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Jahresbericht 2012/2013 - Franziskustreff

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SozialberatungEine gut geerdete UtopieWas im Frühstücksraum geschieht, lässt manchen Gast aufhorchen. Er kann andas Angebot der Sozialberatung anknüpfen. Wir sprachen mit Birgitta Spiller, dieseit Herbst 2011 im <strong>Franziskustreff</strong> wirkt.Gelingt die Integration?Integration sehe ich auch außerhalb meiner Arbeit.Gelegentlich sehe ich in der Stadt Menschen, diesich zu einem Obdachlosen hinknien und ins Gesprächkommen. Integration in das Leben kannund sollte unbedingt beidseitig sein. Zu überwinuIn den <strong>Franziskustreff</strong> kommen Menschen,die keine Perspektiven haben. Wer hier hungrighineingeht und satt wieder hinaus, was nimmt ersonst noch mit?Er kann nach liebevoller Bewirtung durch ehrenamtlicheund hauptamtliche Mitarbeiter im <strong>Franziskustreff</strong>gestärkt in den Tag gehen. Das ist einwichtiger Bestandteil, weil das leibliche und dasseelische, innere Wohl nicht voneinander zu trennensind. Durch den vertrauensvollen Umgangzwischen Gästen und den ehrenamtlichen Helfernkann auch ein Gespräch mit der Sozialarbeiterinangeboten werden. Manchmal ist es die Unterstützung,um gesetzliche Ansprüche geltend zu machen.Oftmals suchen Menschen auch direkt einGespräch mit der Sozialberatung. Uns ist beideswichtig: sich körperlich stärken und sich wohlfühlenin der Gemeinschaft des <strong>Franziskustreff</strong>s.Armut darf nicht anWürde zweifeln lassen“Wie verstehen Sie Ihre Aufgabe?Ich verstehe mich als Begleitung bei der Entdekkungvon eigenen Lösungsansätzen und orientieremich ganz an den vorhandenen Erfahrungen desjeweiligen Menschen. Die Ziele der Beratung solltenso gesetzt werden, dass sie in einem überschaubarenRahmen erreichbar sind. Manchmal bringtauch eine Begleitung zu Ämtern und Behördenneue Perspektiven, oder die Vermittlung bei verschiedenenAkteuren. In Frankfurt habe ich bisherauch eine gute Zusammenarbeit mit den Ämternerlebt.An den Nachmittagen lade ich die Gäste z.B. inmeine Malwerkstatt ein. Im Goethejahr sind wirden Spuren Goethes in der Innenstadt gefolgt. Daswar ein Angebot eines unserer Gäste für den <strong>Franziskustreff</strong>und Liebfrauen.Wie groß ist Ihr Radius?Wie weit reichenIhre Verbindungen?Die Wohnungslosenhilfeist lokal sowieauf Landes- undBundesebene organisiert.Austauschund Informationsflusslaufen gut.Durch die Kooperationmit dem Caritasverbandstehe ichim direkten Kontaktmit den Kolleginnenund Kollegen derEinrichtungen im Referat Wohnungslosenhilfeund nehme an den Fachgesprächen teil. Diese Vernetzungist sehr wichtig.Findet da auch eine Entdramatisierung der alsEndpunkt empfundenen Lebenssituation statt?Sobald Menschen erste Anknüpfungspunkte sehenund feststellen, dass sie Ressourcen haben, die ihnenbisher unter Umständen gar nicht so bewusstwaren, geht es weiter. Dann kommt auch wieder einLächeln übers Gesicht und die Lust, etwas zu tun.Eine Situation wird dann nicht mehr als so schwerund so schlimm empfunden. Armut darf nicht dazuführen, an der eigenen Würde zu zweifeln.Aktuellen Notlagenentgegentreten“FRANZISKUSTREFF JAHRESBRIEF <strong>2012</strong>.<strong>2013</strong> 31

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