2. Unterstützende Argumente: In der Vergangenheit wurde der Jahrese<strong>in</strong>kaufsumsatz immer <strong>in</strong> relativ großen Mengen(zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Monatsbedarfshöhe) getätigt. Nach den se<strong>in</strong>erzeitigen Äußerungender E<strong>in</strong>kaufsleiter<strong>in</strong> war die Zufriedenheit mit dieser Vorgangsweise sehr hoch. Bei größeren Bestellmengen kann die K<strong>und</strong>enbetreuung noch weiter <strong>in</strong>tensiviert werden.3. Erwarteter E<strong>in</strong>wand der E<strong>in</strong>kaufsleiter<strong>in</strong>: Durch größere Teilmengenbestellungen ergibt sich e<strong>in</strong>e größere Kapitalb<strong>in</strong>dung <strong>und</strong>damit e<strong>in</strong>e höhere Z<strong>in</strong>sbelastung.4. Gegenargument zum erwarteten E<strong>in</strong>wand: Mit der angebotenen (höheren) Rabattstaffel kann die höhere Z<strong>in</strong>sbelastung mehr alsausgeglichen werden, so dass sich <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong> nachweisbarer Vorteil für den K<strong>und</strong>energibt.Fallbeispiel 31. Argumentationskonzept für die Besprechung mit Herrn Brüggler: In Zukunft sollen alle Firmenfahrzeuge bei Eurocar gekauft werden. Beim Kauf von Neufahrzeugen werden <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e Gebrauchtfahrzeuge zurückgegeben,weil diese fast immer von Mitarbeitern privat gekauft werden. Es ist <strong>in</strong> absehbarer Zeit mit e<strong>in</strong>er deutlichen Vergrößerung unseres Fuhrparks zu rechnen,so dass <strong>in</strong> Zukunft jährlich m<strong>in</strong>desten zehn Neufahrzeuge beschafft werden. Das Fahrzeugservice <strong>und</strong> eventuelle Reparaturen werden <strong>in</strong> Zukunft zur Gänze beiEurocar <strong>in</strong> Auftrag gegeben.2. Unterstützende Argumente: Bei anderen Lieferanten kann beim unserer derzeitigen Flottengröße <strong>und</strong> jährlichenBeschaffungsmenge mit e<strong>in</strong>em Neuwagenrabatt von zum<strong>in</strong>dest 12 Prozent gerechnetwerden. Es wird von unserer Seite e<strong>in</strong>e langfristige Zusammenarbeit angestrebt, wobei sich dieGröße unseres Fuhrparks kont<strong>in</strong>uierlich vergrößern wird.3. Erwarteter E<strong>in</strong>wand von Herr Brüggler: Der angestrebte Rabatt von 12 Prozent entspricht nicht den Preiskonditionen von Eurocarbei der aktuellen E<strong>in</strong>kaufsmenge.4. Gegenargument zum erwarteten E<strong>in</strong>wand: In allernächster Zukunft wird die jährliche Beschaffungsmenge von Neufahrzeugen ohneh<strong>in</strong>deutlich mehr als zehn Stück betragen. Durch das Übertragen aller Service- <strong>und</strong>Reparaturarbeiten unseres gesamten Fuhrparks wird das Auftragsvolumen sofort erheblichausgeweitet.62
6 Bildungsstandards an berufsbildenden höheren <strong>Schulen</strong> <strong>in</strong><strong>Österreich</strong> – E<strong>in</strong> RückblickSkizze des Projektverlaufs <strong>und</strong> kritische Ause<strong>in</strong>andersetzung von Dr. Erich Hauer <strong>und</strong> a.o.Univ. Prof. Dr. Michaela Stock6.1 E<strong>in</strong>führung <strong>und</strong> ProjektauftragAuf Initiative des damaligen bm:bwk (heutiges bm:ukk) wurde im Herbst 2005 e<strong>in</strong> Projekt zurErstellung von Bildungsstandards an berufsbildenden höheren <strong>Schulen</strong> (<strong>BHS</strong>) <strong>in</strong>s Leben gerufen,wobei <strong>in</strong>sgesamt sechs verschiedene Arbeitsgruppen domänspezifisch zusammengestelltwurden (Deutsch, Mathematik, Englisch, Informatik, Naturwissenschaften <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>).Die Projektmitglieder setzen sich aus Fachdidaktiker/<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Lehrer/<strong>in</strong>nen der diversen<strong>in</strong> Frage kommenden Schulformen verschiedener wirtschaftlicher Gegenstände zusammen.Da das österreichische berufsbildende Schulwesen das differenzierteste Europas verkörpertsowie die <strong>Schulen</strong> <strong>in</strong> den letzten Jahren verstärkt mit autonomen Entscheidungskompetenzenausgestattet wurden, wird national als auch <strong>in</strong>ternational der Ruf nach e<strong>in</strong>er stärkeren Vergleichbarkeitvon Schulleistungen <strong>und</strong> gelehrten Inhalten im Kernbereich immer lauter (vgl.bm:bwk, 2006, S 2; vgl. Rützel, 2005; vgl. Hauer/Stock, 2006, S 36). Das vom M<strong>in</strong>isteriumvorgegebene Gr<strong>und</strong>satzkonzept sieht vor, dass die durch die formulierten Standards verdeutlichtenKompetenzen <strong>in</strong> der 13. Schulstufe – d.h. jeweils im 5. Jahrgang der entsprechendenSchulform – überprüft werden. E<strong>in</strong>e wesentliche Herausforderung für den Bereich „<strong>Wirtschaft</strong><strong>und</strong> <strong>Recht</strong>“ stellt das Spezifikum dar, dass es den Unterrichtsgegenstand <strong>Wirtschaft</strong> – im Gegensatzzu z.B. Deutsch oder Mathematik – per se als Unterrichtsgegenstand an berufsbildenden<strong>Schulen</strong> nicht gibt, sondern wirtschaftliche <strong>und</strong> rechtliche Inhalte <strong>in</strong> verschiedenen Unterrichtsgegenständen(z.B. Rechnungswesen, Betriebswirtschaft, Betriebs- <strong>und</strong> Volkswirtschaft,Betriebswirtschaft <strong>und</strong> Rechnungswesen) unterrichtet werden. Ebenso kommt hierbei auchnoch dazu, dass die Inhalte, wie bei anderen Unterrichtsgegenständen auch, <strong>in</strong> unterschiedlichenJahrgängen sowie divergierendem St<strong>und</strong>enausmaß unterrichtet werden (siehe Anhang).6.2 Schularten <strong>und</strong> FächeraufteilungLaut Vorgabe des M<strong>in</strong>isteriums ist es das Ziel des vorliegenden Projektes, das wirtschaftlicheKönnen von Schüler/<strong>in</strong>nen quer über alle berufsbildenden Schulformen erfassbar zu machen.Somit s<strong>in</strong>d folgende Schulformen e<strong>in</strong>zubeziehen:HandelsakademienHumanberufliche <strong>Schulen</strong> (Höhere Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe, HöhereLehranstalten für Tourismus etc.)Höhere Technische LehranstaltenHöhere Lehranstalten für Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, etc.Zusätzlich gliedern sich beispielsweise die HTLs bzw. auch Handelsakademien <strong>und</strong> humanberuflichen<strong>Schulen</strong> <strong>in</strong> sehr unterschiedliche Fachrichtungen (z.B. HTL: „<strong>Wirtschaft</strong>s<strong>in</strong>genieurwesen“,„Betriebsmanagement“ <strong>und</strong> „EDVO“) bzw. Ausbildungsschwerpunkte auf, was dieVergleichbarkeit der Inhalte noch weiter erschwert. Natürlich hat die Domäne „<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong><strong>Recht</strong>“ <strong>in</strong> den verschiedenen Schularten auch e<strong>in</strong>e unterschiedliche Gewichtung, was sich u.a.auch <strong>in</strong> den laut Lehrplan vorgesehenen Wochenst<strong>und</strong>en niederschlägt. Beispielsweise s<strong>in</strong>dfür den Unterrichtsgegenstand „Betriebswirtschaft“ an Handelsakademien <strong>in</strong> Summe r<strong>und</strong> 13Wochenst<strong>und</strong>en (kann schulautonom um maximal 2 Wochenst<strong>und</strong>en erhöht, aber auch verr<strong>in</strong>gertwerden) vorgesehen – h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d an bestimmten HTLs lediglich 4 Wochenst<strong>und</strong>enoder an höheren land- <strong>und</strong> forstwirtschaftlichen Lehranstalten <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Rechnungswesenzwischen 8 <strong>und</strong> 13 Wochenst<strong>und</strong>en entsprechend der unterschiedlichen Lehrpläne vorgesehen.63