13.07.2015 Aufrufe

GLÜCKAUF

GLÜCKAUF

GLÜCKAUF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

494 G lückauf Nr. 17Auf den Einwand des Herrn Bergassessors S chlarb,daß die Verlegung der leistungsfähigem Sohlenförderungin die Abbauörter unzweckmäßig sei, möchte ich erwidern,daß die Schaffung übergroßer Baulängen durch das Einstreckenverfahrenzweifellos verfehlt wäre. Es gibt aberdoch zahlreiche Fälle, in denen mit Rücksicht auf druckbaresGebirge die Abbauabteilungen jetzt unverhältnismäßigklein genommen werden müssen. Dort würden sichmit Hilfe der Einstreckenförderung normale Baulängenauch bei schlechtem Gebirge erreichen lassen.Der W eg der Gase in der Koksofenkammer.Von Betriebsdirektor Dr.-Ing. e. h. A. Th au, Halle (Saale).Soweit die Begleitumstände beim Verkokungsvorgangim Koksofen den Weg der freigewordenen Destillationsgaseund -dämpfe beeinflussen, hat man allgemeinangenommen, daß die beiden senkrechten Verkokungsnähteje eine undurchdringliche Schicht bilden,welche die Gase zwingt, wagrecht gegen die seitlichenKammerwände und dann im rechten Winkelnach oben zu strömen, was S im m ersb ach 1 mitfolgenden Worten ausdrückt: »Die entwickelten Gaseentweichen nicht durch die kühle Kohlenschicht in derOfenmitte, sondern nehmen ihren Weg durch den schongebildeten Koks hindurch seitlich nach den Ofenwändenhin und ziehen dann zwischen diesen und dem Kokskuchennach oben«. Dieselbe Ansicht über den Wegder Gase in der Ofenkammer wird auch von L ew es2mit der Behauptung vertreten, daß die Gase von derTeernaht durch den heißen Teil der Beschickung entweichenund dabei eine Zersetzung der primärenKohlenwasserstoffe erleiden.In neuerer Zeit ist von verschiedenen Seiten dieserauch von ändern bedeutenden Kokereifachleuten alsfeststehend angenommenen Anschauung auf Grund vonVersuchsergebnissen widersprochen und von dem Wegder Gase im Koksofen ein anderes Bild entworfenworden. Als erster hat Hilgenstock3 bereits imJahre 1902 darauf hingewiesen, daß die in den Verkokungsnähtenentwickelten Gase auf senkrechtemWege nach den Kammergewölben hin entweichen.Diese Anschauung hat nicht die verdiente Aufmerksamkeitgefunden oder ist in Vergessenheit geraten.Neuerdings hat B iddulph - S m ith 4 die Ansichtgeltend gemacht, daß die Gase die Verkokungs:nähte zum Teil durchdringen und innerhalb der Beschickungnach oben strömen. Diese Behauptung istin englischen Fachkreisen allgemein abgelehnt undvon R o b in so n 5 darauf hingewiesen worden, daß dieGase es doch vorziehen würden, den offenen Wegnach den Ofenwänden zu nehmen, anstatt den Widerstandeiner plastischen Zone zu überwinden. ImGegensatz zu Biddulph-Smith hat Foxw el 1Gauf Grundphysikalischer Gesetze den mathematisch begründetenNachweis zu erbringen versucht, daß ungefähr1 Zwanzigstel der Gesamtmenge der Destillationsgase1 Orundlagen der Koks-Chemlc, 2. Aufl. 1914, S. 83.* The carbonization of coal, 2. Aufl. 1918, S. 211.3 Olückauf 1903, S. 221.4 Oas W orld, Coking Section, 1922, S. 48.5 Qas W orld, Coking Seclion, 1922, S. 51.« Oas W orld, Coking Seclion, 1017, S. 132; Ir. Coal Tr. R. 1922, Bd.J 04, S. 599; Stahl u. Eisen 1923, S. 239.an der kühlem und 19 Zwanzigstel an der wärmernWandseite der Verkokungsnähte entwickelt werden.Die Ergebnisse der umfangreichen Arbeiten Foxwellsauf diesem Gebiete sind hier1 kürzlich vonW in ter in gedrängter Form wiedergegeben worden.Foxwell benutzt als Grundlage seiner mathematischenFolgerungen die Ergebnisse von Messungen und Beobachtungen,die er bei der Verkokung eines Kohlenpfropfensim Glasrohr gewonnen hat, und nimmtferner an, daß der Gasdruck in allen Teilen der Beschickunggleich sei. Diese Annahme ist jedoch nichtzutreffend, denn bei Gleichheit des Druckes an allenPunkten könnte keine Strömung der Gase in derOfenkammer entstehen, worauf auch Jo h n s o n 2 hinweist.Selbst über der Oberfläche der Beschickung imfreien Gewölberaum der Ofenkammer sind von mirbei Untersuchungen über den Einfluß der Gasabsaugungauf die Gasdruckverhältnisse in der Ofenkainmerverhältnismäßig große Druckunterschiedefestgestellt worden3. Bei der sehr verschiedenenDichte innerhalb der gleichzeitig aus Koks, Halbkoks,plastischen Nähten und Rohkohle bestehenden Beschickungmüssen sich diese Druckunterschiede inerheblichem Maße auswirken und vervielfältigen, sodaß die von Foxwell geäußerte Annahme der Druckgleichheitin der ganzen Beschickung hinfällig wird.Auch die Temperaturunterschiede innerhalb der Beschickung,die K ubach4 in erschöpfender Weise festgestellthat, schließen die Annahme einer Druckgleichheitder Gase in der Ofenkammer von vornhereinaus.In einem kürzlich erschienenen Buch über dasKokereiwesen tritt der Amerikaner P o rte r5 der AnsichtFoxwells mit gewissen Einschränkungen bei.Er glaubt, daß die in der Beschickung freigewordenenGase und Dämpfe nicht in ihrer Gesamtheit an denseitlichen Kammerwänden vorbeiziehen, aber auchnicht in größerer Menge den unverkokten Teil derBeschickung durchströmen. Die Hauptmenge der Gasezieht vielmehr nach seiner Meinung durch die teilweiseund die ganz verkokten Zonen von den Teernähtenzu den seitlichen Kammerwänden. Die Gasesuchen sich die den geringsten Druckwiderstandbietenden Wege, die in dem bereits gebildeten porösenKoks und den darin vorhandenen Rissen gegeben1 Olückauf 1925, S. 339.! Oas World, Coklne Seclion, 1925, S. 25.a Olückauf 1920, S. 904, Abb. 1.* Olückauf 1925, S. 274.'i * Coal carbonization, 1924, S. 148.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!