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Jahresbericht 2012/2013 - Franziskustreff

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HauswirtschaftWertschätzung, die hier erfahren werden können.Von denen, die zu uns kommen und von denen, diehier arbeiten.Wo sehen Sie den Staat? Wo bleibt die Politik?Der Staat zieht sich immer mehr aus vielem heraus,vieles wird auf das Ehrenamt verlagert. Wer von derWohnungslosigkeit zurück ins System möchte,muss viele Hürden nehmen.Was müsste politisch geändert werden?Vor allem für mehr sozialen Wohnraum und Unterkünftezu sorgen und keine weiteren Sozialkürzungenbei den Schwächsten zu betreiben. Vielmehr tagesstrukturierende Angebote für Freizeitund Beschäftigung müssten gefördert werden. UnsereNachbarn sind uns manchen Schritt voraus. InÖsterreich z.B. gibt es ein Beschäftigungsprojektmit unkompliziertem Zugang für Menschen, diedrogenabhängig sind. Das pädagogische Konzeptlautet: du arbeitest solange du kannst. Die meistenbleiben von sich aus den ganzen Tag, und viele stehenschon morgens Schlange! Mit einem solchenniedrigschwelligen Angebot können die Betroffeneneinen entscheidenden Schritt aus dem Teufelskreisheraus tun.Müssen wir mehr Mut zu dem haben, was anderefür Utopie halten?Bruder Wendelin hat mit ganz wenig Mitteln begonnen.Heute kommen jeden Morgen 130 bis 160Gäste in den <strong>Franziskustreff</strong>, die täglich und mitbester Qualität ein Frühstück einnehmen können.Das gibt doch Mut, denn wir erleben eine gut geerdeteUtopie.tDie tägliche BrotvermehrungRegina Merckle und ihr Mann Gregor Merckle verantworten die Hauswirtschaftdes <strong>Franziskustreff</strong>s. Zusammen mit weiteren Mitarbeitern und den Ehrenamtlichensorgen sie nicht nur für die praktischen Abläufe. Aber lesen Sie selber.u Heute ist der 15. März <strong>2013</strong> – zwei Tage nachder Papstwahl. Was sind die ersten Reaktionenauf Papst Franziskus?R .M.: Das ist natürlich auch bei uns das Hauptthema.Der <strong>Franziskustreff</strong> hat so viele Freunde, undnun hat er auch noch seinen Papst bekommen. AusFreude darüber erhalten heute alle Gäste ihr Frühstückohne Zahlung der sonst üblichen 50 Cent. Eineder Ehrenamtlichen hatte den heutigen PapstFranziskus sogar einmal als Nachbarn. Das war zuder Zeit, als Jorge Mario Bergoglio zu einem Forschungsaufenthaltin St. Georgen war. Bruder Wendelinhätte sich natürlich riesig gefreut.Und wie geht es hier weiter?R. M.: Um 6.30 Uhr fangen wir im <strong>Franziskustreff</strong>an, decken die Tische, schneiden das Brot, bereitendie Teller vor. Als Team frühstücken wir gemeinsamum 7.00 Uhr. Dies hat Bruder Wendelin so eingeführt,und so ist es bis heute Tradition. Auf dieseWeise beginnen wir den Tag gemeinsam. Um 7.45Uhr öffnen wir dann die Tür für unsere Gäste.Warten die Gäste dann schon?R. M.: In der Regel stehen 10 bis 20 Gäste schon vorder Tür, und dann ist es ein Kommen und Gehen.Wir haben 32 Sitzplätze und am Tag ungefähr 150Gäste.Was war Ihr erster Eindruck von BruderWendelin?R .M.: Er war absolut authentisch. Das hat michsehr beeindruckt. Er war den Menschen sehr zugetan.Ich habe gemerkt, welche Liebe er für die Gästehatte – und welches Gottvertrauen.Herr Merckle, wie sind Sie zu Bruder Wendelingekommen?G. M.: Vor fünf Jahren bin ich zum <strong>Franziskustreff</strong>gekommen. Vorher war ich in der Obdachlosenarbeitin der Hagenstraße beschäftigt. Ich kannteBruder Wendelin bereits von der Liebfrauenkirche,vom Vocalensemble und den gemeinsamen Feiernim Tagesstättenverbund. Mir war von Anfang anklar, dass dies hier ein besonderer Ort ist. WennFRANZISKUSTREFF JAHRESBRIEF <strong>2012</strong>.<strong>2013</strong> 33

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