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<strong>GLÜCKAUF</strong>und Hüttenmännische Zeitschrift25. April 1925Die Einführung von Abbaulokomotiven bei steiler Flözlagerung.Von Bergwerksdirektor Bergassessor O. S ch larb , Derne.(Mitteilung aus dem Ausschuß für Bergtechnik, Wärme- tind Kraftwirtschaft.)Als erste eigentliche Abbaulokomotive im Ruhrbergbaukann die Druckluftlokomotive der FirmaJung in Jungenthal bei Kirchen bezeichnet werden,die auf der Zeche Recklinghausen I auf der VI. Sohlein der steil gelagerten Flözgruppe im Januar 1923versuchsweise in Betrieb genommen wurde. Die Versuchemit dieser Lokomotive konnten zunächst wegendes feindlichen Einbruchs in das Ruhrgebiet nurkurze Zeit fortgesetzt werden, wurden aber im Januar1924 wieder aufgenommen und durch die Heranziehungeiner von der Berliner Maschinenbau-A.O.,vorm. L. Schwartzkopff, gelieferten Lokomotive nocherweitert. Einige Monate später brachte die FirmaJung eine neue Lokomotive in abgeänderter Bauartheraus, die nunmehr an Stelle der zuerst geliefertenverwendet wurde.Bevor die mit diesen Abbaulokomotiven erzieltenErgebnisse erörtert werden, ist es notwendig, auf dieGründe, welche die Betriebsleitung der genanntenZeche bewogen haben, die bisherige Förderart zuverlassen, und im besondern auf die Umstellung derHandförderung auf Pferdeförderung näher einzugehen.Während die Mechanisierung der Betriebsvorgängein fast allen Zweigen der Bergbautechnikwährend der letzten beiden Jahrzehnte eine ungeahntrasche Entwicklung genommen hat, erfuhr die Förderungin den Abbaustrecken hinsichtlich der maschinenmäßigenAusgestaltung auf den meisten Zechen desRuhrbezirkes eine stiefmütterliche Behandlung. Manbediente sich bisher bei dieser Förderung sogar nursehr selten der tierischen Zugkraft. Mancher Betriebsleiterist stolz darauf, keine Pferde mehr untertagezu beschäftigen, duldet aber anderseits die ausschließlicheVerwendung von Schleppern oder Lehrhäuernin der Abbaustreckenförderung. VerschiedeneZechen verwenden für die Förderung auf den Teilsohlen,besonders in den stark beanspruchten Schüttelrutschenstrecken,kleine Pferde, andere wieder habenkleine Seilbahnen eingerichtet. Vereinzelt hat manden Schüttelrutschenbetrieb auch auf Abbaustreckeund Bremsberg ausgedehnt. Im Saargebiet sindstellenweise mit kleinen Zubringerlokomotiven,namentlich mit den sogenannten führerlosen elektrischenAkkumulatorlokomotiven1, Versuche gemachtworden. Im allgemeinen wird man jedoch mit der Be­1 Glückauf 1911, S. 1483.hauptung nicht fehlgehen, daß in der Abbaustrecke,besonders bei der steilen Lagerung im Gruppenbau,die Handförderung vorherrscht. Daß dieseFörderart höchst unwirtschaftlich ist und daher einerÄnderung bedarf, soll im folgenden an Hand der aufder Zeche Recklinghausen I mit der Pferde- undLokomotivförderung erzielten Ergebnisse gezeigtwerden.BlScht.F, 6ohle7 / v ¿ 7 /Á/ / / / f / fj L ü L - 2 7/ . / /■510,76■k_____sAbb. 1. Profil durch die 3. westliche Abteilung auf der V.undVI. Sohle der Zeche Recklinghausen I.Abb. 2. Hauptgrundriß der 3. westlichen Abteilung auf derV. Sohle der Zeche Recklinghausen I.


484 G lückauf Nr. 17rung auf Pferdeförderung ohne Vermehrung der Belegschafteine Erhöhung der Durchschnittshauerleistungum 0,571 und eine Steigerung der Gesamtförderungum monatlich rd. 500 t erzielt werden kann.Ein rechnerischer Vergleich der Ponyförderungmit der Schlepperförderung ergibt folgendes Bild:1. F ö rd erk o sten . Die monatliche Fördermengevon zwölf Betriebspunkten beträgt nach der obigenZusammenstellung 26251. Die Ausgaben für dieFörderleute und die Pferde belaufen sich im Monatauf 6 • 8 • 25 + 4-130 = 1720 J L Hieraus errechnensich die Förderkosten je t Kohle zu 1720:2625 =0,65 J(>, ein Betrag, der um etwa 0,40 M niedrigerliegt als die oben errechnete Zahl für die frühereSchlepperförderung. Auf die Fördermenge von2625 t bezogen ergibt sich demnach eine monatlicheErsparnis an Förderkosten von rd. 1000 JL Bringtman von dieser Summe noch die Verzinsung undTilgung der höhern Anlagekosten im Betrage vonmonatlich etwa 150 M in Abzug, so verbleibt alsReinersparnis der Betrag von etwa 850 Jb. Bei Einführungder Ponyförderung auf sämtlichen Ortsohlendes Gruppenbaues wird sich diese Ersparnis entsprechenderhöhen.Sieht man die Gesamtheit der zwölf erwähntenGewinnungspunkte als eine Steigerabteilung an, soerrechnet sich unter der Annahme, daß die Pferdeförderungin einer mittelgroßen Grube mit zehnSteigerabteilungen allgemein eingeführt wird, die jährlicheGesamtersparnis zu 10 * 850 • 12 = 102 000 \M.2. G ew inn durch M e h rfö rd eru n g ohne Vermeh ru n g der B elegschaft. Die vorstehend ermittelteErsparnis ist vielleicht als bescheiden anzusehen.Die Ergebniszahlen müssen indessen nocheiner Wertung nach einer ändern Richtung hin unterzogenwerden. Wie gezeigt worden ist, konnte infolgeder Einführung der Pferdeförderung die Hauerleistungvon 2,43 auf 3,001 erhöht und auf denbeiden Ortsohlen mit zwölf Betriebspunkten eineMehrförderung von rd. 5001 monatlich erzielt werden,ohne daß die Belegschaft vermehrt zu werdenbrauchte. Diese nicht unerhebliche Mehrförderungwird also dadurch erreicht, daß die v o rh an d en enArbeitskräfte besser ausgenutzt werden können.Dieses Ergebnis kennzeichnet die große Bedeutungder Umstellung der Förderung. Es erscheint daherangebracht, an Stelle der oben errechneten Ersparnisbei der Förderung den durch die Mehrförderung erzieltenGewinn zu ermitteln. Werden die nach derEinführung der Pferdeförderung überzählig gewordenenLeute entlassen, so kommt lediglich dieLohnersparnis in Betracht, soll dagegen auf dieweitere Beschäftigung dieser Leute nicht verzichtetwerden, so tritt keine Lohnersparnis ein, sondern esergibt sich ein entsprechender Gewinn durch die erzielteMehrförderung.Zahlenmäßig würde sich dieser Gewinn infolgender Weise bestimmen lassen: Zunächst ist klar,daß Löhne für die Gewinnung und Förderung der5001 bis zur Fördersohle nicht aufgewendet zuwerden brauchen, da die Belegschaft der betreffendenSteigerabteilung nicht vermehrt worden ist. Desweitern kann angenommen werden, daß der Mehraufwandan Löhnen bei der Hauptstreckenförderung,bei der Schachtförderung und beim Tagesbetrieb annäherndgleich Null ist, da eine Erhöhung derArbeiterzahl als Folge dieser Mehrförderung wohl ankeiner Stelle in Frage kommt. Ferner tritt auch unstreitigkeine Erhöhung des Gehaltaufwandes ein.Endlich werden die allgemeinen Kosten oder Generalkosteneinschließlich Steuern und Abgaben kaumnennenswert erhöht. Was durch die Mehrförderungbeeinflußt wird, sind im wesentlichen die Materialkosten(Holz, Eisen, Gezähe, Sprengstoffe u. dgl.),die Dampf- und Stromkosten sowie die Kosten fürdie Unterhaltung der Betriebsmaschinen unter- undübertage. Der durch die Mehrförderung erzielteGewinn würde sich hiernach ergeben durch Abzugdieser Mehrkosten von dem Durchschnittsverkaufswertder aus den ■ 5001 hergestellten marktfähigenErzeugnisse. Der Einfachheit halber . soll angenommenwerden, daß als Ersparnis lediglich derLohn- und Gehaltanteil der Selbstkosten in die Erscheinungtritt, also etwa 8 M /1. Die 500 t Mehrförderungwürden demnach der Zeche einen Gewinnvon 4000 Ji> bringen oder nach Abzug der Kostenfür die vier Pferde und des Tilgungsbetrages fürbergmännische Arbeiten einschließlich der Weicheneinen Reingewinn von 3300 M .Bei Einführung der Ponyförderung in einerganzen Grubenabteilung mittlerer Größe von zehnSteigerabteilungen würde der Gewinn, wenn man dieder Betrachtung unterzogenen zwölf Betriebspunkteals eine Steigerabteilung auffaßt, auf monatlich33 000J6 oder auf rd. 400 000.J6 im Jahr steigen.Diese Zahl erscheint als zu hoch, da es kaum möglichsein wird, sämtliche freiwerdenden Leute rein produktivanzulegen. Bei sechs Mann war das ohne weiteresdurchführbar. Dehnt man aber die Pferdeförderungauf die ganze Grube (zehn Steigerabteilungen)aus, so wird die Zahl der freiwerdenden Leute zugroß, als daß sie sämtlich produktiv angelegt werdenkönnten. Nimmt man vorsichtshalber an, daß nur70 o/o der Leute produktiv beschäftigt werden, soergibt sich eine Mehrförderung von monatlich10 • 500 • 0,7 = 3500 t oder jährlich 3500 -12 = 42000 tentsprechend einem Gewinn von 42 000 ■ 8 =336 000 Werden hiervon die Kosten für 40 Pferdesowie der Tilgungsbetrag für bergmännische Arbeitenusw. in Abzug gebracht, so entsteht ein Reingewinnvon 336 000 - 40 • 130 • 1 2 - 18 000=255 600 JLFörderung mit Lokomotiven.Die Einrichtung der Ponyförderung als solche hatsich auf der Zeche Recklinghausen I bewährt. Diedamit erzielten durchaus befriedigenden Ergebnissekönnten jedoch noch günstiger sein, wenn dieLeistung der Pferde größer wäre. Die Tiere sindbei der in den Strecken vorherrschenden Temperaturvon 25 - 27° C bald erschöpft und können einehöhere als die jetzige, als sehr niedrig anzusehende


25. April 1925 G lückauf♦485Leistung (etwa 5 - 6 Nutz-tkm) nicht vollbringen. Eslag daher nahe, eine noch leistungsfähigere Fördereinrichtungzu suchen.Die Überlegung führte zu dem Gedanken der Einführungmaschinenmäßiger Förderung. Vorbildergab es bereits. Man arbeitet stellenweise in Teilstreckenmit kleinen Seilbahnen, in etwas geneigtenAbbaustrecken auch mit Haspeln1. Auf einzelnenZechen laufen ferner schon Preßluft- oder elektrischeAkkumulator-Lokomotiven als Zubringer. Aller diesermechanischen Hilfsmittel bedient man sich jedochin erster Linie in den Hauptteilstrecken oder inStrecken, die zu stark belegten Betrieben in flacherLagerung (Schüttelrutschen) führen. Beim Gruppenbauin steil gelagerten Flözen war bisher die Maschinenförderungso gut wie unbekannt.Zur Verwirklichung des Gedankens war die zweckmäßigsteAntriebsart zu ermitteln. Seilbahnenmußten von vornherein mit Rücksicht auf die Verhältnisseausscheiden. Ebensowenig waren Lufthaspelnach dem Stiffelschen Vorschlag verwendbar,weil jeder Betriebspunkt einen Haspel erfordert hätteund die Bedienungskosten infolgedessen außerordentlichhoch geworden wären. Daher kam nur derLokomotivbetrieb in Frage, dem die größte Anpassungsfähigkeiteigen ist. Die Betriebsleitungwählte die Preßluftlokomotive, weil in den Sohlenstreckenschon große Preßluftlokomotiven laufen unddie Hochdruckrohrleitung bereits bis in die Nähe desStapels reichte. Die Vorschläge verschiedener Firmen,ihre bereits gebauten Lokomotiven kleinerer Bauartzu benutzen, wurden abgelehnt, weil diese für diegegebenen Verhältnisse zu groß, zu schwer und nichtgenügend anpassungsfähig waren. Es mußte alsoeine ganz neue Bauart geschaffen werden. Auf Anregungder Betriebsleitung haben zunächst zwei Firmendas gesteckte Ziel zu erreichen versucht, dieBerliner Maschinenbau-A.G., vorm. L. Schwartzkopff,in Berlin und die Lokomotivfabrik Arnold Jung inJungenthal bei Kirchen. Während Schwartzkopff beider Ausführung im wesentlichen nach dem Vorbildder bekannten großen Maschinen mit zweifacherExpansion arbeitete, beschritt Jung den nachstehenderörterten Weg.Die L okom otive T roll I von Jung.Diese erste Abbaulokomotive stand 1923 auf derZeche Recklinghausen I mehrere Monate in Betrieb.Sie arbeitete bei einem zulässigen Behälterdruck von150 at mit einem Zylinderdruck von 12 at. Den Bauder Lokomotive veranschaulicht- Abb. 3. Ihre erstaunlichgeringen äußern Abmessungen, Länge 1620,Breite 800, Höhe 1270 mm, sind durch meisterhafteRaumausnutzung erreicht worden. Die Maschine istso klein, daß sie, wie jeder Förderwagen, auf denStapelkorb geschoben werden und in sämtlichen Abbaustreckenverkehren kann. Ihr Dienstgewicht beträgt1,5 t. Sie ist imstande, mit einer Speicherfüllungvier bis fünf Kohlenwagen 1 - 1 1/ 2 km weitzu schleppen.1 vgL S t i f f e l : Über die Vorteile maschineller Fördereinrichtungen inAbbaustrecken, Bergbau 1922, S. 1645.Abb. 3. Abbaulokomotive Troll 1 von Jung.Der Arbeitsteil der Maschine besteht aus vierstehend nebeneinander angeordneten, mit Ventilen gesteuerten,einseitig wirkenden, stopfbüchsenlosen Zylindernmit je 85 mm Durchmesser und 130 mmKolbenhub. Die Zylinder arbeiten nach dem Gleichstromprinzipund übertragen ihre Kraft auf eine gemeinsameKurbelwelle, die durch Zahnradübertragungdie Treibachse antreibt. Der zweite Radsatzläuft leer. Der Treibraddurchmesser beträgt 500,der Laufraddurchmesser 300 mm. Der Radstand ist600 mm. Hinter den Zylindern sind die sieben Luftflaschenmit einem Gesamtinhalt von 220 1 liegendangeordnet. Der ringsum ganz nach außen verlegteHauptrahmen schützt die Zylinder und sämtlicheTriebwerksteile. Die einzelnen Teile des Getriebessind von außen bequem zugänglich und leicht auswechselbar.Die größte Sorgfalt ist der wärmetechnischen Ausbildungdes Antriebes gewidmet worden. Wie erwähnt,hat man die sonst übliche verwickelte Anordnungvon zwei- oder dreifacher Luftdehnung inmehreren Zylindern mit je dazwischen geschaltetenAufwärmern vermieden. Dafür ist durch die neue,ganz eigenartige und dem Wärmeaustausch günstigeAusbildung von vier Hochdruckzylindern dasselbeHauptziel, die Verhinderung einer Vereisung, in verhältnismäßigeinfacher Weise erreicht worden.Erwähnt sei noch, daß auch in diese Maschine einVorwärmer eingebaut ist, und zwar zwischen denLuftflaschen und den Zylindern. Seine Bauart ähneltder bei den bekannten Preßluftlokomotiven üblichen.Die Anwärmung erfolgt durch die Grubenluft. Soweitim Betriebe festgestellt werden konnte, trat auchbei Ausschaltung des Vorwärmers keine Vereisungein. Der Vorwärmer, kann demnach entbehrt werden.Die L okom otive von S chw artzkopff.Sie entspricht in der Bauart der großen Lokomotiveder Firma (s. Abb. 4). Die beiden unter sichgekuppelten Treibachsen werden von einer Zweizylinder-Verbundmaschinemit Zwischenerwärmurigangetrieben. Das ganze Triebwerk mit der hier gewähltenKolbenschicbersteuerung ist ähnlich wie beider Jung-Lokomotive eingekapselt. Der Luftspeicherbesteht aus vier nahtlos gezogenen Hochdruckbe­


25. April 1925 G lückauf 487wenden, bei der die Speicherflaschen nicht auf derLokomotive selbst, sondern auf einem ängehängtenFlaschenwagen untergebracht sind. Hierdurch wäredie Möglichkeit gegeben, eine noch größere Preßluftmengezu speichern und damit den Fahrbereichzu erweitern; anderseits würde der Führersitz wiebei Troll 1 auf der Maschine selbst Platz finden unddas immerhin lästige Abnehmen und Anbauen desFührersitzes bei der Stapelbeförderung in Fortfallkommen können. Die Kupplung der Motorwellebei Troll II, zweifellos ein schwacher Punkt derMaschine, würde ebenfalls entbehrlich werden.Erwähnt sei, daß die Firma Schwartzkopff neuerdingseine Abbaulokomotive mit schnellaufendemMotor und mit Verbundwirkung baut, die demnächstin Betrieb kommen wird. Über ihre Bewährung sollebenso wie über die der drei im folgenden beschriebenenLokomotiven zu gegebener Zeit berichtet werden.Die D em ag-L okom otive.Die Deutsche Maschinenfabrik in Duisburg stelltebenfalls eine Abbaulokomotive mit abnehmbaremFührersitz her (s. Abb. 6). Ihre Länge beträgt mitbringerlokomotiven von 2,5 t Dienstgewicht mit abnehmbaremFührersitz und unter Innehaltung der fürdie Stapelbeförderung gebotenen Abmessungen: Längeohne Führersitz 1250, Breite 820, Höhe 1250 mm. DerAntrieb erfolgt durch einen Hoch- und einenNiederdruckzylinder, die zwischen den Rädern unddem Barrenrahmen in schräger Lage angeordnet sind.Das Antriebsgestänge befindet sich über der Kuppelachse.Die Verbindung zwischen Treib- und Kuppelachseerfolgt durch Kuppelstangen, die außerhalbder Räder liegen, jedoch derart, daß das Maß dergeringsten Breite von 820 mm hierdurch nicht überschrittenwird (s. Abb. 7). Die elf Hochdruckflaschenhaben einen nutzbaren Luftinhalt von insgesamt280 1. Diese Maschine wird demnächst aufder Zeche Auguste Victoria in Betrieb kommen.Abb. 7. Abbaulokomotive von Borsig.Abb. 6. Abbaulokomotive der Deutschen Maschinenfabrik.Führersitz 2050, ohne ihn 1350 mm, die Breite800 mm und die Höhe 1250 mm. Der Fülldruckfür die 250 1 fassenden Behälter kann bis zu 175 atsteigen. Der Antrieb erfolgt durch eine Verbundmaschinemit Zwischenerwärmung der Arbeitsluft.Die Arbeitsweise ist dieselbe wie bei der großenDruckluftlokomotive der Firma. Der Fahrdruck imHochdruckzylinder beläuft sich auf 1 4 -1 6 at. DieLokomotive wiegt 2 t. Sie ist nach Angabe der Firmaimstande, acht bis zehn Kohlenwagen zu ziehen.Eine Füllung soll für einen Förderweg von 1300bis 1400 m Länge auf der Hinfahrt und für dengleichen Weg auf der Rückfahrt ausreichen.Die L okom otive von Borsig.Die Firma A. Borsig G. m. b. H. in Berlin-Tegelhat bereits an verschiedene Zechen des Ruhrbezirks(Zweckel, Rheinelbe - Alma und Auguste Victoria)sowie für den oberschlesischen Kohlenbezirk kleineZubringer-Druckluftlokomotiven geliefert, die abergrößere Längenabmessungen als die beschriebenenMaschinen aufweisen. Nach dem Muster dieser Lokomotivenbaut die Firma neuerdings auch kleinere Zu­B etrieb sb ed in g u n g enfür den D ru ck lu ftlo k o m o tiv b etrieb .Auf den Antrag der Zeche Recklinghausen I hatdas Oberbergaint den Betrieb mit Preßluft-Abbaulokomotivengenehmigt. Die für Hauptförderstreckenübliche Bedingung der Herstellung eines 60 oder80 cm breiten Fahrweges hat das Oberbergamt fallengelassen, dagegen in den Abbaustrecken die ohnehinerforderliche Anlegung von Ausweichen in Abständenvon höchstens 50 m vorgeschrieben. Von den sonstigenauferlegten Bedingungen sind noch folgende zunennen: die Betriebsgeschwindigkeit darf lV 2 m/ seknicht überschreiten; die Schienen müssen ein Metergewichtvon mindestens 11 kg aufweisen; derSchwellenabstand darf höchstens 1 m von Mitte zuMitte betragen.Die Verwendung von Druckluftlokomotiven in denAbbaustrecken ist ohne weiteres bei solchen Anlagenmöglich, die bereits mit Hochdruckkompressoren ausgerüstetsind. Anders liegen die Verhältnisse beiGruben, welche die Hauptsohlenstreckenförderungmit Hilfe von Benzol- oder elektrischen Lokomotivenbetreiben. Hier besteht die Möglichkeit, in den Bauabteilungenin der Nähe der Blindschächte kleineelektrisch angetriebene Hochdruckkompressoren zurErzeugung der erforderlichen Druckluft aufzustellen.Vom Füllort wären im Anschluß an das SchachtkabelStreckenkabel zu verlegen, die den hochge­


488 G lückauf Nr. 17spannten Strom einem bei dem Hochdruckkompressoraufgestellten Transformator zuleiten. DerartigeKompressoranlagen, die von der Frankfurter Maschinenbau-A.G.,vom. Pokomy & Wittekind, hergestelltwerden, sind imstande, die für drei Abbaulokomotivennotwendige Preßluft von 150 at Spannungzu liefern. Die Kühlung erfolgt mit Wasser aus derBerieselungsleitung. Der Kraftbedarf für den Antriebdes Kompressors beträgt 60 - 80 PS. Bei dieserAufwendung für drei kleine Lokomotiven mit je etwa6 -1 0 PS Leistung dürfte die Wirtschaftlichkeit einerderartigen Anlage sehr gering sein.Die elek trisch eA k k u m u lato rlo k o m o tiv e der AEG.Ob sich die Benzollokomotive für die Abbaustreckenförderungeignet, ist fraglich. Wohl aberkommt dafür die elektrische Akkumulatorlokomotive,besonders für solche Gruben in Betracht, in denenin den Hauptförderstrecken bereits elektrische Fahrdrahtlokomotivenlaufen. Hier ist es in sehr einfacherWeise möglich, die an der Verwendungsstellebeim Stapel errichtete Ladestelle mit Hilfe eines vomFahrdraht der Hauptstrecke abzweigenden Kabels zuspeisen. Bei der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaftin Berlin sind derartige Akkumulatorlokomotiven imBau. Die ersten kommen demnächst auf den ZechenScharnhorst und Caroline der Harpener Bergbau-A.G.in Betrieb.Die Lokomotive wird für eine größte Höhe von1250 mm, eine Breite von 780—850 mm und eineSpurweite von 550 - 600 mm ausgeführt. Die Längebeträgt mit Führersitz 1870 mm, ohne ihn 1220 nun.Die Maschine kann ebenso schnell und bequem imStapel befördert werden wie die beschriebenen Druckluftlokomotiven.Der schlagwettersicher gekapselte Motor für 60Volt Spannung und 4 PS Leistung treibt über eindoppeltes Vorgelege die beiden Achsen in der Weisean, daß die Übertragung zunächst über ein einfachesZahnradvorgelege auf eine besondere Welle und vonhier aus mit Hilfe eines Kettenvorgeleges auf dieeine Achse arbeitet. Von hier aus wird die zweiteAchse durch eine über eine Leitrolle dauernd inSpannung gehaltene Kette angetrieben (s. Abb. 8).Auf der Lokomotive ist die in einen durch Plattenschutzschlagwettersicher gestalteten Behälter eingeschlosseneBatterie von 28 Zellen abrollbar angeordnet.Sie hat eine Kapazität von 111 A/st bei einstündigerund von 162 A/st bei dreistündiger Entladung. DieEntladespannung beträgt etwa 50 Volt.Die Lokomotive wiegt einschließlich Batterie undBehälter 3,1 t. Nach Angabe der Firma vermag siebei einer Belastung mit acht Kohlenwagen mit einerBattericladung eine Strecke von etwa 13 km mit einerGeschwindigkeit von 1,2-1,3 m/sek zurückzulegen,eine Leistung, die für die Dauer einer Schicht völligausreicht. Nach dieser Leistung ist die Batterie etwazu 85 o/o erschöpft und muß neu geladen werden.Die dafür erforderliche kürzeste Zeit beträgt etwa272 ~ 3 st. Der größte zulässige Ladestrom ist 54 A.-— ------ SSO ------------


25. April 1925 G lückauf 489A bbau-L okom otivförderung. D ezem ber 1924.R ev ier 9.BetriebspunktManntBelegungVerfahreneSchichtenderKohlenhauerGeförderteKohlenniengeHauerleistungFlöz Marie1 W e s t e n ..................... 4 92 528 5,732 „ .......................... 2 58 387 6,673 „ ......................... 3 58 473 8,151 O s t e n .......................... 4 83 488 5,882 „ ................................ 3 61 435 7,133 ............................................. 2 48 214 4,45Flöz Johann1 W e s t e n ..................... 2 45 257 5,702 „ .......................... 1 23 215 9,363 „ .......................... 2 30 208 6,932 O s t e n .......................... 1 23 93 4,063 „ ................................ 1 22 159 7,23Flöz Präsident1 W e s t e n ..................... 2 32 181 5,652 „ ......................... 1 25 150 5,983 „ .......................... 1 25 243 9,72Flöz WilhelmA u f h a u e n ..................... 2 55 54 0,98zus. 31 680 4085 6,00Wanderlehrhauer undLokomotivführer . . . — 235 — —Nachschießen des Bahnbruches. ’ ..................... — 177 78 -Durchschnitt der Hauer,Wanderlehrhauer undLokomotivführer . . . — . ■ 915 ■— 6,46Durchschnitt der Hauer,Wanderlehrhauer, Lokomotivführerund Leuteam Bahnbruch . . . . — 1092 4163 3,81Revier insges. — 2025 4184 2,07BetriebspunktR ev ier 9a.MannOeförderleKohlcn-111 engettBelegungVerfahreneSchichtenderKohlenhauerHauerleistungFlöz Marie4 W e s t e n ..................... 3 60 274 4,565 „ ......................... 3 24 146 6,084 O s t e n .......................... 3 73 639 8,755 „ ................................ 2 52 476 9,15Flöz Johann4 W e s t e n ..................... 1 26 245 9,435 „ ......................... 3 74 393 5,314 O s t e n .......................... 1 20 95 4,745 „ ................................ 2 46 164 3,55Flöz Präsident 2 31 175 5,654 W e s t e n .....................4 Osten (Schrämbetrieb) 6 136 542 3,98zus. 26 542 3149 5,81Wanderlehrhauer undLokomotivführer . . . 223__Nachschießen des Bahnbruches........................... 49 29Durchschnitt der Hauer,Wanderlehrhauer undLokomotivführer . . . 765 4,11Durchschnitt der Hauer,Wanderlehrhauer, Lokomotivführerund Leuteam Bahnbruch . . . . 814 3178 3,90Revier insges. — 1577 3205 2,03tWill man einen Vergleich mit den oben für dieHand- und Pferdeförderung angegebenen Zahlen anstellen,so muß man berücksichtigen, daß dieseZahlen zu einer Zeit ermittelt worden sind, als dieSiebenstundenschicht bestand, während sich dieZahlen aus dem Dezember 1924 auf die achtstündigeSchicht beziehen. Rechnet man bei der Siebenstundenschichtmit einer reinen Arbeitszeit von 5 st undbei der jetzigen Schichtzeit mit einer solchen voir6 st, so muß man, um zu einem einwandfreien Vergleichzu gelangen, die Leistungszahlen der frühemZusammenstellungen um ein Fünftel erhöhen. Hiernachergeben sich folgende berichtigte Vergleichszahlenfür die durchschnittliche Hauerleistung:HandförderungDezember 19212 432>43 + = 2,9215PferdeförderungDezember 1922LokomotivförderungDezember 19243,00 + ^ = 3,60 t 3,86 t5oder, wenn 2,92 t = 100% gesetzt werden,100 »/0 | 123 % | 132 %Man ersieht hieraus, daß der größte Schritt mitdem Übergang von der Hand- zur Pferdeförderuuggetan war und daß demgegenüber der weitere Schritt,die Pferde durch Lokomotiven zu ersetzen, einengeringem Erfolg bedeutete.Für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit derLokomotivförderung gegenüber der Pferdeförderungsind noch folgende Fragen zu beantworten: 1. Wieviel'Pferde werden durch eine Lokomotive ersetzt?2. Wieviel Arbeiter lassen sich durch den Lokomotivbetriebersparen? 3. Wie hoch sind die Betriebskostendes Lokomotivbetriebes?Zu 1. Ein Pony leistet durchschnittlich je Schichtetwa 40 Wagen gleich rd. 30 t. Die tägliche Förderungaus dem Gruppenbau beträgt nach der vorstehendenÜbersicht rd. 3001. Demnach wären zur Bewältigungder gesamten Fördermengen aus den beiden Steigerabteilungenzehn Pferde erforderlich. Eine Lokomotiveersetzt also mindestens fünf Pferde. Zu berücksichtigenist hierbei, daß die Förderstrecken seit1922 (also in der Zeit der Pferdeförderung) erheblichlänger geworden sind und daher heute wahrscheinlichfür jede Lokomotive sechs Pferde eingestelltwerden müßten.Zu 2. Würde man die jetzige Förderung vontäglich rd. 3001 mit Pferden zum Stapel bringen,so wären zu deren Führung wenigstens zehn, wahrscheinlichsogar noch mehr Leute erforderlich. Dazukämen die Wanderlehrhauer zum Füllen derKohlenwagen und Kippen der Bergewagen. EinWanderlehrhauer kann erfahrungsgemäß, abgesehenvon dem Kippen der Berge, in der Schicht 3 5 -4 0Wagen mit Kohlen füllen (25 -3 0 t, im Mittel 28 t).Demnach wären elf Wanderlehrhauer erforderlich;der gesamte Bedarf an Leuten betrüge somit einschließlichder Pferdeführer 21 Mann. Die Bedienungsmannschaftbei der jetzigen Lokomotivförderung(Lokomotivführer und Wanderlehrhauer) bestehtaus 19 Leuten. Die Ersparnis gegenüber derPferdeförderung stellt sich also auf 2 Mann oder


490 G lückauf Nr. 17je Lokomotive auf 1 Mann. Diese Ersparnis wirdhöher, wenn man den Vergleich unter der Annahmevoller Ausnutzung der Lokomotivleistung zieht. Diebeiden Lokomotiven können bis zu einer streichendenEntfernung von 150 m in der Doppelschicht etwa350 t Kohle und die entsprechende Bergemengeleisten. Die Bewältigung der Mehrförderung von50 t würde bei Pferdeförderung die weitere Einstellungvon zwei Pferden, zwei Pferdeführern und zweiWanderlehrhauern erfordern. Die Leuteersparnisdurch Einführung der beiden Lokomotiven würdesomit sechs AAann oder je Lokomotive drei Mannbetragen. Bei der folgenden Berechnung soll jedoch,damit das Ergebnis nicht zu günstig erscheint, nureine Ersparnis von 1 Mann je Lokomotive~zugrundegelegtwerden.Hiernach errechnet sich die monatliche Ersparnisbei Verwendung der beiden Lokomotiven wie folgt:Mzehn Pferde, je 130 J l .......................1300zwei Lehrhäuer, je 200 Ji> . . 400zus. 1700Zu 3. Demgegenüber stellen sich die monatlichenBetriebskosten der beiden Lokomotiven folgendermaßen:MPreßluft, 200 cbm1 zu 1,50 . . 300Schmierung............................................. 40Instandhaltung........................................ 150Verzinsung, 8 % von 30 000 Jh 200zus. 690Der monatliche Gewinn errechnet sich hieraus aufrd. 1000 Jb, der jährliche auf 12 000 Jb. Die Rechnungist vorsichtig aufgestellt. Das stark nach obenabgerundete Anlagekapital von 30 000 Jb würde alsonach spätestens zweieinhalb Jahren abgeschriebenSein. Danach erscheint die Wirtschaftlichkeit derLokomotivförderung gegenüber der Pferdeförderungals rechnerisch gewährleistet. Die Ergebnisse derLokomotivförderung werden desto günstiger sein,je höher die Temperaturen und je größer die Entfernungensind.Die Lokomotive bietet aber noch einen ganz besondernVorteil gegenüber dein Pferd; sie kannziehen und drücken, während das Pferd nur ziehendarbeitet. Dieser Umstand ist z. B. beim Stoßbau inengen Strecken von Bedeutung, wo der Leerzug indie Strecke gedrückt, unter dem Füllkasten mit Kohlegefüllt und als voller Zug wieder herausgezogenwird. In solchen Fällen ist das Pferd überhauptnicht verwendbar, da es, wenn es den Zug gezogenhat, wegen der zu geringen Streckenbreite nicht andas andere Ende des Zuges gelangen kann.Wie gezeigt worden ist, bedeutet der Übergangvon der Schlepper- zur Pferdeförderung bei der Abbaustreckenförderungeinen großen wirtschaftlichenErfolg, der noch steigt, wenn man die Pferde durch1 Zwei Lokomotiven verbrauchen täglich ¡11 zwei Schichten bei je zehnmaligerFüllung 2 • 2 • 10 • 200 = 80001 und monatlich In 25 Arbeitstagen200 cbm Preßluft.Lokomotiven ersetzt, wobei jedoch der Unterschiednicht mehr ganz so groß ist wie im erstem Falle.Es bleibt noch übrig, die Lokomotivförderung mit derHandförderung zu vergleichen und dabei die Ersparnisseoder die Gewinne zahlenmäßig zu errechnen.Oben ist bereits dargelegt worden, daß ein Lehrhäuerbei der Handförderüng nur eine Schichtleistungvon etwa 7 - 8 1 erzielt. Bei der jetzigen Fördermengedes Gruppenbaues von täglich 3001 wärendemnach bei Handförderung 300 : 7,5 = 40 Mann erforderlich.Die Lokomotivförderung benötigt nur19 Mann Bedienung. Demnach beträgt die Leuteersparnisgegenüber der Handförderung 21 Mannoder je Lokomotive etwa zehn Mann. Bei zunehmendenEntfernungen verschiebt sich das Verhältnisnaturgemäß noch weiter zuungunsten der Handförderung.Führt man die Lokomotivförderung in der ganzenGrube ein, und nimmt man zehn Steigerabteilungenmit je einer Betriebslokomotive an, so werden 100Mann entbehrlich, die entweder entlassen oder zumgrößten Teil vor die Kohle gelegt werden können.Im erstem Falle würden die Löhne gespart werden,also ein Betrag von jährlich 100-8- 300= 240 000Jb.Im zweiten Falle würde ohne Erhöhung der Grubenbelegschafteine entsprechende Mehrförderung erzielt.Nimmt man an, daß von den 100 Mann 70produktiv und 30 unproduktiv angelegt werden, soerrechnet sich bei einer Hauerleistung von 2,5 t einejährliche Mehrförderung von 70 • 2,5 • 300 = 52 500 t,entsprechend einem Gewinn von 52 500 • 8> =420 000 Jb. Hiervon oder von der Summe der Lohnersparnissind die Betriebskosten der Lokomotivförderungabzuziehen. Da sich die oben errechnetenmonatlichen Betriebskosten für zwei Lokomotiveneinschließlich Verzinsung, aber ohne Tilgung, auf690 Jb belaufen, würden sie für zehn Lokomotiven5-690 3450 Jb oder jährlich 41 400 Jb betragen.Nach Abzug dieser Summe von der oben ermitteltenLöhnersparnis von 240 000 Jb stellt sich die Reinersparnisauf rd. 200 000 Jb. Legt man den Gewinndurch Mehrförderung von 420 000 Jb zugrunde, soergibt sich nach Abzug der Betriebskosten von41 400 :M ein Reingewinn von rd. 380 000 Jb.Die Anlagekosten für die Druckluftlokomotiven,Rohre, Weichen und bergmännischen Arbeiten betragenfür die beiden in Betrieb befindlichen Lokomotivenrd. 30 000 Jb, für zehn Lokomotiven also150 000 Jb. Diese Anlagekosten machen sich demnachdurch die Lohnersparnis in neun Monaten oder durchden Reingewinn infolge der Mehrförderung in fünfMonaten bezahlt.Die Handförderung stellt, wie nach den vorstehendenAusführungen nicht zweifelhaft sein kann,eine höchst unwirtschaftliche Förderart dar und wirddaher zweckmäßig durch die Pferde- oder die Lokomotivförderungersetzt. In warmen Gruben und beilangem Förderwegen wird man sich wohl stets fürdie Lokomotivförderung entscheiden.1 8 J t = Lohnantellkosten je t.


25. April 1925 Glückauf 491Die E in streck en fö rd eru n g .Zum Schluß sei noch die sogenannte Einstreckenförderungkurz erörtert. Sie ist aus der Erwägungerwachsen, daß man beim Oruppenbau steilgelagerterFlöze in Verbindung mit dem Betriebe von Abbaulokomotiveneinem Stapel ein größeres Baufeld zuweisenkann, als es bisher möglich war und fürrichtig gehalten wurde. Die Lokomotiven lassen sichnämlich dabei theoretisch bis an die Grenze ihresFahrbereiches ausnutzen, die bei den vorhandenenBauarten, abgesehen von der elektrischen Akkumulatorlokomotive,etwa bei 500-600 m liegt (500 bis600 m Hin- und 500-600 m Rückfahrt). Der Gedankelag daher nahe, dem Förderstapel ein Baufeldvon beiderseits mehreren 100 m streichender Längezuzuteilen. Bei der Übertragung dieses Gedankensin die Praxis würde auf jedem Flügel die Lösungder Flöze von der Hauptfördersohle aus durch Stapelin einem oder vielleicht auch zwei Abteilungsquerschlägen,die nach der bisherigen Ausrichtung einenAbstand von etwa 300 m haben, in Fortfall kommen.Das ganze Feld würde vom Stapel aus beiderseits bisauf 400-500 m oder sogar auf noch größere Entfernungen»aufgerollt« werden, ohne daß ein weitererStapel erforderlich wäre. Die Entfernung der Abteilungsquerschlägevoneinander und damit der streichendeAbstand der Förderstapel könnte demnachvon 300 auf 800-1000 m und mehr anwachsen. DerNachteil einer derartigen Vorrichtungs- und Abbauartim Gruppenbau bei steiler Lagerung wäre in der kostspieligenUnterhaltung der zahlreichen langen Förderstreckenin den einzelnen Flözen zu erblicken. Invielen Fällen würde die Aufrechterhaltung der langenFlözstrecken überhaupt nicht möglich sein. DiesemÜbelstande kann dadurch abgeholfen werden, daßman auf den einzelnen Ortsohlen eine einzige, gutstehendeFlözstrecke für die ganze Gruppe als Hauptförderstreckeausbaut und die übrigen Flöze in gewissenstreichenden Abständen (80-100 m) durchStichquerschläge mit dieser Strecke verbindet. Alsdannkönnen die entsprechenden Teile der übrigenFlözstrecken abgeworfen werden (s. Abb. 9). Beiungünstigen Gebirgsverhältnissen besteht ferner dieMöglichkeit, als Hauptförderstrecke nicht eine Flözstreckeaufrechtzuerhalten, sondern auf jeder Ortsohleeine besondere Förderstrecke, in einem geeignetenGesteinmittel aufzufahren und an diese dieFlözstrecken in entsprechenden Abständen (80 bis100 m) durch Stichquerschläge anzuschließen. DieserGedanke, der also darin gipfelt, daß auf jeder Ortsohlevon der Stapelquerlinie aus nach jeder Seitenur eine einzige streichende Hauptförderstrecke fürdie ganze Flözgruppe ausgebaut und aufrechterhaltenwird, ist dem Grubeninspektor O lzog in Recklinghausengeschützt.Die Ausführung des auf den ersten Blick bestechendenVorschlages soll folgende Vorteile bieten:1. Verbilligung der Aus- und Vorrichtung durch Fortfallvon Abteilungsquerschlägen, Stapeln und Aufhauen,2. Herabsetzung der Unterhaltungskosten derAbbaustrecken durch Abwurf von Streckenteilen infolgeder Zwischenschaltung von Stichquerschlägen.Bei genauer Prüfung, die an Hand eines Beispielsangestellt sei, ergibt sich jedoch ein keineswegsgünstiges Bild. Es möge angenommen werden, daßvon der Stapelquerlinie aus beiderseits 450 m abzubauensind, daß also das Feld eine streichende Erstreckungvon insgesamt 900 m hat. Die Flözgruppesoll, wie im vorliegenden Falle, drei Flöze umfassenund ihre querschlägige Entfernung von den Hauptrichtstreckenin den Hauptsohlen 200 m betragen.Flöz 1* 2 ...........TT~ 3' $J |¡1! Hauptrichtstrecke«ftr-gAbb.’lO. (Grundriß der'Hauptsohle bei'der üblichen Aus- undVorrichtung im Oruppenbau.nöz 1TTIM -l1 1 j ■90m' | |fN1s.i 5s**5QmSil 1--y-Ji*s|j$i Hauptrichtstrecke '¡I)■...................................goom ----:-----------------------^Abb. 11. Grundriß der Hauptsohlebei der Aus- und Vorrichtung für Eilistreckenförderungim Gruppenbau.J l . j i ___i ...... F lö z 2Tj j "'l!” ~Abbau 11 1¡1 ¡1l!j j______ __¡1\Richtstrecke11—"---------- ! t------------i n¡1 iiim GesteinkF lö z 3i! fhzzzzzzz.zjBl. Seht. ti.........-^—90m —*V- - •>Abbau'M bauAbbau-450 m -


492 G lückauf Nr. 17I. Kosten der Aus- und Vorrichtung bei derEinstreckenförderung.E rs p a rn is s e : M.Zwei Stapel, je 120 m hoch, 240 m zu je 230 Jk 55 200zweimal 150 m Aufhauen in jedem Flöz,2- 150-3 = 900 m zu je 30 J t ...................... 27000zweimal querschlägige Verbindungen in denbeiden Hauptsohlen von der Hauptrichtstreckezur Flözgruppe, 2 • 2 • 200 m = 800 mzu je 100 J k .................................................. . 80 000zus. 162 200M e h r a u fw e n d u n g e n :Je sechs Ortquerschläge auf sechs Sohlen zu100 m, 6 ■ 6 • 100 = 3600 m zu je 60 J t . .2 1 6 000(gegebenenfalls auf jeder der sechs Sohlen:900 m Gesteinrichtstrecke, 6 • 900 = 5400 mzu je 60 J k ................................................... 324 000)Die Aus- und Vorrichtung kostet also bei der Einstreckenförderungohne Berücksichtigung der Gesteinrichtstreckenfür eine streichende Länge von 900 m216 000 —162 200= 53 800 M mehr als bei der üblichenAus- und Vorrichtung.II. Unterhaltungskosten.Es soll davon abgesehen werden, _die Unterhaltungskostenin Mark zu überschlagen. Für den vorliegendenZweck genügt die Ermittlung von Vergleichszahlenfür den Unterhaltungsaufwand derQuerschläge und Flözstrecken, wobei der Aufwandfür 1 m Streckenlänge während eines Monats mit»Metermonat« bezeichnet wird. Bei der Berechnungist ein durchschnittlicher monatlicher Abbaufortschrittvon 10 m, in streichender Richtung gemessen, angenommenworden. Da die Unterhaltungsdauer derStapel in beiden Fällen gleich ist, braucht sie in derVergleichsrechnung nicht erwähnt zu werden.a) U n te rh a ltu n g sd a u e r bei der üblichenAus- und V orrichtung. Mele^-° monateQuerschlagsunterhaltung: 6 Sohlen • 100 m • 45M onate.................................................................... 27 000Streckenunterhaltung: 6 Sohlen • 3 Flöze • 6 •150 m • 8 Monate1 .............................................. 129600b) U n terh altu n g sd au er bei der E in strec k en ­förderung.Querschlagsunterhaltung:6 Sohlen • 50 m • 45 Monate2 ....................13 5006 Sohlen • 2 • 100 m • 35 Monate2................ 42 000zus. 55 500Streckenunterhaltung:6 Sohlen • 2 Flöze-10 • 90 m • 5 Monate3 . . 54 0006 Sohlen • 1 Flöz • 2 • 450 m • 22V2 Monate4 . 121500zus. 175 500‘ Acht Monate gleich mittlere Unterhaltungsdauer einer 150m langenFlöiStrecke.■ Nach Herstellung je eines Stichquerschlages beiderseits der Stapelquerliniemüssen dauernd etwa 2V| Ortquerschläge auf jeder Ortsohle unterhaltenwerden.^8 Fünf Monate gleich mittlere Unterhaltungsdauer einer 90 m langenFlözstrerke.* 22Vs Monate gleich mittlere Unterhaltungsdauer einer 450 m langenFlözstrecke,Die Durchrechnung des Beispiels ergibt keine Anhaltspunktefür die wirtschaftliche Überlegenheit derEinstreckenförderung. Im Gegenteil, sowohl die Anlage-als auch die Unterhaltungskosten stellen sichhierbei höher als bei der bisherigen Aus- und Vorrichtung.Eine Verringerung der Anlagekosten kannnur eintreten, wenn man die Abbausohlenabständegrößer als bei dem Beispiel (24 m) wählt, was abernur in seltenen Fällen möglich sein wird, oder wenndie Gruppe aus nur zwei nahe zusammenliegendenFlözen besteht, was gleichfalls selten vorkommt.Dagegen erhöhen sich die Anlagekosten gegenüberdem durchgerechneten Beispiel entsprechend bei geringemSohlenabständen (Stoßbau) sowie bei großemQuerschlagslängen, bedingt durch eine größere Zahloder weitere Abstände oder flacheres Einfallender Gruppenflöze. Die Herstellung einer besondernstreichenden Gesteinstrecke auf jeder Abbausohledürfte überhaupt nicht in Frage kommen, weil dieKosten dafür allein schon höher als die gesamtenAus- und Vorrichtungskosten sind.Was die Unterhaltungskosten anlangt, so wirdbei einer großem Anzahl von Flözen die Rechnungfür die Einstreckenförderung etwas günstiger. Abererst bei acht bis neun Gruppenflözen wird die Unterhaltungsdauerder Strecken beim bisherigen Verfahrenebenso groß wie bei der Einstreckenförderung.Die Unterhaltungsdauer der Querschläge erhöht sichaber bei steigender Flözzahl entsprechend.Nicht unerwähnt soll der Vorteil der Einstreckenförderungbleiben, daß die Fahrwege abgekürztwerden, wodurch die Wanderlehrhauer an Wegsparen. Diese Ersparnis ist aber so gering, daß siepraktisch nicht ins Gewicht fällt.Auf die Wetterführung übt die Einstreckenförderungeinen ungünstigen Einfluß aus. Die frischenWetter werden sich stärker anwärmen als bei derjetzigen Aus-und Vorrichtung, da sie auf den einzelnenOrtsohlen im Durchschnitt einen um einige hundertMeter langem Weg in verhältnismäßig engen Flözstreckenzurücklegen müssen als bei den üblichenStapelentfernungen von etwa 300 m in der Streichrichtung.Dieser Gesichtspunkt ist für tiefe Grubenvon Bedeutung.Endlich wird man bei diesem Verfahren in vielenFällen eine nicht unerhebliche Rückforderung in Kaufnehmen müssen.Nach den vorstehenden Untersuchungen kann dieEinstreckenförderung im allgemeinen nicht als einwirtschaftlicher Fortschritt anerkannt werden. Allerdingssind gewisse Sonderfälle denkbar, besondersbei der Aus- und Vorrichtung in der Nähe der Markscheideoder starker Gebirgsstörungen, wo sie mitVorteil Anwendung finden kann.Zusam m enfassung.An Hand der im Betriebe der Zeche RecklinghausenI gewonnenen Erfahrungen und Ergebnissewird gezeigt, daß die Handförderung in den Abbau­


25. April 1925 G lückauf 493strecken bei steil gelagerten, gruppenweise zum Verhiebgelangenden Flözen sehr unwirtschaftlich ist.Die Pferdeförderung in Verbindung mit der Trennungvon Gewinnung und Förderung ist gegenüber derHandförderung als ein erheblicher wirtschaftlicherFortschritt zu bezeichnen. Die Lokomotivförderung,besitzt im Vergleich mit der Pferdeförderung in demuntersuchten Falle eine wirtschaftliche Überlegenheit,die allerdings das Maß des wirtschaftlichen Vorteilsder Pferdeförderung gegenüber der Handförderungnicht erreicht. In Frage kommen für die Abbaustreckenförderungin erster Linie Druckluftlokomotivenund gegebenenfalls auch elektrische Akkumulatorlokomotiven.Die verschiedenen Arten der in Betriebund im Bau befindlichen Lokomotiven werdenbesprochen.Die Einstreckenförderung ist im allgemeinen nichtals ein wirtschaftlicher Fortschritt zu bezeichnen,kann jedoch in gewissen Sonderfällen Vorteile bieten.An den vorstehend wiedergegebenen Vortrag knüpftesich folgende B esprechung:Dipl.-Ing. H en tsch el, Lehrer an der Bergschule inEssen: Durch die eingehenden Ausführungen des Vortragendenist die Bedeutung der Abbaulokomotive für dieErhöhung der Leistung bei der Trennung von Gewinnungund Förderung nach dem Wanderlehrhauerverfahren beisteiler Flözlagerung eindeutig nachgewiesen worden, sodaß sich weitere Bemerkungen darüber erübrigen. Hinsichtlichder von O lzo g vorgeschlagenen Einstreckenförderunghat der Vortragende auf die durch das Auffahren derStichquerschläge entstehenden erheblichen Unkosten hingewiesen.Diesem Nachteil stehen aber auch Vorteilegegenüber, die dieses Verfahren doch vielleicht als zweckmäßigerscheinen lassen könnten. Durch rechtzeitigesAbwerfen werden die Instandhaltungskosten gerade in denStrecken der druckhaftesten Flöze gespart, weil man sichals Hauptförderstrecke das Flöz mit dem besten Gebirgeaussuchen kann. Ferner kann man dann auch größereBaulängen als bisher, vielleicht bis' zu 500 m nach jederSeite, erreichen. Hierdurch werden die Unkosten für dieVorrichtung auf der Sohle herabgedrückt und die Lokomotivenbesser ausgenutzt, weil sie bei langem Strecken durchVerringerung des Zeit- und Kraftbedarfes beim Anfahrenund Gleiswechsel im Verhältnis zur eigentlichen Fahrleistungwirkungsvoller und wirtschaftlicher arbeiten.Ferner möchte ich noch darauf hinweisen, daß die jetztdem Bergbau zur Verfügung stehenden Abbaulokomotivenganz besonders für Gruben mit flacher Lagerung beimSchiittelrutschenbetrieb wertvoll sein werden, weil hier sehrgünstige Bedingungen, nämlich Einzelbetriebspunkte mitgroßer Förderung und lange, geeignete Förderwege vorliegen.Die Rutschenstrecken werden in genügend großenAbmessungen aufgefahren und lassen sich bei dem geschlossenen,guten Bergeversatz, wie er beim Rutschenbetriebemöglich ist, ohne zu große Unkosten aufrechterhalten.Bergassessor R euss, Lehrer an der NiederrheinischenBergschule in Moers: Nach meiner Ansicht ist der Einstreckenbetriebfür den Abbau mit Schüttelrutschen nichtgeeignet. Einmal würden bei der flachen Lagerung dieStichquerschläge zu lang werden; ferner entsteht beim Abbaumit Schüttelrutschen sehr starker Druck, dessenWellen freilich schnell verlaufen. Damit nicht die Förderstreckender hangenden Flöze einer zusammengefaßtenFlözgruppe durch den Abbau der tiefem Flöze zu Bruchgebaut werden, müßten daher die Abbaustöße der einzelnenFlöze sehr gleichmäßig vorrücken, was jedenfalls zugroßen betrieblichen Schwierigkeiten führen würde. Mantreibt auf der Zeche Rheinpreußen dort, wo die Flöze vomSchacht abfallen, die Querschläge zunächst nur bis zu demzuerst angetroffenen liegenden Flöz und baut dieses ab,damit nicht, wie es bei umgekehrter Reihenfolge der Fallsein würde, in der Übergangszeit beim gleichzeitigen Abbauin mehreren Flözen durch den spätem und daher nochin der Nähe des Querschlages stattfindenden Abbau desliegendem Flözes die Förderstrecke im hangenden Flözund das Querschlagstück zwischen beiden Flözen zu Bruchgebaut werden. Der Einstreckenbetrieb würde jedenfallsdie Führung des Abbaues stark erschweren.Bergassessor S ch larb , Harpencr Bergbau-A.G., Dortmund:In meinem Vortrage habe ich ausschließlich dieVerhältnisse beim Gruppenbau in steilgelagerten Flözenberücksichtigt. Die Frage, ob und in welchem Maße dieEinführung der Pferde- oder Lokomotivförderung in denAbbaustrecken bei flach einfallenden Flözen wirtschaftlichist, ist von mir nicht geprüft worden. Ich bin jedoch derAnsicht, daß auch hier in sehr vielen Fällen ihre wirtschaftlicheVerwendung möglich ist, was sich auch schonaus der Tatsache ergibt, daß mau sie auf einer Reihe vonZechen in den Teilsohlenstrecken, besonders in den Kohlenabfuhrstreckender Schüttelrutschenbetriebe benutzt.Zu den Ausführungen des Herrn Dipl.-Ing. H en tsch elist zunächst zu bemerken, daß sich die Lokomotivförderungin den Abbaustrecken zweifellos desto wirtschaftlichergestaltet, je länger die Förderstrecken sind. Da dieLokomotivförderung nur Mittel zum Zweck ist, kann esjedoch nicht erstrebenswert sein, die Förderkosten in denAbbaustrecken lediglich je tkm herabzudrücken, sondernes kommt darauf an, die gewonnenen Kohlen der Mengenach, also je t, möglichst billig auf die Hauptfördersohlezu schaffen. Der Versuch, die Förderung von der Hauptsohlein die Abbaustrecken zu verlegen, muß als verfehltangesehen werden, weil die Abbaustreckenförderung auchbei Verwendung von Lokomotiven stets teurer sein wirdals die Förderung auf der Hauptsohle.Die Behauptung des Herrn Hentschel, daß bei derEinstreckenförderung an Gesteinarbeiten gespart würde,trifft nicht zu. Ich habe im Gegenteil durch die mitgeteilteBerechnung den Nachweis geführt, daß die Einstreckenförderungmehr Gesteinstrecken' erfordert als die bisherigeArt der Aus- und Vorrichtung.Hinsichtlich der Unterhaltung der Strecken bemerkeich, daß diese auf der Zeche Recklinghausen I keine besondernSchwierigkeiten bereitet. Ferner brauchen dieStrecken für die Lokomotivförderung nicht höher zu seinals für die Pferdeförderung.Dipl.-Ing. H e n tsc h e l: Bei der Befürwortung derKleinlokomotive für den Rutschenbetrieb habe ich nichtan die Verwendung von Stichquerschlägen gedacht; indiesem Punkte bin ich falsch verstanden worden. Auchzeigt schon jetzt die Praxis, daß man, wie z. B. auf derZeche Rheinpreußen, anstandslos Rutschenstrecken mitSeilbahnförderung bis zu 400 m auffahren kann. DieLokomotive würde aber mit Vorteil an die Stelle vonSeilbahnen, Zughaspeln usw. treten, weil sie sich dengerade bei flacher Lagerung unvermeidlichen Streckenkrümmungenbesser anpaßt.


494 G lückauf Nr. 17Auf den Einwand des Herrn Bergassessors S chlarb,daß die Verlegung der leistungsfähigem Sohlenförderungin die Abbauörter unzweckmäßig sei, möchte ich erwidern,daß die Schaffung übergroßer Baulängen durch das Einstreckenverfahrenzweifellos verfehlt wäre. Es gibt aberdoch zahlreiche Fälle, in denen mit Rücksicht auf druckbaresGebirge die Abbauabteilungen jetzt unverhältnismäßigklein genommen werden müssen. Dort würden sichmit Hilfe der Einstreckenförderung normale Baulängenauch bei schlechtem Gebirge erreichen lassen.Der W eg der Gase in der Koksofenkammer.Von Betriebsdirektor Dr.-Ing. e. h. A. Th au, Halle (Saale).Soweit die Begleitumstände beim Verkokungsvorgangim Koksofen den Weg der freigewordenen Destillationsgaseund -dämpfe beeinflussen, hat man allgemeinangenommen, daß die beiden senkrechten Verkokungsnähteje eine undurchdringliche Schicht bilden,welche die Gase zwingt, wagrecht gegen die seitlichenKammerwände und dann im rechten Winkelnach oben zu strömen, was S im m ersb ach 1 mitfolgenden Worten ausdrückt: »Die entwickelten Gaseentweichen nicht durch die kühle Kohlenschicht in derOfenmitte, sondern nehmen ihren Weg durch den schongebildeten Koks hindurch seitlich nach den Ofenwändenhin und ziehen dann zwischen diesen und dem Kokskuchennach oben«. Dieselbe Ansicht über den Wegder Gase in der Ofenkammer wird auch von L ew es2mit der Behauptung vertreten, daß die Gase von derTeernaht durch den heißen Teil der Beschickung entweichenund dabei eine Zersetzung der primärenKohlenwasserstoffe erleiden.In neuerer Zeit ist von verschiedenen Seiten dieserauch von ändern bedeutenden Kokereifachleuten alsfeststehend angenommenen Anschauung auf Grund vonVersuchsergebnissen widersprochen und von dem Wegder Gase im Koksofen ein anderes Bild entworfenworden. Als erster hat Hilgenstock3 bereits imJahre 1902 darauf hingewiesen, daß die in den Verkokungsnähtenentwickelten Gase auf senkrechtemWege nach den Kammergewölben hin entweichen.Diese Anschauung hat nicht die verdiente Aufmerksamkeitgefunden oder ist in Vergessenheit geraten.Neuerdings hat B iddulph - S m ith 4 die Ansichtgeltend gemacht, daß die Gase die Verkokungs:nähte zum Teil durchdringen und innerhalb der Beschickungnach oben strömen. Diese Behauptung istin englischen Fachkreisen allgemein abgelehnt undvon R o b in so n 5 darauf hingewiesen worden, daß dieGase es doch vorziehen würden, den offenen Wegnach den Ofenwänden zu nehmen, anstatt den Widerstandeiner plastischen Zone zu überwinden. ImGegensatz zu Biddulph-Smith hat Foxw el 1Gauf Grundphysikalischer Gesetze den mathematisch begründetenNachweis zu erbringen versucht, daß ungefähr1 Zwanzigstel der Gesamtmenge der Destillationsgase1 Orundlagen der Koks-Chemlc, 2. Aufl. 1914, S. 83.* The carbonization of coal, 2. Aufl. 1918, S. 211.3 Olückauf 1903, S. 221.4 Oas W orld, Coking Section, 1922, S. 48.5 Qas W orld, Coking Seclion, 1922, S. 51.« Oas W orld, Coking Seclion, 1017, S. 132; Ir. Coal Tr. R. 1922, Bd.J 04, S. 599; Stahl u. Eisen 1923, S. 239.an der kühlem und 19 Zwanzigstel an der wärmernWandseite der Verkokungsnähte entwickelt werden.Die Ergebnisse der umfangreichen Arbeiten Foxwellsauf diesem Gebiete sind hier1 kürzlich vonW in ter in gedrängter Form wiedergegeben worden.Foxwell benutzt als Grundlage seiner mathematischenFolgerungen die Ergebnisse von Messungen und Beobachtungen,die er bei der Verkokung eines Kohlenpfropfensim Glasrohr gewonnen hat, und nimmtferner an, daß der Gasdruck in allen Teilen der Beschickunggleich sei. Diese Annahme ist jedoch nichtzutreffend, denn bei Gleichheit des Druckes an allenPunkten könnte keine Strömung der Gase in derOfenkammer entstehen, worauf auch Jo h n s o n 2 hinweist.Selbst über der Oberfläche der Beschickung imfreien Gewölberaum der Ofenkammer sind von mirbei Untersuchungen über den Einfluß der Gasabsaugungauf die Gasdruckverhältnisse in der Ofenkainmerverhältnismäßig große Druckunterschiedefestgestellt worden3. Bei der sehr verschiedenenDichte innerhalb der gleichzeitig aus Koks, Halbkoks,plastischen Nähten und Rohkohle bestehenden Beschickungmüssen sich diese Druckunterschiede inerheblichem Maße auswirken und vervielfältigen, sodaß die von Foxwell geäußerte Annahme der Druckgleichheitin der ganzen Beschickung hinfällig wird.Auch die Temperaturunterschiede innerhalb der Beschickung,die K ubach4 in erschöpfender Weise festgestellthat, schließen die Annahme einer Druckgleichheitder Gase in der Ofenkammer von vornhereinaus.In einem kürzlich erschienenen Buch über dasKokereiwesen tritt der Amerikaner P o rte r5 der AnsichtFoxwells mit gewissen Einschränkungen bei.Er glaubt, daß die in der Beschickung freigewordenenGase und Dämpfe nicht in ihrer Gesamtheit an denseitlichen Kammerwänden vorbeiziehen, aber auchnicht in größerer Menge den unverkokten Teil derBeschickung durchströmen. Die Hauptmenge der Gasezieht vielmehr nach seiner Meinung durch die teilweiseund die ganz verkokten Zonen von den Teernähtenzu den seitlichen Kammerwänden. Die Gasesuchen sich die den geringsten Druckwiderstandbietenden Wege, die in dem bereits gebildeten porösenKoks und den darin vorhandenen Rissen gegeben1 Olückauf 1925, S. 339.! Oas World, Coklne Seclion, 1925, S. 25.a Olückauf 1920, S. 904, Abb. 1.* Olückauf 1925, S. 274.'i * Coal carbonization, 1924, S. 148.


496 G lückauf Nr. 17AAbb. 4. Schaubild der Gaswege im Koksofen.schwefligen Säuren auf jeder 1 st Garungsdauer entsprechendenAbszisse als Scheitelpunkt eingetragenworden und ihre Verteilung durch die einzelnenLinien gekennzeichnet ist; dabei deutet die schrägeLinie A —B die Teernaht an. Das Schaubild zeigt,daß das entwickelte Gas während der ersten beidenStunden durch die Beschickung entweicht und dieVerkokungsnaht A — B vollständig durchdringt und inder dritten und vierten Stunde zu fast gleichen Teilennach der Mauer und durch die Verkokungsnaht A — Bzieht, während sich die Abströmung in den folgendenvier Stunden mehr und mehr nach der Wandseite derVerkokungsnaht verschiebt. Nach acht Stunden wurdedie S 0 2-Zuführung auf das Rohr b verlegt, und zwarvon der neunten bis zur siebzehnten Stunde. Den Gaswegim Verhältnis zur Teernaht läßt das Schaubildohne weiteres erkennen. Bemerkenswert ist der Gaswegin der dreizehnten und sechzehnten Stunde, indenen seine Richtung vollständig durch die TeernahtA — B verläuft. In der siebzehnten Stunde wurdedie schweflige Säure durch das Rohr c eingeführt,worauf eine vollständige Umkehrung des Gasstromesnach der Wand hin eintrat, Mit dem Ablauf dersiebzehnten Stunde waren auch die Verkokungsnähtein der Ofenmitte zusammengetroffen, was der Punkt Bkennzeichnet. Auf welche Weise der Verlauf derdurch die Linie A — B angedeuteten Verkokungsnahtermittelt worden, ist, wird nicht angegeben; ihre Wanderungläßt sich durch entsprechende Temperaturmessungenin der Beschickung festlegen. Angegebenwird aber, daß, wenn man einen Ofen nach Ablaufder siebzehnten Stunde öffnete, die Trennung der Beschickungin der Mitte erreicht war; wahrscheinlichwurde also von diesem Punkte B aus die Linie A — Bdiagonal zur Wand nach dem den Beginn der Verkokungandeutenden Punkt A gezogen. In der letzten,der fünfundzwanzigsten Stunde der Garungsdauerwandert das gesamte Gas gemäß Abb. 4 durch dieMitte ab. Die Umkehr des Gasstromes zur Wandnach der sechzehnten Stunde ist daraus zu erklären,daß gleichzeitig mit dem Zusammentreffen der Verkokungsnähtein der Ofenmitte eine Schwindung derBeschickung infolge des Verlustes an flüchtigen Bestandteileneingetreten war und sich hierdurch die dieeinzelnen Koksstücke begrenzenden Risse bildeten,die eine Durchströmung der Gase zu den Wänden hinermöglichten. Durch die weitere Schwindung öffnetesich der Spalt in der Mitte der Beschickung, durchden das in der letzten Verkokungsstunde gebildeteGas nach oben entwich.Der Weg des Gases nach der Mitte des Ofens inden ersten Stunden nach seiner Beschickung wirdleichter verständlich, wenn man sich vorstellt, daßzwischen Koksenden und Wandflächen kein Spalt besteht,wie man ihn bei einer garen, vollständig entgastenBeschickung zu sehen gewohnt ist; durch dieAusdehnung der Kohle in den Verkokungsnähtenwerden vielmehr die Koksenden mit starkem Druckgegen die Seitenwände der Kammer gepreßt. Siewürden der Durchströmung des Gases erheblichenWiderstand entgegensetzen, jedenfalls größern alsdie plastischen Teernähte.Aus den Versuchsergebnissen werden, kurz zusammengefaßt,folgende Schlüsse abgeleitet:1. Die Wege des Hauptgasstromes in der Beschickungder Koksofenkammer sind nach der Ofenmittchin und gleichzeitig nach oben gerichtet, undzwar nimmt die Aufwärtsströmung mit fortschreitenderVerkokung der Beschickung zu. GegensätzlicheÄnderungen in der Gasstromrichtung werden nacheiner gewissen Zeit durch Rißbildung in den verkoktenZonen der Beschickung hervorgerufen.2. Die die Seitenwände der Kammern berührendenBeschickungszonen schrumpfen über die ganzenWandflächen hin, sobald die Koksbildung vollendetist, d.h. sobald sich die beiden Teernähte in der Ofenmittevereinigt haben. Dann bilden sich Risse in derBeschickung, deren Länge mit fortschreitender Entgasungdes gebildeten Koks zunimmt.3. Die plastischen Verkokungsnähte scheinen denWeg der Gase nicht in erheblichem Maße zu beeinflussen.Die vorstehende Beweisführung von Biddulph-Smith ist insofern sehr bemerkenswert, als sie die bisherkaum in Zweifel gezogenen altern Anschauungenüber den Weg der Destillationsgase in der Koksofenkammerumstößt und durch geschickt gewählte Versuchsanordnungenbelegt, daß die Gase nicht durch


25. April 1925 G lückauf 497die Kokszonen nach den Seitenvvänden hin strömen,sondern eine entgegengesetzte Richtung nehmen. Dadie sich während der Verkokung in der Retorte abspielendenphysikalischen und chemischen Vorgänge,deren Erklärung zum größten Teil nur auf Annahmenberuht, für das Verständnis der die Koksbildungbeeinflussenden Bedingungen von großerBedeutung sind, soll die Beweisführung von Biddulph-Smith durch eigene Beobachtungen ergänzt und gestütztwerden.p g § §m m mAbb. 5. Schnitt durch eine Koksofenbeschickung nach 7 st Qarungsdauer.Abb. 5 zeigt den senkrechten Schnitt durch eine450 mm breite Koksofenbeschickung, deren Entgasungnach 7 st unterbrochen wurde, während die vorherermittelte Garungsdauer zur vollkommenen Verkokungder Beschickung 28 st betrug. Die Art der Gewinnungdieses Schnittes habe ich früher schon beschrieben'und dabei auch die Abb. 5, allerdings in etwras kleinererund weniger vollständiger Gestalt, sowie die Abb. 6und 7 wiedergegeben2. Abb. 6 stellt eins der beidenseitlichen Koksstücke aus Abb. 5 mit der die Kammerwandberührenden Fläche, Abb. 7 die Kehrseite diesesStückes dar. Die Teernähte zwischen den festen Koksstückenund der unverkokten Zone der Beschickungsind durch die Verdampfung des Teers bei der Abkühlungdes Schnittes unkenntlich geworden. Anihre Stelle ist je eine dünne Lage teilweise entgasterKohle getreten, die der Innenfläche des Koks gemäßAbb. 7 lose klebend anhaftet.Eine Betrachtung des Koksgefüges in Abb. 5 läßterkennen, daß der Koks, abgesehen von den obcrnEnden, ziemlich dicht ist. Da der Steinkohlenkoksim Gegensatz zu Holzkohle oder Braunkohlenkoks,deren • Gefüge die ursprünglichen Kapillaren desHolzes kennzeichnen, aus vielen aneinander backendenund ineinander verschmolzenen Kohlenteilchen besteht,die nach und nach mit den wandernden Teernähtenverkokt und entgast werden, zeigt auch derKoks hier kein Kapillar-, sondern ein Zellengefüge,dessen Aufbau man am ehesten mit zahllosen aufeinandergelegtenSpinnweben vergleichen kann. Luftoder Gas werden bei einem Versuch, sie durchdieses Zellengefüge zu blasen, durch die unregelmäßigverteilten Zellenränder ständig abgelenkt undhaben daher einen je nach der Dichte des Porengefügesgroßem oder geringem Druckwiderstand zuüberwinden. Prüft man daraufhin die Abb. 5, so er-Abb. 6. WandflächeAbb. 7. Beschickungsseite1 Glückauf 1923, S. 832. eines Koksstückes aus der in Abb. 5 wiedergegebenen Beschickung.2 a. a. O. Tafel 2, Abb. 3 -5 .


498 G lückauf Nr. 17kennt man ohne weiteres, daß die in den Teernähtenentwickelten Destillationsgase beim Durchdringen derverhältnismäßig dünnen Teernähte viel geringereDruckwiderstände zu überwinden haben, als wennsie durch das Koksgefüge selbst wandern müssen.Damit dürfte die bisher geltende Behauptung, daßdie Destillationsgase durch den Koks wagrecht zuden Kammerwänden hinziehen, einwandfrei widerlegtsein.Für die Unwahrscheinlichkeit eines solchen Wegesder Gase sprechen jedoch noch weitere Gründe.Vielfach nimmt man an, daß die die einzelnen Koksstückebegrenzenden Risse in den bereits verkoktenZonen der Beschickung entstehen, bis an die Teernähteheranreichen und den Gasen einen bequemenWeg zur Entweichung nach den Seitenwänden hinbieten. Diese Ansicht ist jedoch irrig. Die an denInnenseiten der Koksstücke in Abb. 5 erkennbarenfeinen Risse sind während der Abkühlung erst nachträglichentstanden und ursprünglich nicht vorhandengewesen. Der Grund für das Koksgefüge wird bereitsgelegt, ehe es vollständig entgast ist. Die weitereEntgasung erfolgt erst bei höherer Temperatur, undzwar in einer Zone, die, den Teernähten nachwandernd,weit hinter ihnen zurückbleibt. Während sich dieKohle bei der Erhitzung in der Teernaht ausdehntund die gebildeten Kokszonen mit starkem Druckgegen die Seitenwände der Kammern preßt (ausdiesem Grunde kann ein ungarer Ofen nicht ausgedrücktwerden), tritt in den hocherhitzten Zonendurch die fortschreitende Entgasung zonenweise eineSchrumpfung der Beschickung ein, durch die Sc.hwindungsrisseentstehen, wie sie Abb. 6 deutlich erkennenläßt. Diese Risse sind aber entsprechend derDicke der vollständig entgasten Zone bei dem in denAbb. 5 - 7 wiedergegebenen Stück nur 5 -1 0 mm tiefund reichen bei den im Durchschnitt 60 mm dickenKoksstücken der Abb. 5 bei weitem nicht bis zurMitte des Gefüges, keinesfalls aber bis an die Teernähteheran. Nähmen die Gase ihren Weg von denTeernähten zu den Seitenwänden der Kammer hin, somüßten sie also unter den durch Abb. 5 veranschaulichtenBedingungen eine 50 mm dicke, dichte Koksschichtdurchdringen, ehe ihnen die in Abb. 6 sichtbarenSchwindungsrisse die Ausströmung erleichtern.Daß die Gase unter diesen Bedingungen auch nachder entgegengesetzten Seite durch die Teernähte unddie unverkokte Beschickung hindurch geringemWiderstand finden, scheint mir keines weitern Beweiseszu bedürfen.Vollständig entgaster, garer Koks hat ein ausharten Zellenrändern aufgebautes, je nach seinerDichte mehr oder weniger durchlässiges Porengefüge.Unmittelbar nach der Abgabe der Teerdämpfe hatsich der Koks jedoch bereits als eine zusammenhängendeMasse gebildet, aber noch kein eigentliches,offenes Zellengefüge erhalten, was die nähere Betrachtungeines ungaren Koks- oder auch Halbkoksstückesklar erkennen läßt. Solcher Koks besteht ausaufgequollenen, mit den Außenflächen zusammengeflossenenKohlenstückchen, und erst bei weitererEntgasung bilden sich die offenen Zellen. Derartigungarer Koks, wie ihn die Teernähte bei ihrer Durchwanderungzunächst als etwa 10 mm dicke Schichthinterlassen, ist für Gase fast undurchdringlich. Dieseaus halbverkokter Kohle bestehende Schicht, die jedochbei langsamer Abkühlung des Koks zum Teilweiter entgast worden und daher nur in verhältnismäßigdünner Lage erkennbar ist, zeigt Abb. 7. DieseSchicht bildet einen dichten Überzug, und was inAbb. 7 Poren vortäuscht, sind in Wirklichkeit dieZwischenräume zwischen einzelnen anhaftendenKohlenkörnern. Man ersieht daraus, daß das Porengefügeder Kokszonen an den innern, den Teernähtenzugewendeten Seiten mit Kohle verstopft ist, sofernman überhaupt von einem Porengefüge sprechenkann. Richtiger ist wahrscheinlich die durch Abb. 7bestätigte Annahme, daß sich zwischen Teernähtenund Kokszonen mit ausgebildetem Zellengefüge nocheine aus teilweise entgaster Kohle bestehende Halbkokszonebefindet, die den in den Teernähten entwickeltenDestillationsgasen einen viel höhern Druckwiderstandentgegensetzt als die Teernähte selbst.In Amerika hat man einen meist zur Reinigungvon Schwachgasen verwandten Teerscheider1 eingeführt,in dem die durch ein verhältnismäßig dünnes,aus Glaswolle bestehendes Filter hindurchgedrücktenGase von den mitgeführten Teernebeln vollständigbefreit werden. Ein entsprechendes, jedoch viel dichteresFilter für durchtretende Gase werden auch, diebeiden Kokszonen im Koksofen bilden, mit demUnterschied, daß der Dampfdruck des Teers bei denvorhandenen Temperaturen viel zu hoch ist, um indem rotwarmen Zellengefüge eine Filtration von Teerzu erlauben. Anderseits reicht aber die Temperaturdes Koksgefüges für die Zersetzung der Teerdämpfebei ihrer feinen Verteilung und ständigen Ablenkungdurch die Zellenränder vollständig aus. Dabeiwürde aber eine solche Menge von Zersetzungskohlenstoffentstehen, daß sich das Porengefüge inganz kurzer Zeit verstopfen müßte und die einzelnenZellen nicht mehr erkennbar wären. Die Zellenrändersind ja an sich mit einer dünnen Graphithautbedeckt und teilweise aus Graphit aufgebaut, aberdieser Kohlenstoff ist durch Zersetzung aus den teerärmernGasen entstanden, die erst bei der eigentlichenZellenbildung durch die vordringende Wärmein Freiheit gesetzt worden sind und durch das Zellengefügehindurchdiffundieren müssen, um einen Auswegzu finden.Diese Betrachtungen lassen ebenfalls erkennen,daß ein Durchgang der Teerdämpfe durch die gebildetenKokszonen hindurch nicht gut denkbar ist.Man hat ferner angenommen, daß mit dem Zusammentreffender beiden Teernähte in der Kammermittedie Entgasung der Kohle ihr Ende erreichthabe, Biddulph-Smith hat aber auf Grund seinerdurch Abb. 4 veranschaulichten Beobachtungen gezeigt,daß dieser Zustand schon nach 17 Stundenerreicht war, während es zur vollständigen Verkokungnoch weiterer 8 Stunden bedurfte.1 Glückauf 1922, S. 146,


25. April 1925 G lückauf 499Es wird dem Fachmann nicht gerade leicht werden,die altvertrauten, seit der Einführung des liegendenKoksofens bestehenden Anschauungen aufzugebenund sich von einem Durchgang der Destillationsgasein der entgegengesetzten Richtung durch die Teernähteund die unverkokte Beschickung überzeugenzu lassen, jedoch dürften nach der im vorstehendenversuchten Beweisführung kaum noch Zweifel überdie Richtigkeit dieser Anschauung bestehen.Aus den mitgeteilten Beobachtungen kann manauch auf die Entstehung der bei der Verkokungmancher, namentlich sächsischer Kohlen auftretenden,als sehr unangenehm empfundenen Querrisse im Koksschließen. Solche Kohlen bilden in den Verkokungsnähtenentweder ein sehr dickflüssiges, hochsiedendesBitumen, das dem Durchtritt der Oase nach derKohlenzone hin starken Widerstand entgegensetzt,oder die Teernähte sind an sich stellenweise zu dick,um die Destillationsgase leicht genug hindurchtretenzu lassen. Da die dem Koks anhaftende Schicht halbverkokterKohle, wie oben dargelegt wurde, ebenfallsfast undurchlässig für das Gas ist, entsteht eine Gasblaseunter hohem Druck, die zwischen der Teernahtund der Halbkoksschicht einen engen, senkrechtenHohlraum bildet und stellenweise eine Trennung inder Beschickung herbeiführt; hierbei entsteht, gleichlaufendmit den beiden Schichten, ein Spalt, der nachder Verkokung als Querriß die Stückfestigkeit und-große des Koks erheblich beeinträchtigt. Diese Risseziehen sich natürlich nicht regelmäßig durch dieganze Beschickung hin, sondern treten nur dort auf,wo die Gase nicht schnell genug durch die Teernähteentweichen können und vorübergehend einen hohenDruck ausüben.Kann man sich auch den Durchtritt der Gase von denVerkokungsnähten nach der aus Rohkohle bestehendenMittelzone der Beschickung auf Grund der oben gegebenenErläuterungen ohne Schwierigkeit vorstellen,so darf man dabei doch nicht annehmen, daß die entweichendenGase die ganze Rohkohlenmasse zugleichdurchdringen. Das ist schon deshalb undenkbar, weildie Dämpfe in dem kalten Beschickungsteil kondensierenund bekanntlich die Beschickung in der Ofenmitteihre bei 100° liegende Temperatur bis wenigeStunden vor dem Zeitpunkt beibehält, an dem dieTeernähte in der Kammermitte Zusammentreffen. Dieaus den Teernähten nach der Ofenmitte hin tretendenDestillationsgase werden daher in den den Teernähtenzunächstliegenden, aus bereits vorgewärmter Kohlebestehenden Zonen senkrecht nach oben abgelenkt,wie auch Biddulph-Smith annimmt.Bei dieser Annahme bleibt jedoch die Frage offen,wie die Destillationsgase Gelegenheit finden, sich zuzersetzten und aromatische Verbindungen zu bilden,denn die den Teernähten entweichenden Dämpfe bestehenursprünglich aus vorwiegend aliphatischen Verbindungen,an denen normaler Kokereiteer jedochsehr arm ist. Anderseits können die innerhalb derTeernähte liegenden Kohlenzonen keinesfalls eineTemperatur erreichen, die zur Zersetzung der primärenKohlenwasserstoffe ausreichen würde. Bereitsim Jahre 1919 machte M id d le to n 1, als er ungemahleneKohle verkokte, die Beobachtung, daß dasBenzol infolge der Durchlässigkeit der Beschickungzu reich an Paraffinkohlenwasserstoffen war, umsich zur chemischen Weiterverarbeitung zu eignen.Beim Durchsatz derselben Kohle in fein gemahlenemZustande trat diese Erscheinung nicht mehr auf,nachdem man vorher festgestellt hatte, daß bei einerBesetzung der Kammern mit Grobkohle zu nur dreiVierteln der Höhe durch die den Gasen dargebotenenheißen Flächen ebenfalls eine ausreichende Zersetzungder Paraffine erzielt werden konnte. DieseErscheinungen widersprechen in gewissem Sinne deroben dargelegten Ansicht über den Weg der Destillationsgasenach den Innenseiten der Beschickung hin.Man muß daher annehmen, daß die auf der Beschickungsoberflächegebildete Kokslage, welche dieaufsteigenden Gase zu durchdringen haben, die Zersetzungenherbeiführt, während bei einer Beschickungmit ungemahlener, zum Teil sehr grober Kohle die Oberflächeder Beschickung zu sehr zerklüftet ist, um einedichte, die Gase fein zerteilende Koksschicht zu bilden.Für die bisher gültige Annahme, daß die Gasedurch die Kokszonen nach außen dringen und an denseitlichen Kammerwänden hochsteigen, spricht derUmstand, daß sich die Mauerflächen oft mit eineraus Zersetzungskohlenstoff gebildeten Graphithautbedecken, diese Erscheinung sagt jedoch nur, daßGase aus der Beschickung nach den Wänden hinströmen und, an den Mauerflächen abgelenkt, nachoben entweichen, wobei je nach der Zusammensetzungund dem Druck der Gase sowie der Temperatur derWände Zersetzungen der Kohlenwasserstoffe unterAbscheidung festen Kohlenstoffs in Graphitform eintreten.Es ist ja auch oben zugegeben worden, daßein Teil der Gase den eben gekennzeichneten Wegwandert, sobald sich Schwundrisse in der Kokszonegebildet haben, wie es auch die in Abb. 4 veranschaulichtenErgebnisse der Versuche von Biddulph-Smith zeigen. Die Graphitablagerungen an den Seitenwändender Ofenkammern können daher keineswegsals Beweis für die Strömungsrichtung der gesamtenDestillationsgasmenge in der Koksofenkammer gelten.Z usam m enfassung.An Hand von Versuchen hat Biddulph-Smith nachgewiesen,daß die in der Koksofenkammer entwickeltenDestillationsgase nur zum Teil, und zwar erst imweitern Verlaufe der Verkokung nach der Bildungvon Schwundrissen in den Kokszonen, nach denWänden hin strömen und teilweise durch die Teernähteund die angrenzenden Lagen der unverkoktenBeschickungszone, nach oben abgelenkt, entweichen.Auf Grund von Beobachtungen an einem im Bildewiedergegebenen Schnitt durch eine teilweise verkokteKoksofenbeschickung wird versucht, einenweitern Beweis für die Richtigkeit dieser Anschauungzu erbringen, und zum Schluß kurz auf die Zersetzungsbedingungenin der Ofenkammer eingegangen,soweit sie mit dem Strömungsweg der DestillationsgaseZusammenhängen.1 Gas W orld Coklng Section 1920, S. 5.


500 G lückauf Nr. 17Neuerungen in der Abwasser- und Schlammbehandlungauf Zechen des Ruhrbezirks.Von Marinebaurat M. P r ü ß , Vorstand des Abwasseramtes der Emschergenossenschaft in Essen.Der Emschergenossenschaft ist die gesetzliche Aufgabegestellt, alles in ihrem Geschäftsbereich anfallendeAbwasser so weit zu reinigen, daß keineMißstände in der Vorflut auftreten. Nachdem dieEmscher und ihre Nebenbäche nach dem Gesundungsplander Genossenschaft nur noch als Abwasserkanäleanzusehen sind1, ist der eigentliche Vorfluter,der vor Verschmutzung geschützt werden muß, derRhein. Im Hinblick Auf die starke Verdünnung desEmscherwassers (14 cbm sek) in der großen Rheinwassermenge(2000 cbm/sek) genügt im allgemeinenfür alle Abwasserarten die Zurückhaltung des absetzbarenSchlammes und aller Schwimmstoffe (Teer undöl); eine Ausnahme macht nur das im Abwasserder Nebengewinnungsanlagen der Zechen in Lösungenthaltene Phenol. Die Genossenschaft erfüllt nunihre Pflicht der Abwasserreinigung so, daß sie grundsätzlichalles in Haushaltungen verschmutzte Abwasserin bis jetzt 26 eigenen genossenschaftlichenKläranlagen reinigt und den dabei anfallenden fäulnisfähigenund gesundheitlich gefährlichen Schlammunschädlich macht2. Soweit gewerbliches Abwasserden Betrieb dieser genossenschaftlichen Kläranlagenund besonders die biologische Ausfaulung des häuslichenSchlammes nicht behindert, darf es ohneweitere Vorbehandlung in die Nebenbäche derEmscher abgestoßen werden; seine Reinigung erfolgtdurch die Genossenschaft gemeinsam mit dem häuslichenAbwasser.Die Mischung von häuslichem und gewerblichemAbwasser bedeutet oft eine Erleichterung und Verbilligungder Rei'nigungsarbeit und eine Steigerungder durch Absetzen zu erreichenden Klärwirkung.Die Zulässigkeit dieser Vermischung mit dem häuslichenAbwasser besteht für sämtliches im Emschergebietanfallende gewerbliche Abwasser mit Ausnahmevon 4 Abwasserarten, deren Reinigung alsovor ihrer Mischung mit dem häuslichen Abwasser,d. h. vor ihrer Einleitung in die städtischen Kanalnetzeoder die Bachläufe des Emschergebietes, erfolgenmuß. Diese 4 Abwassergruppen sind: 1. dasGaswaschwasser der Hochofenwerke, 2. das Kohlenwaschwasserder Zechen, 3. das phenolhaltige Abwasserder Nebengewinnungsanlagen der Zechen und4. die Teer- und Ölabflüsse aller Maschinenbetriebedes Bezirks, ganz besonders wieder der erwähntenNebengewinnungsanlagen.Die Reinigung dieser 4 Abwasserarten wird vonder Genossenschaft aus technischen und wirtschaftlichenGründen, die weiter unten entwickelt werden,im allgemeinen den Verschmutzern selbst über­1 M ü lle r : Klärung von Zechenabwasser im Emschergebiet, Glückauft91Ö| S. 1572; E n g b e r d i n g : Die Emschergenossenschaft und ihre Arbeiten,Glückauf 1913» S. 966; H e lb in g ;: Die Arbeiten der Emschergenossenschaft,Glückauf 1920, S. 345.2 P r ü ß : Die Schlammbehandlung in den Anlagen der Emschergenossenschaft,Olückauf 1922, S. 301.lassen; nur in den Fällen, in denen die Verschmutzerihre • Reinigungspflicht trotz mehrfacher Mahnungendurch die Genossenschaft gröblich vernachlässigen,muß die Genossenschaft auch für diese gewerblichenAbflüsse eigene Kläranlagen bauen und betreiben undderen Kosten auf die säumigen Werke allein veranlagen.Diese Kosten sind naturgemäß höher, als wenndie Werke eine gut angelegte Kläranlage mit eigenenLeuten und eigener Kraftzentrale betreiben würden.Für das Gasreinigungswasser' ergibt sich dieZweckmäßigkeit der Klärung auf dem Werk schonaus der meist vorliegenden Notwendigkeit, den gereinigtenKläranlagenabfluß nach Kühlung in dieGaswäsche zurückzunehmen. Die Ausräumung undUnterbringung der sehr großen Mengen herausgeklärten,meist wertlosen Gasreinigungsschlammes erforderteinen erheblichen Kraftaufwand und großeFlächen zur Ablagerung. Beides kann von denHüttenwerken selbst billiger beschafft werden alsvon der Genossenschaft. Schätzungsweise werdenheute noch von den Hochofenwerken des -EmschergebietesSchlammengen mit 100 t Trockensubstanztäglich in die Vorflut abgestoßen und gelangen inden Rhein. Zum Vergleich sei angegeben, daß vonden an die Kanalisation angeschlossenen Einwohnerndes Emschergebietes täglich häusliche Schlammengenmit etwa 75 t Trockensubstanz anfallen, von denenin den 26 genossenschaftlichen Kläranlagen rd. 65 therausgeklärt werden. Der ordnungsmäßigen Zurückhaltungdes Gasreinigungsschlammes wird die Genossenschaftkünftig ihr besonderes Augenmerk zuwcndenmüssen.Nicht viel besser steht es zurzeit noch mit der Verunreinigungder Vorflut durch Abgänge der Kohlenwäschen.Bei einer Jahresförderung von 75 Mill. tKohle im Emschergebiet und etwa 2 o/o Schlammanfallder Waschkohle sind täglich rd. 3000 t Kohlenschlammzu behandeln. Unter der Annahme, daß infolgedes Fehlens von Kläranlagen oder durch sorglosenBetrieb der vorhandenen 10 o/o dieser Schlammmengenvon den Zechen abfließen, gelangen alsoKohlenschlammengen mit etwa 300 t Trockensubstanztäglich in den Rhein. Bei Absatzstockungen, wie inden letzten Monaten, ist diese Zahl nach den Feststellungender Genossenschaft noch erheblich größer.Während der nur an kaum 10 Stellen anfallende Gasreinigungsschlammbei weiterhin mangelnder Sorgfalteinzelner Hochofenwerke durch einige genossenschaftlicheKläranlagen zurückgehalten werden könnte,wäre ein solches Vorgehen bei den 200 Zechen imGeschäftsbereich der Emschergenossenschaft kaumdurchführbar, zumal, da der gewonnene Kohlenschlammnicht wie der Gasreinigungsschlamm alswertlos abgelagert werden kann, sondern zur Ausnutzungseines für die Volkswirtschaft nicht zu vernachlässigendenWertes zur Aufbereitungs- oder


25. April 1925 G lückauf 501Kesselanlage befördert oder verkauft werden müßte.Diese Verwertung des Kohlenschlammes' erfolgt amgewinnbringendsten naturgemäß an seiner Anfallstelleauf der Zeche selbst. Die Genossenschaft bietetdaher ihren ganzen Einfluß auf, die Zechen zur ordnungsmäßigenKlärung ihres Kohlenwaschwassersund zur Selbstverwertung des Schlammes anzuhalten.Um den Zechen die klärtechnischen Erfahrungen derGenossenschaft zugänglich zu machen, hat diese imJahre 1920 bei ihrem Abwasseramt eine besondereAbteilung für den Bau und Betrieb gewerblicherKläranlagen im Emschergebiet eingerichtet, über derenArbeiten schon mehrfach berichtet worden ist1.Aus dem Gedankengang heraus, daß die Zechendesto eher geneigt sind, der Klärung ihres Abwassersdie erforderliche Sorgfalt .zuzuwenden, jebesser die Klärverfahren und je einfacher und gewinnbringenderdie Wege zur Verwertung des Kohlenschlammessind, hat sich die Genossenschaft auch mitdiesen Fragen der zweckmäßigsten Trocknung undVerwertung des Kohlenschlammes befaßt. Über denaugenblicklichen Stand dieser Verfahren, soweit sieder Genossenschaft bekannt geworden sind, soll imfolgenden berichtet werden, naturgemäß hauptsächlichvom Standpunkt des Abwassertechnikers aus2.K läru n g des A b w assers der K ohlenw äschenund A u sräu m u n g des Schlam m es.Zur Herabsetzung des Aschengehaltes vonKohlenschlämmen verwendet man heute in zunehmendemMaße die Schwimmaufbereitung; die gereinigtenSchlämme setzt man der Kokskohle zu.Zuweilen genügt auch ein starkes Abbrausen desSchlammes zu weitgehender Trennung von Kohle undAsche3. Bei der Errechnung der Wirtschaftlichkeiteiner Schwimmaufbereitungsanlage sollte die gesamteBrennstoffwirtschaft der Zeche nicht unberücksichtigtbleiben. Solange gute Kokskohle im Kesselhauseverstocht wird, erscheint die Schwimmaufbereitungvon Schlammkohle für die Verkokung durchausnicht immer wirtschaftlicher als die Verbrennungdieser Schlammkohle unter dem Rost und die Verkokungder dadurch freigewordenen guten Kohle.Wenn die bisher bekannt gewordenen Schwimmverfahrenauch ein gutes Ausbringen und eine weitgehende'Entaschung des Schlammes erreichen, sobereitet die Trocknung des mit schaumigen Ölblasendurchsetzten Erzeugnisses doch noch erheblicheSchwierigkeiten und Kosten. Nicht geringer sind dieKosten für die weitere Behandlung der Bergeabgänge,meist noch 30 o/o des Schlammes. Aus diesen lettigenBergen läßt sich auf Herden zuweilen noch derSchwefelkies mit Gewinn herausholen, in der Haupt­1 Prüß: Die Schlaminbehandlung in den Anlagen der Emschergenossenscliaft,Glückauf 1922, S. 301; Imhoff: Die Reinigung des Kohlenwaschwassers,Glückauf 1922, S. 776; Prüß: Die neue Klär- und Mischanlage fürKohlenschlämme der Gewerkschaft Constantln der Große, Glückauf 1924,S. 943.8 Die nachstehenden Ausführungen geben in gedrängter Form die Berichtevon P r ü ß »Die Behandlung des gewerblichen Abwassers im Emschergebiet«sowie von H e l b i n g und B a c h »Das Abwasser der Kokerel-Nebenproduktenanlagen im Emschergebiet« wieder, die in der vor kurzemerschienenen Denkschrift »25 Jahre Emschergenossenschaft« enthalten sind.3 vgl. Glückauf 1924, S. 475 und 697; 1925, S. 277.sache sind die Berge jedoch wertlos und müssenauf die Halde gebracht werden. Hierzu sind wiederKläranlagen und Fördermittel nötig, deren Bau- undBetriebskosten, da der Lettenschlamm ja wertlos ist,aufbereitete Kohle mitzutragen hat. Es ist nicht angängig,wie noch oft angenommen wird, daß dieseAbgänge der Schwimmaufbereitung ohne weitere Behandlungin die Emscher und ihre Nebenbäche abgestoßenwerden. Wenn auch reiner Letten im Rheinstromkeine Schwierigkeiten verursachen würde, sodarf doch nicht vergessen werden, daß der Weg dorthindurch die Emscher und ihre Nebenbäche führt,in denen sich der an sich harmlose Lettenschlammmit Teer- und Ölteilen belädt und auch im Emscherwassergelöste Phenolmengen bindet, die den Lettenschlammfür den Rhein ebenso schädlich machen Wiedie ändern Schlammarten, um deren Zurückhaltung sichdie Emschergenossenschaft in Erledigung ihrer gesetzlichenAufgabe so eifrig bemüht. Bei Einführung derSchwimmaufbereitung auf einer größern Anzahl der200 Zechen im Emschergebiet würde bei der großenMenge der dabei auf jeder Zeche anfallenden täglichenBerge deren Ablassen den Verschmutzungsgrad desEmscherwassers so emporschnellen lassen, daß ernsteVorflut- und Verwaltungsschwierigkeiten unvermeidlichwären. So bedauerlich die Belastung desSchwimmverfahrens mit den unproduktiven Reinigungskostendes Bergewassers auch ist, so läßt siesich im Emschergebiet doch nicht vermeiden.Über die zweckmäßigste Art der Klärung des Abwassersund die Auftrocknung des Schlammes inKlärbecken selbst nach Einbau von Sohlenentwässerungist in den angegebenen Aufsätzen berichtetworden. Diese als Sickerbecken bekannten und wohlauf den meisten Zechen betriebenen Kläranlageneignen sich aber nicht für alle Schlammarten und erfordernmehr Platz, als für den ordnungsmäßigen Betriebauf altern Schachtanlagen vorhanden zu seinpflegt.Auch auf alten, eng gebauten Schachtanlagen läßtsich aber eine einwandfreie Abwasserklärung durchführenund eine betriebssichere bequeme Schlammbehandlungerreichen, wenn die bisher auf denmeisten Zechen übliche Auftrocknung des Schlammesin den Klärbecken selbst aufgegeben und eine getrennteSchlammtrocknung durchgeführt wird. Insolchen Anlagen wird der sich aus dem Wasser absetzendeSchlamm fortlaufend oder doch in kurzenZeitabständen aus dem Klärbecken naß herausgepumptund in einer Druckrohrleitung zur TrocknungsoderVerwendungsstelle gedrückt. Bei sachmäßigerDurchführung eines solchen Verfahrens genügtein verhältnismäßig kleiner Klärraum, der irgendwoangelegt werden kann, wo gerade Platz für ihn'vorhanden ist, und der so tief in das Grundwassertauchen kann, daß er auch das Abwasser der tiefstenAnfallstelle aufnimmt. Solche Anordnungen sindmehrfach versucht, aber meist wieder aufgegebenworden, weil die betriebssichere Ausräumung desNaßschlammes während des Klärvorganges unterWasser nicht gelang. Die Auflösung der Klärbecken­


502 G lückauf Nr. 17sohle in mehr oder weniger steil geböschte Spitztaschen,von deren tiefstem Punkt feste Saugleitungenzur Pumpe führen, hat sich meist nichtbewährt. Kohlenschlamm setzt sich unter Wasser sodicht zusammen, daß er mit dem darin verbliebenenWassergehalt nicht mehr fließbar ist. Durch künstlichesAufrühren des Schlammes über den festliegendenSäugöffnungen gelingt es zuweilen, diePumpe in Gang zu setzen, sobald aber ein steilerTrichter über der Öffnung durch die Schlammlagehindurch abgesaugt ist, bricht das über dem Schlammstehende Wasser zur Säugöffnung durch, so daßweiterhin kein Schlamm, sondern nur noch Wassergefördert wird. Um den Betrieb solcher Anlagenzu ermöglichen, muß man dann das zu entleerendeKlärbecken ausschalten, das über dem Schlammstehende Wasser seinen noch in der Schwebe befindlichenSchlamm 2 - 3 st lang" absetzen lassen unddas geklärte Wasser abpumpen. Erst dann kann derauszuräumende Schlamm durch Arbeiter den festenSäugöffnungen mit Kratzern zugeschoben (s. Abb. 1)Abb. 1. Dem verfahrbaren Saugrohr wird der Schlammzugeschoben, damitjer abgepumpt werden kann.oder mit Druckwasser zugespült werden. Umzwischendurch das anfallende Schlammwasser nichtungeklärt fortschicken zu müssen, bedarf man alsodoch wieder eines zweiten Beckens. Solche Anlagensind sowohl im Bau als auch im Betrieb teuer.Abb. 2. Der Dorr-Eindicker.uEine andere Möglichkeit zur nassen Schlammausräumungzeigt der in der Abb. 21 dargestellte Dorr-Eindicker. Er besteht aus einem runden oder viereckigenKlärbecken mit flach* geböschter Sohle. Das zuklärende Wasser wird in der Mitte zugeführt und amUmfang abgenommen. An einer der Becken überspannendenfesten Brücke hängt eine die ganze Sohle bestreichende,drehbare, meharmige Kratzereinrichtung,die mit kleinen, schräggestellten Kratzblechen besetztist. Durch ununterbrochene Drehung dieses bis zu20 m Durchmesser ausgeführten Bodenkratzers wirdder niedersinkende Schlamm fortlaufend zur Beckenmittegeschoben und hier mit verhältnismäßig großemWassergehalt durch eine Schlammpumpe abgesaugt.Der Schlamm findet also in dieser Anlage keine Zeit,durch Ablagerung fest zusammenzusacken. Der Dorr-Eindicker wird in Amerika häufig zum Ausräumenvon häuslichem Schlamm benutzt, der wegen seinerFäulnisfähigkeit nicht lange im Becken liegenbleibendarf. Für Zechenkläranlagen muß die Einrichtung sogetroffen werden, daß bei Unterbrechung der Ausräumungdie ganze Kratzereinrichtung nicht von deminzwischen festzusammensackenden Kohlenschlammüberdeckt wird und dann nur mit Schwierigkeitenwieder in Betrieb gesetzt werden kann. DieUnterbringung des herausgepumpten Schlammeswird zeitlich mit dem Anfall aus dem Schlaminwassermeist auch nicht so weit in Einklang zubringen sein, wie es die ununterbrochene Ausräumungder Anlage erfordert. Bei der weiterunten behandelten künstlichen Schlammauftrocknungwird man z. B. die Trockenmaschine nur in einerSchicht arbeiten lassen, während sich der Hauptschlammanfallaus der Wäsche über zwei und beiReinigungsarbeiten in der Wäsche sogar über dreiSchichten erstreckt. Für die Erhaltung der Anlageerscheint das dauernde Verbleiben der Ausräumungseinrichtungunter Wasser nicht günstig. Ähnliche Bedenkensprechen bei brunnenförmigen Kläranlagen,wie sie bis zu 8 m Durchmesser mit dauernd unterWasser befindlichen drehbaren Saugrohren zum Ausräumenvon Kalkschlamm betrieben werden, gegenderen Verwendung bei Kohlenschlamm, zumal wennviel Schwefelkies darin enthalten ist.Eine für die Naßausräumung des Kohlenschlammesbesonders geeignete Kläranlage ist vom Verfasserunter Verwertung aus dem Seebaggerbau bekannterEinrichtungen entworfen worden (s. die Abb. 3 und 4).Bei runder Ausführung dieser Anlage wird dasWasser ebenfalls in der Mitte zugeführt und am Umfangabgenommen. Unter dem aus der zwei- bisvierstündigen Durchflußzeit errechneten Klärraumsieht man so viel Schlammstapelraum vor, daß dergesamte Schlammanfall von zwei bis drei Tagenohne Beeinträchtigung des Klärraumes aufgenommenwerden kann. Zum Ausräumen des fest abgelagertenSchlammes kreist über dem Klärbecken eine leichteBrücke, von der zwei Saugrohre bis zur jeweiligenSchlammoberfläche hinabgesenkt werden können. Die1 Einer Schrift der Dorr-Gesellschaft entnommen; vgl. a. Stahl u. Eisen1924, S. 1138, sowie D. R. P. 395767 und 405438.


f 503Abb. 4.Abb. 3 und 4. Kläranlage mit Naßschlammausräumung durch■drehbare Sauglöffel für einen Zufluß von 100 cbm/st bei 3 stAbsitzzeit. Durchflußraum 300 cbm, Schlammraum 120 cbm.untere Öffnung dieser Saugrohre ist mit 60—80 cmbreiten Grablöffeln ausgerüstet, die beim Kreisen derBrücke mit einer Vorschubgeschwindigkeit von nureinigen Millimetern je sek in den abgelagertenSchlamm hineingedrückt werden. Abb. 5 zeigt einenderartigen, von der Deutschen Maschinenfabrik inDuisburg ausgeführten Grablöffel. Vor der Öffnungdes Saugrohres in dem mit Schlamm gefüllten Grablöffelsetzt man dem festgelagerten KohlenschlammAbb. 5.Leistung von 60 cbm/st.durch Einspritzdüsen so viel Spülwasser zu, daß dasSchlammgemisch gerade pumpbar ist. ln einem Drehgelenkim Mittelpunkt des Beckens wird der geförderteSchlamm an die festverlegte Druckrohrleitungabgegeben, die ihn über beliebige Entfernungund Höhe zur Verwendungsstelle leitet. Da die Betriebssicherheiteiner Schlammpumpe mit wachsenderLeistung steigt, werden die Anlagen so gebaut, daßder gesamte tägliche Schlammanfall in 2 - 3 st ununterbrochenerPumparbeit ausgeräumt werden kann.Zwischendurch erfordert die Anlage keinerlei Wartung.Die beiden Schlammsaugrohre, die nacheinander in Betriebgenommen werden, befinden sich im Ruhezuständeüber dem Wasserspiegel und können leichtbeobachtet und instandgehalten werden. Selbst wennbei Vernachlässigung der Anlage oder bei versehentlichemLeerlauf eines Spitzkastens in der Wäschedie Kläranlage einschließlich des Klärraumes bis zumWasserspiegel vollschlammen sollte, was schon vorgekommenist, läßt sich der ganze Schlamminhaltbei dieser Anordnung von oben nach unten schichtweiseabbaggern und ausräumen. Die Sohle desSchlammbeckens kann beliebig flach geböscht werden.Durch eine über die Schlammoberfläche schleifendeKette oder erforderlichenfalls auch durch kurze, mitdem Saugkopf auf- und absenkbare Kratzerblechewird der Schlamm beim Kreisen der Vorrichtung inden Wirkungsbereich der Grablöffel geschoben, ohnedaß die Klärwirkung des darüberhin fließendenWassers praktisch gestört wird. Von besonderer Bedeutungist die Ausräumung des Schlammes in konzentrischenKreisen wegen der beim radialen Durchfließendes Klärraums eintretenden Trennung desSchlammes nach Korngrößen. Die gröbsten Teilelagern sich in der Beckenmitte, die feinsten nahe amUmfang ab. Für die weitere Aufbereitung des Kohlenschlammesbedeutet diese Trennung nach Korngrößenoft eine wesentliche Erleichterung.Gelegentlich hat der Verfasser den Vorschlag gemacht,diese Kläranlage in den Gang des normalenWaschvorgangs einzuschalten und das ganze Waschwasserin ständigem Kreislauf durch die Anlage zuschicken. Eine Anreicherung des dauernd durch dieWäsche laufenden Wassers mit feinsten Schlammteilenist dann nicht möglich, die Waschkohle wirdhochwertiger und trocknet bei dem Fehlen anhaftenderkleiner Staubteilchen besser auf. Die herausgeklärtenSchlammassen müßten dann, nach Korngrößengetrennt, zur weitern Behandlung in dieWäsche zurückgenommen werden.Dieselbe Ausräumvorrichtung zum Einbau in vorhandenerechteckige Becken zeigen die Abb. 6 und 7.Der Schlammbagger fährt in der Längsrichtung überdas Becken und ist an die festliegende Druckleitungdurch ein Dreigelenkrohr angeschlossen. Nach Ausräumungvon 10 m Beckenlänge wird das gelenkigaufgehängte Rohr zum nächsten Anschlußstutzen umgelegt.Eine solche von der Firma O. Frühling inBraunschweig ausgeführte Anordnung hat sich seitJahresfrist auf einer sächsischen Grube bei 30 m Hub­


504 G lückauf Nr. 17Naßschlammausräumung mit Sauglöffel aus einem umgebauten rechteckigen Klärbecken.höhe und 300 m Beförderungsweite des dickflüssigenSchlammes bewährt1.Die Vorteile der Naßausräumung treten besondersdann hervor, wenn der gewonnene Schlamm zur Aufbereitungin die Wäsche zurückgepumpt oder künstlichgetrocknet werden soll.Abb. 8. Zur Naßschlammgewinnung mit hochliegendenTrockenplätzen umgebaute tiefliegende Sickerbecken.T ro ck n u n g und V erw ertu n g des K o h len ­schlam m es.Die geringsten Anlagekosten entstehen bei natürlicherAuftrocknung des Schlammes durch Verdunstungund Versickerung. Der Schlamm wird indünner Schicht auf entwässerte, hochliegende Schlammtrockenplätzegepumpt und, nachdem er stichfestgeworden ist, abgehoben. Hierbei läßt sich Handarbeitim allgemeinen nicht vermeiden, weil die Beschaffungmaschinenmäßiger Ausräumeinrichtungen,mit denen die großen Trockenflächen frei überspanntwerden müßten, unwirtschaftlich ist. ln Abb. 8 ist derEntwurf für den Umbau einer Sickerbeckenkläranlagealter Art wiedergegeben, in welcher der Schlammwegen des hohen Grundwasserstandes trotz desgroßen Rauminhaltes der Kläranlage nicht stichfestwird. Von den Klärbecken bleibt nach diesem Vorschlägenur das eine als tiefliegendes Klärbecken ererhalten,während auf den mit Haldenmaterial zugeschüttetenändern ordnungsmäßige Schlammtrocken­1 Miara: Die Schlanimentleerung der Klärbecken mittels Saugbaggers,


25. April 1925 G lückauf 505Am häufigsten hat man bisher die künstlicheKohlenschlammtrocknung durch Absaugung desWassers aus dem Schlamm versucht und auf diesemWege auch die meisten Erfahrungen gewonnen. Beiden von Wolff in Aschersleben, Polysius inDessau, Qröppel in Bochum, Borsig in Tegel und vonder Demag in Duisburg gebauten Trommelfilterntaucht eine sich langsam drehende Trommel auf etwaein Drittel ihres Umfanges in einen Schlammtrog, inden der zu trocknende Kohlenschlamm gebracht wird.Der Trommelumfang besteht aus Siebflächen, zuweilenmit darüber gespanntem Filtertuch. Wirdnun in zellenförmig aufgeteilten Hohlräumen unterden Siebflächen ein Vakuum erzeugt, so saugt zunächstder eintauchende Trommelteil Schlamm ausdem Gemisch in dünner Schicht an. Bei der ständigenDrehung der Trommel wird der angesaugte Schlammnach dem Austauchen aus dem Trog durch diewährend des Trockenweges durch ihn hindurchgesaugteLuft aufgetrocknet und kurz vor demWiedereintauchender Trommel durch ein Messer vomTrommelumfang abgenommen.Abb. 9. Madruckpresse für die maschinenmäßigeDruckentwässerung von Naßtorf, die für Kohlenschlammin Bau steht.die Verfrachtung wetterbeständig gemacht werden, sokann man dem Naßschlamm geeignete Abfallstoffeals Bindemittel zurnischen. Der Vorteil des Madruckverfahrensliegt nicht allein in der bequemenSchlammentwässerung, sondern vor allem auch in dergleichzeitig erreichten festen Zusammenkittung vonKohlenschlamm und Koksgrus, zwei Abfallbrennstoffen,die einzeln zweckmäßig nur in Unterwindfeuerungenverbrannt werden können und dabeiwegen ihrer geringen Korngröße zum großen Teil alsFlugasche halb verbrannt verlorengehen. Im Maidruckbrikettverbrennt zunächst der flüchtige Kohlenschlammim Koksgerippe des Eiformlings und sintertdabei die schwerer entzündlichen Koksteilchen aneinander,die dann infolge des ungehinderten Luftzutritts•zum ganzen Brikett gleichmäßig weiter verbrennen.Zwei solcher Madruckpressen werden zurzeit fürKohlenschlamm im Bezirk ausgeführt, so daß dieFrage der Wirtschaftlichkeit einer solchen Einrichtungbald einwandfrei geklärt sein wird.Abb.Abb. 10 und 11. Trommelfilteranlage für die künstlicheAuftrocknung von Kohlenschlamm.Die in den Abb. 10 und 11 dargestellte Anlagevon Polysius hat sich im sächsischen Steinkohlengebietschon seit länger als einem Jahr ausgezeichnetbewährt. Von der Kläranlage wird der Schlamm indickflüssigem Zustande in den hohen eisernen Vorratsbehältera gepumpt, aus dem er den vier Filtertrommelnb mit je 5 qm Filterfläche zufließt. Der aufgetrockneteSchlamm fällt von der Filtertrommel unmittelbarauf das Förderband c, das ihn in das danebenliegende Kesselhaus zur Verbrennung schafft.Das abgesaugte Filtratwasser trennt sich in denbeiden tiefliegenden Kesseln d von dem zur Luftpumpee führenden Luftstrom und kann aus ihnen vonZeit zu Zeit abgelassen werden. Die im Gebläse /erzeugte Druckluft dient zum Abheben des getrocknetenGutes von der Trommel und zur Reinigung derFilterhaut. Ähnliche Vorrichtungen stehen im niederschlesischenKohlenbezirk seit längerer Zeit mitErfolg im Betrieb, und auch im Emschergebiet laufenzurzeit an zwei Stellen Versuchsfilter, die eingünstiges Ergebnis versprechen. Abb. 12 zeigt eineWölfische Zellenfilteranlage, die hier allerdings zurTrocknung von Braunkohlenschlamm dient.


506 G lückauf Nr. 17Aii Stelle der umlaufenden Trommel bauen einzelneFirmen (Borsig und Gröppel) auch einen wagrechtliegenden Filterring. Der Naßschlamm wird von obenauf die Filterfläche aufgegeben, die wieder unterVakuum steht. Den getrockneten Schlamm hebt einePflugschar ab. Hierbei stehen entweder die AufgabeundAbnahmevorrichtung fest und die Plannutschedreht sich (s. Abb. 13), oder der Vorgang ist, wieAbb. 12. Zellenfilter von Wolff.Trommelfilter werden mit Filterflächen von5 —18 qm in einer Trommel gebaut. Je nach derSchlammbeschaffenheit kann man mit Leistungen von0,5-1 t je st und qm Filterfläche getrocknetenKohlenschlammes mit etwa 20 % Wassergehalt undbei grobkörnigem Schlamm erheblich darunter rechnen.Voraussetzung für eine güte Leistung ist dasEinbringen des Naßschlammes in möglichst dickflüssigemZustande. Abwegig scheint mir der Versucheinzelner Zechen zu sein, den Schlamm, wieer aus der Wäsche kommt, mit großem Wassergehaltden Trockenvorrichtungen zuzuführen, umdadurch die Anlage und den Betrieb einer Kläreinrichtungzu ersparen. Die große Wassermenge, diebei dieser Anordnung in die Trommel hineingesaugtwerden muß, wäscht die feinsten Bestandteile aus demangesaugten Schlammkuchen aus. Das Ergebnis istein stark verunreinigtes Filtrat, das doch in eineKläranlage geleitet werden muß und nur sehr schwervon dem allein im Wasser schwebenden feinkörnigenSchlamm befreit werden kann. Es scheint richtigerzu sein, den gesamten aus der Wäsche anfallendenKohlenschlamm in einer Kläranlage vorher einzudicken,die gleichzeitig den unbedingt erforderlichenAusgleichbehälter für die Schwankungen zwischendem Schlammanfall und der Leistung der Trockenfilterbildet. Zwei Filter mittlerer Größe mit der dazugehörigen Luftpumpe können durch einen Mann bedientwerden, der den täglichen Schlammanfall von30-5 0 t Trockengut bequem in einer Schicht aufzuarbeitenvermag. Der Verschleiß der Trockentrommelnist bei der langsamen Drehgeschwindigkeit verhältnismäßiggering. Auch das Abheben des Schlammkuchensbedingt keinen Verschleiß der Filtersiebe oder -tücher,wenn kurz vor dem Schlamm-Messer eine Zelle unterPreßluft gesetzt und so der getrocknete Küchen vonder Filtergaze oder dem Filtertuch abgedrückt wird.Abb. 13.Zellenfilter von Gröppel mit wagrechtem Filterring.meist bei sehr großen Anlagen, umgekehrt. Bei denPlannutschen hat man mit der Menge des aufgegebenenNaßschlammes die Stärke des zu trocknendenSchlammkuchens besser in der Hand als beimTrommelfilter, bei dem die Stärke des aus demNaßschlamm nach oben arizusaugenden Schlammkuchensvon der Länge des Eintauchweges, ganzbesonders aber von der- Kornbeschaffenheit desSchlammes abhängt. Beim Trommelfilter legen sichdie feinsten Schlammteile zuerst auf die Filterhautund verhindern dann bei lettenreichem Schlamm zuweilendas weitere Ansaugen der gröbern Schlammteile.Kräftige Rührwerke im Schlammtrog sollendiese Entmischung möglichst verhindern. Ob es richtigerist, den Schlamm vor der Vakuumtrocknungnach Korngrößen zu trennen oder ihn möglichstdurcheinandergemischt zu trocknen, ist noch nichteinwandfrei geklärt. Mir scheint der erste Weg deraussichtsreichere zu sein. Eine Plannutsche vonBorsig mit großer Leistung kommt demnächst aufder Zeche Rheinpreußen für die künstliche Trocknungder Feinkohle in Betrieb (Ersparnis an Trockentürmen)und wird dann Schlüsse auf ihre Brauchbarkeitfür Kohlenschlamm zulassen.Unter Anwendung der bisher beschriebenen Hilfsmittelläßt sich die Dampfgewinnung aus Kohlenschlammunter Ausschaltung aller Handarbeit entsprechenddem Schema in Abb. 14 durchführen. Ausder kreisförmigen Kläranlage wird der Naßschlammüber beliebige Entfernung zu der unmittelbar amKesselhaus liegenden Trocknungsanlage gedrückt. Derkünstlich getrocknete Schlamm fällt in den Bunkereiner Mischanlage, in der ihm Koksgrus oder Mittelgut,gebrochene Förderkohle oder trocken abgesaugterKohlenstaub zugemischt wird. Die Bedeutungeiner kräftigen Durchmischung und Auflockerung desfeinkörnigen Kohlenschlammes mit diesen Zuschlägenfür den Verbrennungsvorgang in der Kesselfeuerungist hier bereits erörtert worden1. Das Mischgut wirddurch ein Becherwerk in den Hochbehälter des danebenliegenden Kesselhauses gehoben und fällt vonhier selbsttätig auf die Feuerung. Solange der Kohlenschlammnoch nicht durch reichlichen Zusatz trocknerBestandteile krümlig geworden ist, bleibt ihm dasBestreben, zusammenzubacken, seine Speicherung und1 Glückauf 1924, S. 943; 1925, S. 301.


25. April 1925 G lückauf 507Trocken-und tlischsnlageAbb. 14. Nasse Ausräumung, Vakuumtrocknung und maschinenmäßige Mischungdes Kohlenschlammes mit Koksgrus sowie selbsttätige Beschickung des KesselhausesBeförderung mit Becherwerken und stetigen Fördererndaher schwierig. Behälter für Kohlenschlamm solltenkeinerlei geböschte Wandungen haben, sondern zweckmäßig,wie in Abb. 14 angedeutet, mit senkrechtenWandungen ausgeführt werden und eine den ganzenBehälterquerschnitt bestreichende Austragvorrichtungerhalten. Das eingezeichnete Plattenförderband hatsich in der Ziegel- und Tonindustrie zum Herausholenvon fettem Ziegelton aus 3 m hohen Vorratsbehälternbewährt und. wird auf Vorschlag des Verfasserszurzeit in einen Kohlenschlammbehälter imBezirk eingebaut. Am besten sollte man das Abziehenvon backendem Kohlenschlamm aus hochstehendenBehältern ganz vermeiden; betriebssicherersind Tiefbehälter, aus denen der Schlamm durchleichte, bewegliche Kratzervorrichtungen von der jeweiligenSchlammoberfläche abgenommen wird. DenMaschinenfabriken dürfte die Lösung einer solchenAufgabe keine Schwierigkeit machen. Bemerkenswertist in Abb. 14 auch der Mischer unter denMischbehältern, der nicht, wie bisher üblich, auseiner Schnecke besteht, sondern aus einem viereckigenMischtrog, in dem sich senkrecht zurFörderrichtung des Mischgutes angeordnete, dicht aneinanderliegendeRührarme befinden. Der Kraftbedarfdieser Anlage soll nur ein Viertel des beiSchnecken erforderlichen betragen. Auch dieser Feinmischer,den die Firma Mewes in Hannover, ebensowie die gesamte Austragvorrichtung baut, wird inder Tonindustrie, zuweilen zum gleichzeitigen Hebendes Mischgutes mit 450 Steigung, benutzt und kommtin kurzem auch für die Mischung von Kohlenschlammin Betrieb.Für die Verbrennung eines solchen Mischguteseignet sich jede mit Unterwind betriebene Rostfeuerung.Der einwandfreie Betrieb einer selbsttätigenRostbeschickung setzt aber den reichlichen Zusatz vonauflockernden Bestandteilen zum Kohlenschlamm voraus,bei gut trocknendem Schlamm mindestens im Verhältnis1:1, damit in dem Hochbehälter und in den _Fallrohren keine Stauungen eintreten. Bei der Verbrennungauf Wanderrosten ist eine möglichst gleich- .Gemisch abreißen kann. Mit Hilfeder Naßschlammausräumung läßt sichein sehr gleichmäßiges Schlammgemischerreichen, weil der Schlammbei täglicher Ausräumung des ganzenin der Kläranlage entmischtenSchlammanfalles sowohl bei natürlicherals auch bei künstlicher Auftrocknungmöglichst weitgehend wiederzusammengemischt werden kann.Bei Sickerbeckenkläranlagen bildensich in dem jeweilig nachgeschaltetenKlärbecken starke Lagen aus feinstkörnigemSchlamm, der beim Auftrocknenim Klärbecken sein Wasserviel schlechter abgibt als die imersten Becken auftrocknenden grobenSchlammteile. Beim Mischen und Verstochen müssen danndiese feinen, nassen Schlammengen zur Vermeidung zugroßer Ungleichmäßigkeit des Brennstoffgemischesausgeschaltet und anderweitig verwertet werden. FürZechen, bei denen nur wenig Naßschlamm anfällt,während große Mengen trocknen Kohlenstaubes abgesaugtwerden, kann man die Schlammverwertungdadurch sehr einfach und billig gestalten, daß manden naß gewonnenen, eingedickten Schlamm zumKesselhaus pumpt, das zur Beförderung nötige Wassernach dem Absetzen wieder abzieht und den fest abgelagertenSchlamm ohne weitere Trocknung mit dengroßen'Mengen trocknen Kohlenstaubes, soweit diesernicht in Kohlenstaubfeuerungen verbrannt werdensoll, kräftig zusammenmischt, wenn möglich unterZugabe von Koksgrus.Fehlt es sowohl an trockner Staubkohle als auchan Koksgrus, so wird die maschinenmäßige Verteuerungvon normal getrocknetem Kohlenschlammwegen seines Haftens in Behältern und Becherwerkennicht möglich sein. Dann muß man bei dem oftdurchaus zweckmäßigen und bei allen Feuerungenmöglichen Verstochen von Hand bleiben oder aberden Wassergehalt weiterhin vermindern, was nurdurch Wärme möglich ist. Diese Heißtrocknung desKohlenschlammes gewinnt besondere Bedeutung fürdie zurzeit immer mehr zur Einführung gelangendeKohlenstaubfeuerung, bei der gerade aschenreicheBrennstoffe mit bester Wirkung verbrannt werdenkönnen. Abb. 15 zeigt einen für eine Zeche desBezirks ausgearbeiteten Entwurf, nach dem der inder Kläranlage naß gewonnene Kohlenschlamm zunächstin Vakuumtrocknern vorgetrocknet wird undmäßige Beschaffenheit des Mischgutes von Bedeutung, Abb. 15. Heißtrocknung des in einer Kläranlage naß gewonnenenweil die Feuerung bei z. B. vorübergehend nassermKohlenschlammes in der Drehtrommel.


508 G lückauf Nr. 17dann einer Drehtrommel zur weitern Wärmebehandlungzufällt. Die technische Durchführbarkeit einessolchen Verfahrens ist schon vor einigen Jahren beieinem großem Versuch erprobt worden. Die beisehr lettenreichem Schlamm während des Trocknungsvorgangeszu befürchtende Zusammenballung zuKlumpen, welche die Feuchtigkeit in ihrem Kernfesthalten, kann durch Einschaltung von Mahlkugelnin die Trockentrommel verhindert werden. Die künstlicheoder natürliche Vortrocknung des Schlammeserscheint zweckmäßig, damit die Leistungsfähigkeitder Trockentrommel nicht zu sehr beeinträchtigt wird.Der weitgehend getrocknete Kohlenschlamm läßtsich dann mahlen und verursacht bei seiner weiternBehandlung in Behältern und Fördergefäßen keineSchwierigkeiten mehr. Von der Heißtrocknung desKohlenschlammes im Drehofen ist es nur ein kleinerSchritt weiter zur Verschwelung gasreichen Kohlenschlammesim Schweiofen, einem aussichtsreichenVerfahren, zu dessen Einführung aber noch die Frageder Verwertung des aschenreichen Halbkoks gelöstwerden muß1.Mit den bisher geschilderten Verfahren und Einrichtungensollte es möglich sein, jede Art vonKohlenschlamm aus dem Abwasser der Zeche fernzuhaltenund ihn nutzbringend für die Zeche zuverwerten. Immer wieder ist zu betonen, daß dieKohlenschlammfrage für die Zechen nur gelöstwerden kann, wenn gleichzeitig über die Art undEinrichtung des Kesselhauses entschieden wird, oderbesser umgekehrt, man sollte die Wahl der Feuerungnicht treffen, ohne zu bedenken, daß der Kohlenschlammanfällt und sein Wert dann am besten ausgenutztwird, wenn man ihn auf der Zeche selbstin der zweckmäßigsten Art nutzbar macht.B eh an d lu n g des A bw assers von K okereienund N eb en g ew in n u n g san lag en .Die übrigen auf einer Zeche anfallenden Schlammmengenverursachen keine besondern Schwierigkeiten.Der mit dem Kokslöschwasser von den Löschbühnenabgespülte Koksgrus fällt in Kläranlagen schnell zuBoden, und das geklärte Löschwasser ist' so rein, daßes wohl meist wieder zum Löschen verwendet wird;Es fällt auf, daß man im Bezirk wohl auf den meistenAnlagen zum Klären des Kokslöschwassers auf einezweckmäßige Ausräumung des anfallenden Koksgruseskaum Bedacht genommen hat. Die Kläranlagewird oft unter die Löschbühne gelegt, so daß derKoksschlamin auf dem Wege zum Fördermittelmehrfach von Hand geworfen werden muß. FürGreifer- oder Becherwerke ist bei dieser Anlage derKlärbecken kein Platz. Der Entwurf einer zweckmäßiggebauten Koksgruskläranlage für eine großeKokerei mit nur einem Klärbecken und Schlammausräumungmit Hilfe eines Becherwerks ist in denAbb. 16 und 17 wiedergegeben. Die einzelnen Bechersind durchlöchert, so daß der Koksgrus während desAusräumens sein Wasser abgibt. Sind zwei Klärbeckennebeneinander vorhanden, so kann abwechselnd1 vgl. Glückauf 1925, S. 369,Abb. 16 und 17. Kläranlage für Kokslöschwassermit Koksgrusausräumung durch ein Becherwerk.ein Becken ausgeschaltet werden und der Koksgrusnach Öffnung einer Sohlenentwässerung im Beckenselbst trocknen. Zur maschinenmäßigen Ausräumungder trocknen Koksasche lohnt sich die Beschaffungeines auf Normalspurgleisen fahrbaren Dampfdreh­Abb. 18. Dampfdrehkran für Greiferausräumung von Koksgrus.Abb. 19. Kalkkläranlage für Ammoniakabwassermit Handausräumung des stichfesten Kalkschlammes.


25. April 1925 G lückauf 509Abb. 20. Abb. 21.Kalkkläranlage für Ammoniakabwasser mit Naßausräumung des Kalkschlammes.kranes mit Greiferkörben (s. Abb. 18). Ein solcherKran bedeutet in der Zwischenzeit eine wertvolleHilfe für Verschiebe- und Verladearbeiten jeder Art.Das Ammoniakabwasser muß vor der Einleitungin die Vorflut von den mitgeführten ungelöstenKalkmengen befreit werden, eine klärtechnisch sehreinfache Aufgabe, weil der Kalk schnell zu Bodensinkt. Der Kalkschlamm soll auf den meisten Zechenin dem ausgeschalteten Klärbecken stichfest werden(s. Abb. 19), was allerdings selten gelingt. Erwird durch Schöpfer herausgeholt und neben denKlärbecken abgelagert, bis er stichfest ist. Die Kläranlagekann im Bau und Betrieb billiger werden,wenn man sich von vornherein auf die nasse Ausräumungdes Kalkschlammes einstellt (s. die Abb. 20und 21). Man braucht nur ein einziges Klärbecken(Ersparnis an wertvollem Gelände) und kann, wenndie Halde 'nicht zu weit entfernt ist, den nassenSchlamm unmittelbar dorthin zur endgültigen Ablagerungpumpen. Ammoniakabwasser greift wegenseines Phenolgehaltes Beton an, man verwendet daherbei den Kläranlagen besser Mauerwerk.Durch die im Ammoniakabwasser in Lösung befindlichenGiftstoffe, wie Phenol, Rhodan und Zyan,führt dieses Abwasser in der Vorflut, wie schon eingangserwähnt, zu den größten Mißständen. Auchauf die Schädigung der Rheinfischerei durch diePhenole ist schon hingewiesen worden, ln außerordentlichzahlreichen Versuchen hat man sich bemüht,das Abwasser von diesen Giftstoffen zu befreien. DieEmschergenossenschaft hat alle ihr bekannt gewordenenVorschläge auf ihre Brauchbarkeit sorgfältig geprüftmit dem Ergebnis, daß diese Verfahren sämtlichkeinen nennenswerten Erfolg bei wirtschaftlichtragbaren Kosten versprechen. Erprobt wurde u. a.die Verrieselung des Ammoniakabwassers über hoheHalden in der Erwartung, daß dabei eine Oxydationder Phenole stattfinden würde. Die Verwendung desAmmoniakabwassers zum Ablöschen des glühendenKoks, wobei ein großer Teil des Phenols mit demLöschwasser verdampft, mußte wegen der gesundheitsschädlichenEinwirkungen auf die Arbeiter aufgegebenwerden. Die Versenkung des giftigen Ammoniakabwässersin tiefliegende Grundwasserströmedurch Anbohrung der Schachtauskleidungen, wie manmit Kaliendlaugen zuweilen verfährt, kommt für denRuhrbezirk nicht in Frage. Auch die Verdunstungdes Phenols in Rieseltürmen nachvorhergegangener Befreiung vomKalk durch Mischung mit kohlensäurehaltigenRauchgasen konnte fürdas dichtbesiedelte Industriegebietnicht empfohlen werden, da die in dieLuft verdampften und sich niederschlagendenPhenolmengen schadenbringendfür die Bevölkerung undden Pflanzenwuchs sein würden. Alstechnisch durchführbar wurde das vonF ow ler in England angegebene Verfahrenderbiologischen Reinigung desAmmoniakabwassers auf Tropfkörpernin einer Versuchsanlage der Emschergenossenschaft erprobt1;seine Einführung scheiterte jedoch an den sehr hohenBau- und Betriebskosten solcher Anlagen. Das Verfahrenberuht darauf, daß sich die Bakterien in einemnormalen biologischen, mit häuslichem Abwasser eingearbeitetenTropfkörper allmählich an die Giftstoffedes Ammoniakabwassers gewöhnen und esdann bei ausreichender Verdünnung von diesen Giftstoffenzu befreien vermögen. Das aus der Nebengewinnungsanlageabfließende Ammoniakabwassermußte mit 9 Teilen Reinwasser verdünnt werden.Als Verdünnungswasser wurde der gereinigte Abflußdes Tropfkörpers benutzt. Für je 0,5 cbm desin 24 st abfließenden Ammoniakabwassers war 1 cbmTropfkörpermaterial erforderlich. Bei diesen geringenLeistungen würden die auf allen 200 Zechen des Bezirkszu errichtenden Phenoltropfkörper so groß, daßkeine Wirtschaftlichkeit des Verfahrens möglich wäre.Auch die von verschiedenen Firmen angestellten Versuche,das Phenol aus dem mit Abfallsäuren neutralisiertenAmmoniakabwasser durch Auswaschen mitBenzol zu gewinnen, mußten fehlschlagen, weil dieEmulsionsverluste des Waschbenzols im gereinigtenWasser die Phenolgewinnung unwirtschaftlichmachten; außerdem ist das Benzol in der Vorflutnicht weniger schädlich als die herausgefangenenPhenolmengen.Alle diese Versuchsergebnisse bestätigten die Ansichtder Emschergenossenschaft, nach der es zweckmäßigerist, die Phenolfrage zu lösen, indem mandafür sorgt, daß überhaupt keine Phenole in das Abwassergelangen, sondern die ini Kokereigas vorhandenenPhenolmengen schon im Laufe des Behandlungsverfahrensder Gase in der Nebengewinnungsanlagegewonnen werden. Zur Mitarbeit beiVersuchen auf diesem Wege hat die Emschergenossenschafteine Reihe von Kokereisachverständigenihres Bereiches berufen. Mitgliedern dieser Phenolkommissionist es gelungen, in Versuchsanlagen derZechen Victoria Mathias (Generaldirektor P o tt undDr. W eindel) und Lothringen (Direktor 'H ilg e n ­stock und Oberingenieur K elting) aus dem Gasrohwasservor den Ammoniakabtreibevorrichtungendas Phenol durch Auswaschen mit Benzol bis zu1 s. Bach: Die Reinigung des Nebenproduktenabwassers im Eraschergebiet,Sonderschrift der Emschergenossenschaft, 1920.


510 G lückauf Nr. 17etwa 60 % zu gewinnen, ln das Gaswasser übergehendeBenzolmengen werden in den Abtreibevorrichtungenwiedergewonnen. Das mit Phenol beladeneWaschbenzol wird durch Waschen mit Natronlaugevom .Phenol gereinigt und die Phenolnatronlaugezur Verarbeitung auf reine Karbolsäure verkauft.Auf Lothringen steht zurzeit eine Anlage für denDurchsatz des ganzen Gasrohwassers einer normalenKokerei in Betrieb und scheint nach den bisherigenErgebnissen zufriedenstellend zu arbeiten. Die Kostendieses Verfahrens deckt bei günstiger Marktlage derErlös für die verkaufte Phenolnatronlauge. Das Verfahrenvon Pott und Hilgenstock wird durch dieBamag-Meguin-A.G. und die Firma Posseyer verwertetund ist weiterhin dadurch verbessert worden,daß die Trennung des Phenols vom Waschbenzoldurch Destillation anstatt durch Auswaschen mitNatronlauge erfolgt. Eine nach der schematischenAbb. 22 gebaute Versuchsanlage kommt in kurzemHochbehälterAbb. 22. Entphenolungnach dem Verfahren von Pott und Hilgenstock.auf einer Kokerei in Betrieb. Links ist die Destilliervorrichtungzur Trennung des Phenols aus demWaschbenzol angedeutet. Das Benzol verdampft,während das flüssig bleibende Phenol unten abgezogenwird. Mitgerissene Phenolteile werden durchdie Raschigringe und den darüberliegenden Dephlegmatorzurückgehalten und die reinen Benzoldämpfein dem Kondensator niedergeschlagen. Eine Benzolpumpedrückt dann das flüssige Benzol von untenin die von dem Rohgaswasser von oben nach untendurchflossene eigentliche Waschvorrichtung. Das imWäscher im Gegenstrom zum Rohwasser aufsteigendeBenzol nimmt das Phenol in Lösung und gelangt alsPhenol-Benzol in die Destilliervorrichtung zurück,während das vom Phenol gereinigte Rohwasser ausdem Wäscher unten austritt. ln Abb. 23 ist eine ähnlicheVorrichtung der Firma Posseyer wiedergegeben,bei der die aus der Destillierblase entweichendenBenzoldämpfe nicht erst kondensiert, sondern unmittelbarals BenzoldämpfeWsssereinfrittmit- dem Gasrohwassergemischt werden. Auchdabei gewinnt man Phenol-Benzol,das zur Befreiungvon Phenol zurDestillierblase zurückgeleitetwird, nachdem essich in einem Scheidebehälterinfolge seinesgeringem spezifischenGewichtes vom Gaswassergetrennt hat. Dasaus der ersten MischvorrichtungabgezogeneGaswasser wird in einendarunterliegenden zweitenWäscher geleitet unddarin noch einmal mitreinem Benzoldampf gemischt.Nach Trennungvon dem Phenol-Benzolgelangt das Gaswasserin einen gleichartigen Abb. 23. Mehrstufigedritten Wäscher und Entphenolung von Oaswasserdurch Extraktion mit Benzolverläßtdann die Vorrichtung,ziemlich weit-• dämpfen.gehend vom Phenol gereinigt, zur weitern Verarbeitungauf Ammoniak. Die Firma hofft, durchdiese mehrstufige Entphenolung die Leistung desPott-Hilgenstockschen Verfahrens zu verbessern undganz erheblich mehr als 60 o/o des im Gasrohwasserenthaltenen Phenols zu gewinnen. Auch diese Anlagekommt in technischen Ausmaßen in der nächstenZeit in Betrieb. Der Verkauf des gewonnenen Phenolssoll die Betriebskosten decken.Eine v ö llig e Befreiung des Ammoniakabwassersvom Phenol läßt sich durch diese Extraktionsverfahrennicht erreichen. Für Fälle, in denen einenahezu restlose Zurückhaltung des Phenols erforderlichist, hat der Oberchemiker der Emschergenossenschaft,Dr. Bach, das biologische Reinigungsverfahrenvon Fowler so weit verbessert, daß seineDurchführung wirtschaftlich vertretbar erscheint. Bachhat im Laboratoriumsversuch nachgewiesen, daß einbiologischer Füllkörper, dem durch Einpressen vonLuft künstlich Sauerstoff zugeführt wird, das Ammoniakabwasserwährend einer etwa zweistündigenBelüftungszeit nahezu restlos vom Phenol befreit.Zur Erprobung dieses Verfahrens errichtet dieEmschergenossenschaft auf ihre Kosten Versuchsanlagenauf zwei Zechenkokereien. Nach den Laboratoriumsversuchenmuß das Abwasser mit der dreifachenReinwassermenge verdünnt werden, wozu auchhier der gereinigte Abfluß der Anlage benutzt werdensoll. Die Abb. 24 und 25 zeigen die auf der ZecheAmalie im Bau befindliche Versuchsanlage, in der diehalbe Abwassermenge der Ammoniakfabrik behandeltwerden soll. Das Klärbecken, an dessen Sohle mandas Rohrnetz zur Verteilung der eingedrückten Luft erkennt,wird mit walnußgroßen Kesselschlackenstücken


25. April 1925 G lückauf 511Abb. 24. Abb. 25.Biologische Entphenolung von Ammoniakabvvasser.gefüllt, auf deren Oberfläche sich der Bakterienrasenansiedelt. Durch dieses Kontaktmaterial wird daszu reinigende Abwasser in geeigneter Führung geleitet.Der Abfluß der Anlage geht zu drei Viertelnin einen Pumpenschacht, aus dem ihn eine Druckluftpumpedem neu zufließenden Abwasser wieder zusetzt.Nach den Laboratoriumsversuchen scheint esnötig zu sein, diesem Verdünnungswasser eine geringeMenge häuslichen Abwassers zuzufügen, damit denBakterien noch eine andere Nahrung außer demPhenol geboten , wird. Sollten diese Versuchsanlagendie in sie gesetzten Erwartungen erfüllen, so dürftedie Phenolfrage als gelöst zu betrachten sein. Manwird das Phenol bei starker Konzentration des Abwassersaus dem Rohwasser, soweit eine wirtschaftlicheDurchführung möglich ist, mit Benzol extrahierenund den im Abwasser verbleibenden Phenolrestin einer Kontaktbelüftungsanlage vernichten.Nach den von Dr. Im hoff ausgeführten Versuchendes Ruhrverbandes in Essen eignet sich auch dasamerikanische Verfahren mit »belebtem Schlamm«zur Reinigung phenolhaltigen Abwassers nachMischung mit häuslichem Abwasser.Alle mit Maschineh arbeitenden Werke des Ruhrbezirkstragen gemeinsam die Schuld an der auffälligstenund am schwierigsten zu beseitigendenVerunreinigung des Emscherwassers, an dem ÖlundTeergehalt. In einem mit Maschinenbetriebenso dicht besäten Gebiet kommen aus zahlreichenQuellen kleine Ölmengen mit den Kondens-, SpülundWaschwassern jeder im Gebiet laufendenKraft- und Arbeitsmaschine in die Vorflut, die umso unangenehmer sind, als sie meist in feinsterSuspension in das Abwasser gelangen und die Wandungensämtlicher Abwassergerinne sowie die feinstenim Abwasser schwimmenden Schlammteile mit einerdünnen Ölhaut überziehen. Es ist wohl ausgeschlossen,diese mit Schlamm durchmischten Ölmengenje wieder vom Schlamm zu trennen. Dahersollte man unbedingt darauf achten, daß durch Einbauund sorgfältigen Betrieb von Ölscheidern, einfachenVorrichtungen, in denen die Trennung vonÖl und Wasser durch Ausnutzung der verschiedenenspezifischen Gewichte beider Flüssigkeiten in meistbetriebssicherer Art und Weise gelingt, die vielenÖlabflüsse in die Vorflut verhindert werden. Abgesehenvon dem häßlichen Anblick treibender Ölfladensind nämlich die Mineralöle,besonders in feinster Verteilung, Giftefür die Vorflut, und zwar sowohl bei unmittelbarerAufnahme durch die im Wasservorhandenen Lebewesen als auchmittelbar, weil sie die Durchlüftungdes Vorflutwassers behindern und soalle pflanzliche und tierische Lebenstätigkeitim Wasser schädigen. Ausden Nebengewinnungsanlagen derZechen, in denen Teer und Öle erzeugtund zur Weiterverarbeitung große Mengenvon Waschölen durch Pumpen in Umlauf gehaltenwerden, sind die Ölzuflüsse in die Vorflut ganz besondersstark. Die Genossenschaft muß gerade diesenÖlquellen ihre Aufmerksamkeit zuwenden. Füreinzelne Zechen hält die Genossenschaft besondere,aus flachen, gleichmäßig durchflossenen Becken mitgroßer Oberfläche bestehende Teerfänger in Betrieb,in denen die meist heiß zum Abfluß kommendenölhaltigen Abwassermengen abkühlen, wobei dieschwerem Teer- und Ölbestandteile zu Boden sinken,während die Leichtöle in dünner Schicht von derOberfläche abgenommen und besondern Scheidevorrichtungenzur Trennung von Öl und Wasser zugeführtwerden. Stets müssen zwei Becken vorhandensein, damit sich ein Becken zur gelegentlichen Ausräumungdes Schweröles ausschalten läßt (s. Abb. 26).Klärung von gewerblichem Abwasserin Anlagen der Emschergenossenschaft.Abb. 26. Teerfänger.Genossenschaftliche Anlagen zur Zurückhaltungvon gewerblichem Schlamm.Eine größere Anzahl von Zechenkläranlagen istvon der Emschergenossenschaft oder nach ihrenPlänen ausgeführt worden. Die Genossenschaft hatsich aber nicht auf diese mehr beratende Tätigkeitbeschränkt, sondern auch selbst große genossenschaftlicheKläranlagen zur Fernhaltung des gewerblichenSchlammes vom Rhein gebaut und in Betriebgenommen. Auf Grund der Erfahrung, daß auch beigut angelegten Kläranlagen durch Betriebsstörungenoder gelegentliche Sorglosigkeit immer wiederSchlamm in die Vorflut gelangt, ist die Genossen-


G lückauf Nr. 17Abb. 27. Sickerbecken mit Schlammausräumer.schaft dazu übergegangen, an der Einmündung dergrößten Seitenbäche in die Emscher das ganze Bachwassernochmals nachzuklären. Abb. 27 zeigt dieder Emscherbrunnenanlage an der Mündung derAlten Emscher in den Rhein vorgeschalteten Sickerbecken.Bemerkenswert ist das über die beiden 70 mlangen Becken verfahrbare, von der Deutschen Maschinenfabrikin Duisburg nach Angabe des Verfassersgebaute Kratzband, mit dem der aufgetrockneteSchlamm in dünner Schicht von der entwässertenSohle abgehoben und in Förderwagen geladenwird.Bei der Kläranlage an der Mündung des Schwarzbaches(s. Abb. 2S), bei der mit starken Teerzuflüssengerechnet werden muß, kam die Ausführungeiner Sickerbeckenanlage nicht in Frage. Hier pumptman den Schlamm naß ab, drückt ihn auf hochliegendeAblagerungsflächen und läßt ihn so langeliegen, bis die Abnahme seines Wassergehalteseine wirtschaftliche Verwertung erlaubt. Die Kläranlageselbst ist bei dieser Anordnung denkbar einfach.Sie besteht aus einem viereckigen Erdbeckenmit unbefestigter Sohle und leicht befestigtenBöschungen. Das Wasser des bei Trockenwetter800 1/sek führenden Schwarzbaches wird an dereinen Langseite des Beckens durch ein umfangreichesRinnennetz möglichst gleichmäßig verteilteingeleitet und nach zwei Stunden Durchflußzeit ander ändern Langseite abgenommen. Zur möglichstenVerhinderung von Querströmungen verlaufen drei nur10 cm starke Leitwände parallel zum beabsichtigtenWasserström durch das Becken. Für die Schlammausräumungsind S kreisförmige Kranbahnen von je20 m Durchmesser über die 40x80 m große rechteckigeKlärbeckenfläche gelegt, auf denen ein Schlammbaggerläuft, wie er in den Abb. 3 und 4 wiedergegebenist. Durch den in Abb. 28 sichtbarem Auslegerwird der herausgebaggerte Naßschlamm von derkreisenden Brücke aus in die fest verlegte Druckrohrleitungzum Schlammtrockenplatz geführt. NachLösen dieses Auslegers verfährt man den Baggerauf die ändern Kreisbahnen. Der Hochwasserüberfallam Einleitungsbauwerk im Schwarzbach liegt sohoch, daß ein bis 4 cbm/sek anschwellendes gewöhnlichesHochwasser noch in die Kläranlage gelangt,in der die Durchflußzeit dieses Hochwassers wegendes um etwa 1 m steigenden Wasserspiegels nochetwa 1 st betragen wird. Dieses Abfangen möglichstgroßer Hochwasserwellen ist von besonderer Wichtigkeit,weil gerade beim Schwarzbach in Bergsenkungsmuldenbei normaler Wasserführung großeSchlammablagerungen entstehen, die vom Hochwasserausgewaschen werden und bisher in den Rhein gelangtsind. Besonders nach einem Emscherhochwassersind die Klagen über Schädigung der Fischereigroß, selbst wenn auch der Rhein gleichzeitig Hochwasserführt. Der jährliche Schlammanfall von rd.40 000 t bei etwa 30 o/o Wasergehalt rechtfertigt besondereAnlagen zur Verwertung dieser Schlammmenge,die voraussichtlich etwa 65 o/0 Brennbaresenthalten wird.Zusammenfassung.Ausgehend von den Abwasserarten und ihrer Bedeutungfür das Emschergebiet werden neuere Verfahrenzur Gewinnung und zur weitern Behandlungdes Abwasserschlammes, besonders des Kohlenschlammes,besprochen. Sodann wird über neue Versucheberichtet, dem Kokerei-Nebenproduktenabwasserdas Phenol zu entziehen, und zum Schluß auf Maßnahmender Emschergenossenschaft zum Schutze desRheines gegen die Verschmutzung durch das Emscherwasserhingewiesen.Von Dr. E. J üIm Wirtschaftsleben Deutschlands kommt demRuhrbergbau eine grundlegende Stellung zu. Das Gebiet,in dem er umgeht, nimmt zwar noch nicht einmalein Prozent der Bodenfläche unsers Landes ein undDer Ruhrkohlenbergbau im Jahre 1924.g s t, Essen.ist an dessen Gesamtbevölkerung nur mit etwa 8 o/obeteiligt. Dagegen birgt es von den SteiiikohlenvorrätenDeutschlands bei 213,6 Milliarden t 86,30 o/0,und entsprechend groß ist der Anteil der Gewinnung


25. April 1925 Glückaufvon Steinkohle (79,26 %) und der damitin Zusammenhang stehenden Erzeugnissean der Qesamtgewinnung Deutschlands,der durchgehends an die 80 %und mehr beträgt. Da auch die Schwereisenindustriehierihren vornehmlichstenSitz hat (80,29 °/o der Roheisengewinnung,82,83 % der StahlerzeugungDeutschlands), so ist auch der auf denRuhrbezirk entfallende Anteil an demSteinkohlenverbrauch Deutschlands sehrhoch, er belief sich 1922 bei 45,77Mill. t auf 38,37 % des Gesamtververbrauchs.Das Anteilverhältnis würdefür den Ruhrbezirk noch günstiger sein,wenn seine bergbauliche und industrielleGewinnung im letzten Jahre,dessen Verhältnisse soweit möglich fürdie folgende Zahlentafel und das zugehörigeSchaubifd herangezogen wordensind, nicht durch den Mai-Ausstandbeeinträchtigt worden wäre.Seit dem Jahre 1913, in dem derRuhrbergbau den Höhepunkt seiner bisherigenGewinnung verzeichnen konnte,hat er eine sehr wechselvolle Entwicklungdurchgemacht, was des nähernaus der Zahlentafel 2 hervorgeht.Daß die Förderung im Kriege zurückging,konnte nicht weiter wundernehmen,verminderte sich doch die Belegschaftin erheblichem Maße undverschlechterte sie sich dazu noch durch Abb. 1.yputhtOBSlVorräteM««*/WcAe1=4 ßuhrbezirHED Übriges DeutschlandDie Bedeutung des Ruhrbezirks im deutchen Wirtschaftsleben.ZahlentafeRuhrbezirks im1. Bodenfläche qkm2. Bevölkerung . . .3. SteinkohlenvorräteMilliarden t4. Steinkohlengewinnung1924 . t5. Kokserzeugung1924 ..................... t6. Preßkohlenherstellung1924 . . t7. Kohlenverbrauch1922 (Steinkohle,Koks und Preßsteinkohle). . . t8. Roheisengewinnung19242 . t9. Stahlgewinnung19242, . . . . t10. Gewennung vonNeb nproduktenaus Koksöfen192 :a) Teer und Teerverdickungen. t1 Ohne l Saargebiet.58 Geschätzt,1 1. Die Bedeutung desdeutschen Wirtschaftsleben.Deutschland472 00063 000 000247,5'118 828 64423 719 5413 742 928119 302 000-7 S00 0009 740 000830 8453 0005 000 000RuhrbezirkvonDeutschland%213,694 180 64920 113 7922 S21 24545 774 0006 200 0008 000 000695 267DeutschlandRuhrbezirkvonDeutschland%b) Benzole . . . t 181 274 146 661 80,91c) schwefels. AmmoniakundAmmoniakverbindungen. . t 335 392 289 238 86,24d) abgesetztesLeuchtgas1000 cbm 335 928 310 464 92,4211. Wagenstellung1924 für die Abfuhrvon Kohle(Wagen auf 10 tLadegewicht zurückgeführt). . . 1 385 764 650 S99 46,97Einziehung der kräftigem Leute zum Heeresdienst unddurch Verwendung zahlreicher jugendlicher Arbeiter undFrauen in ihrer Zusammensetzung. Immerhin hielt sie sichauf einer ansehnlichen Höhe; 1917, dem vorletzten Kriegsjahr,ging sie mit 99 Mill. t sogar über den Umfang desersten Kriegsjahrs hinaus. Auch in 1918, dessen letzteMonate schon unter den Wirkungen des militärischenund staatlichen Zusammenbruchs standen, betrug sienoch rd. 96 Mill. t. Erst das folgende Jahr brachteden Absturz auf 71 Mill. t, was gegen das letzteFriedensjahr einen Ausfall von 44 Mill. t oder 38,07 %\


G lückauf Nr. 17Zahlentafel 2. Gewinnung und Belegschaftim Ruhrbezirk 1913—1924.JahrGesatntförderung bzw. Arbi-itstägliche FörderungErzeugung bzw. Erzeugung Gesamt­Stein­! Preß­ Stein­Preß­ belegkohlekohle kohlekohle schaft1KoksKoks1000 ttt t1913 114 550 24.958 4954 379 840 68 377 16 439 409 1821914 98 260 20 779 4292 325 634 56 930 14 224 382 8691915 86 795 20 433 4319 2S7 638 58329 14314 317 879219'6 94164 26 232 3943 312 838 71 074 13 101 371 44621917 9)081 26 867 36^7 327 244 73 607 12210 424 63221"18 95 977 26 872 3671 317 280 73 622 12 136 435 76321919 70 946 17 226 2800 235 701 47195 9 302 432 08321920 88 256 20 390 3635 291 755 55 709 12017 496 5591921 94 115 23 146 4372 311 381 63414 14 466 547 3301922 97 346 25 052 4218 322 873 68 634 13 990 552 1881923a 42 746 9 715 1195 141 777 26616 3 962 544 51519243 94 072 20710 2786 309 703 56 584 9 172 467 3071 Für die Jahre 1913 und 1914 ohne Kranke und Beurlaubte einschl.technische Beamte, seit 1915 einschl. Kranke und Beurlaubte ohne technischeBeamte.2 Einschl. Kriegsgefangene, deren Zahl in 1915:12 708, 1916: 49361,1917:56502, 1918:54 952, 1919:88 betrug.3 Einschl. Regiebetriebe.bedeutete. Dann setzte wieder ein langsamer Aufstiegein, der die Förderung bis zum Jahre 1922 auf 97,3Mill. t anwachsen ließ. Diese erfreuliche Entwicklungwurde durch die Ruhrbesetzung unterbrochen; siehatte für die Förderung katastrophale Folgen undsenkte sie auf 42,7 Mill. t. Der nach Aufhebung despassiven Widerstandes in Angriff genommene Wiederaufbaudes Ruhrbergbaues hatte das Ergebnis, daßseine Stcinkohlengewinnung im letzten Jahre wiederauf 94,1 Mill. t stieg. Wäre nicht im Frühjahr einegroße Arbeitsstreitigkeit ausgebrochen, die die Förderungwährend des ganzen Monats Mai und noch einesTeils vom Juni lahm legte und zu einem Ausfallin der Gewinnung von 7 Mill. t führte, so wäre dieletztjährige Gewinnung sogar über 100 Mill. t hinausgegangenund damit größer gewesen als jede der inder Kriegs- und Nachkriegszeit erreichten Jahres-fa r teruhiJLL ____________________ _1913 1? 15 16 f f 1S 19 20 & 22 23 fps?Abb. 2. Gewinnung, Belegschaft, Schichtleistungim Ruhrbergbau 1913 — 1924.Ziffern. Größer ist der Abstand, der in der Kokserzeugungnoch gegen die Friedenszeit besteht. Diesehatte im Kriege die Friedensleistung noch umannähernd 2 Mill. t übertroffen, im letzten Jahre warsie aber um 41/., Mill. t oder 17,02 o/o kleiner als1913. Verhältnismäßig noch stärker ist der Abstiegder Preßkohlenherstellung, die durch die Ruhrbesetzung einen empfindlichen Schlag empfangen hatAuch hier war 1921 die Friedensleistung bis auf rd600 000 t oder 11,75 o/o erreicht, für das letzte Jahiergibt sich aber wieder ein Ausfall um 2,2 Mill. t odei43,70 o/o.Der Aufstieg, den der Ruhrbergbau im letztenJahr genommen hat, wird noch deutlicher, wenn man,Zahlentafel 3. Monatliche Kohlen-, Koks- und Preßkohlengewinnung im Ruhrbezirkin den Jahren 1913, 1922 und 1924.MonatKohlePreßkohleJanuarFebruarMärz1. VierteljahrA p r i l .....................M a i ..........................J u n i..........................2. VierteljahrJuli . . . . . .A ugust.....................September. . . .3. VierteljahrOktober . . . .November . . .Dezember . . .28 817 40210 150 3479 705 2369 696 39729 6 U 4809 895 0908 932 2769 101 S58S 132 763 j.7 737 974 j9 014 278 j75126468 081 9517 07S 36122 672 9587 864 200S 336 7738 26'i 68824 466 6618 827 '268 596 2147 S93 2026 471 1557 530 3598 504 49322 506013 6 263 8348 354 883 2 098 49516102802 089 1237 610 620 2 017 24717 575 7839 1235418 679 2169159 33926 962 0969 578 8048 480 6428 968 9222 137 053 2 021 2331973 264 I 1 794 2442 153 517 2 088 0666 204 865211041220163312 068 7506 295 4932 039 4912055 4012 098 872i5 903 543 4 696 0292 032 679 19503372 075 2382 020 200755 3551575 3846 12S 1172 105 7062176 2082 128 3286 410 2422 220 6232 176 8502 2121734 281 0761955 6551 892 0131930 9062 0271451 905 9352 020 932422 940 I396 503392 719 !1212162436 585 i401 497423 1711 261 253448 659427 0324187811 294 522426 832391 258368 285369 660 !305 098 |374 210 |1 048 968 !302 657 ;298 964283 514885 135352 784375 191413 2821 141 257400 290376 438365 7954. Viertelj ihr | 27 9 ;Q 221 | 25 i >1 542 | 27 028 368 | 6 193 764 6 609 646 [ 5 954 012 | 1 1S6 375 j \ 142 523538 469277 039254 605259 292790 936301 076283 983295 473880 532ganzes Jahr | 11455U1d3 | 97346 176 | 94072260 \ 24957 956 25051 548 i 20709 691 | 4 954 312 ! 4 217 883 2 786 052


25. April 1925 Glückauf 515Kohle Koks PreßkohleMonat 1913 1922 1924 1913 1922 1924 1913 1 1922 | 1924t t t t t t t I t tJanuar ...............................F e b r u a r ..........................M ä r z ................................1. VierteljahrApril . . . . . . .J u n i.....................................2. VierteljahrJ u l i .....................................A ugust...............................September . . .3. VierteljahrO k t o b e r ..........................N o v e m b e r .....................D e z e m b e r .....................389 493383 088382 560385 115383 445381 915383 455382 956375 939376 740372 938375 215366 484386 261377 279322 090322 416333 862326 361326 637310 844298 036311 656302 469308 769317911309 705339 505354 483339 708248 891301 214327 096292286348 12061 934327 338239 942337 909333 816352 282341 292354 770364 759369 852arbeitstäglich68 937 65 20170 499 64 08069 468 67 35769 59869 95067 39167 24268 18568 07768 26968 95868 42965 79068 51369 96265 59567 75666 94367 34067 34267 92670 20070 94469 67771 63372 56271 36041 70153 0786013051 60565 01124 36652 51347 04563 08661 03364 36362 81065 39263 53165 19116 83316 52116 36316 57716 79216 55716 92716 76!1661716 4261610716 38615 8091691915 26614 64012 71213 86013 75713 15911 49911 93712 16713 56913 89615 8951444615 39615 52315 7335 2168 3418 9227 482• 98172 37910 3657 35110 2619 7939 9731001211 1511221412 1844. Vierteljahr 376 151 344 511 362 797 67 324 71 844 64717 15 978 15 545 11 819ganzes Jahr 379 840 322 873 309 703 68 377 68 634 56 584 16 439 13 990 9 172wie das in der Zahlentafel 3 geschieht, die Entwicklungvon Monat zu Monat verfolgt.Im Dezember war in der arbeitstäglichen. Kohlenförderungmit 370 000 t die durchschnittliche Leistungdes letzten Friedensjahres bis auf 10 000 t oder2,63 o/o wieder erreicht. In der Kokserzeugung betrugder Abstand noch 3200 t oder 4,66 «/o, in der Preßkohlenherstellungallerdings noch 4300 t oder25,88 o/o. Bedauerlicherweise hat sich diese günstigeEntwicklung, wenn sie auch im Januar noch angehaltenhat, in den weitern seitdem abgelaufenenMonaten von 1925 nicht fortgesetzt.Die Entwicklung der Belegschaft entsprach inkeiner Weise der Bewegung der Förderung. Währenddiese im Schlußmonat des Jahres bei fast 9 Mill. tum 2'/2 Mill. t oder 38,60 o/0 größer war als im Januar,verzeichnete die Belegschaftszahl, über' die nachstehendfür die einzelnen Monate des BerichtsjahrsZahlentafel 4. Arbeiterzahl im niederrheinisch-westfälischenSteinkohlenbergbau in den Jahren 1922 und 1924.Januar.FebruarMärz .AprilMaiJuniJuli . .AugustSeptemberOktober .NovemberDezembefMonatsende1. Vierteljahr2. Vierteljahr3. Vierteljahr4. Vierteljahrganzes Jahr1922561 086561 158555 608559 284551 953545 640535 861544 485539 472544 538550 889544 966556 808561 065562174560 016552 1881924468 447456 078462 347462 291467 384458 625466344464 118472 387469 871472 183471 480473 151469 858471 007471 339467 307nähere Angaben folgen, in dessen Schlußmonat mit471 000 Mann nur einen um 2600 Mann oder 0,55 o/0liöhern Stand als im Januar, ein Verhältnis, das auchauf die später noch zu behandelnde beträchtlichcSteigerung der Leistung hindeutet. Gegen die Vorkriegszeithat sich die Belegschaft in den ersten Nachkriegsjahrenaußerordentlich erhöht; es galt, für dendurch die Verkürzung der Arbeitszeit herbeigeführtenFörderausfall durch Vermehrung der Belegschaftnach Möglichkeit einen Ausgleich zu schaffen. Dergrößten Belegschaftsziffer begegnen wir im Jahre1922, damals wurden 552 000 Belegschaftsmitgliedergezählt gegen 409 000 in 1913. Gegen diesen Höchststandist die Belegschaftsziffer im letzten Jahre um85 000 Mann oder 15,37.o/0 zurückgeblieben.Ebenso wie die Arbeiterzahl hat auch die Zahlder im Ruhrbergbau tätigen Beamten ihren Höhepunktbereits überschritten. Im letzten Jahre wurdenan technischen und kaufmännischen Beamten zusammen28 260 gezählt, das sind 2450 oder 7,97 o/oweniger als im Vorjahr. Die Entwicklung der Beamtenzahlund ihre Verteilung auf technische und kaufmännischeist nachstehend ersichtlich gemacht.Zahlentafel 5. Zahl der Beamten im Ruhrbergbauin den Jahren 1913 —1924.JahrTechnische Beamteüberhauptauf I Mill. tFörderungKaufmännischeBeamteTechnische und kaufmännischeBeamte insgesamtüberhauptauf 1 Mill.tFörderung1913 11 999 105 2 889 14 888 1301914 11 481 117 2 782 14 263 1451915 9 656 111 2 399 12 055 1391916 10 378 110 2 591 12 969 1371917 11 747 118 2 944 14691 1481918 12 940 135 3213 16153 1681919 15 235 214 4434 19 669 2761920 17 023 193 5 839 22 862 2591921 18 342 194 7 358 25 700 2721922 19 898 204 8 968 28 866 2971923 20 728 485 9 981 30 709 7181924 19408 206 8 852 28 260 300


516 Glückauf Nr. 17Aus den vorstehenden Zahlen ergibt sich eineaußerordentlich große Vermehrung der- Beamtengegenüber der Friedenszeit. Im letzten Jahr wurdenan technischen Beamten 7409 oder 61,75 o/o mehrgezählt als 1913, bei den kaufmännischen Beamtenbetrug die Vermehrung 5963 oder 206,40 o/0, insgesamtbeläuft sich die Zunahme auf 13 372 Beamteoder 89,82 o/0. Diese gewaltige Steigerung derBeamtenzahl entspringt nun aber im wesentlicheneiner bloßen Verschiebung gewisser Arbeitergruppennach der Beamtenseite. So haben nach Maßgabe dergrundlegenden Tarif Vereinbarungen die Angehörigender folgenden Arbeitergruppen, deren in 1919 ermittelteZahl daneben gesetzt ist, die Beamteneigenschafterhalten:Fördermaschinisten.......................1548Meister der Gruppen B und C . 2595F a h rh a u e r........................................ 1510Das sind bei 5650 Personen, wenn man dazu auchnoch die gleichfalls in die Beamtenschaft eingereihtenLaboranten schlägt, nicht viel weniger, als der Gesamtzuwachsder technischen Grubenbeamten (rd.7000) ausmacht. Dazu hat auch die auf einer oberbergamtlichenVerordnung beruhende Verkleinerungder Steigerreviere eine Vermehrung der Steigerzahlzur Folge gehabt, und in der gleichen Richtung wirktdie fortschreitende Mechanisierung des Untertagebetriebs.Anders verhält es sich mit der Vermehrungder kaufmännischen Beamten. Hier hat zwar aucheine Einstellung von früher im Arbeiterverhältnisstehenden Personen stattgefunden, indem die Lehrlinge(379 in 1919) und die Mehrzahl der jetzt inKlasse C befindlichen Angestellten (1103 in 1919)den Beamten zugeführt worden sind, vornehmlich erwächstaber die Zunahme der Zahl der kaufmännischenBeamten aus dem außerordentlich großen Maßvon Mehrarbeit, das sich für sie gegen die Friedenszeitergeben hat.Der im letzten Jahr vorgenommene Abbau derBeamten hat sich mit 1300 auf die technischen undmit 1100 auf die kaufmännischen verteilt. Prozentualist bei letztem der Abbau mit 11,31 o/0 wesentlichgrößer als bei erstem, wo er 6,37 o/o betrug.Zahlentafel 6. Beamtenzahl im Ruhrbergbau1922 und 1924 nach Monaten.JanuarFebruarMärzAprilJuni .t. . . .1922 1924tech- I kaufmännischetech- I kaufmän­1 nische nische nischeBeamteBeamte19 36319 42619 55386718690873419 90819 63019 4449491926290011. Vierteljahr 19 447 8698 19 661 925119 725 8843 19 297 885319 800 8861 19 378 892319 902 8946 19 407 88362. Vierteljahr 19 809 8883 19 361 8871J u l i ..........................A ugust.....................19 96420 131897490591938119 45187758762September. . . . 20 116 9121 19 432 87343. Vierteljahr 20 070 9051 19 421 8757Oktober . . . . 20 246 9165 19215 8563November. . . . 20 270 9287 19175 8516Dezember . . . . 20 280 9259 19182 85054. Vierteljahr 20 265 9237 19 191 8528ganzes Jahr 19 898 8968 19 408 8852Die Zahl der monatlich auf einen angelegtenArbeiter verfahrenen Schichten bewegte sich im Berichtsjahrzwischen einer Mindestzahl von 5 im Mai(Arbeitsstreitigkeit) und 24,38 im Juni. Im Durchschnittbetrug sie 21,55 gegen 25,76 im Jahre 1922.In diesen Zahlen sind auch die Über- und Neben­Zahlentafel 7.1924Monat1Über-, Neben- und Feierschichten auf den Zechen des Ruhrbezirks auf einen angelegten Arbeiter1ÜberhauptverfahreneSchichtenJeinschl.Über- undNehenschichten)Davoji warenÜberundNebenschichten—Ober-u.NebenschichtengegenFeierschichtenAbsatzmangelW arenmangelbetriebstechnischeGründeAusständederArbeiter2FeierschichtenKrankheitFeiern(entschuldigtwieunentschuldigt).entschädigterUrlaubvorübergehendeBetriebsstillcgungbeiAbbruchdes passivenW iderstandes3zus.Januar . . . . 18,11 0,39 0,82 1,39 0,18 0,01 0,88 0,23 0,02 4,82 8,35 7,96Februar . . . . 21,38 0,40 0,57 0,53 0,12 1,15 0,27 0,03 2,32 4,99 4,59M ä r z ..................... 22,85 0,54 0,18 0,63 0,08 — 1,43 0,33 0,06 0,98 3,69 3,15A p r i l ..................... 24,12 0,79 0,04 0,19 0,08 0,06 1,52 0,39 0,01 0,38 2,67 1,88M a i ..................... 5,00 0,21 0,02 0,02 18,99 1,60 0,40 0,01 0,17 21,21 21,00J u n i ..................... 24,38 0,78 0,04 -- 0,05 0,18 1,40 0,50 0,09 0,13 2,39 1,61Juli . . . . . . 23,37 0,60 1,20 0,01 0,06 — 1,47 0,35 0,08 0,06 3,23 2,63August . . . . 22,75 0,67 1,77 0,01 0,05 — 1,63 0,36 0,07 0,03 3,92 3,25September . . . 23,77 0,70 0,74 0,02 0,07 — 1,61 0,40 0,06 0,02 2,92 2,22Oktober . . . . 23,75 0,71 0,68 0,17 0,04 —- 1,63 0,38 0,05 0,01 2,96 2,25November . . . 24,16 0,98 0,62 0,11 0,03 — 1,67 0,35 0,04 2,82 1,84Dezember . . . 24,35 1,06 0,24 0,02 0,07 -- 1,84 0,49 0,05 . 2,71 1,651924, ganzes Jahr. 258,58 7,89 6,94 3,06 0,85 18,83 17,87 4,45 0,57 8,78 61,35 53,46Monatsdurchschn. 21,55 0,66 0,58 0,26. 0,07 1,57 1,49 0,37 0,05 0,72 5,11 4,451922, ganzes Jahr. 309,09 22,49 0,29 0,20 0,33 9,95 8,51 6,48 25,76 3,27Monatsdurchschn. 25,76 1,87 — ; 0,02 0,02 0,03 0,83 0,71 0,54 — 2,15 _ 0,281 Zum Zwecke der Vergleichbarkeit sind die Angaben jedesmal auf einen Monat von 26 Arbeitstagen berechnet worden. /2 Bei den Zahlen für Mai handelt es sich lediglich um die Arbeilsstreitigkeit wegen der Schichtdauer; im Juni entfielen auf diesen Grund noch 0,18Fehlschichten.3 Feierschichten bei nicht gelöstem Arbeitsverhältnis.


25. April 1925 ü lü ck au f 517schichten enthalten, die in den einzelnen Monatenzwischen einer Mindestzahl von 0,21 (Mai) und1,06 (Dezember) schwankten und sich im Jahresdurchschnittauf 0,66 stellten gegen 1,17 im Jahre1913. Die Zahl der Feierschichten belief sich fürdas ganze Jahre auf 61,35 oder 5,11 monatlich gegen25,76 oder 2,15 im Jahre 1922. Die hohe Ziffer fürdas Berichtsjahr ist zu einem erheblichen Teil auf dieArbeitsstreitigkeit im Mai-Juni zurückzuführen, dieauf einen angelegten Arbeiter einen Ausfall von 19,17Schichten zur Folge hatte. Die Monate Januar undFebruar verzeiclmeten gleichfalls eine sehr hohe Zahlvon Feierschichten, die in der Hauptsache darinihren Grund hatten, daß die Betriebe nach Beendigungdes passiven Widerstandes erst allmählich wiederin Gang kamen, daneben spielte auch Wagenmangeleine gewisse Rolle, ln der zweiten Jahreshälfte wardieser bis auf die Monate Oktober und November annäherndbeseitigt. Wegen Absatzmangel mußten 6,94Feierschichten eingelegt werden. Am ungünstigstenwaren in dieser Hinsicht die Verhältnisse in denMonaten Juli und August, wo sich die Zahl der betr.Feierschichten auf 1,20 und 1,77 belief, wogegen sichfür das ganze Jahr nur ein Durchschnitt von 0,58ergibt. Weitere Einzelheiten über die Feierschichtenund ihre Gründe sind aus der vorstehenden Zahlentafel7 zu entnehmen.Insgesamt gingen durch Ausstände im letzten Jahrannähernd 8 1/ 2 Mill. Schichten verloren; derdadurch hervörgerufene Förderausfall belief sich auf7,3 Mill. t, er war damit größer als in irgendeinemder Nachkriegsjahre. 1919 hatte sich ein Förderausfallvon 4,29 Mill. t ergeben, 1920 von 1,6 Mill. t,1921 und 1922 war dieser Ausfall bei 198 000 und124 000 t sehr gering gewesen. Im einzelnen ist dieAusstandsbewegung in der nachstehenden Zahlentafeldargestellt. Danach war die zweite Jahreshälfteebenso wie der März von Ausständen völlig frei.Auch in den ersten beiden Monaten des Jahres warZahlentafel 8. Schichten- und Förderausfall infolgevon Ausständen und Arbeitsstreitigkeiten im Jahre1922 und 1924.MonatEntgangene SchichtenFörderausfall1922 1924 1922 1924Januar . . . . 1 903 3 491 1 314 2 276Februar . . . — 170 — 125März . . . . 2 195 — 1 606 —April . . . . 930 23 775 681 22 069M a i..................... 93 467 8 328 4491 62 946 7 222 701Ju n i..................... ____ 72 882 — 60 398J u l i ..................... 20377 _ 13 928 —August. . . . — — — —September . . 55 684 — 40 657 —Oktober . . . 117 — 93 —.November . . ___ — — _Dezember . . 4 200 — 2 685 —zus. 178 873 8 428 767 123 910 7 307 5691 Arbeitsstreitigkeiten wegen der Schichtdauer; ira Juni entfielen hieraufnoch 72 348 Fehlschichten.der Schichtenausfall durch Arbeitskämpfe nur ganzgeringfügig.Die Arbeiterzahl des Ruhrbergbaues war, wie obenschon bemerkt, im Berichtsjahr um 84 900 Mann oder15,37 o/o kleiner als 1922. Der Rückgang hat dieeinzelnen Gruppen der Lohnstatistik in folgendemUmfang betroffen:Es war kleiner im vierten Viertel des Berichtsjahresgegenüber demselben Zeitraum des Jahres1922 die Zahl derHauer und Gedingeschlepper (Gruppe 1) 15803= 6,67%ändern unterirdisch beschäftigten Arbeiter(Gruppe 2 ) ...................................40109 = 22,88%erwachsenen männlichen Arbeiter übertage(Gruppe 3 ) ................................... 26681 = 21,13%jugendlichen Arbeiter übertage(Gruppe 4 ) .............................................12923 = 66,68%weiblichen Arbeiter (Gruppe 5) . . . 298 = 53,60%Der Anteil dieser Arbeitergruppen an der Gesamtbelegschaft(einschließlich Urlauber) des Bezirkszeigt im Vergleich mit dem Jahre 1922 und demletzten Friedensjahr das folgende Bild.Zahlentafel 9. Verteilung der Belegschaft nachArbeitergruppen.Gruppe 1913 1922 1924Hauer und Gedingeschlepper (Gr. 1) 50,74 42,26 47,35Sonstige Arbeiter untertage (Gr.2). . 26,25 31,30 28,48Erwachsene männliche Arbeiter übertage(Gr. 3 ) ........................... , 19,31 22,62 22,71Jugendliche männliche Arbeiter (Gr. 4) 3,70 3,73 1,39Weibliche Arbeiter (Gr. 5) . . — 0,09 0,07Abb. 3. Verteilung der Belegschaftnach Arbeitergruppen.Die Veränderungengegen 1922sind recht erheblich.Der Anteil derHauer ist um5,09 Punkte oder12,04 °/o gestiegen,wogegen der Anteilder nicht imGedinge arbeitendenLeute untertage(Gruppe 2) einenRückgang um2,82 Punkte oder9,01 °/o aufweist.Beachtungverdientder Rückgang desAnteils der jugendlichenArbeiter von3,73 auf 1,39 °/osowie die weitereVerringerung desAnteils der weiblichenArbeiter von0,09. auf 0,07 0/o.Gegen die Friedenszeitbleibt immer noch ein Rück'gang des Hauer


518 G lückauf Nr. 17anteils (47,35 gegen 50,74 %) bestehen, dem eine Zunahmedes Anteils der Gruppe 2 von 26,25 auf 28,48 o/0entspricht.Der Jahresförderanteil, der seit 1916 dauerndrückläufig war und 1919 im Zusammenhang mit derVerkürzung der Arbeitszeit einen besonders starkenAbfall aufzuweisen hatte, zeigte im Berichtsjahr wiedereinen beachtlichen Anstieg, obwohl er von dem großenSchichtenausfall im Mai (Ausstand) und dem in derzweiten Jahreshälfte stärker hervortretenden Absatzmangelungünstig beeinflußt wurde. Auch wennman diesen Verhältnissen Rechnung trägt, bleibtJahr1913 ......................... 279,951914 ......................... 256,641915 ......................... 277,021916 ......................... 256,351917 ......................... 233,331918 ......................... 220,25191 9 ................. 164,201920 ......................... 177,73192 1 .................. 171,951922 ......................... 176,291923 ........................... 78,501924 ......................... 201,31Jahresförderanteil der Gesamtbelegschaft*überhauptto/o100,0091.679S,9591,5783,3578.6758,6563,4961,4262,9728,0471,91Angelegte Arbeiter (einschl. Kriegsgefangene), 1913 und 1914 geschätzt.2752502 2 51751001 I 1 1 I I I 1 I I I IAbb. 4. Entwicklung des Jahresförderanteils im Ruhrbergbauauf einen angelegten Arbeiter.gegen das letzte Friedensjahr noch ein beträchtlicherAbstand. Dieser ist einmal die Folge der oben erwähntendurch die Verkürzung der Arbeitszeit bedingtenVerschiebung in der Zusammensetzung derBelegschaft, an der zurzeit die produktiven Arbeiterimmer noch schwächer beteiligt sind als früher.In der Hauptsache ist dafür jedoch der Rückgangder Schichtleistung verantwortlich, die für die Gesamtbelegschaftim letzten Jahre bei 807 kg immernoch um 77 kg oder 8,71 o/o hinter dem Schichtförderanteilvom Jahre 1913 zurückbleibt. Der Hauer-Förderanteil je Schicht hat entfernt nicht in demgleichen Maße nachgegeben wie die »Leistung« aufden Kopf der Gesamtbelegschaft. Wie die Zahlentafel10 ersehen läßt, stand der Hauer-Förderanteilje Schicht im letzten Jahre nur um 32 kg gegen dieFriedenszeit zurück, das ist eine Abnahme um 1,81 o/0)gleichzeitig hat der Förderanteil auf den Kopf desUntertagearbeiters 82 kg oder 7,06 o/0 verloren.Zahlentafel 10. Schichtförderanteil eines Arbeitersin den Jahren 1913 —1924 im Ruhrbezirk1.JahrGesamt­ Oruppe 1 Gruppen 1 u.2(Hauer- undbelegschaft(Untertagearbeiter)Oedingeschlepper)kg Io kg ° / O kg %1913 884 100,00 1768 100,00 1161 100,001914 840 95,02 1735 98,13 1118 96,301915 856 96,83 1862 105,32 1162 100,091916 796 90,05 1743 98,59 1115 96,041917 760 85,97 1642 92,87 1069 92,081918 754 85,29 1667 94,29 106S 91,991919 616 69,68 1495 84,56 902 77,691920 579 65,50 1376 77,83 798 68,731921 585 66,18 1400 79,19 808 69,601922 591 66,86 1425 80,60 814 70,111923 324 36,65 875 49,49 471 40,571924 807 91,29 1736 98,19 1079 92,941 Bis 1920 einschl. O. 8. B. Dortmund. Ab 1921 Ruhrbezirk; ab 1924ohne die zum niedersächsischen W irtschaftsgebiet zählenden Zechen.Im Laufe des Berichtsjahrs hat der Schichtförderanteildie aus der folgenden Zahlentafel ersichtlicheEntwicklung genommen.Zahlentafel 11. Förderanteil je Schichteines Arbeiters.MonatJanuarFebruar .März . .April . .Mai . .Juni . .Juli. . .AugustSeptemberOktober .NovemberDezemberGesamtbelegschaft1922 | 19240,5940,5990,6100,5970,5950,5860,5870,5900,5860,5870,5870,5730,7620,8160,8190,8150,5970,7550,8050,8150,8240,8300,8360,834Gruppe la(Kohlen- undOesteinshauer)1922 ; 1924t1,5811,5971,6211,6151,6231,6011,5991,6031,5851,5651,5571,5381,7691,8351.8951,8921,8551,7771.8951,9421,9521,9752,0091,994Gruppe 1 a, b(H auer undGedingeschlepper)19221,4191,4321.4551,4511.4551,4431.4391.4401,4221,4001,3891,36819241,6861,7501,7351,7211,6931,6171,7141,7521,7591,7721,7991,779Gruppen 1 u.2(Untertagearbeiter)19220,8150,8210,8350,8300,8290,8240,8190,8200,8050,7980,7950,78619241,0411,0941.0891,0821,0131,0011,0661,0861.0901,0971,1141,106Bei der Gesamtbelegschaft betrug im Dezemberv. J. der Abstand gegen den Frieden nur noch 5,66 o/o,bei den Untertagearbeitern 4,74 o/o. Bei den Hauernund Gedingeschleppern ist bereits infolge der fortschreitendenMechanisierung des Betriebs, welche dasSchaubild 5 ersichtlich macht, der Friedensstand in derLeistung um ein Geringes überschritten ( + 0,62 o/0).


25. April 1925 Glückauf 519BohrmaschinenSchrämmaschinen/ Bohrhämmer, \Abbauhämmern. PreßfaßhackenAbb. 5. Zahl der im Ruhrbergbau verwandten Arbeitsmaschinenin den Jahren 1914 und 1924.Zahlentafel 12. Zahl der Erkrankungen auf100 Mitglieder der Krankenkasse der Ruhrknappschaft.MonatJanuar . .FebruarMärz . .April . .Mai . . .Juni . . .Juli . . .August. .SeptemberOktoberNovemberDezember.Abb. 7.auf0,52belief,stell-Zahl der entschädigungspflichtigen Un- te sie sich für diefälle auf 1000 Versicherte in der Sekt. 2 zweite Jahreshälfteder Knappschafts-Berufsgenossenschaft. auf 0,87.Monatsdurchschn.erstere den bessern Qesundheitsstand auf. Darauf warwohl auch die Verkürzung der Schicht der Belegschaftuntertage gegen 1 Ql 3 um lf s Stunde oder5,88 o/o nicht ohne Einfluß.Die Entwicklung der Unfallziffer war imletzten Jahr vergleichsweise günstig. Auf 1000 Versicherteentfielen 8,3 entschädigungspflichtige Unfälle,eine Zahl, die seit Bestehen der Sektion 2 derKnappschafts-Berufsgenossenschaft im ganzen nur infünf Jahren (1886-1888 sowie 1922 und 1923) unterschrittenwurde. Für die tödlichen Unfälle lautet dieVerhältnisziffer 1,83, auch diese Zahl ist nur inwenigen Jahren unterschritten worden.Zahlentafel 13. Zahl der entschädigungspflichtigenUnfälle in der Sektion 2 der Knappschafts-Berufsgenossenschaft in den Jahren 1890 — 1924.Auf 1000VersicherteDavon tödlichinsges.; J^.IOOOVersicherte1890 1405 10,80 381 2,931895 2257 • 14,44 429 2,741900 3176 14,11 545 2,421905 4691 18,27 574 2,341910 5394 15,65 777 2,251911 5358 15,22 819 2,331912 5895 16,08 1083 2,951913 5927 14,78 1038 2,591914 5561 14,76 993 2,631915 4659 16,16 964 3,341916 5189 16,76 1125 3,631917 6488 19,12 1474 4,341918 6470 18,96 1335 3,91'1919 6314 16,17 1220 3,121920 4S84 10,43 1098 2,351921 4991 8,96 1141 , 2,051922 4504 8,00 ' 1039 1,851923 3544 8,29 795 1,861924 3943 8,30' 869 1,83'1 Vorläufig, da die Zahl der Versicherten noch nicht endgültig feststeht.Die Gesundheitsverhältnisse der Belegschaftwaren, soweit sich darüber aus der Zahl der abgeschlossenenErkrankungen auf 100 Mitglieder derKrankenkasse des Allgemeinen Knappschaftsvereinszu Bochum (Ruhrknappschaft) ein Bild gewinnen läßt,Die Entwick-________lung der entschärf______>.____________________________ digungspflichtigen. “ Z r r __________________________ Unfälle auf 1000„ ~ W V Versicherte ist fürtl \ die einzelnen Mo-\ nate des letzten1 2 ~ V Jahres im Vergleich11 ~ " ^ mit den beiden10 ~ sS T ' Vorjahren und im9 - — ------------ — -------------------------Jahre 1913 in Zah-» - --------------------- ------ -------------------------------- — lentafel 14 darge-7 - — stellt. Im ganzens - -------------------------------------------- _ — ist hiernach imLaus- ------------------------------------------------fe des Jahres eine* - ----------------------------------- Steigerung der Un------------------------- ------------------------- - fallziffer festzustel-________________ ______ len; während siei _ ____ _________;_____________________sich für das erstegl B i I I I I I Halbjahr im Mo-«m « r n x m natsdurchschnitt


520 Glückauf Nr. 17Z a h l e n t a f e l 14. Zahl der entschädigungspflichtigenUnfälle auf 1000 Versicherte in der Sektion 2 derKnappschafts-Berufsgenossenschaft nach Monaten.Monat 1913 1922 1923 1924*Januar ............................... 0,74 0,72 0,87 0,37F e b r u a r .......................... 0,95 0,52 0,64 0,44M ä r z ................................ 1,10 0,66 0,86 0,51A p r i l ................................ 1,24 0,58 0,71 0,56M a i ..................................... 1,40 0,75 0,63 0,62J u n i ..................................... 1,47 0,77 0,62 0,59J u l i ..................................... 1,21 0,79 0,70 0,82August................................ 1,21 0,67 0,63 0,81S e p te m b e r..................... 1,45 0,60 0,49 0,72O k to b e r .......................... 1,15 0,72 0,62 0,83N o v e m b e r ..................... 1,37 0,72 0,40 0,90D e z e m b e r ..................... 1,61 0,55 1,02 1,111 Vorläufige Zahlen.Ober die Lohnentvvicklung im Ruhrbergbauhaben wir für die einzelnen Monate des letzten Jahresiurtiaufend in unserer Zeitschrift berichtet. Eine zusammenfassendeDarstellung ist in Nr. 8/1925 S. 228geboten worden. Die darin enthaltenen Angabenlassen jedoch lediglich die Bewegung des Nominallohneserkennen. Bei der stark steigenden Richtung,welche die Preise für die meisten Lebensbedürfnisseim letzten Jahre verfolgt haben, spiegelt aber derNominallohn die Lage des Arbeiters nicht richtigwider. Um von dieser ein zutreffendes Bild zu bieten,bringen wir in Zahlentafel 15 die Entwicklung des Reallohnes.Dieser ist mittels Teilung des Nominallohnesdurch die Teuerungszahl der Stadt Essen ermittelt,und zwar sind wir dabei nicht von der bisherigen,sondern von der berichtigten Teuerungszahl (Reichsindex)ausgegangen. Nach der frühem Weise berechnetergab die Teuerungszahl für Februar gegen denFrieden (=100) einen Stand von 125,08, die berichtigteTeuerungszahl dagegen stellt sich auf 135,6.Das ist ein Mehr um 10,52 Punkte oder 8,4 o/0. DieseErhöhung wurde gleichmäßig auf die Teuerungszahlder einzelnen Monate des Berichtsjahres angewandt.Ob in den einzelnen Monaten der Abstand zwischenden beiden Teuerungszahlen tatsächlich immer derselbegewesen sein würde, ist natürlich eine offeneFrage.BisherigeTeuerungszahlBerichtigteTeuerungszahlJanuar . 112,02 121,43Februar . 103,30 111,98März . . 108,94 118,09April 112,90 122,38Mai . . 112,83 122,31Juni . . 110,33 119,60Juli . . 107,98 117,05August . 109,22 118,39September 111,75 121,14O ktober. 118,40 128,35November 119,25 129,27Dezember 119,36 129,39Bei der Betrachtung der Lohnentwicklung ist entsprechenddem Aufbau der Teuerungszahl von einemverheirateten Arbeiter mit drei Kindern von wenigerals 14 Jahren ausgegangen worden. Der Lohn derUnverheirateten bietet weniger Interesse und kanndeshalb unberücksichtigt bleiben. Er steht dem desverheirateten und bekindeten Arbeiters bei der geringenHöhe des Soziallohnes (Hausstandgeld 0,16^6je Schicht, Kindergeld ebenfalls 0,16 M je Kind undSchicht) so wenig nach, daß er durchgehends alsausreichend gelten darf, leben doch von dem nutwenighöhern Lohn des Verheirateten anstatt nureiner 2, 3, 4, 5 und oft noch mehr Personen.In der Zahlentafel wird die Lohnentwicklung gegebenfür den Kohlenhauer, den Reparaturhauer, denFacharbeiter übertage sowie für die ändern erwachsenenmännlichen Arbeiter übertage. Ferner wird in derZahlentafel gleichzeitig ein Vergleich mit dem Lohnstandin der letzten Friedenszeit (2. Vierteljahr 1914)geboten. Da die Lohnstatistik früher weniger spezialisiertwar und infolgedessen die Löhne der aufgeführtenArbeitergruppen früher nicht nachgewiesenwurden, so ist ihr Friedenslohn in der Weise konstruiertworden, daß dafür im Frieden dieselbe Abweichungvon dem Lohn der Obergruppe, welchersie angehören, angenommen wurde, der im Durchschnittdes Jahres 1924 bestand.Es schien richtig, den Lohn nach drei Gesichtspunktenaufzuführen, einmal das Arbeitseinkommen,zu dem auch der geldwerte Vorteil aus dem Bezugder Deputatkohle zu rechnen ist, einschließlich derdem Arbeiter obliegenden Knappschaftsgefälle, sodanndiesen Lohn ohne die Knappschaftsgefälle undzum dritten den Lohn nach weiterer Ausscheidung derSteuern. Nach diesen drei Gesichtspunkten durchgeführt,ergibt die Berechnung für die aufgeführtenArbeitergruppen die aus Zahlentafel 15 ersichtlicheEntwicklung des Reallohns im Berichtsjahr.Der Lohn im zweiten Vierteljahr 1914, als dem letztenVorkriegsquartal, ist zum Ausgangspunkt genommenworden, weil die Teuerungszahl in höherm Maße dieVerhältnisse des ersten Halbjahrs 1914 als die desJahres 1913 wiedergibt. 1913 stand der Lohn imRuhrbergbau höher als im zweiten Viertel 1914; legtman ihn der Betrachtung zugrunde, so errechnet sichnaturgemäß für den jetzigen Lohnstand ein etwasgrößerer Abfall, als die Tabelle ersichtlich macht.Wie sich aus der Zahlentafel ergibt, steht derRealverdienst des Hauers je nach dem Gesichtspunkt,unter dem man ihn betrachtet, im Dezember des vergangenenJahres 6,44, 10,83 und 11,87 o/o tiefer alsim zweiten Viertel 1914. Wesentlich geringer ist derAbfall im Reallohn des Reparaturhauers (— 3,8, S,22und 10,0 o/o). Der Facharbeiter übertage hat sogargegen den Frieden und eine Verbesserung seinesRealverdienstes aufzuweisen, die 5,57 bzw. 0,8 o/obeträgt. Auch für die sonstigen erwachsenenmännlichen Übertagearbeiter ergibt sich bei Heranziehungdes Bruttolohnes, aus dem die Knappschaftsgefälleund die Steuern noch nicht ausgeschiedensind, ein etwas höherer Lohn (+4,64o/0) als imFrieden. Ohne Gefälle liegt dagegen eine Abnahmevon 0,23 und ohne Gefälle und Steuern eine solchevon 2,83 o/o vor.


25. April 1925 G lückauf 521MonatZahlentafel 15. Nominal- und Reallohn im Ruhrbergbau im Jahre 1924.Hauer Reparaturhauer Facharbeiter übertageReal-ReallohnNorni-nal-Nomi-nal-Re.il-ReallohnNoini-nal-Real-ReallohnSonstige erwachsenemännliche übertageNomi-Real- Reallohnnal-2. V.-J.1914 2.V.-J. 1914 . 2. V.-J.19I4 2. V.-J. 1914lolin = 100 Iohn = 100 lohn = 100 lohn — 100J6 j t J6 J l J i J i J i J i1. Gesamteinkommen einschl. Deputate und Soziallohn für 3 Kinder.2. Vierteljahr 1914 . 6 ,68 6,68 100,00 5,52 5,52 100,00 5,21 5,21 100,00 4,53 4,53 100,001924:Januar . . . . 6,50 5,35 80,09 5,73 4,72 85,51 5,60 4,61 88,48 5,18 4,27 94,26Februar . . . 6,57 5,87 87,87 5,63 5,03 91,12 5,54 4,95 95,01 5,08 4,54 100,22März . . . . 6,69 5,67 84,88 5,63 4,77 86,41 5,71 4,84 92,90 4,97 4,21 92,94April . . . . 6,80 5,56 83,23 5,63 4,60 83,33 5,74 4,69 90,02 4,99 4,08 90,07Juni . . . . 7,89 6,60 98,80 6,69 5,59 101,27 6,77 5,66 108,64 5,90 4,93 108,83J u li..................... 7,88 673 100,75 6,48 5,54 100,36 6,54 5,59 107,29 5,66 4,84 106,84August . . . 7,94 6,71 100,45 6,48 5,47 99,09 6,57 5,55 106,53 5,69 4,81 106,18September . . 7,94 6,55 98,05 6,45 5,32 96,38 6,55 5,41 103,84 5,65 4,66 102,87Oktober . . . 7,95 6,19 92,66 6,45 5,02 90,94 6,53 5,09 97,70 5,63 4,39 96,91November . . 8,08 6,25 93,56 6,48 5,01 90,76 6,65 5,14 98,66 5,75 4,45 98,23Dezember . . 8,09 6,25 93,56 6,87 5,31 96,20 7,12 5,50 105,57 6,13 4,74 104,642. Desgl. ohne O ef all e.2. Vierteljahr 1914 . 6,37 6,37 100,00 5,23 5,23 100,00 4,98 4,98 100,00 4,30 4,30 100,001924:Januar . . . . 5,71 4,70 73,78 4,98 4,10 78,39 4,91 4,04 81,12 4,54 3,74 86,98Februar . . . 5,78 5,16 81,00 4,87 4,35 83,17 4,84 4,32 86,75' 4,45 3,97 92,33März . . . . 5,94 5,03 78,96 4,92 4,17 79,73 5,06 4,28 85,94 4,36 3,69 85,81April . . . . 6,03 4,93 77,39 4,91 4,01 76,67 5,08 4,15 83,33 4,38 3,58 83,26Juni . . . . 7,09 5,93 93,09 5,96 4,98 95,22 6,07 5,08 102,01 5,26 4,40 102,33J u l i ..................... 7,11 6,07 95,29 5,78 4,94 94,46 5,88 5,02 100,80 5,06 4,32 100,47August . . . 7,14 6,03 94,66 5,76 4,86 92,93 5,90 4,98 100.00 5,07 4,28 99,53September . . 7,19 5,94 93,25 5,78 4,77 91,20 5,92 4,89 98,19 5,06 4,18 97,21Oktober . . . 7,22 5,63 88,38 5,81 4,53 86,62 5,92 4,61 92,57 5,06 3,94 91,63November . . 7,29 5,64 88,54 5,78 4,47 85,47 6,00 4,64 93,17 5,14 3,98 92,56Dezember . . 7,35 5,68 89,17 6,21 4,80 91,78 6,49 5,02 100,50 5,55 4,29 99,773. Desgl. ohne O ef alle und Steuern.2. Vierteljahr 1914 . 6,15 6,15 100,00 5,10 5,10 100,00 4,88 4,88 100,00 4,24 4,24 100,001924:Januar . . . . 5,44 4,48 72,85 4,76 3,92 76,86 4,69 3,86 79,10 4,35 3,58 84,43Februar . . . 5,51 4,92 80,00 4,65 4,15 81,37 4,63 4,13 84,63 4,27 3,81 89,86März . . . . 5,66 4,79 77,89 4,70 3,98 78,04 4,84 4,10 84,02 4,18 3,54 83,49April . . . . 5,74 4,69 76,26 4,69 3,83 75,10 4,86 3,97 81,35 4,20 3,43 80,90Juni . . . . 6,74 5,64 91,71 5,68 4,75 93,14 5,78 4,83 98,98 5,03 4,21 99,29J u l i ..................... 6,76 5,78 93,98 5,51 4,71 92,35 5,61 4,79 98,16 4,84 4,13 97,41August . . . 6,78 5,73 93,17 5,49 4,64 90,98 5,63 4,76 97,54 4,85 4,10 96,70September . . 6,83 5,64 91,71 5,51 4,55 89,22 5,65 4,66 95,49 4,84 4,00 94,34Oktober . . . 6,86 5,34 86,83 5,54 4,32 84,71 5,65 4,40 90,16 4,84 3,77 88,92November . . 6,93 5,36 87,15 5,51 4,26 83,53 5,72 4,42 90,57 4,91 3,80 89,62Dezember . . 7,01 5,42 88,13 5,94 4,59 90,00 6,21 4,80 98,36 5,33 4,12 97,17Zahlentafel 16. Wagenstellung für die Kohlenabfuhrim Ruhrgebiet im Jahre 1924 (auf Wagen zu 10 tLadegewicht zurückgeführt).Monatgestellt1922 1924gefehlt192 2in %derAnforderungi) insges amt84180 13,2821,04192'1derAnforderungJanuar . . 549630 32265290 819 21,97Februar . . 436191 403904 116 205 91 507 18,47März ■. . . 592463 509289 156 763 20,92 154 430 23,27April . . . 562231 593979 28 443 4,82 79 396 11,79Mai. . . . 614966 147637 — — — —Juni. . . . 537310 501055 846 0,16 — .—Juli . . . . 554192 541466 1 012 0,18 — —August . . 587343 489463 3171 0,54 — —Septemhtr . 577865 540930 1 435 0,25 — —Oktobef . . 605544 591711 5 838 0,95 — —November . 596327 570657 714 0,12 — —Dezember . 552204 650899 3 202 0,58 3 667 0,56zus. 6766266 5863642 401 809 5,61 419819 6,68Monatgestelltgefehlt1922 1924 1922 1924b) arbeitstäglichJanuar. . . 21140 12410 3238 3493Februar . . 18174 16156 4842 3660März . . . 21943 19588 5806 5940April . . . 24445 24749 1237 * 3308Mai . . . 23653 5678 — —Juni . . . 23361 20877 37 —Juli . . . 21315 20054 39 —August . . 21753 18826 117 —September . 22226 20805 55 —Oktober . . 23290 21915 225 —November . 24333 23777 30 --Dezember . 23354 26036 139 147Was die Abfuhr der Gewinnung des Ruhrbergbauesanlangt, so waren in der Wagenstellung, wiesich bereits aus Zahlentafel 7 ergab, abgesehen vonden vier Anfangsmonaten des Berichtsjahres, nur noch


522 Glückauf Nr. 17j. c n.Abb. 8. Arbeitstägliche Wagenstellung für die Kohlenabfuhraus dem Ruhrgebiet.im Dezember geringe Ausfälle (0,56 o/o ) gegen dieAnforderung zu verzeichnen; im Durchschnitt desJahres beliefen sich diese auf 6,68 o/o. Die Fehlzifferwar am höchsten im März (23,27 o/0), beinahe ebensohoch war sie im Januar (21,97 o/„). Näheres über dieEntwicklung der Wagenstellung im letzten Jahr im.Vergleich' mit 1922 ist aus der Zahlentafel 16 zu entnehmen.Zahlentafel 17. Lagerbestände im Ruhrgebiet1913, 1922 und 1924.EndedesMonats1000 tKolile Koks Preßkohle zusammen'S **o .ü; u>U- v> *2 a. 4» fc-a ce §Von der Erzeuo5gung des jew.Monats% 1000 t 1000 t, >v .¿L,r £ *U -X3 rtV C-a ha oo —> 4J


25. April 1925 G lückauf 523Zahlentafel 19. Gesamtabfuhr an Kohle, Koks und Preßkohle aus den Rhein-Ruhrhäfen im Jahre 1924.MonatJanuar . .Februar .März . .April . .Mai. . .Juni . .Juli . . .AugustSeptemberOktober .NovemberDezemberEssenberg1668215977156202056720684176361873018849183001820816739173671849015879220381652924561866915835201129443160021019011535Duisburg-KuhrorterHäfen605092413813843568758211988141792487645231613802646082748857747012597141Rheinpreußen1922 1924t t30 84630 59135 78124 18927 24026 62624 3272931134 24440 11036 32232 744102 032100 50771 49059 0791021766 4118531188 70384 84479 05464 69367 390Schwelgern1922t61 674 206 21546 OOS 218 17453 605 21061256 915 189 23771 173 29 04344 691 149 12856 380 204 35138 608 207 60838 715 222 31938 057 232 28040 906 154 63955 395 137 576Walsum1922 1924t t '44 36245 31448 70336 58537 80621 29227 03629 47929 82938 5843084923 56581 92478 94772 1705931611 83443 34249 98253 32856 08562 50547 67961 213Orsoy237452720026647320082505019665285502622018398183925493109781618021050270871630021229170077586565517039972778964671145044902732795449757249793817915874896878745877Insges.1220495143194815212601820518602783105859820669081 6820201 989876212719513071441667276zus. 215359 177178 8399437 14 372 721 372331 879 731 602 127 2161182 413 404 678 325 154315 226884 10156973 18496021Zahlentafel 20. Kohlen-, Koks- und Preßkohlenabfuhraus den Rhein-Ruhrhäfen in den Jahren 1922 und 1924.Richtungnach Koblenz undoberhalb . . .bis Koblenz ausschl.nach Holland .„ Belgien. . .„ Frankreich„ ändern Gebiet.Outi burg - kuhrorlei6 736 015402 4681 501 6681 405 183107 4104 229W assertank c/es Rheines iZunahme 1924gegen 192282,10 o/o größer als im Jahre 1922. Aus denDuisburg-Ruhrorter Häfen wurden 14,4 (8,4) Mill. tversandt und aus den Privathäfen am Rhein 4,1 ( l s/d)Mill. t. Die Verteilung des Versandes aus den Rhein-Ruhrhäfen auf die einzelnen Empfangsgebiete veranschaulichtdie Zahlentafel 20.Danach kam der Mehrversand in erster LinieHolland zugute ( + 6 Mill. t), Belgien verzeichneteeinen Mehrempfang von 816 000 t, Frankreich von208 000 t, das Gebiet von Koblenz und oberhalb514 000 t.Die Entwicklung des Versandes auf dem Rhein-Herne-Kanal seit seiner Inbetriebnahme ist aus derZahlentafel 21 zu ersehen.Zahlentafel 21. Kohlen-, Koks- und Preßkohlenbewegungauf dem Rhein-Herne-Kanal.1914 (Aug.-Dez.)191 5 .....................191 6 .....................191 7 .....................191 8 .....................1919 . . . . . .1920 ................................192 1 ..........................1922 .........................1923 ................................1924 ................................Zahle n taf el552 1171 452 6692 302 9502 446 1372 894 4042 941 2382 771 48787 3221 460 113Dieser Versand war im Berichtsjahr bei 7,7 Mill. twieder annähernd so groß wie 1922, wo er mit“7,8 Mill. t den bisher erreichten Höchststand aufwies.Der Versand ist zum weitaus größten Teil,81 o/0j kanalabwärts gerichtet.Kanalabwärtst370 9172 17620943126145 653 6257 251 0906 188 5776 535 3317 224 9127 798 167727 4737 683 037Kohlenversand auf dem~J922 ” mAbb. 10. Oesamtaotuhr an Kohle, Koks- und Preßkohle aus denRhein-Ruhr-Häfen und Anteil der Duisburg-Ruhrorter Häfen.1191919201921192219231924600 298767 155879 815841 4758 6801 400 100


524 öiü ck a u f Nr. 17Der Kohlenversand auf dem Dortmund-Ems-Kanalbelief sich auf 1,4 Mill. t und blieb damit hinter dembisherigen Höchstversand im Jahre 1913 nur um236 000 t oder 14,43 o/o zurück.Über die Gliederung des Absatzes der Ruhrkohleliegen für das Jahr 1924 noch keine Angaben vor,wohl aber stehen solche für 1922 zur Verfügung.Sie sind in der Zahlentafel 23 auf Grund derZahlentafel 23.Anteil der Ruhrkohle am Kohlenempfang (Eisenbahnen und Wasserstraßen einschl. Seeverkehr)deutscher Verbrauchsgebiete 1913 und 1922.Lfd.Nr.BezirkJahrinsges.tSteinkohle Steinkohlenkoks PreßstelnkohledavonRuhrbez.; tinsges.ti d a ’ oni Ruhrbez.! tinsges.tdavon: Ruhrbez.| tBraunkohleiroluinsges.tPreßbraunk.und Koksinsges.tGesamt-Kohlenempfang(ohne Umrechnung)überhaupttdavonRuhrbezirkt 1 %1 Provinz Ostpreußen . . . . 1913 1 669 085 1 096 31 562 2 300 11 21657 983 1 769 846 3 396 0,191922 1 247 926 3 207 81 651 2 242 12 440 15 21 807 302 639 1 666 463 5 464 0,332 Provinz Westpreußen1. . . . 1913 1 631 890 1 348 51 955 7 117 11 912 20 126 88 383 1 784 266 8 485 0,487814 736 159 Provinz Oberschlesien3 . . . 1913 2S279 1 956 71 805 1 282844 3 368 105 077 * 3 238 3,081922 1 050 378 5 692 310 267 1 2596 001 49 S78 1 421 260 6 966 0,4910 Provinz Niederschlesien (ohne 1913 2 918 561 1 792 25 013 1 540 30 856 855 329 333 210 322 3 514 085 4 187 0,12Stadt B reslau )............................ 1922 1 669 722 51 293 141 067 760 37 565 95 436 674 329 682 2 614 710 52 148 1,9911 1913 1 452 964 12 506 52 876 3S3 18 774 90 20 4 711 1 529 345 12 979 0.851922 767 316 10 728 95 026 420 10 114 — 34 598 28 647 935 701 11 148 1,1912 Provinz Brandenburg (ohne Ber­ 1913 1 891 896 133 269 141 927 41 227 66 642 2S610 413 241 298 947 2 812 653 203 106 7,22lin und Umgegend) . . . . 1922 2 163 703 396 211 36S 687 113 126 215 435 166 952 590 034 320 629 3 658 48S 676 289 18,493 Provinz P o m m e r n ...................... 1913 2 663 194 24 675 75 726 14 233 22 607 90 4 946 599 140 3 365 603 38 998 1,161922 3 010 131 65 012- 241 224 43 714 19 823 2 426 94 602 490 172 3 855 952 111 152 2,8S4 Mecklenburg-Schwerin u.-Strelitz, 1913 2 445 936 839 260 195 657 175 896 73 744 66 790 77 200 469 314 3 261 851 1 0S1 946 33,17Prov.Schleswig-Holst., Lübeck 1922 1 S24 514 629 162 471 949 370 307 122 723 106 466 142 834 640 758 3 202 778 1 105 935 34,535 Unterelbe bis Geesthacht bzw. 1913 8 258 178 2 504 702 410 704 405 960 100 529 100 464 107 393 110 68S 8 987 497 3 011 126 33.50Obermarschhacht einschl. . . 1922 5 697 660 1 117 13S 467 741 417 434 137 604 111 637 162 229 497 930 6 983 164 1 646 209 23,576 Unterweser bis zur Einmündung 1913 1 569 631 1 226 225 104 260 100 870 46 194 45 182 125 63 342 1 783 552 1 372 277 76,94der L eesum .................................. 1922 1 752 258 645 492 168 792 149 479 60 690 . 52 843 7 061 94 669 2 083 470 847 814 40,697 ProvinzHannover, Braunschweig 1913 6 441 096 5 806 764 721 693 614 794 383 611 363 662 586 400 733 882 8 866 682 6 785 220 76,52u Oldenburg, Kreis Grafschaft 1922 4 943 313 3 061 S43 1 059 442 994 303 395 331 310 574 697 713 813 106 7 908 905 4 366 720 55,21Schaumburg des Reg.-Bez.Kassel, Schaum burg-Lippe,Kreis Pyrmont8 Provinz Posen2 . . . . . . 1913 2 583 543 6 231 63 204 1 554 19 3777 643 176 054 2 849 821 7 785 0,271922 282 714 1 358 25 526 108 2 721 15 34 883 61 623 407 467 1 481 0,36Iß Berlin und Umgegend : . . 1913 4 409 026 82 189 407 484 165 379 149 4SI 98 460 46 703 2 019 392 7 032 086 346 028 4,921922 3 412 578 421 3S9 731 596 398 337 71 264 20 373 718 260 2 158 760 7 092 458 840 099 .11,8414 Provinz Sachsen und Anhalt . 1913 2 927 020 1 604 874 598 973 507 232 264 562 255 913 781 667 590 032 5 162 254 2 368 019 45,871922 2 381 147 1 038 024 1 231 070 985 231 250 584 195 711 437 461 573 054 4 873 316 2 218 966 45,5315 Freistaat S a c h s e n ...................... 1913 974 474 113 829 273 531 165 995 22 362 6 333 4 348 863 2 396 896 S 016 126 286 157 3.571922 1 307 152 52 639 403 944 169 515 80 207 49 643 3 411 629 3 337 903 8 540 835 271 797 3,1816 Rheinprovinz rechts des Rheins 1913 2 725 140 2 406 4S5 939 373 930 188 177 440 177 294 175 803 702 028 4 719 784 3 513 967 74,45(ohne Kreis W etzlar, Ruhrgebietu. Rheinhafenstationen)1922 3 177 571 1 251 411 630 829 612 810 157 817 155 635 1 158 277 649 957 5 774 451 2 019 S56 34,9S17 Rheinprovinz links des Rheins 1913 5 763 516 4 S91 4S4 1 314 075 1 308 756 251 900 241 075 10 101 742 7 340 334 6 441 315 87,75(ohne Saargebiet), Birkenfeld 1922 3 369 418 2 879 444 1 519 211 1 441 050 325 790 221 351 7 920 124 077 5 346 416 4 541 845 84,9518 Provinz Wesifalen (ohne Ruhr­ 1913 4 165 869 4 131 953 721 419 709 372 273 342 272 085 5 036 271 460 5 437 126 5 113 410 94,05gebiet), Lippe und Waldeck 1922 3 103 128 2 S60 440 1 124 727 1 075 943 268 161 259 733 156.093 251 274 4 903 383 4 196 116 85,58(ohne Pyrmont)19 1913 702 757 149 603 158 795 103 791 17 489 17 13727 062 906 103 270 531 29,861922 251 530 241 180 144 532 144 190 1 268 1 228 1 064 78 493 476 887 386 598 81,0720 Provinz Hessen-Nassau, Kreis 1913 3 400 590 2 650 332 591 015 565 254 119 1S2 105 429 43 676 414 529 4 568 992 3 321 015 72,69W etzlar, Hessische Provinz 1922 2 451 820 2 061 512 702 625 619 402 281 397 269 73S 525 686 617 959 4 579 487 2 950 652 64,43 'Oberhessen21 Hessen (ohne Prov. Oberhessen) 1913 2 637 395 2 091 152 74 122 56 340 16 934 8 701 1 306 145 312 2 874 S69 2 156 193 75,00.1922 2 004 205 1 442 709 193 907 155 014 52 514 27 784 452 251 434 676 3 137 553 1 625 507 51,8122 Bayerische Pfalz (ohne Ludwigs­ 1913 1 175 700 45 221 72 020 49 909 10 759 1 891 407 381 147 1 640 033 97 021 5,92hafen) ............................................. 1922 297 120 237 740 99 154 81 433 42 146 12 105 102 988 33 661 575 069 331 278 57,6123 Baden (ohne Mannheim). . . 1913 2 567 816 787 100 218 5S3 119 538 185 406 6 700 1 459 255 804 3 229 06S 913 338 28,281922 2 096 271 701 963 383 506 170 281 335 140 53 558 300 200 474 565 3 5S9 682 925 802 25,7924 Mannheim, Rheinau, Ludwigs­ 1913 4 101 727 3 681 406 347 747 314 306 23 923 10 538 1 480 372 555 4 847 432 4 006 250 82,65hafen ............................................ 1922 5 217 76S 4 238 645 714 194 591 125 89 320 28 200 456 138 957 525 7 434 945 4 857 970 65,3425 W ü rtte m b e rg ................................. 1913 1 976 056 139 492 231 879 110 032 84 346 2 781 14 360 196 374 2 503 015 252 305 10,081922 1 579 690 456 240 350 951 211 986 379 526 75 105 1S2 051 402 618 2 894 836 743 331 25,6826 Süd-Bayern ................................. 1913 939 571 112 683 222 S30 160 513 54 140 23 978 534 674 236 432 1 987 647 297 174 14,951922 984 192 110 546 373 067 193 S90 160 187 60 563 508 874 445 744 2 472 064 364 999 14,7627 N o rd -B a y e rn ................................. 1913 1 642 013 397 400 285 071 253 099 83 981 26 338 1 452 649 247 098 3 710 812 676 837 18,241922 1 553 024 693 133 515 332 374 312 90 062 40 097 937 361 900 159 3 995 938 1 107 542 27,722S Elsaß-1 ............................................ 1913 2 321 826 967 238 142 670 114 598 7 646 4 041 45 132 924 2 605 111 1 085 877 41,6S29 Lothringen4 .................................. 1913 853 995 45 524 4 244 593 3 2S3 094 55 590 47 975 65 90 951 5 245 194 3 376 593 64,371 1922 in Posen enthalten. - 1922 nur Teile von Posen unc W estpreußen. 3 Seit Juli 1922 ohne das an Polen abgetretene Gebiet. 4 1922 empfingElsaß-Lothringen insgesamt 3,3 Mill. t Kohle aus Deutschland, davon waren 2,93 Mill. t oder 88,76% aus dem Ruhrbezirk.Statistik des Verkehrs der deutschen Binnenwasserstraßenund der Güterbewegung auf den deutschenEisenbahnen zusammengestellt und lassen gleichzeitigerkennen, in welchem Ausmaß die Ruhrkohle an demKohlenempfang der einzelnen Verkehrsbezirke beteiligtist.Wie ersichtlich, spielt die Ruhrkohle aus derNatur der Sache heraus in den östlichen Landesteilen


25. April 1925 Glückauf 525nur eine sehr geringe Rolle. An dem Kohlenempfangvon Ostpreußen, Westpreußen, Posen, Pommern,Oberschlesien, Niederschlesien, der Stadt Breslausowie des Freistaats Sachsen ist sie in den beidenJahren 1913 und 1922 mit einem Prozentsatz beteiligt,der meist unter 1 liegt und sich nur in einemeinzigen Falle auf 3,57 o/o hebt. Erheblich ist dagegenihr Absatz nach dem Verkehrsbezirk 4 (Mecklenburg-Schwerinusw.); ihre Versendungen nach dortwaren 1922 sogar ein Geringes größer als 1913, undihre Anteilziffer am Gesamtempfang dieses Bezirks hatsich bei reichlich einem Drittel gut behauptet. Außerordentlichbeträchtlich ist dagegen die Abnahme ihrerLieferungen nach der Unterelbe (Verkehrsbezirk 5),Unterweser (Verkehrsbezirk 6) und Provinz Hannover(Verkehrsbezirk 7); entsprechend stark hat sich hierauch ihre Anteilziffer gesenkt. Gehoben hat sie sichdagegen bei gleichzeitiger Steigerung der absolutenVersandmenge in der Provinz Brandenburg (18,49 o/0gegen 7,22 o/0 ) und in der Stadt Berlin mit Umgegend(11,84 o/o gegen 4,92 o/0 ) . Im Empfang der ProvinzSachsen und Anhalts zeigt die Ruhrkohle bei einemgeringen Rückgang ihrer Liefermengen 1922 dieselbeAnteilziffer wie 1913. Dagegen sind ihre Lieferungenwieder sehr stark zurückgegangen in der Rheinprovinzrechts des Rheins ohne Ruhrbezirk (-1,5Mill. t), was ein Sinken ihres Anteils von 74,45 auf34,98 o/o zur Folge gehabt hat. In der Rheinprovinzlinks des Rheins hat sie zwar einen nochgroßem Ausfall ( - 2 Mill. t) zu beklagen, die Anteilzifferist jedoch mit 84,95 gegen 87,75 °/o annäherndunverändert geblieben. Einem Rückgang begegnenwir weiter beim Versande nach der Provinz Westfalenohne Ruhrbezirk ( - 1 Mill. t), nach der ProvinzHessen-Nassau ( - 370 000 t) sowie nach dem FreistaatHessen ( - 500 000 t) bei entsprechendem Rückgangder Anteilziffer. Auf den ersten Blick überraschendwirkt die Steigerung der absoluten Versandmengenach Süddeutschland. Dort dürfte die Ruhrkohlean die Stelle der Saarkohle getreten sein, die1922 in nur ganz geringen Mengen auf den deutschenMarkt kam. Die Versandbezirke Bayerische Pfalz,Baden, Mannheim usw., Württemberg, Bayern (lfd.Nr. 22- 27) erhielten 1913 6,2 Mill. t Ruhrkohle, d. s.34,84 o/o des Gesamtkohlenempfangs, 1922 8,3 Mill. t- 39,74 o/o. In den Saarbezirk, der als Kohlenfördergebietkeine sehr bedeutende Zufuhr an fremderKohle aufweist, gelangten 1922 mit 3S7 000 tnoch 115 000 t Ruhrkohle mehr als 1913. Der Anteilder Ruhrkohle an dem Gesamtempfang diesesBezirks erhöhte sich von 29,86 auf 81,07 o/o. Fürweitere Einzelheiten, im besondern für die Verteilungder Lieferungen des Ruhrbergbaues an die Verkehrsbezirkeauf Kohle, Koks und Preßkohle sei auf dieZahlentafel 23 verwiesen.Über den Auslandversand an Ruhrkohle imJahre 1924 bieten wir nach den Aufstellungen derRuhrkohle A.G. die folgenden Angaben, welche abernicht umfassend sind, da nicht alle ins Ausland versandtenMengen durch die Hand der Ruhrkohlegingen. Nicht eingeschlossen in die Aufstellung istdie Ausfuhr der Zechen, die außerhalb der Hollandgruppeder Ruhrkohle A.G. standen. Im letzten Vorkriegsjahrbelief sich die Ausfuhr des Kohlen-Syndikatsohne die Versendungen nach Frankreich, Belgien,Italien und Luxemburg in Kohle ausgedrückt auf 8,87Mill. t, die letztjährige entsprechende Ausfuhrmengebetrug 5,59 Mill. t, d. s. annähernd zwei Drittel desFriedensversandes nach den betreffenden Ländern.isfuhr an Ruhrkohl e im Ja h re 1924Kohle Koks Preßkohlet t . tJanuar 193 056 15 903 295Februar 348 554 25 427 1 565März 396 811 21 422 4 622April 390 417 20 273 9 080Mai 125 624 20 375 7 835Juni 380 018 29 228 10 725Juli 403 420 57 705 13 025August 380 094 65 561 7 458September 344 990 63 935 20 834Oktober 698 642 60 975 23 807November 556 875 43 374 17 124Dezember 638 993 42 641 30 240zus. 4 857 494 466 819 146 6101 Ohne Reparationslieferungen.Was die geschäftliche Seite des Ruhrbergbauesanlangt, so erfuhren die Kohlenpreise im Berichtsjahrwiederholt eine Senkung. Der Preis von Fettförderkohle,der als Leitpreis angesehen wird, standim Januar auf 20,60 M , wurde am 1. Juli auf 16,50J6und am 1. Oktober auf \ 5 M ermäßigt. Im einzelnenunterrichten über die Preisentwicklung die folgendeZahlentafel und das zugehörige Schaubild.Zahlentafel 24. Entwicklung der Kohlenpreise1im Ruhrbezirk (je t in J t). •in Éc3 Eci UU-,W estl.l Ö stl.MR ev ier œ •SCoUJo'ö jV)Jiy-so WE OZJE Magerj=u


526 G lückauf Nr. 17^4: !"1—i!'n /to / s] P reß kohlefe fö r d ° rk o i !er■_____ -—fall der Micum und sämtlicher von ihr ins Leben gerufenenEinrichtungen und Bestimmungen brachte,wurden die Brennstofflieferungen des Ruhrbergbauesauf eine andere Grundlage gestellt, sie verloren denCharakter von privatwirtschaftlichen Leistungen undwurden wieder zu Leistungen der deutschen Gesamtheit.Von einer Rentabilität des Ruhrbergbaues imletzten Jahr war bei der angedeuteten Sachlage — imbesondern Rückgang der Preise, Steigerung derLöhne — keine Rede. Die Bergbaugesellschaftenhaben vielmehr mit wenigen Ausnahmen nicht nurkeine Gewinne erzielt, sondern dürften mit sehrerheblichen Verlusten gearbeitet haben.■;jJ a n fe b r /lä r z A p ril H ar J u n i J u ti A ug. S ept. O frt No/. Dez.Abb. 11. Entwicklung der Brennstoffpreise im Ruhrbezirkim Jahre 1924.In den ersten neun Monaten des Berichtsjahrsstand der Ruhrbergbau unter dem Druck der Micumverpflichtungen.An dem Kern der durch das ersteMicumabkommen1 geschaffenen Bestimmungen wurdebei den wiederholten Erneuerungen nichts Wesentlichesgeändert; es konnte zwar nach und nach eineReihe von Erleichterungen erzielt werden, vor allemim Satz der Kohlensteuer, für die Gebühren der Ausfuhrgenehmigungen,der Zu- und Ablaufbewilligungen,der Verkehrsabgabe auf die Nebenerzeugnisse; eineErmäßigung der Reparationslieferungen war jedochebensowenig zu erreichen wie eine Bezahlung dieser.Erst durch das Londoner Abkommen, das den Weg­1 s. J ungst: Das Micum-Abkommen des Ruhrbergbaues, Glückauf 1923,S. 1093 ff.Zahlentafel 25. Selbstkosten und Erlös des Ruhrkohlenbergbauesauf Grund einer Untersuchungdes Reichswirtschaftsministeriums.Es betrugenje TonneabsatzfähigeFörderungMOesamtselbstkosten= 100%Erlös= 100%8,15 53,90 57,272. O e h ä lte r .......................... 1,02 6,75 7,173. Soziale Versicherung . . 1,08 7,14 7,59zus. 1—3 10,25 67,79 72,0 J4. Materialkosten . . . . 2,95 19,51 20,735. Grund-u.Gewerbesteuern 0,37 2,45 2,606. Zinsen u. sonst. Unkosten 0,30 1,98 2,11zus. 5 und 6 0,67 4,43 4,717. Abschreibungen. . . . 1,25 8,27 8,78Selbstkosten insges. (1 - 7) 15,12 100,00 106,2514,23 100,00.. 0,89Nach einer vom Reichswirtschaftsminister imNovember des Berichtsjahres angestellten Erhebung,die sich auf drei Gesellschaften des Ruhrbergbauesmit einer Monatsförderung von 1,2 Mill. t gleichMonatZahlentafel 26.kgJCArbeitskosten je Tonne Nutzförderung im Ruhrbergbau.1 2 3 4 5 ■ 6 7 S 9 10 11Arbeitslohn undArbeitslohn derDu rclt- Schichtleistungder bergmännischenbeiträge zur Beamten­ArbeitgeberbeiträgezurArbeitgeber­ArbeitskostenLohnkosten Arbeits-Verhältnis derschniltserlösje t bergmännischensozialenBelegschaftsozialen VersicherungNutzgehälterinsgesamt insges. kosten insgsföiderutig Belegschaft je ie scnicm Schicht^ {örcjerung ' Nutz‘ Versicherung (Sp. 5 und 6)(Sp. 7 und 8) (Spalte 7) (Spalte 9)je t Nutzlzum Erlös (Sp. 2 = 100)MJ tMörderungJ l1913 11,93 934 5,60 6,38 0,44 6,82 0,45 7,27 57,17 60,941924:Januar 20,81 812 5,IS 7,17 1,21 8,38 0,93 9,31 40,27 44,74Februar 20,81 864 5,27 6,85 1,12 7,97 0,89 S,86 38,30 42,58März 20,81 868 5,29 6,84 1,06 7,90 0,89 8,79 37,96 42,24April 20,81 S64 5,35 6,96 1,08 8,04 0,90 8,94 38,64 42,96MaiArbeitsStreitigkeitJuni 20,81 798 6,27 8,83 1,20 10,03 1,15 11,18 4S,20 53,72Juli 16,33 854 6,29 8,28 1,07 9,35 1,08 10,43 57,26 63,87August 16,33 866 6,30 8,17 1,10 9,27 1,06 10,33 56,77 63,26Sept. 16,33 873 6,29 8,10 1,03 9,13 1,05 10,18 55,91 62,34Okt. 15.01 880 6,30 8,04 0,99 9,03 1,05 10,08 60,16 67,16Nov. 15.01 891 6,38 8,04 1,06 9,10 1.05 10,15 60,63 67,62Dez. 15,01 888 6,58 8,33 1,00 9,33 1,08 10,41 62,16 69,35M


25. April 1925 G lückauf 52713,7/o der Gesamtförderung erstreckte, arbeitetendiese Gesellschaften im Oktober des vergangenenJahres im reinen Zechenbetrieb mit einem Verlust von89 Pf. je t Absatz. Aus den Nebenbetrieben (Kokereiusw.) wurde gleichzeitig ein Gewinn je Tonne abgesetzteKohle von 62 Pf. erzielt, so daß ein reinerVerlust von 27 Pf. je t Absatz verbleibt1.Der wichtigste Bestandteil der Selbstkosten sinddie Arbeitskosten. Ihre Entwicklung im Laufedes Berichtsjahres je t Nutzförderung und im Verhältniszu dem geschätzten Erlös ist in Zahlentafel26 zur Darstellung gebracht.Danach haben sich die Lohnkosten je t Nutz-1 s. hierzu Jüngst: Lohn, Selbstkosten und Lebenshaltung im Ruhrbergbau,S. 45 ff.förderung von 6,82 M im Jahre 1913 auf 9,33 M imDezember 1924 erhöht, gleichzeitig sind die Beamtengehältervon 0,45 auf 1,08^6 gestiegen. Die Arbeitskosteninsgesamt sind sonach von 7,27 auf 10,41 Mgewachsen. Der Anteil der Lohnkosten bzw. derArbeitskosten insgesamt am Erlös, der 1913 57,17bzw. 60,94 0/0 ausmachte, betrug im Dezember v. J.62,16 und 69,35 0/0 . Somit bleiben für die Bestreitungder übrigen Selbstkosten, wie Materialien,Steuern, Zinsen, Generalunkosten und für die Absenreibungennur rd. 30 «/o des Erlöses übrig.Es darf als sicher gelten, daß diese hierzu nicht ausreichen,geschweige, daß sich bei diesen Verhältnissenim reinen Zechenbetrieb im Durchschnitt genommenein Gewinn erzielen läßt.Die Bildung der Erdöllager.Die Zahl der Geologen, die für die Erdöllagerstättenin erster Linie eine anorganische Entstehung annehmen,wird zusehends geringer und beschränkt sich hauptsächlichauf gewisse französische Kreise und deren Gefolgschaft.. Noch in den letzten Jahren versuchte Murgoci1in Bukarest die rumänischen Lager erneut als juvenil, d. h.als im Erdinnern aus Metallkarbiden entstanden, zu erklären.ln deutschen und . angelsächsischen Kreisen geltendiese Ansichten aus triftigen Gründen als überholt, unddie Erörterung beschränkt sich hier auf die Bildungsmöglichkeitenaus tierischen und pflanzlichen Stoffen.Diese Fragen sind für die Erdölwirtschaft von weittragenderBedeutung, da die Erschließung weiterer Lagerdieses für die heutige Kraft- und Verkehrswirtschaft höchstwichtigen Rohstoffes gerade durch die richtige Deutungder Entstehungsweise erleichtert wird. So ist es für denAnsatz von Bohrungen von Bedeutung, ob man die inFrage stehenden Vorkommen als primär anzusehen hat,d. h. ob sich das Erdöl an seiner Bildungsstätte befindetoder nachträglich eingewandert ist. In diesem Fall mußman die Beziehungen zu den wahrscheinlichen primärenVorkommen zu klären suchen, was wiederum auf dasEntstehungsproblem zurückführt.Als Idealfall für die Entstehung von Erdölschichtennimmt man an, daß in einem salzreichen Binnenmeeroder in einem Nebenmeer, in das vom Ozean her stetigneues Salzwasser fließt, infolge starker Verdunstung inheißem Klima eine dauernde Zunahme des Salzgehaltesstattfindet (s. Abb. 1). Hierbei bildet sich am Meeresgründeeine schwere, salzreiche, luftfreie Wasserschicht, inder kein organisches Leben möglich ist. Alle Tier- undPflanzenreste, die von der belebten, durch Regen undArm. Min. de Roum. 1921.U M S C H A U.Flußwasser stetig etwas ausgesüßten Oberflächenschichtherabsinken, werden in den tonigen Bodenschlamm eingehülltund darin vor Verwesung bewahrt. Der SchwefelundStickstoffgehalt scheidet sich verhältnismäßig raschab; der letztgenannte entweicht in gasförmigen Verbindungen,während sich die reichen Schwefelmengen mitVorliebe mit Metallen zu Schwefelmineralien verbinden.Ähnliche Verhältnisse werden in Strandseen Vorgelegenhaben, deren Wasser nicht durch Gezeitenströmungenbewegt wurde. Möglich ist auch die Bildung von Mutterlagernan weiten Flußmündungen der Tropen. Die vomFluß mitgeführten Pflanzenmassen schlagen sich im salzigenMeerwasser nieder und verschlammen ebenfalls amGrunde. Allerdings muß man besondere chemische Verhältnisseannehmen, um das Ausbleiben der biochemischenUmwandlung in gasförmige Stoffe erklären zukönnen.Von mehreren deutschen Geologen wird die Bildungsmöglichkeitaus Pflanzen bestritten, während namhafteenglische Forscher sie für die wichtigsten Ausgangsstoffehalten, die unter Bedingungen, wie man sie im Laboratoriumnoch nicht nachahmen kann, verölt worden sind. Daßdie Cholesterin enthaltenden Öle tierischen Ursprungs sind,dürfte sich kaum bestreiten lassen. Chole.sterine sind sehrverwickelte, leichengiftähnliche, eiweißartige Stoffe, dieden angeblich ebenfalls in Erdölen nachgewiesenen pflanzlichenPhytosterinen entsprechen. Zu bemerken ist, daßhöhere Tiere kaum in Frage kommen, da sonst auchPhosphatlager mit den Öllagern in genetischem Zusammenhangstehen müßten.Engler beschränkt sich bei seinen Erklärungen aufniedere Tiere und besonders auf Faulschlamm von Foraminiferenusw. Er nimmt mit H öf er weiteir an, daß ausden Leichenresten zuerst Öle von der Zusammensetzungder Naphthene entstehen, die durch Einwirkung vonhei/ses Klima, starke VerdunstungDruck und Temperatur nach und nach zu Methanölenaufgespalten werden. Die als Kerogene be-^auerslcfre/ches,salzarmes W asser._J)eiche Fauna_u.Hora_zeichneten Kohlenwasserstoffe der Ölschiefer scheinenin diesem Sinne ziemlich ursprüngliche Ölemarmes, salzreiches,_ j _ schrue/elniassersloßftaltige£ W a sse r^__ _ _darzustellen.Leben abgestorbenFür den Verölungsvorgang selbst ist es nunim Endsjadiurn_ ^a jz a b s c h e i^ u n g ^ ^ y )^äußerst wichtig, daß sich diejenigen Lagerstätten,- i . . . Tjerhadarer usry.^. .die man mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit alsprimär ansieht, zusammen mit Chlorsalzen (Steinsalz)Abb. 1. Entstehungsweise der Erdöllager.und Mineralien, aus denen sich leicht schwefligeSäure bilden kann, vorfinden. Die Verwendung der


528 G lückauf Nr. 17Halogene, Chlor, Brom und Jod, von denen dasletzte auch in Meeresorganismen und Erdölenhäufig ist, sowie der schwefligen Säure als Katalysatorenbei der Aufspaltung von Eiweißstoffen,Alkaloiden usw. ist dem organischen Chemikergeläufig. Diese katalysatorische Wirkung', besondersvon Steinsalz, das bei keinem Ölvorkommenfehlt, und von ändern im Meerwassen.vorhandenen Salzen auf die chemische Umwand- ,lung tierischer und pflanzlicher Stoffe ist nochlange nicht genügend geklärt. Technisch ver:wendet man wasserfreies Aluminiumchlorid alsKatalysator beim McAfee-Krackpr07eß, wodurchschwere Erdöle ohne erhebliche Druckerhöhung in leichtsiedendeKohlenwasserstoffe gespalten werden. DasChloraluminium wird zurückgewonnen, da es zwar diechemische Umsetzung beschleunigt, selbst aber keine Veränderungerfährt.Die Verölung findet zu Anfang wahrscheinlich inAbwesenheit von Wasser statt, denn infolge der Ablagerungneuer Sedimentmassen über den die organischenMassen enthaltenden Tonschichten werden diese mehr undmehr zusammengedrückt und verfestigt, unter Umständensogar gcschiefert (Bildung von Tonschiefer und Schieferton).Bei diesem Vorgang wird das Wasser herausgepreßt,während die kolloidalen organischen Stoffe mit denebenfalls kolloidalen Tonmassen Zusammenhalten. Erstwenn die nunmehr entstehenden Erdöle einen genügendenFlüssigkeitsgrad aufweisen, beginnen sie nach aufwärts,nämlich in Richtung des geringsten Druckes zu steigen.In höhern Schichten sind die Poren der Sedimentgesteinewieder mit Wasser gefüllt. Hier beginnt nebendem spezifischen Gewicht die Kapillarität eine ausschlaggebendeRolle zu spielen. Man hat festgestellt, daß inGegenwart von Wasser und öl das erste die kleinporigen,das zweite die großporigen Gesteine bevorzugt. Wennnunmehr Wasser durch das großporige Gestein, z. B. einenSand- oder Kalkstein, hindurchfließt, beginnt es sogleichdie mitgeführten Salze in den Poren abzusetzen. DieserPorenzement, der aus Kieselsäure, Zeolithen, Kaolin oderKalkspat bestehen kann, verengt natürlich die Poren. DieKapillarkräfte des Erdöles, mit deren Hilfe es fest im Gesteinsitzen konnte, kommen daher immer mehr in dasGleichgewicht mit denen des Wassers, bis das Öl herausgedrängtund zum Wandern gezwungen wird. Der Gasdruckleichtsiedender Kohlenwasserstoffe vermehrt, besondersbei etwas erhöhter Temperatur, die Wandergeschwindigkeit.In den Kapillareigenschaften des Erdöles liegt esauch begründet, daß Tonschichten der Wanderbewegungeine Schranke setzen. Diese Tatsache ist insofern vonWichtigkeit, als die das Öl von seiner Wanderung andie Erdoberfläche zurückhaltenden Tonschichten geholfenhaben, uns die Schätze an »blauer Kohle« zu erhalten.!Beim Fehlen einer solchen absiegelnden, öldichten Schichtkann es Vorkommen, daß die Bohrungen trotz günstigstergeologischer Verhältnisse und reichlicher Ölanzeichen ander Oberfläche keine großem ölmengen mehr antreffen,weil diese schon vor vielen tausend Jahren verdunstetsind.Günstige geologische Verhältnisse liegen bei sogenannterAntiklinalstruktur des Geländes vor (s. Abb. 2).Durch Gebirgsdruck werden oft ganze Schichtfolgen wieein Tischtuch zu Mulden (Synklinalen) und Sätteln (Antiklinalen)zusammengeschoben, wobei die Steinsalzlagereine wichtige tektonische Rolle spielen. Nimmt man überGasbohrungAbb. 2. Schematische Darstellung eines Erdöllagers.dem Ölhorizont eine undurchlässige Schicht an, so wirddas Öl infolge seines spezifischen Gewichts vom Wasserunter dieser entlang nach oben, dem Scheitel (Apex) derAntiklinale zu, gedrückt. Anderseits drückt das am höchstengestiegene Gas das Öl nach unten. Undichtigkeiten inder abschließenden Schicht können zu vereinzelten 01-austritten, vornehmlich aber zu Gasausbrüchen führen, diesich häufig durch eine Reihe von aufgeworfenen Erdkegeln,den sogenannten Schlammvulkanen, verraten. Diesepflegen hauptsächlich auf der Scheitellinie des Schichtensattelsangeordnet zu sein.Aufgabe des Geologen ist es nun, die Scheitellinieder Ölschicht auf der Erdoberfläche festzulegen, damitmau die Bohrung da ansetzen kann, wo nicht die Gasschicht,sondern das Erdöl selbst angetroffen wird; derGasdruck soll sogar möglichst als Fördermittel dienen.Durch die Bohrlochförderung läßt sich auch mit Hilfevon Pumpen nur etwa ein Viertel des Schichteninhaltesgewinnen und ein besseres Ergebnis bisher nur durchkostspielige Wasserspülung und Anwendung von Preßluft,ferner aber auch durch Stollenbetrieb erzielen. DiesesVerfahren ist nach dem Kriege von der DeutschenPetroleum-A.G. und der Deutschen Erdöl-A.G. mit Erfolgdurchgeführt worden, was nicht zuletzt in Amerika Beachtunggefunden hat. Der Anwendungsbereich desStollens ist natürlich beschränkt; er ermöglicht aber immerhineine vollständige Gewinnung. Wenn auch die Amerikaner1000-m-Bohrungen in 14 Tagen niederzubringenvermögen, was eine erhebliche Zeitersparnis gegenüberdem bergbaulichen Verfahren bedeutet, so ist doch beider Stollengewinung das Wagnis geringer als bei Bohrungen,die oft genug als ergebnislos eingestellt werdenmüssen.Dr. K- Krüger, Berlin.Ungültigkeit einer Eisenerzmutung1.Streitig unter den Parteien ist allein die Frage derFündigkeit der am 17. Mai 1907 von der Klägerin ein-* gelegten Eisenerzmutung. Da die Mutung vor dem Tagedes Inkrafttretens des Gesetzes vom 18. Juni 1907, betreffenddie Abänderung des Allgemeinen Berggesetzesvom 24. Juni 1865 (GS. S. 119ff.), eingelegt worden ist,ist nach Art. IX dieses Gesetzes unter Anwendung des§ 15 in der ursprünglichen Fassung des ABG. in materiellerHinsicht zu entscheiden, während für das Verfahren undden Rechtsgang die neuen Bestimmungen anzuwenden sind,gegen den die Mutung mangels Nachweises der Fündigkeitim Sinne des § 15 a. a. O. zurückweisenden oberbergamtlichenBeschluß vom 21. Januar 1925 also die Klageim Verwaltungsstreitverfahren bei dem Bergausschußstatt findet.Bei Anwendung des § 15 in der ursprünglichenFassung des ABG. ist die Auslegung zu berücksichtigen,die diese Bestimmung in langjähriger Übung der Ver­1 Bescheid des Bcrgausschusses Bonn vom 24. Sept. 1924.


25. April 1925 Glückauf 529waltungsbehörden gefunden hat und die auch vom Reichsgerichtin den Urteilen vom 23. Mai 1882 und vom 8. Mai19011 als berechtigt anerkannt worden ist. Danach istVoraussetzung für die Gültigkeit einer Mutung, daß dieabsolute Bauwürdigkeit des an dem Fundpunkte entdecktenund nachgewiesenen Mineralvorkommens vorliegt.Da das Gesetz vom 18. Juni 1907 durch die von ihmdem § 15 ABG. gegebene Fassung jener Auslegung derGesetzesstelle eine klare und unanfechtbare Grundlagegeben wollte, ohne die Voraussetzungen der Verleihbarkeiteines Fundes etwa enger zu ziehen2, so ist esstatthaft, die in dem neuen Gesetz gegebene Begriffsbestimmungder »absoluten Bauwürdigkeit« auch bei derPrüfung der Fündigkeit der vorliegenden, vor Inkrafttretender Novelle vom 18. Juni 1907 eingelegten Mutungzu verwerten, wie es in dem angefochtenen Beschluß desOberbergamts vom 21. Januar 1915 geschehen ist.Aber auch wenn man davon absieht und die absoluteBauwürdigkeit nach der frühem Praxis als eine solcheAnhäufung des technisch verwertbaren Minerals definiert,die »vernünftigerweise die Möglichkeit einer bergmännischenGewinnung annehmen läßt und sich danach auchvernünftigerweise zum Gegenstände einer bergmännischenGewinnung eignet«3 oder, wie in dem oben angeführtenUrteil des Reichsgerichts vom 23. Mai 1882, als einesolche Beschaffenheit des Mineralvorkommens, die »vernünftigerweisedie Möglichkeit einer bergmännischen Gewinnung. . . annehmen läßt«, ist der Beschluß des Oberbergamts,der die Mutung mangels Fündigkeit zurückweist,als gerechtfertigt anzusehen.Der Fund ist in einem Bohrloch, und zwar nach Angabeder Mutung in 428,18 m Teufe gemacht worden.Bei der Fundesbesichtigung am 3. Dez. 1906, zu deren Beginndie Teufe des Bohrlochs auf 428,43 m festgestelltwurde, sind weitere 4 m abgebohrt und Bohrkerne zutagegebrachtworden, deren Länge im ganzen 3,83 m betrug,und die, mit Ausnahme eines 83 m langen Mittels,dem Augenscheine nach als eisenschüssiges Gestein anzusprechenwaren. Diese amtlichen Fundproben sind aufVeranlassung des Oberbergamts im chemischen Laboratoriumder Bonner Universität analysiert worden undhaben, wie die Klage richtig angibt, einen durchschnittlichenGehalt an metallischem Eisen von 17,9°/o ergeben.Ein Mineralvorkommen von dieser durch die Analysegenau bestimmten Beschaffenheit ist nicht geeignet, Gegenstandder bergmännischen Gewinnung zu sein. AufGrund eigener Sachkenntnis wird dies gegenüber denBehauptungen der Klage festgestellt. Auch der verhältnismäßighohe Kalkgehalt des Minerals ändert hieran nichts;er kommt bei dem sehr niedrigen Eisengehalt nicht inBetracht. Die Geringfügigkeit des Eisengehaltes der amFundpunkte bei der amtlichen Besichtigung entnommenenFundprobe ist entscheidend; ein Mineral mit 17,9 0/o Gehaltan metallischem Eisen eignet sich vernünftigerweise nichtzum Gegenstände bergmännischer Gewinnung. Wenn vonder Muterin geltend gemacht wird, der Fund habe offenbardasselbe Lager angetroffen wie die Bohrungen verschiedenerbereits verliehener Eisenerzfelder auf derrechten Rheinseite, und bei diesen sei in den Fundprobenein höherer Eisengehalt — bis zu 30 o/o — festgestelltworden, so trifft diese Behauptung zu. Das Oberbergamtzu B., das bei einem Teil der in der Klage angeführtenFelder im Verleihungsverfahren mitgewirkt hat, weil siesich in seinen Bezirk hinein erstrecken, hat auch keine1 Z. Bergr. Bd. 24. S. 497; Bd 43, S. 66.* vgl, die Begründung zu Art. III des Gesetzes, Z. Bergr. Bd. 48, S. 205.* vgl. Veriflgung des Oberbergamts zu Clausthal vom 15. Juli 18S4, TL.Bergr. Bd. 25, S. 4U2.Bedenken gegen deren Verleihung geltend zu machengehabt. Die Tatsache ist aber für die Frage derVerleihbarkeit der jetzt in Frage kommenden Mutungohne Bedeutung, da der § 15 ABG. verlangt, daß dasbegehrte Mineral an dem in ihr angegebenen Fundpunktenachgewiesen wird, und da dieser Nachweis nicht durchdie Beschaffenheit der Lagerstätte an einer ändern Stelleergänzt werden kann.Auch der Hinweis der Klägerin, bei der Nachbarschaftihrer Hochöfen zum Fundpunkte könne das Mineral ohnegroße Kosten zur Verwendungsstelle geschafft und unterdiesen Umständen vorteilhaft verwertet werden, ist nichtzu berücksichtigen. Ob sich die bergbauliche Gewinnungunter solchen besondern Umständen wirtschaftlich lohnenwürde, ist von der Verleihungsbehörde nicht zu prüfen;es kommt nicht auf die etwaige wirtschaftliche Ausbeutungsmöglichkeitder Lagerstätte an, sondern auf deren»absolute Bauwürdigkeit«. Diese ist aber, wie oben ausgeführt,nicht anzuerkennen.Durch die verhältnismäßig erhebliche Teufe, inwelcher der Fund gemacht worden ist, rd. 430 m, wirddie Wirtschaftlichkeit der Gewinnung des gemutetenMinerals zweifellos stark beeinträchtigt. Auf die auf dieseTeufe hindeutenden Erörterungen der Schriftsätze ist jedochnicht einzugehen, weil die Prüfung der Ertragsmöglichkeitüber die der Verleihungsbehörde nach deroben angenommenen Auslegung des § 15 ABG. in dessenursprünglicher Fassung zustehenden Befugnis hinausgeht1.Allerdings haben die Gründe des .angefochtenen Beschlussesauch die große Teufe des Fundes mitberücksichtigt.Dies ist aber für die gegenwärtige Entscheidungohne Bedeutung, weil die Beschaffenheit des Fundes anund für sich, ganz abgesehen von seiner Teufe, zur Verleihbarkeitder Mutung nicht ausreicht. Der Klageantragauf Aufhebung des die Mutung zurückweisenden Beschlusseswar daher abzulehnen.Die Durchführung der Normung Im Bergbau.Schon vor dem Kriege waren von dem Verein fürdie bergbaulichen Interessen in Essen in Erkenntnis dergroßen mit der Normung verbundenen wirtschaftlichenVorteile einzelne bergbauliche Gegenstände genormtworden. Diese Vorteile bestehen hauptsächlich in einerVerbilligung der Erzeugnisse durch Reihenhersteliung, derMöglichkeit schnellster Ersatzbeschaffung, Verminderungder Lagerbestände, Vereinfachung beim Einkauf, Verbilligungdes Betriebes durch schnellen, reibungslosenEinbau usw.2.Den damals für den Ruhrbezirk durchgeführtcn Norinungsarbeitenblieb jedoch der erhoffte Erfolg versagt,und zwar in der Hauptsache deshalb, weil ein einheitlichesVorgehen des gesamten deutschen Bergbaus fehlte.Daher wurden nach wie vor neben den genormtenFormen (z. B. den 7 genormten Grubenschienenprofilen)in großem Umfange die bisher gängigen hergestellt, sodaß sich also die oben erwähnten Vorteile einer allgemeinenNormung nicht auswirken konnten. DieserUmstand veranlaßte den Bergbauverein, gemeinsam mitden übrigen bergbaulichen Vereinen den Fachnormenausschußfür den Bergbau (Faberg) ins Leben zurufen, der den ganzen deutschen < Bergbau umfaßt undseine Aufgaben in engster Gemeinschaftsarbeit mit demNormenausschuß der deutschen Industrie (NDI) durchführt.Die Aufstellung der bergbaulichen Normen erfolgtdurch eine Reihe von Arbeitsausschüssen, die bisher für1 vgl. Urteil OVO. vom 26. Okt. 1911, Z. Bergr. Bd. 53, S 392 ff.* vgl. Wedding: Normungsbestrebungen ira Bergbau, Glückauf 1922,S._245.


530 G lückauf Nr. 17folgende Gegenstände gebildet worden sind: Grubenschienen,Grubenbahnspurweiten, Förderwagen, PreßluftundBerieselungsrohrleitungen, Preßluft- und Berieselungsrohrarmaturen,Anschlüsse für Preßluft-Kleinarbeitsinaschinen,Wetterlutten, Schüttelrutschen, Grubengezähe, Wasserhaltungsmotoren,Preßluft- und elektrische Förderhaspel,elektrische Grubenbahnen untertage, elektrische Grubenbahnenübertage, Baggerersatzteile, Kettenbahnmotoren,Jeder von einem Obmann geleitete Arbeitsausschuß,der sich aus Verbrauchern, Herstellern und Wissenschaftlernzusamniensetzt, gliedert sich je nach Bedarf, deneinzelnen Bergbaubezirken entsprechend, in alle odermehrere der nachstehend aufgeführten Gruppen, an derenSpitze ein Gruppenführer steht: Aachener Steinkohlenbergbau,Bayerischer Kohlenbergbau, Kalibergbau, Lahn-, Dillundoberhessischer Bergbau, Metallerzbergbau, MitteldeutscherBraunkohlenbergbau, Niederschlesischer Steinkohlenbergbau,Oberschlesischer Steinkohlenbergbau, RheinischerBraunkohlenbergbau, Rheinisch-Westfälischer Steinkohlenbergbau,Sächsischer Steinkohlenbergbau, SiegerländerEisensteinbergbau. Die gesamten Fäden laufen bei derGeschäftsführung zusammen, die zurzeit in den Händendes technischen Dezernenten des Bergbauvereins inEssen liegt.Die Arbeiten werden in der Weise durchgeführt, daßder Geschäftsführer die von irgendeiner Seite gemachtenNormenvorschläge an den Obmann des schon vorhandenenoder noch zu berufenden zuständigen Arbeitsausschussesweitergibt, der sie nach Prüfung an die Gruppenführerleitet, damit diese sie mit ihren Gruppenmitgliedern erörternund Stellung dazu nehmen. Die Ausführungen derverschiedenen Gruppen erhält wiederum der Obmann zurBearbeitung. Der hieraus hervorgehende erste Entwurfwird dann vom Geschäftsführer dem Normenausschußder deutschen Industrie zur Nachprüfung zugesandt, derwieder andere dafür in Betracht kommende Industriekreiseum ihre Stellungnahme bittet.Bei wichtigen und als berechtigt anerkannten Einwändender eigenen Gruppen, einzelner Bergwerke oderanderer Industriezweige kann eine ganze Reihe vonEntwürfen für denselben Gegenstand notwendig werden.Ist schließlich die gewünschte Einigkeit erzielt worden,die sich oft erst nach langwierigem Meinungsstreit herbeiführenläßt, so muß nochmals eine Prüfung durch denVorstand des Normenausschusses der deutschen Industrieerfolgen, damit die Norm auf dem endgültigen Normenblattfür die Allgemeinheit veröffentlicht werden kann.Die Arbeiten sind so weit gediehen, daß im Laufeder nächsten Monate eine ganze Reihe bergbaulicherFachnormenblätter erscheinen kann, die dazu beitragenwerden, den unter der traurigen Wirtschaftslage schwerleidenden Bergbau zu entlasten.Bergassessor F. W. Wedding, Essen.W 1 R T S C H ADie deutsche Wirtschaftslage im M ärz 1925.Die Wirtschaftslage zeigt im März im ganzen nurgeringe Veränderungen. Zum Teil hat sich der Auftragseingangweiter gebessert, anderseits sind auch wieder Abschwächungenim Beschäftigungsgrad, besonders imKohlenbergbau und in einzelnen Zweigen der NahrungsundGenußmittelindustrie festzustellen. Der Großhandelsindexerfuhr eine Abnahme von 136,7 am 5. März auf132,3 am 1. April. Die Einfuhr stieg im Januar weiterauf 1372 Mill. M , während die Ausfuhr sich nur aut697 Mill. M belief. Von 3396 industriellen Werken mit1,51 Mill. Beschäftigten berichten 29 °/o im März (30 o/oim Vormonat) über einen schlechten Geschäftsgang, derAnteil der gut beschäftigten Betriebe stieg im gleichenZeitraum von 27 o/0 auf 28 °/o. . Die Gesamtzahl der unterstütztenErwerbslosen ging von 540 100 am 1. März auf514 900 am 15. März zurück.Im Ruhrkohlenbergbau hat der Absatz einenweitern Rückgang erfahren; die Zahl der aus diesemGrunde eingelegten Feierschichten beträgt im ersten Vierteldieses Jahres 1,45 Mill., wovon 619 000 aut den Berichtsmonatentfallen. Die Bestände der Zechenhalden undSyndikatslager haben über 8 Mill. t erreicht. Am 1. Apriltrat für einige Kohlensorten eine Preisermäßigung ein,die den Magerkohlenzechen bessern Absatz bringen soll.Die Arbeiterzahl ist im Monat März um etwa 4000 Mannzurückgegangen.Auch in Oberschlesien mußte weiter mit Feierschichtengearbeitet werden, da die Absatzverhältnisse;sich hier ebenfalls sehr ungünstig gestalteten. Nur diekleinern und mittlern Sorten wurden etwas stärker gefragt,da sich die Beschäftigung der Kleinkohle verbrauchendenIndustrien — der Kalk- und Zementwerke,der Ziegeleien wie der Hüttenwerke — etwas besserte.Auch der Bedarf an Hausbrandkohle nahm infolge kälternF T L I C H E S.Wetters zu. Die Haldenbestände betrugen einschl. Preßkohleam 26. März 318 000 t.Im niederschlesischen Steinkohlenbergbaukonnten sich die Absatzverhältnisse bessern; Hochofenkokswurde lebhafter gefragt, während die Absatzmengein Gießereikoks nicht stieg. Die Lagerbestände habeneine geringe’ Verminderung erfahren.Im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau vermindertesich gegen Ende des Monats der Absatz stark,vor allem kam es im Niederlausitzer Bezirk zu Arbeiterentlassungen.Auf dem Eisenerzmarkt machten sich Anzeicheneiner leichten Besserung, bemerkbar. Im besondern setzteim Lahn- und Dillgebiet mit der Belebung des HochofenbetriebesNachfrage nach Eisenerz ein; für ärmereSorten von Roteisenstein sowie nach manganhaltigen Brauneisenerzendritter Sorte bestand keinerlei Nachfrage. Dieschlesischen Erzbergwerke zeigen keine wesentliche Veränderung,Der Kaliabsatz war befriedigend. In den.ersten dreiMonaten d. J. sind insgesamt rd. 490 000 t Kali verladenworden gegen 220 000 t in der gleichen Zeit desVorjahres. Der Reichskalirat beschloß am 24. März einePreiserhöhung von durchschnittlich 5 o/o, die mit dem16. April in Kraft treten soll.In der Erdölindustrie war die Bohrtätigkeit sehrrege. Bei Nienhagen erfolgte ein mehrstündiger eruptiverAusbruch von Erdöl und bei der Bohrung Raky I einselbsttätiger Ausbruch von Öl und Wasser unter starkemGasdruck, der etwa acht Tage dauerte.In der Geschäftslage der Eisen- und Metallindustrieist im März gegenüber Februar kaum eine Aenderungeingetreten. Hereinnahme der Aufträge war nurzu gedrückten Preisen möglich. So war z. B. für Stabeisenhöchstens 134 zu erzielen. Der Absatz nach dem


25. April 1925 Glückauf 531Ausland hat sich nicht gehoben, ln erster Linie stand dasGeschäft unter dem Druck des sinkenden Wertes desfranzösischen und belgischen Franken. Von 252 Werkender Eisen- und Metallindustrie mit rd. 207 000 Beschäftigtenberichteten 56 °/o (54 o/o) über einen befriedigenden Geschäftsgang.Als gut beschäftigt bezeichneten sich 25(24) o/o. in Oberschlesien konnte die Erzeugung der aclüunter Feuer stehenden Hochöfen (15 vorhanden) nur zumTeil unterg'ebracht werden.Die Beschäftigung in den Maschinenbaufabriken hatsich im ganzen nicht wesentlich verändert. Der Anteilsder Betriebe mit schlechtem Gesciiäffsgang ging von 44aut 40 o/o zurück. Im Lokomolivbau ließ auch dieNachfrage nach leichtern Lokomotiven nach, ln Oberschlesiengingen nur in ganz bescheidenem Umfang undin geringem Maß als im Vormonat Aufträge aus demAuslande ein.Die in den Vormonaten beobachtete leichte Belebungdes Baumarktes setzte sich Anfang März fort. Infolgedes um die Mitte des Berichtsmonats eingetretenen Frostwetterskam jedoch die Bautätigkeit in fast allen Bezirkenvorübergehend ins Stocken, uni gegen Ende desMonats nach Eintritt milder Witterung wieder einzusetzen.Die Wagenstellung im März betrug im Ruhrkohlenbezirk615 063 Wagen für Kohle, Koks und Preßkohleund 139 472 Wagen für andere Güter.MonatEinfuhrtSteinkohleDeutschlands Außenhandel in Kohle im Februar 1925.Ausfuhr1tKoksEinfuhr j Ausfuhr1t i tPreßsteinkohle Braunkohle PreßbraunkohleAusfuhr1 Einfuhr Ausfuhr1 EinfuhrttttEinfuhrtAusfuhr1tDurchschnitt 1913 . . . 878 335 2881 126 49 388 534 285 2 204 191 884 582 223 5029 10 080 71 76119212 . . . 78 545 518 937 944 86 365 39 5 575 217 331 2266 5 481 33 4361922 . . . 1 049 866 421 835 24 064 75 682 3 270 3 289 167 971 1185 2 546 34 87419233. . . 2101 033 100 721 125 288 22 575 11 959 1 246 121 368 925 3 999 23 34219243. . . 1 100174 232 924 28 223 72 067 12 008 8 202 173 168 2642 7 126 37 4281925 : J a n u a r ..................... 881 067 1376 021 11 417 260 071 4 584 40 245 196 078 3010 14 791 74 433Februar . . . . 727 671 727 091 13 998 155 455 10 857 31 994 188539 2828 10 938 55 1941 Die Lieferungen nach Frankreich, Belgien und Italien auf Grund d es Vertrages von Versailles sind nicht einbegriffen, dagegen sind bis einschl. Mal 1922 die bedeutend enLieferungen, welche die Interalliierte Kommission in Oppeln nach Polen, Deutsch-Österreich, Ungarn, Danzig und Memel angeordnet hat, in diesen Zahlen enthalten.2 Für die Monate Mai bis Dezember 1921; für die vorausgehenden Monate liegen keine Angaben vor.* Bei diesen Zahlen handelt es sich für 1923 und Januar-Oktober 1924 nur um die Ein- und Ausfuhr aus dem unbesetzten Deutschland. Nach den uns vomReichskommissar für die Kohlenverteilung zur Verfügung gestellten Angaben sind aus dem besetzten Teil des Ruhrgebietes und dem Kölner Revier im erstenVierteljahr 1924 zur Ausfuhr gelangt: Steinkohle 1048764 t, Koks 60 843 t, Rohbraunkohle—, Preßbraunkohle 13583 t, aus dem Ruhrgebiet im zweiten V ierteljahr:Kohle 1 110341 t, Koks 93687 t, Preßkohle 17646t; im dritten Vierteljahr: Kohle 1727796 t, Koks 222022 t, Preßkohle 43600 t. Diese Angaben sind für das ersteVierteljahr allerdings nicht ganz vollständig, da für das Ruhrgebiet der W asserversand nicht voll erfaßt werden konnte und weil keine Angaben über dieAusfuhr Kölns im Januar, die aber nur ganz unbedeutend gewesen sein kann, vorliegen; von Aachen fehlen alle Angaben.Nach Mitteilung der Zechen an die Micuin gingen an Handelskohle ins Ausland im April d. J. 499842 t, im Mai 83 043 t, im Juni 462 060 t, im Juli 510553 t.Die A. G, Ruhrkohle kann die Zahlen für die folgenden Monate nicht angeben.Deutschlands Außenhandel in Kohle nachLändern im Februar 1925.Einfuhr:Steinkohle:S a a rg e b ie t.....................Polnisch-Oberschlesien .Großbritannien . . .Niederlande.....................Tschecho-Slowakei . .Elsaß-Lothringen . . .F rankreich.....................übrige Länder . . .zus.Koks:Großbritannien . . .Polnisch-Oberschlesien .übrige Länder . . . .zus.Preßsteinkohle:Polnisch-Oberschlesien .Tschecho-Slowakei . .übrige Länder . . . .zus.Braunkohle:Tschecho-Slowakei . .übrige Länder . . . .Februar1924 1925t t3 329590 487588 45846 7043 2661 232 24440 9427 7685 63254 34217 7692 9651 47522 209137 8188113 354358 150228 4228 081• 6 7075 3487 325284727 671103813 5457213 9989 92793010 857187 580959Jan./Febr.. 1925t204 351814 486519 92427 64413 23417 54410 5609951 608 73817 2118 08112325 41513 5451 89615 441383 2521 365zus. 137 826 188 539 384 617Februar1924 ; 1925t 1 tJan./Febr.1925tPreßbraunkohle:Tschecho-Slowakei . . 10 763 25 554übrige Länder . . . . 24 175 175zus. 24 10 938 25 729Ausfuhr:Steinkohle :Niederlande..................... 43 963 373 176 1 105 871F rankreich..................... 103 491 319 680Tschecho-Slowakei . . 54 49S 116444S c h w e d e n ..................... 15 942 59 420B e lg ie n ........................... 25 965 70272S c h w e iz.......................... 20 899 50 690Ö ste rre ic h ..................... 22 536 49 152D ä n e m a rk ..................... 6 960. 26 217Italien................................ 3 756 14 450S a a rg e b ie t..................... 16 148 26 763Polnisch-Oberschlesien. 3 581 10731Britisch-Mittelmeer . . 1 298 30 559Argentinien..................... 6 378 34 568Niederländisch-Indien . 4 863 20 577Luxemburg..................... 2513 7 114U n g a r n ........................... 1 103 3 490N o rw e g e n ..................... 2 025 3 0252811 4 133Elsaß-Lothringen . . . 779 1 694übrige Länder . . . . 24960 58364 148262Koks:zus'68 923 727 091 2103 112F rankreich..................... 38 435 116 637Luxemburg . . . . . 36 830 98408S ch w eiz........................... ' 326 17 416 44 343Niederlande..................... 4 130 15 143 33 721Tschecho-Slowakei . . . 9 027 27 153


532 G lückauf Nr. 17Februar1924 I 1925* 1 tJan / Febr.1925tÖ ste rre ic h ..................... 12 570 23 758S aarg e b iet.....................— 3 093 13 363Elsaß-Lothringen . . . 2 20 ) 10818D ä n e m a rk ..................... 1 669 9 130Polnisch-Oberschlesien . 12 620 5 0^0 10 608P o le n ................................ • 1 918 5 055B e lg ie n .......................... 2 766 5 8-12Italien................................ 2 064 4 851U n g a r n .......................... 1503 3 541S c h w e d e n ..................... 1 826 2 858N o rw e g e n ..................... 100 672übrige Länder . . . . 18795 3796 4738zus. 35 871 155 455 415 526Preßsteinkohle:Niederlande..................... 20 041 48 098S ch w eiz........................... 7 704 12 113Luxem burg..................... 2 638 5 645Ä gypten.......................... , — 1 393übrige Länder . . . . 278 1611 4990zus. 278 31 994 72 239Braunkohle:Ö ste rre ic h ..................... 2 472 5 198übrige Länder. . . . 3 002 356 610zus. 3 002 2 828 5 838Preßbraunkohle:Niederlande . . ". , 9846 26 998S c h w e iz.......................... 2 270 8 979 24 871D ä n e m a rk ..................... 15 302 26 963P o le n ................................ 6 138 14 178Luxemburg..................... 3 507 9 982Ö ste rre ic h ..................... 3 262 6 178D a n z i g ........................... 1 060 3 272S c h w e d e n ..................... 1 060 3 102M em elland..................... 285 1 772Italien................................ 575 1622übrige Länder . . . . 9519 5 180 10 6i8zus. 11 789 55 194 129 626Deutschlands Außenhandel in Nebenerzeugnissend


25. April 1925 G lückauf 53312d. 903627. Wilhelm Linnmann, Essen-Altenessen.Vorrichtung zum Abscheiden von Benzol o. dgl. aus Abwassermit durch einen Schwimmer bewegter Absperrvorrichtung.2. 12. 24.20 e. 903629. Wilhelm Fleischmann und Heinrich Hillebrand,Schüren. Förderwagenkupplung. 14.1.25.20 i. 903790. Johann Rami, Kurl (Westf.). Grubenweiche.11.2.25.26d. 904278. Karl Reeb, Ickern (Kr. Dortmund). Apparatzur Gewinnung von hochprozentigem Vorprodukt. 4.2.25.34k. 904 173. Wilhelm Raudschus, Westerholt. Vorrichtungzum selbsttätigen Streuen von Desinfektionsmittelnan Grubenklosetts. 17. 2 25.35a. 903714. Fried. Krupp A. G., Essen. Anzeigevorrichtungfür Förderseiltriebe. 28. 4. 24.33 a. 904 166. Josef Gehl, Püttlingen (Kr. Saarbrücken).Schachtfangvorrichtung. 14. 2. 25.•40d. 904308. Johann Jacobs, Völklingen. Wasserscheiderfür komprimierte Luft und Dampf. 18.2.25.61a. 903726. Dr.-Ing. Alexander Bernhard Dräger, Lübeck.Luftkühler an Atmungsgeräten. 31. 10.24.80a. 903 926. Naamenlooze Venootschap HephaestosHandelsassociatie, Rotterdam. Presse für Ziegelsteine, Briketteu. dgl. mit geheizten Preßstempeln. 23. 9. 24.81 e. 903934. Bamag-Meguin A. G., Berlin. Fördervorrichtung.5. 12. 24.Patent-Anmeldungen,die vom 9. April 1925 an zwei Monate lang in der Auslegehalledes Reichspatentamtes ausliegen.5 b, 8. W. 64026. Emil Robert Wötzel, Dresden-Tolke^witz. Einhänge-Spanngestell mit Einhänge-Vorschubrahmenfür Bohrmaschinen und Bohrhämmer. 15.6.23.5b, 9. B. 112854. »Bergbau« Gesellschaft für betriebstechnischeNeuerungen m. b. H , Dortmund. Einrichtung ander Aufhängung und der Luftleitung von Schrämmaschinen.20. 2. 24.5 h, 9. M. 82752. Mavor & Coulson Ltd., Glasgow(Schottl.). Kegelförmige Schrämstange. 11.10.23. England13. 10. 22.5 b, 10. St. 37312. Hans Hundrieser, Berlin-Halensee,und Alfred Stapf, Berlin. Gesteinzerreißer mit Reißklauen;Zus. z. Pat. 410354. 10 10.23.5 b, 17. E. 30 578. Max Eisenach, Barmen. Umsetzvorrichtungfür Preßlufthämmer, besonders Preßluftbohrhämmer.5. 4. 24.10a, 17. C. 35761. Dipl.-Ing. Rudolph Caesar, Halle(Saale). Trockenkühlung von hocherhitzten brennbaren kleinstückigenund feinkörnigen Stoffen (Kühlbunker). 24.11.24.10a, 17. D. 46217. Firma Deutsche Erdöl-A.G., Berlin-Schöneberg. Entwässerung von Koks. 23. 9. 24.10a, 17. P. 44 992. Dipl.-Ing. Dr. Heinrich Gehle,Blumenthal, und Dipl.-Ing. Franz Pöpelt, Charlottenburg.Trockenkühlen von Koks. 23. 9. 22.10a, 17. F. 55251. Heinrich Frohnhäuser, Dortmund.Kokstransport bei der Trockenkühlung. 11.1.24.10 a, 26. L: 5S848. Franz Leitner, Halle (Saale). Verschwelenbituminöser Stoffe. 23. 10. 23.10b, 4. H. 99657. »Hanna« Brikettierungsgesellschaftm. b. H., Berlin. Verfahren zur Herstellung von Brennstoffbrikettenaus Kohlenklein; Zus. z. Pat. 411 449. 13. 12.24.10 b, 7. H. 97 684. Wilhelm Hartmann, Offcnbach (Main),und Adolf Dasbach, Hermülheim b. Köln. Verfahren zur Erzielungeines in Körnung und Trocknung möglichst gleichmäßigenBrikettiergiites. 26. 6. 24.10b, 8. T. 28358. Rudolf Tormin, Düsseldorf. Vorrichtungzur Vorbereitung von minderwertigen Brennstoffenzum Brikettieren. 21.12.23.35a. 9. M. 80410. Peter Mommertz, Hamborn (Rhein).Schachtförderung. 1.2.23.40a, 2. Sch. 69722. Gustav Schatte, Magdeburg.Reaktionsschmelzen feiner Sulfide und Oxyde im Schwebezustand.22. 2. 24.46 f, 7. A. 42 739. A. G. Kühnle, Kopp & Kausch,Frankenthal (Pfalz). Vorrichtung zur Vermeidung von Eisbildungbei preßluftgetriebenen Maschinen, besonders Preßluftturbinen.26. 7. 24.46 f, 7. A. 43 305. A. G. Kühnle, Kopp & Kausch,Frankenthal (Pfalz). Vorrichtung zur Verhinderung von Eisbildungan Preßluftturbinen. 16. >0.24.74 h, 4. G. 60927. Gesellschaft für praktische Geophysikm. b. H., Freiburg (B). Verfahren zum Feststellen eineshöhern Gehalts von Methan und Kohlensäure in Bergwerken.10. 3. 24.81 e, 15. H. 96444. Gebr. Hinselmann G.m.b.H., Essen.Stoßverbindung für Schüttelrutschen; Zus. z. Pat. 409535.10. 3. 24.Deutsche Patente.la (30). 411635, vom 6. August 1921. WilhelmOefverberg in Mainz und OttoSchniidt inMainz-Mombach. Erz- oder Schlaikenscheider.In dem zur Aufnahme einer Scheideflüssigkeit mittlererDichte dienenden Gefäß ist eine endlose, mit Bechern verseheneFörderkette so angeordnet, daß ihr oberes Trum unmittelbarunterhalb der Oberfläche der Scheideflüssigkeit liegtund am Ende so aufwärts geführt ist, daß die Becher desTrums die auf der Flüssigkeit schwimmenden Teile desScheidegutes zusammenstreichen, aus der Flüssigkeit heben undin ein Sammelgefäß befördern. Das untere Trum der Förderketteist hingegen so oberhalb des wagrecht liegenden Gefäßbodensparallel zu diesem geführt, daß die Becher der Kettedie auf den Gefäßboden gesunkenen Teile des Gutes überden Boden schieben und in eine Nebenkammer des Gefäßesbefördern. Aus dieser Kammer werden die Gutteile durchein endloses Becherwerk ausgetragen.5a (3). 411272, vom 12. Juli 1922. Hughes ToolCompany in Houston, Texas (V. St. A.). Erd- oderGesteinbohrer.Der Bohrer hat am untern Ende eine Aussparung, in derauf einer Querwelle gelagerte Sohlenschneidrollen angeordnetsind. Die Querwelle ist in nach unten offenen Schlitzen derSt-itenwände der Aussparung eingesetzt, und auf die Wellenendensind Feststellringe o. dgl. befestigt, welche in die geschlitztenWände der Aussparung eingreifen. Die Ringe verhinderneine Bewegung der Wellenenden in achsrechter,senkrechter und seitlicher Richtung. In der Mitte kann dieWelle mit einem Vierkant so in einen nach unten offenenSchlitz einer mittlern Scheidewand der Aussparung eingreifen,daß sie sich nicht drehen kann.5 b (10). 389 750, vom 11. Februar 1923. Adolf Lin neina n n in Charlottenburg. Mechanischer Kohlen- undGesteinbrecher.In einem dem Durchmesser des Bohrloches entsprechendenRohr a, in dem die Mutter b befestigt ist, wird durchden Kolben c die Stange d geführt, die kurz vor ihremfreien Ende eine Verjüngung hat und an dem freien Endeselbst die dem Querschnitt des Bohrloches entsprechendekreisförmige Platte e trägt. In Schlitze des Rohres a sindBrechbacken/eingesetzt, die sich mit ihrer innern Kante andie Stange d anlegen.Die Mutter bdient zur Führungder Schraubenspindelg, die sich mitdem vordem Endeauf den Kolben cstützt und am hintern,aus dem Rohrvorstehenden Endeeinen Vierkant hat.n -Das Rohr a wird,nachdem die Schraubenspindel in der Mutter b zurückgeschraubtund der Kolben c mit der Stange d in das Rohrgedrückt ist, so weit in das Bohrloch geschoben, daß sich diePlatte e auf die Bohrlochsohle aufsetzt. Alsdann schraubtman die Schraubenspindel mit einem auf ihr vierkantiges Endeaufgesetzten Hebel in der Mutter vor. Dabei werden dieBrechbacken / durch den sich verjüngenden Teil der Stange din das Gestein (die Kohle) getrieben und dieses abgesprengt.Zugleich drückt man das Rohr aus dem Bohrloch zurück, sodaß die Brechbacken das Gestein (die Kohle) abreißen.


534 G lückauf Nr. 175b (12). 411358, vom 21. Mai 1922. HeinrichKrämer in Liblar b. Köln. • Verfahren zum Abbau vonBraunkohle Im Tagebau.Nach dem Verfahren soll zuerst das obere Flöz ganzoder in einem Streifen von größerer Breite bis auf dieZwischenschicht abgebaut und darauf ein zweckmäßig überdie ganze Breite des Grubenfeldes reichender Streifen derZwischenschicht entfernt werden. Dann verlegt man auf demfreigelegten Streifen des untern Flözes ein Gleis und baggertdurch einen auf diesem laufenden Tiefbagger in der ganzenBreite des Abbaufeldes einen Streifen aus. Zum Schluß wirdauf dem Gleis des Tiefbaggers ein Greifbagger aufgestelltund mit diesem der Abraum der Zwischenschicht in den ausgekohltenTeil hinübergehoben, wobei nur der für das Arbeitendes Tiefbaggers erforderliche Rand des ausgekohltenTeils freibleibt.5d (1). 411683, vom 24. Mai 1924. Rudolf Brüningin Hochemmerich, Kr. Mörs (Rhld.). Aufhängung vonRohrleitungen in Bergwerken an Aufhängebolzen in Bohrlöchernan der Streckenfirste.Der die Rohrleitung tragende Bolzen ist nach seinemobern Ende, d. h. nach der Bohrlochsohle zu, keilförmig verdicktund steckt mit diesem Teil zwischen zwei in das Bohrlocheingesetzten, mit der Spitze nach der Bohrlochsohle,d. h. entgegengesetzt wie der keilförmige Teil des Bolzensgerichteten Keilen. Die Keile und der Bolzen werden durcheinen in ein Keilloch des letztem gesteckten, an der Firstanliegenden Treibkeil so gegeneinander und gegen die Bohrlochwandungengepreßt, daß sie eine starre Verbindung bilden.10b (4). 411449, vom 30. Januar 1923. »HannaBrikettierungsgesellschaft m. b. H. in Berlin.Verfahren zur Herstellung von Brennstoffbriketten aus Kohlenkleindurch Sulfitzelluloseablauge.Das Kohlenklein wird, bevor man die Sulfitablauge zursetzt, mit Schwefelkalzium vermischt und der SulfitablaugeSalpeter zugesetzt. Die genannten Stoffe sollen dann miteinandervermischt und das Gemisch durch Pressen in der Kältezu wetterbeständigen Briketten geformt werden.19a (28). 411724, vom 27. September 1922. RichardBoy in Berlin. Einrichtung zum Rucken von Gleisen.Die Einrichtung besteht aus einem gleislos fahrendenFahrzeug, mit dem eine Zahnstangenwinde mit Kraftbetriebverbunden ist, die durch die Zahnstange oder ein Verlängerungsglieddieser Stange das zu rückende Gleis von der Seiteher erfaßt.20i (9). 411359, vom 5. September 1922. FranzRudolph in Essen. Doppelzungenweiche fü r Hängebahnen.Die Weiche wird aus der Ferne umgestellt und mit derFahrbahn verriegelt durch ein Zugmittel, das über mit demWeichengetriebe durch Zahngetriebe und mit der Zungenverriegelungin Verbindung stehende Trommeln geführt ist.Infolgedessen werden die beiden Weichenzungen durch eingespanntes Seil in einer zueinander versetzten Lage gehalten.Eine Bewegung des Zugmittels wird zuerst auf die Zungenverriegelungund dann auf das die Weiche umlegende undverriegelnde Gestänge übertragen, so daß das Auslösen derVerriegelung sowie das Verschieben und Wiederverriegelnder Weichenzungen durch eine einzige Kraftquelle bewirktwerden kann. Damit gegen Entgleisen gesicherte Fahrzeuge,die mit ihrer Sicherheitsklaue den Fahrschierienkopf umfassen,sicher durch die Weiche fahren können, sind die Weichenzungenspitzenan ihrer untern Auflagefläche mit einem flachen,nach unten gebogenen Formstück versehen, hinter das dienach Art eines Vorreiters wirkende Verriegelungsvorrichtunggreift, und an welches das Zugmittel angreift. Für denWeichenumlegevorgang ist ferner eine Signalgebung undSicherung dadurch geschaffen, daß ein Weichenbereich, indem während der Durchfahrt eines Fahrzeuges ein Umlegender Weiche nicht stattfinden darf, durch eine besondereSchleifleitung abgegrenzt ist, die durch den Stromabnehmerdes Fahrzeuges so lange unter Strom gehalten wird, bis dasFahrzeug den gefährdeten Weichenbereich verlassen hat. Andie Schleifleitung dieses Bereiches sind eine Signallampe undeine elektrische Sperrvorrichtung angeschlossen, die so langewirken, als sich ein Wagen im Weichenbereich befindet.Außerdem befindet sich ein vom Weichengetriebe bewegterSchalter so in Abhängigkeit von der zur Weichenumlegungzu vollführenden Bewegung, daß die Stromzuführung zurWeichenschleifleitung vor der Weichenöffnung selbsttätigunterbrochen wird.23b (3). 411540, vom 7. Mai 1922. Dr. Ernst Berlin Darmstadt. Verfahren zur Gewinnung von Extraktenvon Ölschiefern, Braun- und Steinkohlen.Das Gut, aus dem ein Auszug hergestellt werdensoll, wird mit hydrierten Naphthalinen, besonders mit Tetrahydronaphthalinbei erhöhten Temperaturen und erhöhtenDrücken behandelt.241 (5). 411599, vom 13. September 1923. Dr. LotharBirckenbach und Dr. Siegfried Valentiner inClausthal (Harz). Ausnutzung der Wärmestrahlung beialuminothermischer Metallgewinnung.Nach Beendigung der Reaktion soll in der Wand desdas Reaktionsgemisch enthaltenden Behälters eine Öffnungfreigelegt werden, durch welche die Strahlung der glühendenMasse in den den Behälter umgebenden Raum tritt unddiesen erwärmt.26a (8). 411471, vom 1. November 1923. ThomasMalcolm Davidsohn in Ruislip, Middlesex (Engl.).Stehende Retorte zur trocknen Destillation (Verkokung) vonKohle und kohlehaltigen Stoffen.Die mit der Beschickung in Berührung kommendenFlächen der Retorte oder Teile dieser Flächen werden ständigin beschränktem Maße auf- und abwärts bewegt. Infolgedessensetzt sich die Beschickung nicht an den Flächen fest,sondern wandert in der Längsrichtung der Retorte weiter undverdichtet sich. Die Retorte kann doppelwandig sein, wobeidie innere Wandung der Länge nach in Abschnitte zerlegtist, die auf- und abwärts bewegt werden. Außerdem kanndie Retorte mit einem sie achsrecht ganz oder zum Teildurchsetzenden Gasabführungsrohr versehen sein, das in Abschnittezerlegt ist, die sich auf- und abwärts bewegen oderhin und her drehen lassen. Mit den Abschnitten des Gasabführungsrohreskann man strahlenförmig angeordneteWände verbinden, welche die Relorte in Längskammern teilen.26 d (8). 411473, vom 14. April 1922. Maschinenbau-AnstaltHumboldt in Köln-Kalk. Verfahren undVorrichtung zum Auslaugen und Wiederbeleben von Gasreinigungsmassen.In einem Arbeitsgang leitet man ein Gemisch vonSchwefelkohlenstoff und Wasserdampf durch die auszulaugendenund wieder zu belebenden Reinigungsmassen.40a (17), 411476, vom 1, September 1923. FirmaBoehm-Werke A. G. in Berlin. Verhütung der Oxydationvon Metallschmelzen.Auf die Metallschmelzen wird Magnesium in Form vonsehr dünnen Bändern, die zu kleinen lockern Knäueln gewickeltsein können, zur Einwirkung gebracht, indem dieBänder oder Bandknäuel auf die Schmelzen geworfen werden.40 a (17) 411477, vom 30. April 1922. Firma Th.Goldschmidt, A. G., D r.-Ing. Ludwig Schertel undDr.-Ing. Willi Lüty in Essen. Raffinieren von Zinn.Einem Zinnbade setzt man solche Metalle (Zink und Aluminium)zu, die, bezogen auf die Einheit Sauerstoff, eine größereBildungswärme als Zinn haben. Die Alkali- und Erdalkalimetalleund die Zeritmetalle kommen dabei nicht in Frage.Alsdann soll sich in dem Bade durch Einwirkung von Sauerstoffabgebenden oder enthaltenden Stoffen ein oxydischerSchaum bilden, der die Verunreinigungen aus dem Bade aufnimmt.Anstatt die Metalle (Zink, Aluminium usw.) unmittelbarin das Zinnbad einzutragen, kann man eine Legierungdes Zusatzmetalls mit dem Zinn zur Erzeugung des oxydischenSchaumes herstellen und den erhaltenen Schaum in das zuraffinierende Zinnbad eintragen. Der Schaum kann, nachdem


25. April 1925 G lückauf 535er auf das Zinnbad genügend eingewirkt hat, entfernt undso oft verwendet werden, bis seine Aufnahmefähigkeit für Verunreinigungenmerklich nachgelassen hat. Das Zusatznietallkann man in Teilmengen in das Bad eintragen, wobei dernach dem Eintragen jeder Teilmenge gebildete Schaum ausdem Bad entfernt wird.40c (11). 411123, vom 24. September 1920. Dr. FritzHansgirg in Graz. Verfahren zur elektrolytischen Gewinnungvon Zink. Zus. z. Pat. 398699. Längste Dauer:9. Juni 1938.Nach dem durch das Hauptpatent geschützten Verfahrenwird die Lösung eines anorganischen Zinksalzes im Kreislaufzwischen dem elektrolytischen Bad und der Auslaugevorrichtungbewegt. Dabei wird die Geschwindigkeit des Kreislaufesund die elektrische Stromdichte so abgestimmt, daßdie an der Anode frei werdende Menge der anorganischenSäure einer Wasserstoffionenkonzentration entspricht, die inder Größenordnung der Wasserstoffionenkonzentration normalerschwacher organischer Säuren (etwa bis 0,1 % freieSäure) liegt. Das zinkische oxydische Gut, aus dem dasZink nach dem Verfahren gemäß dem Hauptpatent gewonnenwerden soll, findet nach der Erfindung in Form von BrikettenVerwendung, die durch den Elektrolyten, langsam aufgelöstwerden. Die Brikette kann man in der Weise hersteilen, daßdas zinkische Gut in fein gepulvertem Zustande mit demElektrolyten zu einem dicken Brei angerührt und der Breiz. B. mit Hilfe einer Ziegelpresse gepreßt wird. Die Brikettekann man bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur abbindenlassen; sie sind hart und widerstandsfähig.43 a (42) 411486, vom 2. September 1921. FirmaNeufe 1 d t & Kuhnkein Kiel. Vorrichtung zur Fernmeldungder Zahl und des Gewichtes von Wagen fü r Bahn- oder Förderanlagen.Die Vorrichtung hat mehrere Geber, die beim Auffahreneines Förderwagens auf eine bewegliche Wägeplattformnacheinander in Tätigkeit gesetzt werden und z. B. durchelektrische Leitungen so mit an einer beliebigen Stelle angeordnetenEmpfängern verbunden sind, daß diese die Zahlund die Größe der Ausschläge der Plattform anzeigen. DieZahl der Ausschläge kann durch Fortschaltwerke aufgezeichnetwerden, die unter Einschaltung von Zehnerkupplungen arbeiten.Die Geber sind mit einer Registriervorrichtung verbunden,die aus mehreren auf einer Achse hintereinander angeordnetenDrehmagneten besteht. Hierdurch werden die einzelnenLadungen der Wagen nach ihrem Gewicht in der zeitlichenAufeinanderfolge auf einem mit einem Uhrwerk verbundenenPapierstreifen durch einen Schreibhebel aufgezeichnet, derentsprechend den einzelnen Gebern verschieden große Ausschlägemacht. Ferner ist ein Geber vorgesehen, der erstdann durch die Wägeplattform in Tätigkeit gesetzt wird, wenndiese durch einen Wagen belastet wird, dessen Gewichtgrößer ist als das Gewicht der leeren Wagen. Dieser Gebersteht ebenfalls mit einem Empfänger in Verbindung, der dieWägungen des Gebers angibt. Schließlich ist das freie Endedes Wagebalkens der Wägeplattform mit einer Schreibfederausgerüstet, die auf einem durch ein Uhrwerk fo'rtbewegtenPapierstreifen Kreisbogen aufzeichnet, die Aufschluß gebenüber den Zustand und die Reihenfolge der Wägevorgänge.46d (5). 411408, vom 11. März 1924. Firma Stephan,Frölich & Kliipfel in Buer-Süd. Antriebsmaschine fü rFörderrutschen.Bei der Maschine wird das für den Rückhub erforderlicheDruckmittel durch Strahlwirkung des beim Arbeitshub verwendetenDruckmittels von diesem gesteuert. Die die Strahlwirkungdes Druckmittels erzeugende, in die Zuleitung desDruckmittels eingeschaltete Strahldüse ist so verstellbar, daßder Düsenquerschnitt sich vergrößern oder verkleinern unddadurch die Luftzufuhr zu dein hintern Kolben den Flözverhältnissenentsprechend regeln läßt.78e (5). 411261, vom 17. Juli 1921. Sprengluft-Gesellschaft m. b. H. in Berlin. Sprengluftpatrone.Die Patrone hat zwei oder mehr Lagen, die abwechselndaus Carben oder einer Carbenmischung und aus gewöhnlichenPatronenbestandteilen, z. B. aus indifferenten Massenund Nitrokohlenwasserstoffen bestehen. Die Patronen könnenauch einen aus Carben oder Carbenmischung, hergestelltenKern haben, der von ändern Patronenbestandteilen, wieRuß usw., ganz oder teilweise umlagert ist. Auch kann diePatrone aus zwei oder mehreren Einzelpatronen gebildetwerden, von denen eine oder mehrere aus Carben oder auseiner Carbenmischung bestehen.78 e (5). 411357, vom 29. April 1922. Sprengluft-Gesellschaft m. b. H. in Berlin. Universalgefäß zumTränken von Sprengluftpatronen.Das Gefäß ist zylindrisch und dient gewöhnlich zum Einsetzender Patronen in senkrechter Lage. Sollen die Patronenin wagrechter Lage in das Gefäß eingelegt werden, so setztman vorher vier segmentförmige Zylinderabschnitte so in dasGefäß ein, daß der freie Innenrauin des Gefäßes einen annäherndquadratischen Querschnitt erhält.81 e (6). 411361, vom 23. Dezember 1923, J. PohligA.G. in Köln-Zollstock und Dipl.-Ing. Robert Thomein Köln. Beschleunigungsfreier Antrieb fü r Förderketten u. dgl.m it Antriebsstern.Bei dem Antrieb wird die Geschwindigkeit des Antriebsmotorsständig so geändert, daß eine gleiclibleibende Kettengeschwindigkeitentsteht. Der Motor läßt sich z. B. aufgleichbleibende Leistung regeln, indem sein Geschwindigkeitsreglerwechselnd in Abhängigkeit von der Stellung desAiitriebssternes verstellt wird, oder indem der Regler einevolle Schwingung zwischen seinen Endlagen vollführt, währendder Aiitriebsstern sich um eine Teilung weiterbewegt.B Ü C H EChemisch-technische Untersuchungsmethoden. Von Lunge-Berl. Unter Mitwirkung von D. Aufhauser u. a.hrsg. von Ing.-Chem. Dr. Ernst Berl, Professor derTechnischen Chemie und Elektrochemie an der TechnischenHochschule zu Darmstadt. Bd. 4. 7., vollständigumgearb. und verm. Aufl. 1164 S. mit 125Abb. Berlin 1924, Julius Springer. Preis geb. 40 M.Der vorliegende vierte Band dieses großen Hand- undHilfsbuches für die chemisch-technischen Untersuchungenweist unter den Bearbeitern der einzelnen Abschnitte diesmalfast nur Namen erster Fachleute auf. Die behandeltenStoffgebiete sind: Zuckerfabrikation (v. Lippmann),Stärke, Dextrin, Mehl (v. Eckenbrecher), Spiritus(W indisch), Branntweine. Liköre (W indisch), Wein(W indisch), Bier (Lintner), Leder (Paessler), Leim,S C M A U.Gelatine (Schlesinger), Tinte (v.Haasy und Lohse), Gespinstfasern- (H erzog), Zellstoff (Schwalbe), Kunstseide(Berl und Havas), anorganische Farbstoffe (Eibiier),organische Farbstoffe (B ucherer), Appreturmittel(R i s t e n p a r t). Wenn auch die behandelten Untersuchungsgebietedieses Bandes, wie die Inhaltübersichterkennen läßt, nicht unmittelbar die Fachgebiete derLeser dieser Zeitschrift berühren, so werden große Werksbüchereiendoch nicht umhin können, auch diesen Bandzu beschaffen. Was die Bearbeitung der einzelnen Abschnittebetrifft, so kann ohne näheres Eingehen aut Einzelheitengesagt werden, daß auch diesmal wieder, wieDurchsicht und einzelne Stichproben ergeben haben, eineZuverlässigkeit und Vollständigkeit der Angaben erreichtworden ist, die andere Werke, selbst solche über Einzel­


536 G lückauf Nr. 17zweige, kaum aufzuweisen haben. Der Wert analytischerHandbücher liegt aber in erster Linie darin, daß der Bearbeiterselbst genügend praktische Erfahrung in derHandhabung der verschiedenen Verfahren besitzt; hierfürbürgen ohne weiteres die angeführten Namen.B. Neumann.Die Störungen an elektrischen Maschinen, Apparaten undLeitungen, insbesondere deren Ursachen und Beseitigung.Von Berat.-Ing. Ludwig Hammel, gerichtlichbeeidigtem Sachverständigen für Elektrotechnik.17. und 18. Aufl. 122 S. mit 93 Abb. Frankfurt(Main) 1923, Akademisch - Technischer VerlagJohann Hammel. Preis geh. 3,60 JLDas Buch ist von einem erfahrungsreichen Praktikerfür die Praxis geschrieben und bespricht in bemerkenswerterVollständigkeit die hauptsächlichsten an elektrischenMaschinen, Apparaten und Leitungen beobachtetenStörungen. Mit knappen Worten werden dieseund ihre Ursachen geschildert und an Hand von übersichtlichenAbbildungen in anschaulicher Weise Mittelund Wege zur Beseitigung der Störungen gewiesen.Trotz äußerster Beschränkung in der Anwendung derTheorie ist es dem Verfasser vorzüglich gelungen, dieStörungsursachen zu erläutern. Gerade das Fehlen desunnützen theoretischen Beiwerks wird dem Praktiker dieHandhabung des Buches wesentlich erleichtern. SeineAnschaffung kann allen denen empfohlen werden, die mitder Beaufsichtigung elektrischer Anlagen betraut sind.Ullmann.Jahrbuch der deutschen Braunkohlen-, Steinkohlen-, KaliundErzindustrie 1925. Hrsg. unter Mitwirkung desDeutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins E.V., Halle(Saale). 16. Jg. Bearb. von Dipl.-Bergingenieur Hirzin Halle (Saale). Halle (Saale) 1925, Wilhelm Knapp.• Preis geb. 12*#*.Im 16. Jahrgange des bekannten Jahrbuches sind nebenden Braunkohlen-, Steinkohlen-, Kali- und Erzbergwerkenzum ersten Male auch die Salinen, die Asphaltbergwerkeund die Erdölgewinnungsbetriebe berücksichtigt worden.Änderungen gegenüber dem vor drei Jahren erschienenen15. Jahrgang haben im besondern die Abtrennung vonPolnisch-Oberschlesien und die Übertragung der Ausbeutungdes preußischen staatlichen Bergwerksbesitzes an.die Preußische Bergwerks- und Hütfen-A.G. notwendiggemacht. Das Jahrbuch enthält ein Verzeichnis der bergbaulichenUnternehmungen mit Angabe der Lage, Eigentumsverhältnisse,Betriebsleiter, Förderung, Belegschaft usw.sowie eine Zusammenstellung der deutschen Bergbehörden,Syndikate, Verkaufsvereinigungen, bergbaulichen Vereineusw. In seiner übersichtlichen Anordnung stellt das Jahrbuchein wertvolles Nachschlagewerk dar.Zur Besprechung eingegangene Bücher.(Die SchrlftleituniT behält sich eine Besprechung geeigneter W erke vor.)Bartling, Richard: Geologisches Wanderbuch für denniederrheinisch -westfälischen Industriebezirk. Umfassenddas .Gebiet vom nördlichen Teil des RheinischenSchiefergebirges bis zur holländischen Grenze.2., neubearb. und verm. Aull. 467 S. mit 123' Abb.Stuttgart, Ferdinand Enke. Preis geh. 15 JLBlankevoort, C.: Les Resultats des Recherches et de^Exploitation des Mines en Hollande. 36 S. mit Abb.Maastricht, F. Schmitz.Büttner-Werke, Ordingen am Rhein. Festschrift zum50jährigen Bestehen. 4S S. mit Abb. und 3 Bildnissen.Eisemann, Fritz: Chlorkalk. Rohstoffe und Erzeugnis.32 S. Berlin, Kalkverlag G.m.b.H. Preis geh. 1,S0J6.Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe, betreffenddie Vorschriften über die Ausbildung und Prüfungfür den höheren technischen Staatsdienst im Bergfach.Vom 6. April 1920. 18 S. Berlin, WilhelmErnst & Sohn. Preis geh. 0,90 JLGohmann, Arthur: Tafeln der vierstelligen Umwertungszalilenfür vollkommene Gase, nebst Hilfstafeln. Zugeschnittenfür den Bereich meßtechnisch verwiegenderBctricbszustiindc. 72 S. Halle (Saale), WilhelmKnapp. Preis geb. 4,50 JLGraefe, Ed.: Die Braunkohlenteer-Industrie. 2., umgearb.und erw. Aufl. (Monographien über chemischtechnischeFabrikations-Methoden, Bd. 2.) 127 S. mit43 Abb. Halle (Saale), Wilhelm Knapp. Preis geh. 5,geb. 5,90 JL—,—: Laboraloriumsbuch für die Braunkohlenteerindustrie,Braunkohlengruben, Braunkohlenteer-Schwelereien undDestillationen, Paraffin- und Kerzenfabriken. (Laboratoriumsbiieherfür die chemische und verwandte Industrien,Bd. 6.) 2., umgearb. Aufl. 152 S. mit 64Abb. Halle (Saale), Wilhelm Knapp. Preis geh. 5,40,geb. 6,30 JLHiller, Friedrich, und Luppe, Hermann: Ergänzungsbandzur zwanzigsten Auflage der Gewerbeordnung für dasDeutsche Reich. (Guftentagsche_ Sammlung DeutscherReiclisgesetze, Nr. 6.) 91 S. Berlin, Walter de Gruyter& Co. Preis geb. 1,50 JLKaskel, Walter: Arbeitsrecht. (Enzyklopädie der RechtsundStaatswissenschaft, Bd. 31.) 372 S. Berlin, JuliusSpringer. Preis in Pappbd. 15 JLKeller, Konrad: Laboratoriumsbuch für die Kokerei- undTeerproduktenindustrie der Steinkohle. Durchgesehenvon A. Spilker. (Laboratoriumsbücher für die chemischeund verwandte Industrien, Bd. 23.) 136 S.mit 29 Abb. Halle (Saale), Wilhelm Knapp. Preisgeh. 4,80, geb. 5,70 JLLion, Max: Die Industriebelastungsgesetze vom 30. August1924 (RGBl. II S. 257, 269). 151 S. Berlin, CarlHeymanns Verlag. Preis geh. 4, geb. 5 JLMorgner, F. O.: Die Heizerschule. Vorträge über dieBedienung und die Einrichtung von Dampfkesselanlagen.Ein Lehrbuch zur Ablegung der staatlichenHeizerprüfung. Nach den vom Reichswirtschafts1-ministerium aufgestelken Richtlinien. 4., umgearb. undvervollständigte Aufl. 173 S. mit 165 Abb. Berlin,Julius Springer. Preis geh. 3,90 JLSchneider, Wilhelm: Über Extraktion und Destillationder Braunkohle. 72 S. Halle (Saale), Wilhelm Knapp.Preis geh. 2,70, geb. 3,50 JLSocius: Arbeiterschaft und Erfüllungspolitik. Betrachtungeneines alten Gewerkschafters über die Folgendes Dawes-Gutachtens insbesondere für die Arbeitszeitin Deutschland. 24 S. Berlin, Verlag der Deutschenwirtschaftspolitischen Gesellschaft. Preis geh.0,50 JLVergleichende Versuche mit Rohteer, destilliertem und präpariertemTeer und Prüfungen von Roh- und Dachpappe.Zusammenstellung, Listen und Tabellen nebstPhotographien über die Ergebnisse der vom VerbandDeutscher Dachpappenfabrikan.en veranstalteten Untersuchungendes Staatlichen Materialprüfungsamtes inBerlin-Lichterfelde. 17 S. mit Abb. Halle (Saale),Wilhelm Knapp. Preis geh. 1,50 J(>.Zeitgemäße Steuer- und Finanzfragen. Hrsg. von Max Lion.'5. Jg. H. 6. 20 S. Preis geh. 0,80 JL 6. Jg. H. 1/2. 40 S.Preis geh. 1,60 JL Berlin, Carl Heymanns Verlag.Zsigmondy-Festschrift. Jubelband der Kolloid-Zeitschrift,Organ der Kolloid-Gesellschaft. Unter Mitarbeitvon" Freunden, Verehrern und Schülern hrsg.von W. Bachrnann und Wo. Ostwald. (Ergänzungsbandzu Bd. 36 der Kolloid-Zeitschrift.) 390 S.mit Abb., Tafeln und 1 Bildnis. Dresden, TheodorSteinkopff. Preis in Pappbd. 20 Jh.


25. April 1925_______________________________ G lückauf______________________ .___________________ 537ZEITSCHRIFTENSCHA U.(E ine E rk lä ru n g d e r A b kü rzun g en ist in N r. I au/ den S eiten 2 7 —3 0 verö ffen tlich t. • b ed eu tet T ext- o d er T a fela b b ild u n g en .)Mineralogie und Geologie.Kurzer Beitrag zur Entstehung der Braunkohlenlager.Von Linstöw. Braunkohle. Bd. 23. 28. 3. 25.S. 1009/10. Kurze Beschreibung des Braunkohlenvorkointnensvon Drossen in der Neumark. Betrachtungen über dieMächtigkeit des den Braunkohlenlagern zugrundeliegendenTrockentorfes.D er Braunkohlenbergbau von Tauchen (Südburgenland).Von Liebscher. Mont. Rdsch. Bd. 7. 1.4.25.S. 223/6*. Kurze Darstellung der wirtschaftlichen Entwicklungdes Kohlenbergbaues von Tauchen-Mariasdoif. GeologischeVerhältnisse. Kohlenanalyscn.D e r Gasausbruch von Gramzow. Von Gagel.Wasser Gas. Bd. 15. 1.4.25. S. 603/5. Vorläufige Erkenntnisder Zusammensetzung des Erdgases. Vergleich mit ändernErdgasbohrungen Norddeutschlands und Amerikas. Herkunftder Erdgase.D ie geologischen Bedingungen und diePrognose des karpathischen Erdölvorkommensin Polen. Von Lozinski. Z. Oberschi. Ver. Bd. 64. 1925.H. 4. S. 219/24*. Schichtenfolge der Sedimentgesteine. Dieundurchlässige Schutzdecke. Ölinhalt und Ergiebigkeit derverschiedenen Sedimentgesteine. Das Muttergestein und dieWandlungen des karpathischen Erdöls. (Schluß f.)Ein Beitrag zur Klärung der Wünschelrutenfrage.Von Kuckuk. Gas Wasserfach. Bd. 68. 28.2.25.S. 129/31. 7. 3. 25. S. 147/9. Unterirdisch fließendes Wasserund seine Bewegung. Wesen, Wert und Geschichte derWünschelrute. Beschaffenheit und Handhabung der Wünschelrute.Sonstige Wassersuchverfaliren.Canadian pegmatites and their mineral s. VonEllsworth. Can. Min.J. Bd. 46. 27.2.25. S. 224,6 Entstehungder Pegrnatite. Bildungstemperatur. Zusammenballung seltenerElemente. Nutzbarmachung der Mineralien. Beschreibungverschiedener gebauter Pegmatitvorkommen.Bergwesen.Betriebsuntersuchungen auf einer oberschlesischenSteinkohlenzeche. Von Sieben.Z. Oberschi. V. Bd 64. 1925. H. 4. S. 212/6. Untersuchungenauf dem Gebiete der Gewinnungsarbeilen, Unterhaltung desGrubengebäudes, Förderung und Wetterführung. Vergleich mitden Untersuchungsergebnissen auf einer westfälischen Zeche.Statistische Grundbegriffe für den Bergbau.Von Lange. Z. Oberschi. V. Bd. 64. 1925. H. 4. S. 216 9.Erklärung des Begriffes »Leistung« für den Bergbau. EingehendeBesprechung des Begriffes »Zeiteinheit«. Als Zeiteinheitwird für den Bergbau die »vergütete Schicht« (einschließlichTarifurlaub) empfohlen. (Schluß f)E in W e g z u r ausgedehntem Verwendungösterreichischer Steinkoh 1e. Von Schön. Mont. Rdsch.Bd. 7. 1.4.25. S. 215 19. Statistische Angaben über Vorräteund Gewinnung von Braunkohle und Steinkohle in Österreichvor und nach dem Kriege. Entwicklung nach dem Kriege.Übersicht über die Steinkohlengniben. Kohlenanalysen. Vergleichmit deutscher Kohle. Aschengehalt und seine Verminderungdurch Flotation. Gas- und Kokserzeugung.A us d e r Geschichte des Braunkohlenbergbauesim Zei tz-Weißenfelser Revier. Von Reinhardt.(Schluß.) Braunkohle. Bd 23. 28.3.25. S 1011/5. Herstellung vonWürfel- oder Industriebriketten und Nnßbrikettcn. Übergangvom Tiefbau zum Tagebaubetriebe. Verhältnis zur böhmischenBraunkohle. Errichtung neuer Brikettfabriken um die Jahrhundertwende,Steigerung der Erzeugung, Ausdehnung desAbsatzgebietes nach Bayern. Schwankende Konjunktur derBrikettindustrie in dem ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts.Kurzer Überblick über die Paraffin- und Mhieralölindustrieseit den 80 er Jahren.Über Bodenschätze Kleinasiens. Von Nafiz.Kohle Erz. Bd. 22. 4.4.25. Sp 557/64. Kurze Übersichtüber die Vorkommen von Kupfer-, Blei-, Silber-, Zink-, Arsen-und Quecksilbererzen. Das Steinkohlenbecken von Heraklea.Erdöl. Eisen- und Manganerze, Chrom, Schmirgel.Vorkommen, bergbauliche Gewinnung, Bewertungund Verh iittung von Antimonerzen imAntimonerzgebiet Sikwanshan der Provinz Hunanin China. Von Glatzel. Metall Erz. Bd. 22. 2.3.25. S. 123/8*.Lage und Geschichtliches. Erzablagerung und Geologie.Gruben- und Hüttenbetrieb.British Columbia mining. .Von Nichols. Can. Min.J.Bd. 46. 6.3.25. S. 251/3. Kurzer Überblick über den Standder bergbaulichen Erschließung zu Beginn des Jahres 1925.Gold dredging on Fraser river. Von Johnston.Can. Min.J. Bd. 46. 27.2.25. S. 229 32*. Schilderung derwenig günstigen Entwicklung des Goldseifen-Bergbaus amFraser in Britisch-Kolumbien. Zukunftsaussichten.Carbonado mine works two pitching seamsseparated by fragile rock. Von Ash. Coal Age. fid.27.26.3 25. S. 465/70*. Abbau zweier steilgelagerter, durch einbrüchiges Bergemittel voneinander getrennter Flöze.At Pocahontas Fuel C o .’s mines, machinesloaded forty per cent of output. Coal Age. Bd. 27.23.3.25. S. 459 63*. Weitgehende, erfolgreiche Verwendungvon Lademaschinen untertage. 22 Maschinen laden täglich je300—350 t. Hauerleistung von 11 t. Beschleunigung des Abbausund Holzersparnis.T h e Sullivan 12-in. coal cutter. Ir. Coal Tr. R.Bd. 110. 27.3.25. S.512*. Beschreibung einer niedrig gebautenStangenschrämmaschine für elektrischen und Preßluftantrieb.T he rating of mining-type circuit breakers.Coll. Guard. Bd. 129. 20.3.25. S. 701*. Regeln und Vorrichtungenfür die Verlegung elektrischer Kraftleitungenuntertage.Beitrag zur Prüfung der Sprengstoffe in derVersuchsstrecke auf Sicherheit gegen Schlagwetterund Kohlenstaub. Von Lupus. Z. Schieß. Sprengst.Bd. 20. H. 3. S. 40/2. Erörterung der die Schlagwettersicheiheitvon Sprengstoffen beeinflussenden Umstände.D ie Sicherheit des Sprengschusses im entzündlichenGemisch. Von Audibert. Bergbau. Bd. 38.2.4 25. S. 251/4. Untersuchungsverfahren. Sprengschuß in.freier Luft. Sprengschuß aus unbesetztem Mörser. Einflußder inerten Bestandteile auf die Flamme beim Sprengschuß ausunbesetztem Mörser. Vorbedingungen der Wettersicherheit.Wasserstoff in Grubenwettern und seineBestimmung. Von Heyer. Kohle Erz. Bd. 22. 4.4.25.Sp. 543/6. Vorkommen des Wasserstoffs in Bergwerken.Bestimmungsverfahren.Llay Main Colliery explosion. Ir. Coal Tr. RiBd. HO. 27.3.25. S. 508*. Amtlicher Bericht über eineSchlagwetterexplosion, bei der neun Personen zu Tode kamen.Deep winding in South Africa. Von Vaughan.(Forts) Coll. Guard. Bd.129. 20.3.25. S.711 *. Beschaffenheitder verwendeten Förderseile. (Forts, f.)T he erection of a rolled steel headgear over anexisting wooden headgear without cessation ofwinding operations. Von Milligan. Coll. Guard. Bd.129.20.3.25. S 697/8*. Beschreibung des Ersatzes eines hölzernenFördergerüstes durch ein eisernes ohne Unterbrechung derFörderung.Notwendigkeit einer erweiterten Ermittlungdes Aufbereitungserfolges zur Erzielung einerzweckmäßigem Betriebskontrolle und wirtschaftlichemBetriebsgestaltung. Von Kühl wein.Metall Erz. Bd. 22. 2.3.25. S. 128/35. Notwendigkeit derErweiterung des Zahlenmaterials zur Begutachtung desAufbereitungserfolges. Quantitative Beobachtung der Zerkleinerungsarbeit.Nutzanwendung der Vorschläge an einemBeispiel aus der Lautenthaler Aufbereitung.Aufbereitungsversuche mit Markasiteinlagerungeneines mitteldeutschen Braunkohlenflözes.Von Domke und Behrisch. Braunkohle. Bd. 23.28.3.25. S. 1007/9*. Art der Markasiteinlagerung. Berechnungund graphische Darstellung der Verdünnung des SO^-Gehaltes


538 G lückauf Nr. 17des Röstgases durch die aus der Kohle entstehenden CO2-Oase. Anordnung und Ergebnis der Aufbereitungsversuchemit Spitzlutten.Aufbereitung der oberfränkischen Doggererze.Von Müller. Stahl Eisen. Bd. 45. 19.3.2$. S. 423/6. Naturund Lagerung der Erze. Frühere Aufbereitungsversuche. AusführlicheBeschreibung der Scheidungs- und Zerkleinerungseinrichtungensowie der Röstanlage. Schnabelofen. Drehrohrofen.Betriebsweise. Wärmeverbrauch beim Trocknenund Rösten. Kostenberechnung.La flottation des minerais métallifères. VonPirlot. Rev. univ. min. met. Bd. 68. 15.3.25. S. 342/7. KurzeBesprechung des Anwendungsgebietes und der Voraussetzungenfür die Erzflotation. Ergebnisse von Schwimmaufbereitungsversuchenmit verschiedenen Erzarten.Dampfkessel- und Maschinenwesen.Betrachtungen über die K ohlenstaubfeuerungenfür Kesselbetrieb in Deutschland.Von Ohlmüller. Wärme. Bd. 48. 20. 3. 25. S. 155/8. HeutigeAnschauungen über Kohlenstaubfeuerung. Scharfes Einblasendes Staubes in große Verbrennungskammern oder schwachesEinblasen in kleine Verbrennungskammern.Zentralisierte Kontrolle in Kesselhäusern.Von Marguerre. Wärme. Bd. 48. 13.3.25. S. 142/3*. Beschreibungeiner Kesselprüfungsanlage, bei der sämtlichewichtigen Größen, wie Dampftemperatur, Rauchgastemperatur,Dampfmenge, Speisewassertemperatur, CO2 - und CO -f Hj-Oehalt, auf einen einzigen Streifen aufgetragen werden.Wirtschaftlichkeit der Verwendung von Hochdruckdampffür verschiedene Betriebsarten. VonLitnprecht. Wärme. Bd. 48. 20.3.25. S. 165/9*. Gesichtspunkte■für die Wirtschaftlichkeit. Die Höhe des wirtschaftlichstenBetriebsdrucks ist abhängig von der Betriebsart, und zwarob Kondensations-Gegendruckbetrieb oder Vorschaltanlage inAnwendung steht. Verschiedene Bedingungen und Anlagekostender drei Betriebsarten.Anheizversuch an einem Kessel mit Kohlenstaubfeuerung.Von Ebel. Wärme. Bd. 48. 20.3.25.S. 15963*. Vorteile der Kohlenstaubfeuerungen. KohlenundPreisersparnis. Abkühlungsverluste. Wirkungsgrad abhängigvon Betriebszeit. Mehrverbrauch durch Verkürzungder Betriebszeit.Dampfkesselroststäbe mit Schutz Überzug.Von Hopfelt. Z.V.d.L Bd.69. 28.3.25. S.411/4*. ChemischeZusammensetzung der Hartguß- und Graugußroststäbe vorund nach ihrer Verwendung im Feuer. Die Gründe desVerschleißes der Roststäbe. Schutz durch einen Aluminiumüberzug.AIuminium-Eisen-Legierungen für Roststäbe.E in neuer Gasbrenner für industrielleFeuerungen. Von Rosenkötter. Z.V. d.i. Bd.69. 7.3.25.S. 302/4. Nachteile der bisherigen Gasbrenner. Forderungenan eine befriedigende Bauart. Darstellung des Burg-Gasbrenners.Bericht über Verdampfungsversuche mit der neuenBrennerbauart.Die Zentrifugalpumpe als Speisevorrichtungfür Hochdruckkesselanlagen. Von Weyland. Wärme.Bd. 48. 6. 3. 25. S. 125/6*. Beschreibung von Speisevorrichtungenfür Hochdruckkesselanlagen unter Verwendung vonRauchgasvorwärmern für geringem Druck. Anwendung vonZentrifugalpumpen. Vermeidung von Dampfentwicklung imSaugraum der Zentrifugalpumpe.D ie Verhütung von Wärmespannungen inKessel trommeln. Von Otte. Wärme. Bd. 48. 20.3.25.S. 152/4*. Die durch Temperaturunterschiede im Baustoffverursachten Spannungen werden durch Einbau von Lenkblechenund Saugrohren oder durch Anwendung von UmwälzundAnwärmevorrichtungen verhütet.D ie Abwärmeverwertung in Orts- und Fernheizwerken.Von Eberle. Z.V.d.l. Bd.69. 7.3.25..S. 297/301*. 21.3.25. S. 376/81*. Nach Besprechung derwesentlichsten Gesichtspunkte für die Ausnutzung der Abwärmevon industriellen Feuerungen und von Verbrennungskraftmaschinensowie des Abdampfes von Dampfmaschinen wirdan Hand ausgeführter Anlagen die große wärmewirtschaftlicheBedeutung der Abwärmeverwertung dargelegt.Flugaschenablagerungen in Flammrohren.Von Finckh. Wärme. Bd.48. 20.3.25. S.164/5. Notwendigkeitund Möglichkeit der Vermeidung von Verlusten durch Flugaschenablagerungen.Betriebserfahrungen mit Kegeleinsätzenin den Flammrohren.Mechanische Roste und Aschenaustragvorrichtungenfür Gaserzeuger. Von Gwosdz.(Schluß ) Feuerungstechn. Bd. 13. 1.4.25. S. 157/60*. Schwenkroste.Schiebetischroste. Maschinell bewegte Treppenroste.Aschenaustragung bei Großraumgeneratoren mit Rundschacht.Walzenroste. Schürvorrichtungen.Rechnerische Erfassung des Ringlaufkühlerbetriebesbei Turbogeneratoren. Von Kleiner. E.T.Z.Bd.46. 2.4.25. S.491/3". Zusammenstellung der rechnerischenGrundlagen der Rückkühlung der Warmluft von Turbogeneratoren.Neue Formeln, die den Vergleich von Kühlerleistungensowie die genaue Berechnung der Temperaturenbei Änderung der Betriebsbedingungen ermöglichen.Wasserturbinenanlage Kanidera in Japan.Von Moser. E.T.Z. Bd. 46. 2.4.25. S.489/91*. Beschreibungder Bauart von zwei nach Japan gelieferten Wasserturbinenvon je 40000 PS, 300 Umdrehungen, die zurzeit die stärkstenin Europa gebauten Wasserturbinen darstellen.D ie Entwicklung der Dieselmaschinen. VonSchöttler. (Schluß.) Brennstoffwirtsch. Bd. 7. 1925." H. 5.S. 89/96*. Ausnutzung der Abgaswärme. Schiffsmaschinen.Diesellokomotiven. "Stauwirkung von Rohrdurchlässen. Von Winkel.Zentralbl. Bauverw. Bd. 45. 18.3.25. S. 131. Zur Vermeidungvon Staudurchlässen, z. B. in Vorflutgräben, muß bei derBerechnung der Abmessungen des Rohrdurchlasses an Stelledes Gefälles des Rohres selbst das hydraulische Gefälle eingesetztwerden. Ein Zahlenbeispiel zeigt die Größe desFehlers, wenn an Stelle des hydraulischen das Rohrgefälle indie Rechnung eingesetzt wird.Elektrotechnik.Beiträge zur Theorie der Synchronmaschinemit ausgeprägten Polen. Von Mandl. E. T. Z. Bd.46.2.4.25. S. 484/9*. Unterschied im Spannungsdiagramm derSynchronmaschine mit ausgeprägtem Pol gegenüber demDiagramm der Maschine mit vollem zylindrischem Rotor.Spannungsdiagramm des Synchronmotors bei gleichbleibenderRotorerregung. Bestimmung der erforderlichen Erregung einesSynchrongenerators aus Leerlauf und Kurzschluß. Selbsterregungund Gegenerregung. Versuche an einem 15 MVA-Drehstromgenerator. Bestimmung der Streuspannung durchMagnetisierung von Stator und Rotor aus.D as Erwärmungsproblem im elektrischenLokomotivbetrieb. Von Winkler. El. Masch. Bd. 43.29.3.25. S. 233/9*. Die Grundgesetze der Erwärmung. Diethermische Charakteristik. (Schluß f.)Hüttenwesen.Vergleichende Zug-, Druck-, Dreh- undWa I z v e rs u ch e. Von Ludwik und Scheu. Stahl Eisen.Bd. 45. 12.3.25. S. 373/81*. Beziehungen zwischen dem ZugundDruckdiagramm. Bestimmung der Fließkurve aus demTorsionsdiagramm. Vergleichende Zug- und Druckversuchemit Kupfer. Einfluß der Druckflächenreibung. Verdrehungsversuchemit Kupfer. Beziehungen zwischen dem Torsionsdiagrammund dem Zug- oder Druckdiagramm. Arbeitsverbrauchbeim Kalt- und Warmwalzen.Electric pig-iron manufacture in Sweden. VonLeffler. Ir. Coal Tr. R. Bd. 110. 27.3.25. S. 510/1. KurzeDarstellung des Standes der elektrischen Roheisengewinnungin Schweden. Kennzeichnung der wichtigsten Anlagen und derVerfahren.D as Kupolofenschraelzen. Von Schuhmacher.Gieß. Zg. Bd. 22. 15.3.25. S. 158/60. Betrachtungen über diemetallurgischen und verbrennungstechnischen Vorgänge.Über das Prinzip und die Entstehung desFormsandes. Von Gripp. Gieß. Zg. Bd. 22. 15.3.25.S. 166/8*. Abhängigkeit der Formbarkeit vom Tongehalt.Versuche zur Feststellung der günstigsten Verteilung vonSand und Bindemittel im Formsand.


25. April 1925 G lückauf 539Entschweflungs-, Entgasungs- und Desoxydationsverfahrenfür hochwertiges Gußeisen.Von Mehrtens. Stahl Eisen. Bd. 45. 26.3.25. S.449/57*.Allgemeines über den Einfluß des Schwefels im Gußeisen.Verschiedene Entschweflungsmittel. Das Entschweflungsverfahrennach Walter-Dürkopp-Luyken-Rein. Betriebsführungder Ofen. Vorteile des Verfahrens. Zusammenfassung.Abmessungen und Leistungen deutscherSiemens-Martin-Öfen. Von Bansen. Stahl Eisen. Bd.45.2. 4.25. S. 489/507*. Ausführlicher Bericht über das Ergebniseiner Umfrage des Stahlwerksausschusses des Vereins deutscherEisenhüttenleute bei 26 Stahlwerken mit 56 Siemens-Martin-Öfen.Bemerkenswerte Erscheinungen über dieGraphitbildung in grau erstarrten Roheisensorten.Von Piwowarsky. Stahl Eisen. Bd. 45. 26.3.25.S. 457/8*. Besprechung eigenartiger graphischer Bruchgefüge,die als Zufallserscheinungen anzusehen sind.D as Eisen-Kohlenstoff-Diagramm und diewichtigsten Gefügebestandteile der Kohlenstoffstähle.Von Daeves. Stahl Eisen. Bd.45. 19.3.25. S.427/34*.Haltepunkte. Bedeutung der Linien und Punkte des Diagramms.Veränderung bei sehr rascher Abkühlung undHärtung. Vereinheitlichte Buchstabenbezeichnung. Erläuterungund einheitliche Definition der Gefügebestandteile. Bedeutungdes Diagramms.D ie Darstellung von ternären Eisen-Kohlenstoff-Legierungen.Von Vegesack. Stahl Eisen. Bd. 45.26.3.25. S. 458/61*. Kritische Betrachtung der verschiedenenDarstellungsarten. Vorschlag zur allgemeinen Einführungder Darstellungsart von Goerens.D ie Aluminium-Silizium-Le gier un gen. VonEsselbach. Gieß. Zg. Bd. 22. 15.3.25. S. 161/5. PhysikalischeEigenschaften der verschiedenen Aluminium-Silizium-Legierungen.Anwendungsgebiet. Eingehende Besprechung desGießverfahrens sowohl der verfeinerten als auch der gewöhnlichenAl-Si-Legierungen mit einem Si-Gehalt bis zu 15 %•Dispositifs simples pour mettre en évidenceles transformations thermiques des aciers et lesanomalies des alliages spéciaux. Von Chevenard.Rev. ind. min. 15.3.25. S. 107/30*. Besprechung und Schaubilderüber die Zustands- und Strukturänderung des Eisensbei der Erhilzung, den Übergang von Fe a Fe y, denEinfluß des Anlassens und Abschreckens auf die Strukturdes Stahls, die besondern Eigenschaften und die Verwendungvon Nickelstahl.Z u r Frage der Blausprödigkeit. Von Maurer undMailänder. Stahl Eisen. Bd. 45. 19.3.25. S.409/23*. Statischeund dynamische Kerbbiegeversuche bei hohen und tiefenTemperaturen. Trennung der Blausprödigkeitserscheinungenin Kaltsprödigkeit und Warmsprödigkeit. Allgemeines zurKerbschlagprobe. Theorien der Blausprödigkeit. Auftretenähnlicher Erscheinungen bei ändern Metallen.Kristallgitter und Härtung. Von Ludwik. Z.V.d.i.Bd. 69. 14.3.25. S. 349/51. Verschiedene Arten der Härtungdurch Kornverfeinerung, Kaltbearbeitung, Legieren, Abschrecken,Altern oder Anlassen werden einheitlich auf Gleitflächenblockierungdurch Kristallgitterstörungen zurückgeführt.Beobachtungen bei der Kugeldruckprobe nachBrinell. Von Moser. Stahl Eisen. Bd. 45. 5.3.25. S. 343/4*.Verschiedener Widerstand der Kristallite gegen das Eindringender Brinellkugel nach ihrer jeweiligen Achsenstellung.D ie Einwirkung des Sulfidgehaltes auf dieEigenschaften von Hochofenschlacken undHüttenzementen. Von Grün. Stahl Eisen. Bd.45. 5.3.25.S. 344/6*. Sulfidbildung in der Schlacke. Physikalische undmikroskopische Untersuchung des Sulfideinflusses an natürlichenund synthetischen Schlacken. Zusammenfassung. Schlußbetrachtung.Om automatisk t e m p e ra t u r r e gl e ri n g i ugnar.Von Wallquest. Jernk.Ann. Bd.109. H .3. S.lll/44*. Bauartenvon selbsttätigen Temperaturreglern für verschiedeneOfenarten.Prüfung und Übung von Kranführern. VonFriedrich. StahlEisen. Bd.45. 12.3.25. S.381/8*. Erkennungund Schulung von Kranführern. Fahrtechnische Beurteilung.Chemische Technologie.KohlenbeWertung in den Niederlanden. VonStavoriuns. GasWasserfach. Bd. 68. 21.2.25. S. 113/4. Allgemeinesüber die Art der Bewertung. Probenahme. Aschenbestimmung.Bestimmung der Gasausbeute.D er plastische Zustand der Kohle währendder Verkokung. (Schluß.) Glückauf. Bd. 61. 11.4.25.S. 431/5*. Der Arbeiisweg der einzelnen Gase und Dämpfe.Einfluß der Erhitzung einer Kohle bei beständiger Temperaturinnerhalb der plastischen Stufe. Ursache der Plastizität. Eineneue Verkokungstheorie. Deutung der plastischen Kurve.E in neues Schweiverfahren. Von Thau. StahlEisen. Bd.45. 2.4.25. S. 507/10*. Allgemeine Betrachtungenüber die bisherigen Schweiverfahren. Beschreibung des Schweiofensvon Dobbelstein, bei dem die Verschwelung der Kohlein der Ruhe und ununterbrochen vor sich geht.Über Koh 1en ve red 1ung im Meguin-Drehofen.Von Wannowius. GasWasserfach. Bd. 68. 28.2.25. S.131/4*.Allgemeines über Verschwelung. Drehtrommeln. Beschreibungder Drehtrommel von Meguin. Betriebsergebnisse.Über Mineralöldestillation mit großerVerdampfungsfläche. Von Suknarowsky und Wandyci.Petroleum. Bd.21. 1.4.25. S.641/50, Kurze Kritik der Vakuumundder Dampfdestillation. Anwendung von Benzindämpfenanstatt Wasserdampf. Beschreibung einer Versuchsanlage unddes Arbeitsganges nach dem Destillationsverfahren Mościcki.Besprechung der mit verschiedenen Rohöldestillationen erzieltenErgebnisse.D ie Wirkung der wasserlöslichen Teerölbestandteileim Karbolineum. Von Caroselli. Chem.Zg.Bd. 49. 2.4.25. S. 295/6. Unterschied zwischen Imprägnierölenund Karbolineum. Zusammensetzung und Eigenschaftendes Karbolineums. Schädigende Wirkung der Phenole.Studien über die Entgasung und dieReaktionsfähigkeit verkokter Brennstoffe. VonRösli. GasWasserfach. Bd. 68. 21.2.25. S. 120/1. Ergebnissevon Versuchen zur Prüfung des Verhaltens verkokter Brennstoffebei hoher Temperatur unter Luftabschluß und derReaktionsfähigkeit verschiedener Koksarten.Gaseo us fuels for furnaceheating. VonWheeler. Ir.CoalTr. R. Bd. 110. 27.3.25. S. 503/4*. Untersuchungenüber die Eignung von Gasen für Feuerungszwecke.D er gegenwärtige Stand und die künftigenEntwicklungsmöglichkeiten der Industrie dergasförmigen Brennstoffe. Von Hudler. Brennstoffwirtsch.Bd. 7. 1925. H. 6. S. 109/15. Die Lage der Steinkohlengasindustrie.Maßnahmen zur wirtschaftlichen Herstellungdes Gases. Hebung der Wirtschaftlichkeit durchGasfernleitung aus großen Zentralvverken. Die Zukunft derGaszentralen. Die Generatorgaserzeugung der Gegenwart.Weitere Entwicklung der Generatorgasverwendung.Neue W ege der Gaswaschung. I. Das Tetralinverfahren.Von Weißenberger. Glückauf. Bd.61. 11.4.25.S. 426/30*. Bedeutung des Tetralins als Waschmittel. Dieauf einer Tetralinversuchsanlage erzielten Ergebnisse.T he »Elga« precipitation gas-cleaning plant.Ir.CoalTr.R. Bd.110. 27.3.25. S .506*. Beschreibung einerAnlage zur elektrischen Gasreinigung.Fortschritte der elektrolytischen Gewinnungvon Wasserstoff und Sauerstoff. Von Sander.Z. kompr. Gase. Bd. 24. 1925. H. 3. S. 29/32*. Beschreibungverschiedener neuzeitlicher Vorrichtungen und Verfahren.Beurteilung feuerfester Tone. Von Weber.Feuerfest. Bd. 1. 1925. H .3. S.27/9. Physikalische Prüfung:Schlämmanalyse, Bildsamkeit und Bindevermögen. TrockenundBrennschwindung, Porosität. Chemische Analyse. Erweichungstemperaturunter Druck. Wärmeausdehnungskoeffizient.Ein neues Verfahren zur Prüfung feuerfei-erStoffe durch Anfärben. Von Steinhoff und Hartmann.StahlEisen. Bd.45. 5.3.25. S .337/43*. Technik eines neuenFärbeverfahrens zur Untersuchung feuerfester Steine. Beschreibungder Farberscheinungen an bekannten Ausgangsstoffen.Erklärung des Färbevorganges. Beispiele zur Anwendungdes neuen Verfahrens auf Rohstoffe und technischeSteine.


540 G lückauf Nr. 17Chemie und Physik.Oas, Dampf und Flüssigkeit. Von Jüptner. (Forts.)Feuerungstechn. Bd. 13. 1.4.25. S. 160/2*. Zustandsgleichung.Volumenenergie. Volumen von Oas und Dampf. (Forts, f.)Quelques remarques sur la loi des étatscorrespondants. Von Bochet. Ann. Fr. Bd. 7. 1925. H 2.S. 111/49*. Betrachtungen über die Oasgeseize. Untersuchungenüber die Beziehungen zwischen Volumen, Druckund Temperatur bei SO2 und H9 O.Gesetzgebung und Verwaltung.D ie Eintragung bergbaulicher Wasser-rechtein Preußen. Von Spackeier. Glückauf. Bd. 61. 11.4 25.S. 421/6. Schwierigkeiten bei der Eintragung alter, widerspruchslosausgenutzter Wasserableitungsrechte in das Wasserbuch.Darlegung der zu diesem Ziele effenstehenden Wegean Beispielen.D ie neue deutsche Polizeiverordnung überden Verkehr mit Mineralölen. (Forts.) Petroleum.Bd. 21. 1.4.25. S. 655,60. Weitere Mitteilung der §§ 17 bis 20der Polizeiverordnung und der Grundsätze für die Ausführungder Polizeiverordnung. (Schluß f.)Volkswirtschaft und Statistik.D ie Roheisenpreise im In- und Auslande seit1900. Von Reichert. Stahl Eisen. Bd 45. 12.3.25. S 369/72*.Die Preisentwicklung der wichtigsten in- und ausländischenGießereiroheisensorten. Die Hauptunterschiede der Selbstkostengrundlagenim In- und Auslande. Die französischlothringischenHochöfen arbeiten am billigsten. Der Roheisenverbandteilt Deutschland in neue Absatzgebiete undgibt Süddeutschland eine Vorzugsstellung. Die Notwendigkeitder Erhaltung der deutschen Hochofenwerke.Die Eisen Wirtschaft Deutschlands nach demKriege. Glückauf. Bd.61. 11.4.25. S.435/41. RoheisenundStahlerzeugung der wichtigsten .Länder. Gewinnung vonEisenerz, Koks, Roheisen und Stahl im deutschen Zollgebiet.(Schluß f )Sozialpolitik und Wirtschaft. Von Volkers.Wirlsch. Nachr. Bd.6. 1.4.25 S. 479 81. Betrachtungen überdie Entwicklung der Sozialpolitik. Die Fragen der Arbeitslosenversicherungund der Arbeitszeitreglung.W a s bringt die neue Steuerreform? VonWellenstein. Stahl Eisen. Bd 45. 2.4.25. S.510/16. Rückblickauf 1924. Wünsche der Wirtschaft Regierungsvorschlägeund ihre Kritik: Überleitungsgesetz, Einkommensteuer, Körperschaftssteuer,Vermögenssteuer, Bewertungsgesetz, Verkehrssteuern,Finanzausgleich, Ausblick.Vermögens- und Einkommensteuer. Von Lent.Wirtsch.Nachr. Bd.6. 1.4.25. S.475 9. Erörterung des heutigenSteuerverfahrens. Unzweckmäßigkeit und Uubilligkeit derübermäßigen Vermögenssteuern.Verkehrs- und Verladewesen.Die Einheitsschlepper der staatlichen Schleppmonopole.Von Ebelt. Z.V.d. I. Bd. 69 21.3.25 S.361/6*.Für die Schleppdampfer des staatlichen Schleppbetriebes aufden westlichen Wasserstraßen ist eine Einheitsbauart beschafftworden, deren wichtige technische Neuerungenbeschrieben werden.D er Lippeseitenkanal und seine Beziehungenzu Wesel. Von Gentsch. Wirtsch. Nachr. Bd. 6. 1.4.25.S. 468/70. Erörterung der Linienführung und ihrer voraussichtlichenwirtschaftlichen Auswirkung.Ausstellungs- und Unterrichtswesen.D ie erste Fachmesse für Gießereitechnik inLeipzig. Von Hermanns. Gieß. Zg. Bd.22. 1.4 25 S.196 9*.Entstehung und Entwicklung des Gießereifachmeß-Gedankens.Organisation der Fachmesse für Gießereitechnik. Die Aussteller.Das Verfahren Thyssen-Emmel. (Forts, f)Wärme Wirtschaft und H och sch tt I u n t err ich t.Von Pauer. Wärme. Bd. 48. 3.4.25, S. 1S5 7. Auch nachBehebung der Kohlennot muß Wärmewirtschaft betriebenwerden, damit unsere Industrie wettbewerbsfähig bleibt.Betrachtungen, in welchem Umfange Wärmeingenieure anden Hochschulen ausgebildet werden können, und wieweitdieses Gebiet auch für den Unterricht von Ingenieurenanderer Fachrichtungen geeignet ist.Verschiedenes.Versendung der Energie. Von Starke. Feuerungstechn.Bd. 13. 15.3.25. S. 145/6*. Vergleich der Versendungskostender Energie als elektrischer Strom, Gas und Kohle.Über Zeit- und Bewegungsstudien. Von Selter.Ann. Glaser. Bd. 48 1.4.25. S. 148/52. Erklärung und Unterschiedder Begriffe »Zeitstudie« und »Bewegungsstudie«.Ausführung der Zeitstudien. Ergebnisse der Zeitstudien inAmerika und Deutschland. Kritische Beurteilung des Zeitaufnahmeverfahrensmit der Stoppuhr, mit dem Kinematographenund mit dem Mikrochronometer. Vorschlag, dieAkkordlöhne durch Leistungs- und Erzeugungsstudien zubestimmen.PERSÖNLICHES.Versetzt worden sind:der bisher zur Preußischen Bergwerks- und Hütten-A.G. (Berginspek.ion in Barsinghausen) beurlaubte BergratRosenberg an das Bergrevier Dortmund,der Bergrat Sassenberg von dem Bergrevier Dortmundan das Bergrevier Dortmund-West,der Bergassessor Bickhoff von dem Bergrevier Dortmund-Westan das Bergrevier Dortmund.Oberwiesen worden sind:der bisher als Lehrer an der Bergschule in Essentätige Bergassessor van Ross um dem Bergrevier Duisburgzur Beschäftigung,der zur Beschäftigung in der Staatsbergverwaltungbeurlaubte Gerichtsassessor Sommer dem Öberbergamtin Breslau zur vorübergehenden Beschäftigung.Beurlaubt worden sind:der Bergassessor Altpeter vom 1. April ab aufweitere sechs Monate zur Fortsetzung seiner Tätigkeitbei der Sektion 2 der Gewerblichen Berufsgenossenschaftfür das Saargebiet in Saarbrücken,der Bergassessor Vaerst vom 1. Mai ab auf einweiteres Jahr zur Fortsetzung seiner Tätigkeit bei derFirma H. Vaerst G.m.b.H. in Essen,der Bergassessor Groß vom 1. April ab auf ein Jahrzur kommissarischen Beschäftigung als Referent derZweigstelle Oppeln des Reichsentschädigungsamtes fürKriegsschäden,der Bergassessor von Roehl vom 1. April ab auf einJahr zur Übernahme einer Stellung bei den StaatlichenThüringischen Schieferbrüchen zu Lehesten (Thüringen),der Bergassessor Mommertz vom 1. Mai ab auf einJahr zur Übernahme einer Betriebsleiterstelle bei derSchachtanlage Beeckerwerth der Gewerkschaft FriedrichThyssen in Hamborn.Dem Bergassessor Springorum ist zur Fortsetzungseiner Tätigkeit als Betriebsleiter bei der GelsenkirchenerBergwerks-A.G. in Gelsenkirchen die nachgesuchte Entlassungaus dem Staatsdienst erteilt worden.Dem Diplom-Bergingenieur Rudolph bei der DeutschenErdöl-A.G., Oberbergdirektion Altenburg, ist dieBetriebsleitung beim Tage- und Abraumbetrieb des BraunkohlenwerksRegis (Bez. Leipzig) übertragen worden.Gestorben:am 12. April in Hannover der Bergrat GeorgEbeling, Vorsitzender des Aufsichtsrats und frühererGeneraldirektor der Consolidirten Alkaliwerke in Westeregeln,14am 19. April in Dortmund der Oberbergrat Adolf Frielinghaus,Mitglied des Oberbergamts in Dortmund, imAl.er von 51 Jahren.am 19. April in Dortmund der Oberbergrat Adolf Frielinghans,Mitglied des Oberbergamts in Dortmund, im Altervon 51 Jahren.

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