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Geographica Augustana - Institut für Geographie und ...

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Temperaturamplitude, etc.) quantitativ feststellen, in wie weit die Wassertemperaturen im Untersuchungszeitraumdurch die Stauhaltungen Bobingen <strong>und</strong> Inningen oder den Abschnitt Wertach Vital Ibeeinflusst werden. Darüber hinaus wurden an den Zuflüssen Stichtagsmessungen von Temperatur<strong>und</strong> Abfluss durchgeführt, um mit Hilfe einer Mischungsformel den gr<strong>und</strong>sätzlichen thermischenEinfluss der einzelnen Zuflüsse auf die Wertach zu bestimmen.In Abb. 1 nicht enthalten sind die Messstellen in den Stauhaltungen. Insgesamt wurden hier 24Temperaturlogger an 8 Messstellen eingesetzt <strong>und</strong> jeweils 30 cm unter der Wasseroberfläche bzw.über der Sohle <strong>und</strong> darüber hinaus in der jeweiligen mittleren Tiefe die Temperaturen registriert. AufBasis dieser Daten lassen sich die thermischen Verhältnisse in den Stauhaltungen charakterisieren<strong>und</strong> Interpretationen der Temperaturdaten im Unterwasser der jeweiligen Stauhaltung verbessern.ErgebnisWertach <strong>und</strong> Stauhaltungen: Anhand der Temperaturdaten wird deutlich, dass im Bereich der Stauhaltungendie Tagesgänge der Temperatur im Vergleich zum Fließabschnitt Wertach Vital I wenigerstark ausgeprägt sind <strong>und</strong> die Tagesmaxima aber auch die Tagesminima vergleichsweise spät erreichtwerden. Die Stauhaltungen reagieren also auf die atmosphärischen Einflüsse (Globalstrahlung,Lufttemperatur) deutlich langsamer. Dies kann durch das schlechtere Oberflächen-Volumen-Verhältnis der Stauhaltungen erklärt werden, welches wiederum in Verbindung mit der schlechtenWärmeleitfähigkeit von Wasser der Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> eine deutliche thermische Schichtung (bei Normalabfluss)in beiden Stauhaltungen ist. Diese thermische Schichtung wird durch die Daten der dortplatzierten Logger bestätigt. Die schlechten Wärmeleiteigenschaften von Wasser spiegeln sich auchin den vertikalen Temperaturprofilen der Stauhaltungen wider, da die Tagesmaxima bzw. -minimain tieferen Seebereichen im Vergleich zu den Tagesmaxima bzw. -minima der oberflächennahenWasserschichten deutlich verzögert erreicht werden.Da sich der Betriebswassereinlass der Turbinen am Absperrbauwerk beinahe über die kompletteSeetiefe erstreckt (vertikale Ausdehnung 6.50 m) <strong>und</strong> somit ein vertikaler Wassermix über die Turbinenläuft, verbessern die Temperaturdaten aus den Stauseen die Interpretation der thermischenVerhältnisse im Unterwasser der Stauhaltungen erheblich.Im direkten Vergleich beider Stauhaltungsvarianten können ebenfalls Unterschiede festgestelltwerden. So weist die Stauhaltung Bobingen aufgr<strong>und</strong> des besseren Oberflächen-Volumen-Verhältnisses größere tägliche Temperaturamplituden mit frühzeitigeren Temperaturmaxima bzw. -minima auf. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Temperaturamplituden durch die Stauhaltungengr<strong>und</strong>sätzlich gedämpft werden. Daher zeigt der Abschnitt Wertach Vital I die höheren Temperaturenim Tages- <strong>und</strong> Jahresverlauf, wobei in den Sommermonaten bei Niedrigwasser aus gewässerökologischerSicht (vgl. REINARTZ, 2007, S. 39ff) Probleme entstehen können.74

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