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Jahresbericht 2012/2013 - Franziskustreff

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Wohltäterein sich täglich wiederholendes Gelingen, undauch ein Wunder in dieser Welt, in der viele soschnell endgültig abgeschrieben werden.An Bruder Wendelin kam man nicht vorbei,ohne fasziniert zu sein. Wie war seine Arbeitsweise?Er hat viel gearbeitet, und er hat auch arbeiten lassen.Bruder Wendelin hat es verstanden, die Notund die mit ihr verbundene Arbeit auf vieleSchultern zu verteilen. Er hat die Armen um sichversammelt, die Starken der Gesellschaft dazuund dann verteilt, aber nicht nur Brot und Kaffee.Wer von seinen Gästen konnte und wollte, wurdenach einiger Zeit in den Dienst der anderengestellt. So wurde die Hilfe weitergereicht. DieBrüderlichkeit hat sich herumgesprochen undweiterentwickelt unter den Obdachlosen undArmen.Brüderlichkeit, die sichherumsprach“Wie ist Ihre heutige Verbindung zum <strong>Franziskustreff</strong>?Es gibt eine geistliche und eine weltliche Verbindung.Ich erkenne immer wieder Gäste im <strong>Franziskustreff</strong>durch meine langjährige Arbeit an denContainern und am Liebfrauenbrunnen. Zu dengroßen Kirchenfesten wie Weihnachten undOstern erhalte ich seit über 16 Jahren regelmäßigein bis zwei Kleinbusse voll mit Spenden vonMenschen aus Königstein, Kronberg und allenumliegenden Orten: Süßigkeiten, Obst, Gebäckund vieles mehr. Diese Spenden werden seit demTod meines Malteserfreundes Michael Webertvon Regina Merckle bei mir in Königstein abgeholt.Spenden, die ich sonst regelmäßig erhalte,bringe ich selbst nach Liebfrauen. Ich bin immerwieder gerne mit den Menschen dort zusammen,um ihnen ein gutes Wort zu sagen. Im und um den<strong>Franziskustreff</strong> fühle auch ich mich aufgehoben.Ich glaube, er ist vielen eine vertraute Stätte geworden,eben auch vielen Wohltätern.Worin besteht für Sie die Herausforderung fürdie Zukunft?Im <strong>Franziskustreff</strong> werden den Menschen Aufgabenzugeteilt, sie fallen einem regelrecht zu. UnterBruder Wendelins Leitung wurde das Übernehmenvon Aufgaben plötzlich zum Selbstverständnis,zu einer Selbstverständlichkeit. Allesfügt sich dort zum Guten. Es ist wichtig, diesesWerk in Bruder Wendelins Sinn fortzusetzen.Was ist aus Ihrer Sicht Bruder Wendelins Erbe?Bruder Wendelin lebt weiter in seinen Werken,das heißt, seine Werke leben. Der <strong>Franziskustreff</strong>hat in der Gesellschaft ein großes Gewicht. Hierwerden die Menschen aufgefangen, die kein Zuhausehaben. Er hat die Spendenbereitschaft derMenschen gefordert – und auch gefördert.Wie war Bruder Wendelin, wenn er gerade nichtim Dienst war?Da gab es aus meiner Sicht eigentlich kaum Unterschiede.Er kam über den Hof, und jeder hatihn angesprochen. Für jeden hat er ein Wort gehabt.Seine Gegenwart für die Armen kannte vermutlichkeine Pause. Er hat diese Berufung gelebt.Gibt es eine Einstellung, eine Haltung, die manvom <strong>Franziskustreff</strong> ins eigene Leben mitnehmenkann?Das Leben nehmen, wie es ist, und das Beste darausmachen. Das hat Bruder Wendelin im Angesichtder Not in der Stadt geschafft. Er hat einneues Selbstverständnis im Überwinden vonSchwierigkeiten, von Hürden entwickelt – auchbei den anderen durch sein Vorbild. Ja, ich glaube,das ist es: Mit dem, was da ist, einfach anfangenund weitermachen. t28 FRANZISKUSTREFF JAHRESBRIEF <strong>2012</strong>.<strong>2013</strong>

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