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Jahresbericht 2012/2013 - Franziskustreff

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Projekt für GästeAus Gästen werden „Brüder”.Bleibe für Wohnungslose.Dieses Hilfeangebot ist aus den Erfahrungen mit Gästen des <strong>Franziskustreff</strong>serwachsen. Fünf Gästen, die „auf der Straße” schon eine feste Gruppe bildeten,wird unbürokratisch eine neue Grundlage für weitere Schritte aus derWohnungslosigkeit und Armut ermöglicht.u In Deutschland gibt es um die 600.000 obdachloseMenschen, 2.700 davon leben in der FinanzmetropoleFrankfurt. Zwischen den Hochhäusernund Banken steht die Liebfrauenkirche. Hier hatvor 20 Jahren Bruder Wendelin den <strong>Franziskustreff</strong>für Obdachlose gegründet. Bis zu 160 Menschenwird hier täglich ein ordentliches Frühstück ingastlicher Atmosphäre angeboten. Daraus habensich Beziehungen rund um Liebfrauen und den<strong>Franziskustreff</strong> begründet. Für einige ist die Liebfrauenkircheein Stück Heimat geworden. EinzelneWohnungslose haben untereinander Freundschaftengeschlossen und arbeiten im Klosterbereichmit. Sie kehren den Innenhof und kümmern sichum die Kerzen darin. Sie identifizieren sich mitdem <strong>Franziskustreff</strong> und fühlen sich ein Stück verantwortlichfür „ihren“ Ort. Daraus entstand dieIdee und das Projekt Rivotorto – Bleibe für Wohnungslose.Im September wurden zwei Wohnungen angemietetund von den zukünftigen Bewohnern renoviert.Im Projekt Rivotorto geht es darum, Menschen,die zwar obdachlos sind und auf der Straßezu einer gewachsenen und gelebten Struktur gefundenhaben, als Gruppe unterzubringen. Das Projekt,das aus Spenden finanziert wird, soll diesenMenschen ermöglichen, selbstbestimmt neue ersteErfahrungen zu machen, wenn die Unterkunft nunnicht mehr die Brücke oder der Hauseingang ist,sondern eine sichere Bleibe. Die gelebten und sozialenStrukturen sollen gesichert und die Selbstheilungskräfte,wieder aktiv am Leben teilzunehmen,aktiviert werden. Die Gruppe besteht aus fünfMännern, die am 1. November ihre Bleibe bezogenhaben. Seitdem hat sich das Projekt gut entwickelt.Für beide Wohnungen wurden Küchen gespendetund das Nötigste an Mobiliar. Ein Bewohner hatwieder Kontakt zur Familie aufgenommen. Ein andererentwickelt Pläne und Visionen, wie er sich zukünftigsein Leben vorstellt. Durch eine Erkrankungmusste er in die Obdachlosenambulanz undvon dort ins Krankenhaus. Dabei hat sich herausgestellt,dass er über die Witwenrente krankenversichertist. Nun ist er motiviert sein Leben aufzuräumen,das er vor vielen Jahren aufgegeben hatte.Es entwickeln sich Vorstellungen und Wünsche,sich um eine regelmäßige Arbeit zu kümmern,denn „jetzt wissen wir ja, wo wir abends hinkönnen,um morgens fit aufzustehen.“ Auf diesem Wegzurück in die Gesellschaft werden die Wohnungslosenunterstützt, die nun nicht mehr nur Gästesind im <strong>Franziskustreff</strong>, sondern wie die Brüder imKapuzinerkloster in gewisser Weise nun „Brüder”in der Bleibe Rivotorto sind.tRivotorto, das war ein Schafstall zwei Kilometeröstlich von Assisi. Hier fand Franziskus von Assisimit seinen ersten Brüdern, z.B. Leo und Rufin, 1208eine erste Bleibe.38FRANZISKUSTREFF JAHRESBRIEF <strong>2012</strong>.<strong>2013</strong>

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