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Jahresbericht 2012/2013 - Franziskustreff

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den ist die Trennung zwischen Menschen, die zurGesellschaft gehören und denen, die oft als Menschenam „Rande“ der Gesellschaft bezeichnet werden.Wir dürfen nicht vergessen, dass dieser„Rand“ auch zum Ganzen gehört. Es verlangt etwasMut, um miteinander ins Gespräch zu kommenund diese Grenze zu durchbrechen.Wollen Menschen auch nur zum Reden kommen,ihr Herz ausschütten, oder geht es immer um einenkonkreten Auftrag?Es gibt richtige Notrufe, dann aber auch Unwohlseinsbekundungen,bei denen erst im Gesprächklar wird, was das Anliegen ist. Der <strong>Franziskustreff</strong>ist eine Anlaufstelle für Wohnungslose und Menschenin Not. Zu den Notleidenden zählen zunehmendauch Rentner, die nach einem Berufslebenkeine Perspektive mehr sehen, weil ihr Wohnraumwegen drastisch steigender Mieten in Gefahr ist.Zur Verhinderung von Wohnungslosigkeit mussdann unmittelbar etwas unternommen werden. Inakuten Notlagen, wie auch immer sie aussehen mögen,kann der <strong>Franziskustreff</strong> auch einmal eineKurzzeithilfe geben, die eingebettet ist in definierteRahmenbedingungen, die vorher vereinbart undfestgelegt werden.Hatte Bruder Wendelin das schon von Anfang anso geplant, oder hat es sich nach und nach entwickelt– wie ein Tropfstein?Ich denke, dass der Satz von Bruder Wendelin dasam besten beantwortet „Wenn Gott uns die Armenschickt, dann sorgt er auch für sie“. Diese Aussagebedeutet auch offen sein für Entwicklungen.Wie gehen Sie mit Lösungslosigkeit um?Ich denke, dass es manchmal noch nicht der Zeitpunktist, etwas lösen zu können. Den Rhythmusbestimmt der/die Betroffene selbst. Die Gesprächsangebotebleiben aber bestehen, auch wenn jemanderst einmal nicht mehr kommen will.Selbsthilfe begleiten“Hat die Wohnungslosigkeit zugenommen?Ja. Neu ist, dass zunehmend junge Menschen in dieObdachlosigkeit geraten. Auch eine Zunahme vonwohnungslosen Frauen haben wir festgestellt. Inden Wintermonaten ist die B-Ebene geöffnet, trotzdemschlafen noch zu viele Menschen draußen.Auch das Problem der Menschen aus Südosteuropaist nicht gelöst.Was ist Ihre Grundhaltung bei Ihrer Arbeit fürden <strong>Franziskustreff</strong>?Es geht hier bei uns weniger um Erfolgsgeschichten,sondern in erster Linie darum, den Anderenwillkommen zu heißen und ernst zu nehmen. Inden modernen Gesellschaften sind Lebenswegenicht mehr langfristig planbar. Viel zu schnell ändernsich die Bedingungen z.B. durch einen Arbeitsortwechsel,den Arbeitsplatzverlust oderdurch Veränderungen im Familienkonzept bei steigendenScheidungsraten. Menschen leben oftmalsisoliert voneinander unter enormem Leistungsdruck.Wichtig sind da Angebote, die helfen, eigeneRessourcen (wieder) zu entdecken und einzusetzen,um Krisen bewältigen zu können und Zugängezu Hilfsangeboten aufzuzeigen.Was gibt es im <strong>Franziskustreff</strong> über Nahrung undBeratung hinaus?Ich glaube, es sind die franziskanische Nähe und32FRANZISKUSTREFF JAHRESBRIEF <strong>2012</strong>.<strong>2013</strong>

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