Stadt Zürich Nr. 34 22. August 2013AUTOMOBILDieser Athlet ist Spitze in allen DisziplinenDer brandneue Range RoverSport ist zwar der schnellstealler Zeiten, doch er gibtnicht nur im dynamischenBereich richtig Gas.Lorenz KellerDas Attribut «Sport» bedeutet meist:noch schneller – und noch schneller –schnell. Beim neuen Range RoverSport sind aber nicht Höchstgeschwindigkeitoder Beschleunigungswerteentscheidend. Der Geländewagenim dynamischen Kleid ist mehrein Leichtathlet, der in unterschiedlichenDisziplinen stark ist: bei Kraftund Schnelligkeit, aber auch bei Ausdauerund Effizienz.Verantwortlich dafür ist ein cleveresKonzept: Land Rover verwandeltnämlich den luxuriösen und komfortablenRange Rover mit kleineren Anpassungenan der Karosserie undgrösseren bei Fahrwerk und Abstimmungin ein sportliches SUV, ohnedie ursprünglichen Qualitäten zu vergessen.Kürzer, niedriger, aber viel PlatzSo ist der Sport zwar 14 Zentimeterkürzer und 5 Zentimeter niedriger,bietet aber trotzdem viel Platz für 5erwachsene Passagiere plus 784 LiterGepäck. Erstmals ist die Sport-Versionauch als Siebensitzer erhältlich.Für 2180 Franken extra gibts einedritte Sitzreihe, die auf Knopfdruckelektrisch im Kofferraumboden verschwindet.Der Range ist also auf keinen Fallein Einzelkämpfer, sondern einTeamplayer, der seine Mannschaftauf den bis zu sieben Sitzen rundumverwöhnt. Luxus wie eine Vier-Zonen-Klimaautomatik,18-fach verstellbareSessel für Fahrer und Beifahreroder das feine Meridian-Soundsystem mit 1700 Watt und 23Lautsprechern ist gegen entsprechendenAufpreis bestellbar. Dazu kannman zwischen 11 Farbkonzepten fürden Innenraum auswählen mit über20 unterschiedlichen Lederkombinationenund unzähligen Dekoreinlagenin Alu oder Holz.Hohe VerarbeitungsqualitätVerarbeitungsqualität und Anmutungsind erstklassig. Ein Hingucker istdas digitale Cockpit, das einen analogenTacho und Drehzahlmesser simuliertund je nach Fahrsituationweitere Infos darstellt. Einzig das Navigationssystemhält da nicht ganzmit. Es ist durchaus in Ordnung, aberDynamischer, leichter, agiler: Der neue Range Rover Sport gelangt ab September in den Handel.Er ist ein echter Geländewagen, wenn sein Fahrer willDas Allradsystem ist beim RangeRover Sport nicht nur modischesBeiwerk, sondern verwandelt dasoptisch auf Strasse getrimmte SUVin einen echten Geländewagen.Zentral ist das, je nach Ausstattungsvariante,auch serienmässige«Terrain-Response 2». Es steuertdie Getriebeuntersetzung sowie diezwei Sperren. Entweder wählt manden Vollautomatikmodus oder einender vier Geländemodi. Zusätzlichlässt sich die Karosserie aufEr fährt mit seinem Fahrer durchdick und dünn: Der neue RangeRover Sport ist da. Fotos: zvg.nicht auf dem hohen Level der restlichenAusstattung.Auch bei den Assistenzsystemengeben sich die Briten vornehm zurückhaltend:Zwar ist das Pflichtprogrammder Oberklasse wie adaptiver27,8 Zentimeter Bodenfreiheit anheben.So erklimmt man spielendschlammige Hügel oder bewältigt mitder Bergabfahrhilfe steile Hänge.Einfach gewünschtes Tempo eingeben,Bremse loslassen und die Elektronikbremst den Range Rover Sportautomatisch ein, ohne dass er insRutschen gerät. Ja, und wer so verrücktist wie Land Rover, der lässt dieTester auch mal über Rampen mit 45Grad Steigung in einen Jumbojet klettern.Ebenfalls beeindruckend: DerTempomat erhältlich, die Kür ist aberanderenorts zu finden (siehe Kasten).Trotzdem fühlt man sich sofort sowohl wie im eigenen Wohnzimmer –auch nach Hunderten von Testkilometernin Südengland noch. Auf denFotos: zvg.Geländewagen gleitet durch bis 85Zentimeter tiefe Gewässer. Eine Kamerain den Aussenspiegeln misstdie Wassertiefe und zeigt auf demDisplay an, ob man die Durchfahrtwagen kann. Natürlich wird nur einkleiner Teil der jährlich 500 bis 600Schweizer Kunden jemals die vollenAllradfähigkeiten des Range RoverSport austesten.Aber beim nächsten Wintereinbruchist es beruhigend, in einemGeländespezialisten zu sitzen. (lk.)Autobahnen fällt die ausgezeichneteGeräuschdämmung positiv auf, beizügiger Fahrt über holprige Feldwegebügelt die Luftfederung alle Unebenheitenlocker aus, und auf den heckengesäumten,ziemlich engenEdel: Blick ins neue Cockpit, dasbei diesem Testwagen in Englandsein Steuerrad rechts hat.Landstrassen ist man über die Agilitätfroh. Diese ist nicht selbstverständlich:Denn trotz einem 420 Kilogrammgeringeren Gewicht gegenüberdem Vorgänger wiegt der RangeRover Sport immer noch mindestens2,2 Tonnen.Viele verschiedene MotorenDoch das Schwergewicht nimmt Kurvendynamisch, und beim Rangierenhelfen die hohe Sitzposition und dieeckige Karosserie. Dazu kommen diekraftvollen Motoren, die mit einerharmonischen und recht schnell reagierenden8-Gang-Automatik undStopp-Start-Automatik kombiniertwerden. Als Einstiegsversion, auchpreislich, gibts den 3-Liter-Turbodieselmit 258 PS ab 79 000 Franken,mit 292 PS ist der gleiche Motor ab91 600 Franken erhältlich.Dank jeweils 600 NewtonmeternDrehmoment zieht der 6-Zylinderganz schön an, den Spurt von 0 auf100 Stundenkilometer schafft er in7,6 bzw. 7,2 Sekunden. Und dankVerbräuchen von 7,3 bzw. 7,5 Liternauf 100 Kilometer sind die Dieselvariantendie vernünftige Wahl, die genugSportlichkeit, aber auch Ausdauerund Effizienz bietet.Verkaufsstart im SeptemberZum Verkaufsstart im Septembersind auch zwei Benziner im Angebot:ein V6 mit 340 PS ab 81 000 Frankenund die Topversion, der 5,0-Liter-V8,mit 510 PS. Wer bereit ist, den Preisvon mindestens 114 900 Franken zubezahlen, und sich vom Werksverbrauchvon 12,8 Litern auf 100 Kilometernicht abschrecken lässt, derbekommt ein geschmeidiges Triebwerk,das den Geländewagen in 5,3Sekunden auf 100 Stundenkilometerbeschleunigt. Mit so viel brachialerMotorengewalt hält der englischeEdelgeländewagen mit den Topmodellender Konkurrenz mit. Aber eigentlichhat der Range Rover Sportdieses Wettrüsten mit den Lifestyle-SUVs gar nicht nötig.BMW macht mit dem E-Auto i3 einen QuantensprungBMW setzt mit dem BMW i3auf Elektroantrieb undweiss auf der ersten Testfahrtnoch im getarntenZustand mit sportlichenenen zu überzeugen.Mathias WohlfeldWenn BMW ein Elektroauto baut,geht das weit über das Auto an sichhinaus. «Wir haben in jede Richtunggedacht, um für alle Bedenken überEinschränkungen, die Kunden wegendes Elektrokonzepts haben könnten,eine Lösung zu finden», erklärt IanRobertson. Das Vorstandsmitglied istverantwortlich für den Vertrieb unddas Marketing von BMW sowie fürdie Vertriebskanäle der BMW Group.Der BMW i3 ist von Grund auf als E-Mobil entworfen. Klar zoomt derhauseigene E-Motor den möglichstleicht gebauten City-Flitzer mit seinen170 PS und 250 Nm durchsLand, als gäbe es kein Ende (was beiTempo 150 kommen würde), aberauch fahrdynamisch überzeugt deri3. Und darauf würde man bei seinemeher schmalen und hochbockigenAnblick auf spargeldünnen 19-Zoll-Leichtlaufreifen sowie der rechthohen Sitzposition nicht unbedingtwetten. Leichtfüssig und direkt reagierter auf Richtungswechsel mitdem herrlich griffigen Lenkrad.Gute StrassenlageDas Fahrwerk ist stabil, bleibt auchbei schnellen Ausweichmanövernlange in der Spur. Die gute Strassenlageerreichten die Bayern übrigensdurch ein Alu-Chassis, dass seineSteifigkeit durch die aufgeschraubteund aufgeklebte Karosserie erreichtund die 230 Kilogramm an BatterieFährt elektrisch und hat «Pfupf»: BMW i3.zentral im Fahrzeugboden beherbergt.Der i3 ist nach 3,7 Sekunden60 Stundenkilometer schnell, 7,2 Sekundenvergehen bis Tempo 100.Beim Bremsen fühlt er sich an wieein fest geschnürtes Paket, lässt sichkontrolliert in Kurven reinbremsenund geschmeidig zum Untersteuernprovozieren. Das dürfte im Alltag undnormaler Fahrweiseaber kaumnötig sein. Derkleine Wendekreisdes i3macht ihn auchim Schneckentempoauf engemRaum agil, dasFehlen einer Mittelkonsoleundder B-Säule sorgtfür weites Raumgefühl.Die Fahr-Foto: zvg.gastzelle ist ausleichtem, kohlenstofffaserverstärktemKunststoff (CFK) und mit einer unverwechselbarenBMW-Einrichtung versehen,also harmonisch, funktionalund übersichtlich und hochwertig.Weil Nachhaltigkeit – auch wennman sie durch diverse Materialienund Designgriffe zeigt – nur Sinnmacht, wenn sie auch gekauft wird,darf man BMW zutrauen, dass sieauch hier mitgedacht haben und denEinstieg in den i3 vermutlich unter40 000 Franken möglich machen. Beiihrer Reichweitenangabe von 160 Kilometernbetonen die Bayern derenBezug zur Realität. Das Vertrauen indie Batterie stärken sie mit einer Garantievon acht Jahren oder 100 000Kilometern.Um alle anderen Sorgen und Bedenkenkümmern sich Techniker, dieprüfen, ob eine Wallbox installiertwerden kann, wenn man nicht überdie normale Haushaltssteckdose aufladenwill. Oder Angebote für Mietautos,wenn eine Reise die Reichweitedes i3 übersteigt. Das dynamischeNavi berechnet Stromverbrauch undReserven zudem in Abhängigkeit vonSteigung, Gefälle und der Aussentemperatur.Städtefahrten kann man unterEinbezug des öffentlichen Verkehrsauf Knopfdruck planen.
A K TUELL Züriberg Nr. 34 22. August 2013 9«In der grösseren Einheit erreicht man mehr»Sie ist die Neue an der Spitzedes Gewerbevereins Seefeld:Susanne Brunner. Die <strong>Netzwerkerin</strong><strong>bringt</strong> <strong>frischen</strong> <strong>Wind</strong>ins Quartier. Ihr Ziel: DurchLobbying den Verein mehrin die städtische Politik einbringen– und in den StadtzürcherGewerbeverband.Rebecca WyssSusanne Brunner ist ein «animal politique»,wie sie selbst von sich sagt. Tatsächlichspürt man im Gespräch mit ihrschnell: Beziehungen pflegen und Allianzenschmieden liegen ihr im Blut.Genau das ist auch ihr tägliches Brot.Nach fünf Jahren beim SchweizerischenVersicherungsverband als LeiterinPublic Affairs wechselte sie kürzlichzum Wirtschaftsdachverband Economiesuisse.Als Delegierte in Bern pflegtsie die Beziehungen zu den Bundesparlamentariern.Das Rüstzeug dafür bekamsie bereits während ihres Studiumsder Staatswissenschaften an derUniversität St. Gallen mit auf den Weg.«Dort lernte ich viel, das ich späterauch als Politikerin brauchen konnte»,sagt sie heute.2008 rückte Brunner als Ersatzfrauim Stadtzürcher Wahlkreis 7/8 in denKantonsrat nach. Dort wechselte sievon der CVP zur SVP. 2011 zog sieschliesslich gegen den vom zweitletztenPlatz aus startenden SVP-KollegenHans-Ueli Vogt den Kürzeren – wegeneiner Stimme. Auf eine Nachzählung,die für einen Parteikollegen hätte nachteiligausfallen können, verzichtete sie.Ganz abgehakt waren damit die politischenMisserfolge noch nicht: Im gleichenJahr folgte auf die Abwahl eineerfolglose Kandidatur für den Nationalrat.Davon unterkriegen lassen hat sichdie 41-Jährige, die beim Kreuzplatzwohnt, aber nicht: «In der Politik kannman gewinnen und verlieren. Verlierenist nicht das Ende der Welt.»Susanne Brunner, bei Economiesuissesind Sie auf der grossen Bühne tätig:nationale Wirtschaftsthemen, einflussreicheMenschen und beachtliche finanzielleMittel, um die Interessen desVerbands zu vertreten. Beim GewerbevereinSeefeld ist alles einige Nummernkleiner. Welchen Reiz hat es fürSie, sich dort als Präsidentin zu engagieren?Mich hat immer schon interessiert,was in meinem Quartier passiert. Zudemliegt mir eine gewerbefreundlichePolitik am Herzen. Diese ist jaauch eine Quelle des Wohlergehensvon uns allen. Wenn wir Arbeitsplätzeund Wertschöpfung in der Stadthaben, dann floriert sie. Wenn Züricheine reine Wohnstadt wäre, wäre esfür uns nicht mehr so angenehm wiejetzt. Dann könnten wir unserenSonntagszopf nicht mehr beim Beckum die Ecke holen. All die kleinenLäden machen die Stadt für die Einwohnerlebenswert. Für das Gewerbehat es den Vorteil, dass es nahe beiseinen Kunden ist.Als Delegierte eines grossen Wirtschaftsdachverbandssind sie zeitlichsehr eingebunden. Ist es nicht anstrengend,sich am Feierabend zusätzlichmit den verhältnismässig kleinerenProblemen aus dem Quartier zu beschäftigen?Nein. Zürich ist ein wichtiger SchweizerWirtschaftsstandort. Die grossenKonzerne sind auf kleinere Zuliefererangewiesen. Darum ist das Gewerbewichtig. Es ist mir ein Anliegen, dassdie Wirtschaft durchmischt bleibenkann. Oft sind die kleinen BetriebeFamilienbetriebe, in denen mit vielDie neue Präsidentin des Gewerbevereins Seefeld, Susanne Brunner, will mehr Nähe zu den bürgerlichen Parteien schaffen.Herzblut gearbeitet wird. Auf diesemüssen wir achtgeben.Tritt da ein Rest CVP bei Ihnen zutage?Mein Engagement muss ich nicht miteinem Parteilabel versehen. Ich willmich dafür engagieren, dass sich einGewerbler mit eigenem Einsatzselbstständig machen und dies auchbleiben kann. Das geht nur, wenndiesem nicht zu viele Steine in denWeg gelegt werden.Welche Steine meinen Sie?Regulierungen, die der Staat schafft.Meine Jahre in Bosnien haben mirdas bewusst gemacht. Ich habe dortfür das UNO-Entwicklungsprogrammgearbeitet. Wenn man als ausländischeOrganisation in Bosnien versuchte,mit einem kleinen Kredit Leutenunter die Arme zu greifen, stiessman schnell an Grenzen. Einerseitsfehlte die Nachfrage. Andererseits istdas System korrupt. Dort realisierteich: Wir Schweizer haben einen funktionierendesSystem, das wir erhaltenmüssen. Unser Wohlstand kamnicht über Nacht. Er wurde über Generationengeschaffen, basierend auffreiheitlichen Rahmenbedingungen.Diese werden heute durch immermehr Gesetze und Vorschriften gefährdet.«Ein autofreies Zürich istder falsche Anspruch»National ist die stetige Regulierung bestimmtein Thema. Wie sieht es lokalaus: Welche Themen fassen Sie als neueGewerbevereinspräsidentin ins Auge?Ein zentrales Thema bei unseren Mitgliedernist der Verkehr. Verkehrspolitikwird in Zürich einseitig betrieben.Man fördert hauptsächlich denLangsamverkehr und behindert denAutoverkehr. Ein Beispiel ist die Diskussionum die Parkplätze. Über dieParkplatz-Zählerei kann ich nur denKopf schütteln. Wir wollen ja eineStadt, die floriert. Die Einwohnerzahlwächst, das Gewerbe soll wachsen,nur die Zahl der Parkplätze wird gedeckelt.Damit bin ich nicht einverstanden.Die Idee der Stadt ist, dass die Menschenauf den ÖV umsatteln. Nach demMotto: Wenn jeder neue Einwohner eineigenes Auto haben will, wird es engauf den Strassen.Man kann aber nicht alles auf den ÖVverlegen. Wenn ich einen grossenGrill einkaufen will – an der Seefeldstrassehat es ja ein Geschäft, dassolche anbietet –, wird es schwierig.Alles kann man nicht mit dem Tramtransportieren. Auch Leute, die nichtgut zu Fuss sind, sind auf das Autoangewiesen.Das Problem bleibt: Die einen wollenihre Flexibilität durch das Auto nichtaufgeben, die anderen wollen eine möglichstauto-, lärm- und abgasfreie Stadt.Gibt es eine Lösung, die allen entgegenkäme?Das ist schwierig. Es ist schon so:Wenn man in der Stadt wohnt, hörtman mal ein Auto. Dann hört manaber auch, wenn der Bus durchfährt.Manchmal habe ich das Gefühl, dieLeute wollen in der City wohnen,aber die gleiche Ruhe haben wie imländlichen Andelfingen.Sie plädieren für Akzeptanz.Ja. Etwas anderes bleibt den Einwohnernund den Behörden auchkaum übrig. Die Stadt soll nicht laufendden Autoverkehr verlangsamenoder erschweren. Die Strassen bildenein Strassennetz, welches mit demRest des Kantons verbunden ist. Eswäre falsch, die Stadt Zürich als Inselzu betrachten. Wir sind in eine grössereEinheit eingebunden. UnsereStrassen sind Bestandteil des grösserenStrassennetzes des Kantons Zürich.Aber die Hauptlasten, die die Einwohnerder umliegenden Gemeinden mitverursachen,tragen hauptsächlich dieStädter.Das ist so. Dennoch bin ich der Meinung:Wer in der Stadt wohnt, aberein autofreies Zürich möchte, hat einenfalschen Anspruch.Unter Ihrer Vorgängerin Erika Bärtschiist der Verein ja aus dem städtischenGewerbeverband ausgetreten. SchielenSie wieder in Richtung Mitgliedschaft?In welche Richtung sich der Vereinentwickelt, ist noch offen. Von meinerpolitischen und beruflichen Arbeither bin ich aber überzeugt, dass manin der grösseren Einheit auch diestärkere Wirkung entfalten kann.Die neue Präsidentin des StadtzürcherGewerbeverbands, Nicole Barandun, undSie haben früher im Kantonsrat gemeinsamVorstösse eingereicht. Folgt demnächstdie Fortsetzung des Power-DuosBrunner/Barandun?Nicole Barandun und ich sind immerin Kontakt geblieben. Von dem hersehe ich auf der persönlichen Ebenekeine Hindernisse. Überhaupt mussman in der Politik überparteilich zusammenarbeiten,wenn man Erfolghaben will. Durch diese Brille blickeich auch auf unseren Gewerbeverein.Es ist wichtig, dass wir mit den bürgerlichenParteien, die unsere Anliegenunterstützen, wieder verstärkt inDialog treten.«Eine Kandidatur für denKantonsrat ist kein Thema»Welches sind die nächsten Schritte?Wir werden sicher vermehrt geradeauf Politiker zugehen, die bei uns imWahlkreis zuhause sind. Konkretheisst das, dass wir sie zu unserenAnlässen einladen. An einem Anlasskönnen wir unkompliziert und informellmiteinander ins Gespräch kommen.Wenn man einander schonkennt, ist man sich näher und mankann auch eher mal ein Anliegen deponieren.Für uns ist es zudem wichtigzu wissen, welche Parteien undPolitiker unsere Anliegen vertreten.Es sind ja bald wieder Wahlen. Unsals Gewerbeverein ist es ein Anliegen,dass die Parteien, die aktiv Gewerbepolitikbetreiben, einen Schuberhalten. Auch in Form unserer Stimmenbei den Wahlen.Stichwort Wahlen: In zwei Jahren wirdder Kantonsrat gewählt. Die Kreise 7und 8 sind ein Wahlkreis. Es gibt Quartierbewohner,die behaupten, dass Siedas Amt im Gewerbeverein als Sprungbrettfür eine Kandidatur nutzen wollen.Haben diese recht?Vor drei Jahren wurde ich von Mitgliederndes Vorstands angefragt, obich im Vorstand mitarbeiten wolle.Diese Einladung habe ich gerne angenommen,da mir das Gewerbe unddas Lokale am Herzen liegen. Gleichlief es bei der Suche nach einerFoto: rwy.Nachfolge von Erika Bärtschi ab. DerVorstand hat mich dafür angefragt.Bei den letzten Wahlen haben Sie denVerbleib im Kantonsrat um eine einzigeStimme verpasst. Das wurmt doch,wenn man sein Herzblut in das Amt gesteckthat?Im ersten Moment wurmt es einenschon. Aber es ist ja keine Niederlage.Es ist ein Zufallsresultat. Ich finde dieparlamentarische Arbeit spannend.Als Kantonsrätin habe ich zudem vielgelernt, das mir jetzt in meinem Jobbeim Wirtschaftsverband zugutekommt. Für meinen Posten muss manja ein «animal politique» sein. Ich arbeitesehr gerne, und mein Beruf hatso viel mit Politik zu tun, dass mir einparlamentarisches Mandat überhauptnicht fehlt. Ein solches hat sowiesonicht nur Vorteile.Welches sind die Nachteile?Ein parlamentarisches Mandat bedeutetviel Arbeit. Am Abend und amWochenende ist man viel unterwegs.Ich geniesse es, dass ich am Wochenendemehr Luft habe. Und dass ebenauch ein Präsidium beim GewerbevereinPlatz hat. Es gibt auch ein Lebenohne ein politisches Mandat.Ist eine Kandidatur als Kantonsrätinalso in Zukunft gar keine Option mehrfür Sie? Sie sind ja noch jung.Im Moment ist das kein Thema.Sie sagen, dass es für Sie auch ein Lebenohne parlamentarisches Mandatgibt. Wie sieht dieses aus?In der Freizeit koche ich sehr gerne.Neben traditionellen Gerichten probiereich gerne Neues aus. Am liebstenkoche ich für Freunde und Familie.Sport und Bewegung schätze ichebenfalls. Man trifft mich oft beimWandern oder im Fitnesscenter imQuartier an. Aber auch Kunst undKultur interessieren mich sehr. Ichgehe sehr gerne ins Kunsthaus oderin andere Museen. Meine Ferien verbringeich am liebsten in den BündnerBergen oder auf spannenden Reisenin grosse Städte oder ferne Länder.Man sagt mir zudem nach, dassich einen «grünen Daumen» habe.Ich mag alles, was mit Garten undPflanzen zu tun hat. Derzeit pflegeich meine Rosen, Geranien und Kräuterauf meinem Balkon, da ich leiderkeinen Garten habe.