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528 G lückauf Nr. 17Halogene, Chlor, Brom und Jod, von denen dasletzte auch in Meeresorganismen und Erdölenhäufig ist, sowie der schwefligen Säure als Katalysatorenbei der Aufspaltung von Eiweißstoffen,Alkaloiden usw. ist dem organischen Chemikergeläufig. Diese katalysatorische Wirkung', besondersvon Steinsalz, das bei keinem Ölvorkommenfehlt, und von ändern im Meerwassen.vorhandenen Salzen auf die chemische Umwand- ,lung tierischer und pflanzlicher Stoffe ist nochlange nicht genügend geklärt. Technisch ver:wendet man wasserfreies Aluminiumchlorid alsKatalysator beim McAfee-Krackpr07eß, wodurchschwere Erdöle ohne erhebliche Druckerhöhung in leichtsiedendeKohlenwasserstoffe gespalten werden. DasChloraluminium wird zurückgewonnen, da es zwar diechemische Umsetzung beschleunigt, selbst aber keine Veränderungerfährt.Die Verölung findet zu Anfang wahrscheinlich inAbwesenheit von Wasser statt, denn infolge der Ablagerungneuer Sedimentmassen über den die organischenMassen enthaltenden Tonschichten werden diese mehr undmehr zusammengedrückt und verfestigt, unter Umständensogar gcschiefert (Bildung von Tonschiefer und Schieferton).Bei diesem Vorgang wird das Wasser herausgepreßt,während die kolloidalen organischen Stoffe mit denebenfalls kolloidalen Tonmassen Zusammenhalten. Erstwenn die nunmehr entstehenden Erdöle einen genügendenFlüssigkeitsgrad aufweisen, beginnen sie nach aufwärts,nämlich in Richtung des geringsten Druckes zu steigen.In höhern Schichten sind die Poren der Sedimentgesteinewieder mit Wasser gefüllt. Hier beginnt nebendem spezifischen Gewicht die Kapillarität eine ausschlaggebendeRolle zu spielen. Man hat festgestellt, daß inGegenwart von Wasser und öl das erste die kleinporigen,das zweite die großporigen Gesteine bevorzugt. Wennnunmehr Wasser durch das großporige Gestein, z. B. einenSand- oder Kalkstein, hindurchfließt, beginnt es sogleichdie mitgeführten Salze in den Poren abzusetzen. DieserPorenzement, der aus Kieselsäure, Zeolithen, Kaolin oderKalkspat bestehen kann, verengt natürlich die Poren. DieKapillarkräfte des Erdöles, mit deren Hilfe es fest im Gesteinsitzen konnte, kommen daher immer mehr in dasGleichgewicht mit denen des Wassers, bis das Öl herausgedrängtund zum Wandern gezwungen wird. Der Gasdruckleichtsiedender Kohlenwasserstoffe vermehrt, besondersbei etwas erhöhter Temperatur, die Wandergeschwindigkeit.In den Kapillareigenschaften des Erdöles liegt esauch begründet, daß Tonschichten der Wanderbewegungeine Schranke setzen. Diese Tatsache ist insofern vonWichtigkeit, als die das Öl von seiner Wanderung andie Erdoberfläche zurückhaltenden Tonschichten geholfenhaben, uns die Schätze an »blauer Kohle« zu erhalten.!Beim Fehlen einer solchen absiegelnden, öldichten Schichtkann es Vorkommen, daß die Bohrungen trotz günstigstergeologischer Verhältnisse und reichlicher Ölanzeichen ander Oberfläche keine großem ölmengen mehr antreffen,weil diese schon vor vielen tausend Jahren verdunstetsind.Günstige geologische Verhältnisse liegen bei sogenannterAntiklinalstruktur des Geländes vor (s. Abb. 2).Durch Gebirgsdruck werden oft ganze Schichtfolgen wieein Tischtuch zu Mulden (Synklinalen) und Sätteln (Antiklinalen)zusammengeschoben, wobei die Steinsalzlagereine wichtige tektonische Rolle spielen. Nimmt man überGasbohrungAbb. 2. Schematische Darstellung eines Erdöllagers.dem Ölhorizont eine undurchlässige Schicht an, so wirddas Öl infolge seines spezifischen Gewichts vom Wasserunter dieser entlang nach oben, dem Scheitel (Apex) derAntiklinale zu, gedrückt. Anderseits drückt das am höchstengestiegene Gas das Öl nach unten. Undichtigkeiten inder abschließenden Schicht können zu vereinzelten 01-austritten, vornehmlich aber zu Gasausbrüchen führen, diesich häufig durch eine Reihe von aufgeworfenen Erdkegeln,den sogenannten Schlammvulkanen, verraten. Diesepflegen hauptsächlich auf der Scheitellinie des Schichtensattelsangeordnet zu sein.Aufgabe des Geologen ist es nun, die Scheitellinieder Ölschicht auf der Erdoberfläche festzulegen, damitmau die Bohrung da ansetzen kann, wo nicht die Gasschicht,sondern das Erdöl selbst angetroffen wird; derGasdruck soll sogar möglichst als Fördermittel dienen.Durch die Bohrlochförderung läßt sich auch mit Hilfevon Pumpen nur etwa ein Viertel des Schichteninhaltesgewinnen und ein besseres Ergebnis bisher nur durchkostspielige Wasserspülung und Anwendung von Preßluft,ferner aber auch durch Stollenbetrieb erzielen. DiesesVerfahren ist nach dem Kriege von der DeutschenPetroleum-A.G. und der Deutschen Erdöl-A.G. mit Erfolgdurchgeführt worden, was nicht zuletzt in Amerika Beachtunggefunden hat. Der Anwendungsbereich desStollens ist natürlich beschränkt; er ermöglicht aber immerhineine vollständige Gewinnung. Wenn auch die Amerikaner1000-m-Bohrungen in 14 Tagen niederzubringenvermögen, was eine erhebliche Zeitersparnis gegenüberdem bergbaulichen Verfahren bedeutet, so ist doch beider Stollengewinung das Wagnis geringer als bei Bohrungen,die oft genug als ergebnislos eingestellt werdenmüssen.Dr. K- Krüger, Berlin.Ungültigkeit einer Eisenerzmutung1.Streitig unter den Parteien ist allein die Frage derFündigkeit der am 17. Mai 1907 von der Klägerin ein-* gelegten Eisenerzmutung. Da die Mutung vor dem Tagedes Inkrafttretens des Gesetzes vom 18. Juni 1907, betreffenddie Abänderung des Allgemeinen Berggesetzesvom 24. Juni 1865 (GS. S. 119ff.), eingelegt worden ist,ist nach Art. IX dieses Gesetzes unter Anwendung des§ 15 in der ursprünglichen Fassung des ABG. in materiellerHinsicht zu entscheiden, während für das Verfahren undden Rechtsgang die neuen Bestimmungen anzuwenden sind,gegen den die Mutung mangels Nachweises der Fündigkeitim Sinne des § 15 a. a. O. zurückweisenden oberbergamtlichenBeschluß vom 21. Januar 1925 also die Klageim Verwaltungsstreitverfahren bei dem Bergausschußstatt findet.Bei Anwendung des § 15 in der ursprünglichenFassung des ABG. ist die Auslegung zu berücksichtigen,die diese Bestimmung in langjähriger Übung der Ver­1 Bescheid des Bcrgausschusses Bonn vom 24. Sept. 1924.

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