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25. April 1925 G lückauf 493strecken bei steil gelagerten, gruppenweise zum Verhiebgelangenden Flözen sehr unwirtschaftlich ist.Die Pferdeförderung in Verbindung mit der Trennungvon Gewinnung und Förderung ist gegenüber derHandförderung als ein erheblicher wirtschaftlicherFortschritt zu bezeichnen. Die Lokomotivförderung,besitzt im Vergleich mit der Pferdeförderung in demuntersuchten Falle eine wirtschaftliche Überlegenheit,die allerdings das Maß des wirtschaftlichen Vorteilsder Pferdeförderung gegenüber der Handförderungnicht erreicht. In Frage kommen für die Abbaustreckenförderungin erster Linie Druckluftlokomotivenund gegebenenfalls auch elektrische Akkumulatorlokomotiven.Die verschiedenen Arten der in Betriebund im Bau befindlichen Lokomotiven werdenbesprochen.Die Einstreckenförderung ist im allgemeinen nichtals ein wirtschaftlicher Fortschritt zu bezeichnen,kann jedoch in gewissen Sonderfällen Vorteile bieten.An den vorstehend wiedergegebenen Vortrag knüpftesich folgende B esprechung:Dipl.-Ing. H en tsch el, Lehrer an der Bergschule inEssen: Durch die eingehenden Ausführungen des Vortragendenist die Bedeutung der Abbaulokomotive für dieErhöhung der Leistung bei der Trennung von Gewinnungund Förderung nach dem Wanderlehrhauerverfahren beisteiler Flözlagerung eindeutig nachgewiesen worden, sodaß sich weitere Bemerkungen darüber erübrigen. Hinsichtlichder von O lzo g vorgeschlagenen Einstreckenförderunghat der Vortragende auf die durch das Auffahren derStichquerschläge entstehenden erheblichen Unkosten hingewiesen.Diesem Nachteil stehen aber auch Vorteilegegenüber, die dieses Verfahren doch vielleicht als zweckmäßigerscheinen lassen könnten. Durch rechtzeitigesAbwerfen werden die Instandhaltungskosten gerade in denStrecken der druckhaftesten Flöze gespart, weil man sichals Hauptförderstrecke das Flöz mit dem besten Gebirgeaussuchen kann. Ferner kann man dann auch größereBaulängen als bisher, vielleicht bis' zu 500 m nach jederSeite, erreichen. Hierdurch werden die Unkosten für dieVorrichtung auf der Sohle herabgedrückt und die Lokomotivenbesser ausgenutzt, weil sie bei langem Strecken durchVerringerung des Zeit- und Kraftbedarfes beim Anfahrenund Gleiswechsel im Verhältnis zur eigentlichen Fahrleistungwirkungsvoller und wirtschaftlicher arbeiten.Ferner möchte ich noch darauf hinweisen, daß die jetztdem Bergbau zur Verfügung stehenden Abbaulokomotivenganz besonders für Gruben mit flacher Lagerung beimSchiittelrutschenbetrieb wertvoll sein werden, weil hier sehrgünstige Bedingungen, nämlich Einzelbetriebspunkte mitgroßer Förderung und lange, geeignete Förderwege vorliegen.Die Rutschenstrecken werden in genügend großenAbmessungen aufgefahren und lassen sich bei dem geschlossenen,guten Bergeversatz, wie er beim Rutschenbetriebemöglich ist, ohne zu große Unkosten aufrechterhalten.Bergassessor R euss, Lehrer an der NiederrheinischenBergschule in Moers: Nach meiner Ansicht ist der Einstreckenbetriebfür den Abbau mit Schüttelrutschen nichtgeeignet. Einmal würden bei der flachen Lagerung dieStichquerschläge zu lang werden; ferner entsteht beim Abbaumit Schüttelrutschen sehr starker Druck, dessenWellen freilich schnell verlaufen. Damit nicht die Förderstreckender hangenden Flöze einer zusammengefaßtenFlözgruppe durch den Abbau der tiefem Flöze zu Bruchgebaut werden, müßten daher die Abbaustöße der einzelnenFlöze sehr gleichmäßig vorrücken, was jedenfalls zugroßen betrieblichen Schwierigkeiten führen würde. Mantreibt auf der Zeche Rheinpreußen dort, wo die Flöze vomSchacht abfallen, die Querschläge zunächst nur bis zu demzuerst angetroffenen liegenden Flöz und baut dieses ab,damit nicht, wie es bei umgekehrter Reihenfolge der Fallsein würde, in der Übergangszeit beim gleichzeitigen Abbauin mehreren Flözen durch den spätem und daher nochin der Nähe des Querschlages stattfindenden Abbau desliegendem Flözes die Förderstrecke im hangenden Flözund das Querschlagstück zwischen beiden Flözen zu Bruchgebaut werden. Der Einstreckenbetrieb würde jedenfallsdie Führung des Abbaues stark erschweren.Bergassessor S ch larb , Harpencr Bergbau-A.G., Dortmund:In meinem Vortrage habe ich ausschließlich dieVerhältnisse beim Gruppenbau in steilgelagerten Flözenberücksichtigt. Die Frage, ob und in welchem Maße dieEinführung der Pferde- oder Lokomotivförderung in denAbbaustrecken bei flach einfallenden Flözen wirtschaftlichist, ist von mir nicht geprüft worden. Ich bin jedoch derAnsicht, daß auch hier in sehr vielen Fällen ihre wirtschaftlicheVerwendung möglich ist, was sich auch schonaus der Tatsache ergibt, daß mau sie auf einer Reihe vonZechen in den Teilsohlenstrecken, besonders in den Kohlenabfuhrstreckender Schüttelrutschenbetriebe benutzt.Zu den Ausführungen des Herrn Dipl.-Ing. H en tsch elist zunächst zu bemerken, daß sich die Lokomotivförderungin den Abbaustrecken zweifellos desto wirtschaftlichergestaltet, je länger die Förderstrecken sind. Da dieLokomotivförderung nur Mittel zum Zweck ist, kann esjedoch nicht erstrebenswert sein, die Förderkosten in denAbbaustrecken lediglich je tkm herabzudrücken, sondernes kommt darauf an, die gewonnenen Kohlen der Mengenach, also je t, möglichst billig auf die Hauptfördersohlezu schaffen. Der Versuch, die Förderung von der Hauptsohlein die Abbaustrecken zu verlegen, muß als verfehltangesehen werden, weil die Abbaustreckenförderung auchbei Verwendung von Lokomotiven stets teurer sein wirdals die Förderung auf der Hauptsohle.Die Behauptung des Herrn Hentschel, daß bei derEinstreckenförderung an Gesteinarbeiten gespart würde,trifft nicht zu. Ich habe im Gegenteil durch die mitgeteilteBerechnung den Nachweis geführt, daß die Einstreckenförderungmehr Gesteinstrecken' erfordert als die bisherigeArt der Aus- und Vorrichtung.Hinsichtlich der Unterhaltung der Strecken bemerkeich, daß diese auf der Zeche Recklinghausen I keine besondernSchwierigkeiten bereitet. Ferner brauchen dieStrecken für die Lokomotivförderung nicht höher zu seinals für die Pferdeförderung.Dipl.-Ing. H e n tsc h e l: Bei der Befürwortung derKleinlokomotive für den Rutschenbetrieb habe ich nichtan die Verwendung von Stichquerschlägen gedacht; indiesem Punkte bin ich falsch verstanden worden. Auchzeigt schon jetzt die Praxis, daß man, wie z. B. auf derZeche Rheinpreußen, anstandslos Rutschenstrecken mitSeilbahnförderung bis zu 400 m auffahren kann. DieLokomotive würde aber mit Vorteil an die Stelle vonSeilbahnen, Zughaspeln usw. treten, weil sie sich dengerade bei flacher Lagerung unvermeidlichen Streckenkrümmungenbesser anpaßt.

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