12Im BrennpunktVon Tag zu Tag mehr freie FahrtFortsetzung von Seite 11ist, dass sie an Vorder-und Hintertür mitper Hand auslegbaren Klapprampen versehensind.Technische Defektesind bei diesen Einstiegshilfenzu 99% ausgeschlossen.Auch bei der Straßenbahn(Tram) gab es im vorigenJahr Fortschritte. Sowurden bei der Linie 26von Hohenschönhausenüber Tierpark, Karlshorst,Schöneweide nach KöpenickrollstuhlgerechteNiederflurbahnen eingesetzt,so auch auf den Linien50 und 53 von Mittenach Französisch-Buchholzbzw. Pankow-Rosenthal.Erheblichen Nachholbedarfbeim rollstuhlgerechtenZugang gibt es beiden U-Bahnhöfen. Entsprechendeiner von derVernetzungs-AG der Senatsverwaltungfür Sozialeserstellten Prioritätenlistewurden 30 Bahnhöfe als„sehr dringend“ klassifiziert.Dabei handelt eshauptsächlich um Umsteigebahnhöfeund Bahnhöfean wichtigen Einrichtungen.Nach derzeitigemKenntnisstand, ausgehendGeplante Aufzüge:S-Bahn2001: Gesundbrunnen, Schulzendorf,Köpenick, Rahnsdorf,Wilhelmshagen, Rummelsburg,Friedrichsfelde-Ost2002: Wedding (Ringschluss),Pankow-Heinersdorf, Blankenburg,Karow, Unter denLinden,Wollankstraße, PotsdamerPlatz, SchlachtenseeUmrüstung des Gesamtnetzesbis 2006U-Bahn2001: Berliner Straße/ U9,Friedrichstraße, Wedding,Westhafen, Märkisches Museum2002: Stadtmitte/ U2, SchönhauserAllee, Hallesches Tor,Johannisthaler Chausseevon den finanziellen Mitteln, wird derEinbau von Aufzügen an den akuten Stellenca. 15 Jahre in Anspruch nehmen. Dieshängt auch damit zusammen, dass beimEinbau von Aufzügen nicht nur von derDringlichkeit ausgegangen wird, sondernBahnhöfe im Zuge einer GrundsanierungAufzüge auch ohne erhöhten Bedarf erhalten.Dennoch kommen jedes Jahr auchbei den U-Bahnhöfen neue Aufzüge dazu.Man sieht, es geht vorwärts. Entsprechendsollten Rollstuhlfahrer, soweit siedazu in der Lage sind, ihre Selbstständigkeitunter Beweis stellen und häufigerBusse und Bahnen benutzen. Man ist unabhängigerund hat öfters kleine Erfolgserlebnisse.Bei Misserfolgen nicht die Flinteins Korn werfen, sondern esaufs Neue angehen.Daher nachstehend nochkleine Hinweise bei der Benutzungvon U-und S-Bahnen:Einstieg auf personell besetztenBahnhöfen:Die Aufsicht informieren.Sie meldet den Fahrgast mitRollstuhl für den Zielbahnhofan, klärt, ob dort der Aufzugfunktioniert, veranlasst, dassbei Notwendigkeit (Höhendifferenzzwischen Bahnsteigund Fahrzeugeinstieg oderHorizontalspalt) auf demZielbahnhof eine Rampe angelegtwird und legt gleichfallswenn nötig die Rampe amAbfahrtsbahnhof an.Einstieg auf unbesetztenBahnhöfen (derzeit noch dieRegel im U-Bahnnetz):Als erstes über Notruf-/ Informationssäuleerfragen, obder Aufzug des Zielbahnhofund evtl. Umsteigebahnhoffunktioniert. Danach amBahnsteiganfang der jeweiligenFahrtrichtung aufstellen(auf S-Bahnhöfen am Fahrtrichtungsanzeigerbeachten,ob evtl. Kurzzüge verkehrenund sich in diesem Fall am entsprechendenHinweisschild positionieren). DemTriebwagenführer den Zielbahnhof angeben.Dieser legt dann beim Ein- und Ausstiegdie Rampe an, so vonnöten.Ronald BudachInformationen zu Funktionstüchtigkeitund Standort der Aufzüge lassen sich vorabauch telefonisch einholen: S-BahnTel.: 29 75 11 00 (Infomanager) und U-Bahn Tel.: 25 66 22 07 (Leitstelle)WIR1/2001
Reisen13Sonne,Strandund mehr...2. Teil des Reiseberichteseiner WG-übergreifendenReise nachSan Felice / ItalienDie Sonne lachte uns freundlich insGesicht, als wir am Strand ankamen.Das Arial des hoteleigenenStrandes verzückte uns, denn die Sonnenschirmewaren gelb, grün und blau, unddazu gab es die entsprechenden Liegen.Wir trauten unseren Augen nicht: der abgesteckteHotelstrand war mit Steinplatten,die wie kleine Straßen für Rollstühleaussahen, belegt.Auf diesen Platten konnteman mit alten Rollstühlen, die vomHotel zur Verfügung gestellt wurden, bisins Meer rollen.Von diesemBadespaß habenwir in unserer Urlaubszeitregen Gebrauch gemacht.Jetzt für die Leser derWIR-Zeitung ein Insidertipp:Gegenüber vomStrand gibt es zweiCafés. Das Café „AmericanBar“ können wir sehr empfehlen.Der Cappuccino ist da so cremig, dass unsereGeschmacksnerven jedes Mal einFreudenfest feierten. Nach ein paar Tagenwurden wir schon wie Stammgäste begrüßt.Nach der Hälfte unseres Urlaubes unternahmenwir einen Ausflug nach Rom. Dasbunte Treiben mit dem wahnsinnigen Autoverkehrfaszinierte uns. Per Rollstuhlmachten wir eine Sightseeing-Tour durchdas Zentrum dieser großen Stadt. Werschon einmal in Rom war, weiß wie be-schwerlich das ist. Die Fußwege sindschmal, es gibt kaum abgestufte Bürgersteige,und die Autofahrer sind oft rücksichtslos.Trotzdemwaren wir ganz glücklich,endlich den Petersdom erreicht zuhaben. Unsere erste Frage lautete, wo istder Papst? Leider wurden wir enttäuscht,er war gerade auf einer Reise. Unsere langenGesichter wurden durch die Besichtigungdes Petersdomes aber aufgehellt.Wirkonnten uns an dem Prachtbau gar nichtsatt sehen. Danach besuchten wir noch dieBrunnen und tollen Plätze. Zum Abschlusswarf unsere gesamte Reisegruppe ein paarLire in den Trevibrunnen. Damit besiegeltenwir unsere Wiederkehr nach Rom.Zum Ende des wunderbaren Urlaubeskonnten wir noch einen Geburtstag feiern.Karl-Heinz, unser Wohngemeinschaftskollege,beging seinen Ehrentag. Erbekam von den Hotelgästen ein Ständchenzum Frühstück und von uns Lollisund Süßigkeiten.Nach fünfzehn Tagen Urlaub in San Felicekönnen wir allen Rollstuhlfahrerndiesen Ort wärmstens empfehlen. DieHotelanlage ist absolut rollstuhlgerecht,und die Angestellten haben immer einHerz für Extrawünsche.Wer noch Fragenzu San Felice hat, kann uns anrufen. Zuerreichen sind wir in der WG Weichselstraße.Von Harry Winter undWolfgang KröpschAufgeschrieben vonUwe Deutsch-BörnerWIR1/2001