13.07.2015 Aufrufe

Wirtschaft und Recht BHS - Berufsbildende Schulen in Österreich

Wirtschaft und Recht BHS - Berufsbildende Schulen in Österreich

Wirtschaft und Recht BHS - Berufsbildende Schulen in Österreich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6.3 Bildungsstandards – Funktionen, Aufbau <strong>und</strong> ZieleBildungsstandards „formulieren fachliche <strong>und</strong> fachübergreifende Kernqualifikationen, die fürdie weitere schulische <strong>und</strong> berufliche Ausbildung von Bedeutung s<strong>in</strong>d“ (bm:bwk, 2006, S 8).Somit s<strong>in</strong>d Standards e<strong>in</strong>es der wesentlichen Instrumente, um den <strong>in</strong> der medialen <strong>und</strong> wissenschaftlichenDiskussion geforderten „Transformationsprozess von e<strong>in</strong>er Inputsteuerung zue<strong>in</strong>er Ergebnisorientierung (Outcome)“ im Schulsystem e<strong>in</strong>zuleiten (Lucyshyn, 2006, S 9). Dasösterreichische berufsbildende Schulwesen hat e<strong>in</strong>en zweifachen Bildungsauftrag zu erfüllen.E<strong>in</strong>erseits jenen der Allgeme<strong>in</strong>bildung <strong>und</strong> der Sicherstellung der Studierfähigkeit; andererseitsjenen der Berufsbildung. Bildungsstandards stellen somit u. a. e<strong>in</strong> probates Instrumentdar, um der Notwendigkeit der Vergleichbarkeit der Abschlüsse <strong>und</strong> gleichzeitig der Durchlässigkeitdes Schulsystems nachzukommen (vgl. Hauer/Stock, 2006, S 36). Die aktuelle Standard-Debattebezieht sich überwiegend auf die im Jahr 2003 erstellte Klieme-Studie (vgl.Klieme, et al., 2003). Jedoch auch die von BM Gehrer e<strong>in</strong>gesetzte Zukunftskommission empfiehlt<strong>in</strong> ihrem Abschlussbericht ausdrücklich die Festlegung von Bildungsstandards als „e<strong>in</strong>eReformmaßnahme höchster Priorität“ (Haider, et al., 2003, S 8).6.3.1 Ziele der erstellten BildungsstandardsDie mit der Erstellung bzw. Implementierung von Bildungsstandards verb<strong>und</strong>enen Ziele könnenvielfältig se<strong>in</strong>, wobei sie allerd<strong>in</strong>gs zue<strong>in</strong>ander unterschiedlich <strong>in</strong> Beziehung stehen bzw.sich sogar gegenseitig ausschließen können.Standards stellen e<strong>in</strong> Informations<strong>in</strong>strument für die Schulverwaltung dar,bieten die Möglichkeit e<strong>in</strong>er Standortbestimmung für Schule, Lehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Lehrersowie Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> tragen zur besseren Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen bei (vgl. Hauer/Stock,2006, S 37f).Zusätzlich – bzw. vor allem – soll mit der Erstellung von Standards e<strong>in</strong>e Hebung der Unterrichtsqualitäte<strong>in</strong>hergehen (vgl. Klieme, 2004/1, S 50; vgl. Helmke, 2005, S 448). Dies soll u.a. durch e<strong>in</strong>en weiteren Schritt <strong>in</strong> Richtung Methodenvielfalt begünstigt werden (vgl. Lersch,2006, S 38).Darüber h<strong>in</strong>aus beschreiben die <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> geltenden Rahmenlehrpläne die Unterrichts<strong>in</strong>halteweitgehend sehr vage, wobei die approbierten Lehrbücher die Aufgabe der Interpretationdes Lehrplanes weitgehend übernehmen. Standards sollen e<strong>in</strong>en Teil dieser Aufgabe übernehmen<strong>und</strong> müssen somit „nachvollziehbar, praxis- <strong>und</strong> vor allem anwendungsorientiert formuliertwerden“ (Hauer/Stock, 2006, S 37).6.3.2 Der Begriff „Bildungsstandard“Der von der Arbeitsgruppe „<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Recht</strong>“ verwendete Standardbegriff bezieht sich –wie auch Klieme – auf den Kompetenzbegriff nach We<strong>in</strong>ert. Demnach s<strong>in</strong>d Kompetenzen „diebei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten,um bestimmte Probleme zu lösen“ (We<strong>in</strong>ert, 2001, S 27).Nachdem <strong>in</strong> der öffentlichen Diskussion der Begriff Standards bzw. Bildungsstandards wedernational noch <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>heitlich benutzt wird (vgl. beispielsweise Reiss, 2004, S 635),def<strong>in</strong>iert die Arbeitsgruppe „<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Recht</strong>“ Bildungsstandards wie folgt:64

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!