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Geographica Augustana - Institut für Geographie und ...

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DiskussionDie vorliegende Untersuchung zeigt eine starke Verlandung der Altarme im Untersuchungsgebiet, wiesie auch Schratt-Ehrendorfer & Rotter (1999), Dister (1994) <strong>und</strong> Amoros (1991) <strong>für</strong> vom Hauptstromabgedämmte Augebiete beschrieben wurden. Schratt-Ehrendorfer & Rotter (1999) geben <strong>für</strong> die Lobaueinen Verlust von mehr als 40 ha an Gewässern <strong>und</strong> Feuchtgebieten in 50 Jahren an. UnsereDaten zeigen einen Verlust von 93 ha in 56 Jahren, davon 66 ha in der Unteren Lobau <strong>und</strong> 27 ha inder Oberen Lobau. Alle Autoren verweisen hierbei auf einen engen Zusammenhang zwischen demAusmaß der Verlandung <strong>und</strong> der Anbindung zum Strom. In Gewässern mit geringer Hochwasserdynamik,wie sie im Rückstaubereich der Unteren Lobau vorzufinden sind, wird die Bildung von Schlammauflagenbegünstigt. Eine häufige Durchströmung führt dagegen zu einer geringeren Sedimentauflage,wie dies Reckendorfer & Steel (2004) im Zuge des Donau-Restaurierungsprojekts in der RegelsbrunnerAu beobachten konnten. Schon wenige Tage Durchströmung fördern den Austrag einesGroßteils der Feinsedimente aus dem Gewässerbett.Eine rückstauende Anbindung hat allerdings den gegenläufigen Effekt: Häufig angeb<strong>und</strong>ene Gewässererhalten öfters schwebstoffreiches Wasser der Donau. Im Gegensatz dazu werden isolierte Gewässer,ohne Verbindung zum Hauptstrom, nur mehr vom reinen - mit geringer Schwebstofffracht beladenem- Wasserstrom erfasst, weil das Hochwasser mit zunehmender Entfernung zum Strom bereitseinen Großteil der mineralischen Fracht verloren hat (Reckendorfer et al. 2012).Kleine Altarme zeigen besonders hohe Verlandungstendenzen. Dieser Umstand kann durch einenrelativ höheren allochthonen Nährstoffeintrag bei abnehmender Gewässergröße <strong>und</strong> Gewässertiefeerklärt werden, da bei geringer werdendem Wasservolumen gleichzeitig der relative Anteil der Kontaktflächezur Umgebung zunimmt. Durch einen Sedimenteintrag von außen kommt es darüber hinauszu einer zunehmenden Auffüllung des Gewässerbodens <strong>und</strong> einer damit einhergehenden Verminderungdes Wasservolumens, welche sich vor allem bei kleinen, seichten Gewässern in einem höherenWasserflächenverlust bemerkbar macht.Die Eintiefung der Donau von r<strong>und</strong> 2-3 cm/Jahr (seit 1938 etwa 1-1,5 Meter; Reckendorfer et al.2005, Klasz et al. 2009) zeigt ebenfalls negative Auswirkungen auf das untersuchte Gewässersystem.Durch die Kies-Zugabe der Verb<strong>und</strong> Hydro Power AG, welche als Kompensation <strong>für</strong> das KraftwerkFreudenau durchgeführt wird, ist dieser Trend im Bereich der Lobau allerdings derzeit gestoppt <strong>und</strong><strong>für</strong> die zukünftige Entwicklung nicht mehr relevant.SchlussfolgerungenIn dieser Untersuchung wie auch bei anderen Arbeiten hat sich gezeigt, dass die Augewässer imUntersuchungsgebiet verlanden, <strong>und</strong> diese Verlandung immer schneller abläuft. Um ein weiteresZuwachsen des Altarmsystems zu verhindern <strong>und</strong> den Erhalt einer vielfältigen Aulandschaft zu si-51

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