostfriesland zuschwach <strong>und</strong> exponiert; um seine Selbständigkeit zu bewahren,musste es neutral bleiben. Nur die Freiheit des Aufenthalts <strong>und</strong>des Handels konnte es den Holländern wie auch den Burg<strong>und</strong>ischenzugestehen, ohne den Vertrag von Groningen, der die Gr<strong>und</strong>lagefür das politische Verhalten Ostfrieslands bilden musste, zu verletzen.Neutralität mit gleichen Rechten für beide Parteien d. h.Anerkennung der Geusen als kriegführende Macht, nicht Behandlungals Rebellen lag in Manningas Absicht. Doch auch zur Behauptungdieser Politik bedurfte man der Waffen, <strong>und</strong> deshalb hatte er demGrafen Edzard bereits am 2. Mai 1567 geraten, das Haus Emdenstärker zu befestigen, da von seinem Besitz der der ganzen Landschaftabhänge.Denn schon schien sich ein neues Kriegsgewitter von allenSeiten zusammenzuziehen. Brederode, einer jener Feuerköpfe, dieim Wagen schon das Gelingen sehen <strong>und</strong> alles Heil vom frischenDarauflosschlageii erwarten, hatte den Plan gefasst, Norddeutschlandfür die Niederlande aufzurufen <strong>und</strong> zu bewaffnen. Wohl war ernicht frei von persönlichem Ehrgeize <strong>und</strong> diente weniger der Sache,als sich selbst, wohl war er mehr Agitator als Staatsmann, mehrEmd. Raths. Fase. 332, Bl. 46. ~ Mittel!, aus dem Stadtarchiv, zu KölnXVn, S. 59, Anm. 3.Groen van Prinstercr: Archives IV, S. CHI u. S. 45.Brenneysßn: Ostfries. Historie etc. (Aurich 1720) I, 2, S: 363.
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7 6eine Null, da er hinter den beid
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