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Ausgabe herunterladen - Fürst Donnersmarck Stiftung

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Reisen15Unsere Unterkunftwar nicht,wie ich gedachthatte, das Reha-Zentrum, sonderneine TagungsundFerienstättedes Stephanus-Werkes, die auchbehindertengerechtwar.lang es uns auch, die sperrigen Gepäckstückeins Auto zu verladen. – Ich hatteschon bei diesem Anfang Gelegenheit, dieCourage und unerhörte Tatkraft von Ankeund Uta zu bewundern, die zusammenmit den beiden anderen weiblichen Mitarbeiternund dem einzigen Mann Benjamindie Anforderungen, die an sie gestelltwaren, souverän meisterten. – Etwa eineStunde dauerte noch die Fahrt mit demAuto, das die zarte Anke steuerte, als ob siejeden Tag nichts anderes mache.In Isny trafen wir dann auf die vorausgefahreneGruppe. Unsere Unterkunft warnicht, wie ich gedacht hatte, das Reha-Zentrum, sondern eine Tagungs- und Ferienstättedes Stephanus-Werkes, die auchbehindertengerecht war – allerdings mehrder moderne Anbau des Feriendomizils. Indem Altbau hatten einige unserer Rollstuhlfahrerdann auch so ihre Problememit Dusche und WC.Aber irgendwie ginges dann doch.Die Gegend war völlig anders, als alleshier in Berlin. Das Allgäu – ein Vorgebirgeder Alpen – bot unseren von erheblichenAnhöhen nicht gerade verwöhnten Augeneinen schon fast erhabenen Anblick.Willdamit sagen, die Berge ringsum warenzwar nicht direkt himmelstürmend, aberdoch schon beeindruckend.Als sehr angenehmerwies sich der Umstand, dass manüberall auf glatt asphaltierten Wegen bequemmit dem Rollstuhl fahren konnte.So ließ sich die Landschaft auf unserenSpaziergängen herrlich genießen.In unserer Unterkunft hatten wir es unsgemütlich gemacht, denn einige Tage warenziemlich verregnet.An anderen Tagenhat uns aber auch die Sonne verwöhnt. Inunserem Ferienhaus hat uns besonders derSpeisesaal Freude bereitet. Mit seiner gerundeten,gewölbeartigen, holzverkleidetenhohen Decke besaß er beinahe einensakralen Charakter und erinnerte an eineArt Rittersaal einer mittelalterlichen Burg.Rechts und links blickte man aus diesemSaal in das sich vor uns ausbreitende Talund auf die Berge im Hintergrund.Wennbeim Frühstück die Sonne hineinschien,war man gleich festlich gestimmt.Am Endedes Saales war zu allen Mahlzeiten einmit Kerzenleuchtern geschmücktes Büfettaufgebaut, von dessen vielfältiger Auswahlwir uns reichlich bedienen durften. DasEssen war so jeden Tag ein neuer Höhepunkt.Außer diesem Speisesaal gab es noch einenanderen gemütlichen und lichtdurchflutetenAufenthaltsraum mit einem Kamin,wo wir vorwiegend die Abende beieinem Gläschen Wein bis in die Nächtehinein fröhlich plaudernd verbrachten.Dass wir uns alle gut verstanden, hattenwir schnell festgestellt. Es gab keine Unstimmigkeiten.Die fünf Betreuer warenzwar jeden Tag im Einsatz, um uns neunBewohnern die Tage so schön wie möglichzu machen, aber trotz mancher Anstrengungvermittelten sie stets den Eindruck,dass auch sie sich wie im Urlaubfühlten.Eine Schwimmhalle gab es in unseremDomizil. Die meisten von uns gingen fastjeden Abend dorthin. Leider habe ichmich zu spät dazu entschlossen. Als ichWIR1/2001

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