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Jahresbericht 2012/2013 - Franziskustreff

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Geschichtlicher Anfangseren Gesellschaft träumen. Bruder Wendelin hatnicht auf den Wandel der Gesellschaft gewartet, sondernmitten in und mit der alten, der bestehendenStruktur richtig gehandelt. Er war Christ an exponierterStelle, mitten in der Stadt. Die katholischeKirche konnte sich nicht aufs Wort zurückziehen.Ermutigung zumAnfangen“2010 ist Bruder Wendelin gestorben. Wer sindseine Erben?Das Erbe liegt in der Hauptsache bei den Kapuzinernund wird dort auch so verstanden. Einen Teil des Erbeslebt der Caritas-Verband, der die Sozialberaterinstellt, die ja vom <strong>Franziskustreff</strong> finanziert wird. DieGrundfigur aus Ort, Zeit und Träger bleibt klar.Man kann den <strong>Franziskustreff</strong> nicht kopieren,aber ...... als Ermutigung zum Anfangen begreifen. DenWortüberhang ausbalancieren durch Tun. In denumliegenden Gemeinden gibt es öfter die Tafel undein Obdachlosenfrühstück. Die Gemeinden stehennicht bewundernd am Rand, sondern sind selbst aktiv.Auch das Wohnwagenprojekt der Caritas ist eingutes Beispiel für die gelebte Obdachlosenarbeit. Daman Wohnwagen und Menschen nicht einfach abstellenkann, gibt es Gemeindemitglieder, die sichum die Menschen kümmern.störten, beim Einkaufen auf der Zeil im Weg waren.Als das in die Presse kam, setzte ein Lernprozess ein.Es ist ein anderes Denken in diese Stadt eingesickert.Hat er Ihr Leben als Katholik beeinflusst?Wie einer so einfach, ohne Strategie, Projektplanund Absicherung startete, das war für mich einfachenorm. Er hat gezeigt, dass man in manchen Punkteneinfach handeln muss. Die möglichen Schwierigkeitenhintendran einfach mal ignorieren. Auchdas Durchhalten in all den tausend Schwierigkeiten– Personal finden, Kasse führen – war vorbildlich.Wie konnte er so sicher sein?Es hätte auch scheitern können. So lange es in derPionierzone ist, hängt alles von einzelnen Personenab. Bruder Wendelin ist mit seinem Handeln zurmodernen Figur des Franziskus geworden: anfangen,etwas tun, genau wie Franziskus. Und das nichtauf dem Land, sondern mitten in der Metropole. tDurchhalten üben“Was hat Bruder Wendelin aus Ihrer Sicht im Bewußtseinder Öffentlichkeit verändert?Die Auffassung, Obdachlose gehören zu uns, ist zumGesamtbild und zum gemeinsamen BewusstseinFrankfurts geworden. Seine Art war es, spontan anzufangenund die entstehenden Schwierigkeitennach und nach abzuarbeiten.Hat die Leistungsgesellschaft etwas an Härteverloren?Die Karriere- und Aufstiegsmentalität ist zwar geblieben,doch es wurde eine lebende Alternative mittenim Zentrum der Stadt geschaffen. Sie hält sichüber die Jahre, und sie hält den Spiegel vor. Mitte derachtziger Jahre wurden Obdachlose noch mit Polizeibussenaufgesammelt und am Stadtrand von Neu-Isenburg wieder ausgeladen: weil sie in der StadtFRANZISKUSTREFF JAHRESBRIEF <strong>2012</strong>.<strong>2013</strong>17

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