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Titel - Berliner Ärzte

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BERLINERÄRZTE aktuellGeschichteÜber 180 Charité-<strong>Ärzte</strong> entlassenSie bekamen einDenkmalEndlich hat die Charité einenOrt des Gedenkens an ihredurch die Nazis verfolgten, vertriebenen,zu Tode gekommenenMitglieder. Ihre Medizinhistorikerhatten sich ein Jahrzehntlang vergeblich dafüreingesetzt. Nun brachte derDruck des <strong>Berliner</strong> Gedenkjahrs„Zerstörte Vielfalt“ den Durchbruch:Auf dem Campus Mitte(Virchowweg 6) stehen jetztzwei Säulen. Sie erinnern an diejüdischen Lehrenden – fast dieHälfte der Fakultät – und dieanderen aus politischen Motivenverfolgten Dozenten. DasSchicksal der unliebsamen Assistenten,anderen Mitarbeiternund Studenten ist noch kaumerforscht. Bisher wurden mehrals 180 Namen entlassener Privatdozentenund außerordentlicherProfessoren ermittelt.Sie stehen alle auf der erstenSäule. Außerdem wird man dortmit einem kurzen Text insThema eingeführt. Man erfährtetwas über die Eskalation derVerfolgung, von den Entlassungennach den Rassegesetzen,die Klinikdirektoren und Institutsleiternoch vorm Inkrafttretenwillfährig vollzogen, überden Entzug der Lehrbefugnisund dann auch der Approbation,bis zum Exil, zur Deportationins KZ oder zum Suizid. DieNamen jener Dozenten derMedizinischen Fakultät, dieunmittelbar durch die Verfolgungden Tod fanden, sindnoch einmal extra aufgelistet.Die zweite Säule zeigt exemplarischsechs Kurzbiographienverfolgter Charité-<strong>Ärzte</strong> samtBildern, die nach drei Monatengegen sechs andere ausgewechseltwerden.Die bekanntesten: RudolphNissen, Erster Oberarzt Sauerbruchs,nach der EmigrationChirurgieprofessor in New York,seit 1952 in Basel, wo er 1981starb. Älteren Kollegen ist ervielleicht noch als Kongressreferentbekannt, sicher aber alsChirurgielehrbuchautor. –Arthur Kronfeld, erster deutscherProfessor für Psychotherapieund Mitbegründerdes Instituts für Sexualwissenschaftvon MagnusHirschfeld.Der Pharmakologe OttoKrayer, der sofort entlassenwurde, weil er – als einziger –einen Lehrstuhl mit derBegründung ablehnte, dasser durch die Vertreibungeines jüdischen Kollegen freigeworden war.Alle Texte schrieb Udo Schagenvon der ForschungsstelleZeitgeschichte im medizinhistorischenCharité-Institut.Näheres in dem von ihm undSabine SchleiermacherherausgegebenenBuch„Die Charitéim DrittenReich“,Paderborn2008.R. St.KlinikstandUmfrage unterÄrztinnen und<strong>Ärzte</strong>nKlinikstand, das Meinungsforumfür Klinikpersonal,macht eine unabhängigeund konstruktive Umfrageunter <strong>Ärzte</strong>n und Ärztinnen.Wie ist er wirklich, derStand der Dinge an <strong>Berliner</strong>Kliniken? Sagen Sie IhreMeinung auf www.klinikstand.de/umfrage2013.Die Ergebnisse werden ab01.10.2013 auf www.klinikstand.deveröffentlicht.Auf klinikstand.de können<strong>Ärzte</strong> und Pflegekräfte,ohne ihre Namen preiszugeben,Beiträge zum„Stand der Dinge“ in ihrenKliniken schreiben. Dabeiversteht sich das Portalnicht als „Meckerkasten“,sondern als Plattform fürkonstruktive Kritik. Es fordertdie Nutzer dazu auf,Verbesserungsvorschlägeund Lösungsmodelle einzubringen,Meinungen undWünsche zu äußern.ANZEIGEB EBER R L I NL EINER R ÄR ZÄT RE Z9/2013 T E 9/2013 S. 6 S. 6

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