32Laufbahnsechsmonatiges Praktikum. Die Firma istspezialisiert auf betriebliche Gesundheitsförderung,auf Berufsintegration,Senioren sport und Bildung im Strafvollzug.Aus dem Praktikum wurde eine Festanstellung.Stucki engagierte sich vorallem im beruflichen IntegrationsprogrammStartrampe. Die Kurse richtensich an Jugendliche, die Schwierigkeitenhaben, im Beruf Fuss zu fassen und generellmit der Bewältigung ihres Alltages anGrenzen stossen. Der abwechslungsreicheJob gefiel der Fachhochschul-Absolventin.Sie unterrichtete und unterstütztedie Jugendlichen in vielen lebenspraktischenFragen. Sie half ihnen, Bewerbungenzu schreiben oder die Steuererklärungauszufüllen, zeigte ihnen, wie mansich in einem Vorstellungsgespräch verhältund stand ihnen bei persönlichenProblemen mit Rat zur Seite. Zudem unterrichtetesie Sport. «Ich war in der Wahlund der Gestaltung der Bildungsinhaltesehr frei. Ich habe dabei selber viel gelernt.»Bei den JungsDie Stelle bei «lifetime health» hat sie unteranderem dank ihres Netzwerkes in derFussballwelt bekommen. Als sie sich inFilzbach auf das Fussballtrainer-B-Diplomvorbereitete, lernte sie den Geschäftsführervon «lifetime health» kennen, dersich ebenfalls im Jugendfussball engagierte.Er bot ihr damals die Praktikumsstellean.Fussball ist seit vielen Jahren ganzwichtig im Leben von Lena Stucki. Schonals siebenjähriges Mädchen verbrachtesie ihre Freizeit am liebsten auf dem Fussballplatz.Und sie hatte Talent. Bald tratsie in einen Club ein, zuerst im Tessin, woihre Familie längere Zeit lebte, dann inRüti im Zürcher Oberland.Doch das war gar nicht so einfach,denn es gab damals nur wenige Mädchenmannschaften.«Meine Muttersetzte sich für mich ein, damit ich bei denKnaben spielen durfte.» Bis zu den C-Juniorenkickte sie mit den Jungs, dannwurde es schwierig. «Mit 14 ist es nichtmehr so lustig, als einziges Mädchen ineiner Knabenmannschaft zu spielen.» Sie«Ich liebe diesen Job.Die Mädchen sind motiviert, habenein gemeinsames Ziel und reissen am gleichen Strick.»wechselte zu den Frauen des FC Rapperswil,zuerst zu den Juniorinnen, danachspielte sie in der ersten Mannschaft in derNationalliga B. Die jetzige Präsidentindes FCZ Frauen wurde auf sie aufmerksamund holte die damals 18-Jährige zumSV Seebach Frauen, aus dem später derFCZ Frauen hervorging. Lena Stuckispielte während sechs Jahren in der erstenMannschaft. 2006, als sie das Studiumin Magglingen begann, hängte sie dieFussballschuhe an den Nagel, denn beidesging nicht: vier Trainings und einSpiel pro Woche sowie ein anspruchsvollesBachelorstudium. «Ich wollte michganz aufs Studium konzentrieren.»Spielerin und TrainerinDoch mit dem FCZ blieb sie auch währenddes Studiums verbunden, nicht alsSpielerin, sondern als Trainerin. Sie engagiertesich beim Aufbau mehrerer Teams.Vor vier Jahren gab es bei den FCZ Frauennämlich nur die erste und zweite Mannschaft.Lena Stucki gründete gemeinsammit ihren Kolleginnen die U14 und U16.Die Frauenförderung des Zürcher Stadtclubszahlt sich aus. Nicht nur dieerste Mannschaft schwingt in der Tabelleoben aus, sondern auch die Juniorinnensind mehrheitlich erfolgreich.Frauenfussball ist populärer geworden.Immer mehr Mädchen interessierensich dafür, und Dutzende von Clubs habenFrauenmannschaften gegründet. Daskonnte Stucki in den vergangenen Jahrenmitverfolgen – als Spielerin, Trainerin undwährend ihres Studiums als Teilzeitmitarbeiterinder Geschäftsstelle des FC Zürich,wo sie für 9- bis 14-jährige Mädchendie Fussball-Camps «girlskick» organisierte.«Frauenfussball hat einen anderenStellenwert als früher. Nur Ewiggestrigeglauben, Fussball sei nichts für Frauen»,sagt sie. Wer es nicht glaubt, wird beim Besucheines Spiels der U16 eines Besserenbelehrt. Die Spiele sind attraktiv undschnell, die Kombinationen raffiniert unddie Schüsse satt. Weil es in der Region aufdiesem Niveau nur wenige Mädchenmannschaftengibt, spielt das U16 Teamgegen Knaben der zweiten Stärkeklasse.Die Girls gewinnen fast jede Partie.Unterricht in der StrafanstaltDas Training in der Sportanlage Heerenschürliist in vollem Gange. Es ist kalt, esschneit und auf den von Scheinwerfernhell beleuchteten Kunstrasenplätzenliegt Schnee. Die Mädchen der U16 joggenim Gleichschritt um den Platz, währendStucki lässig mit einem Ball jongliert. Siesagt: «Ich liebe diesen Job. Die Mädchensind motiviert, haben ein gemeinsamesZiel und reissen am gleichen Strick. Siewollen etwas erreichen. Es macht richtigSpass, mit ihnen zu arbeiten.»Das Traineramt ist auch ein Ausgleichzu ihrem anderen Job, den sie zur Zeit innehat.Einmal pro Woche unterrichtet sienämlich Sport in der Strafanstalt Zug.Ihre Klientel, junge und ältere Männeraus ganz unterschiedlichen Kulturen, istdort etwas weniger motiviert und die Sozialkompetenzder Sportlehrerin entsprechendgefragt. Sie muss hier ganz andersauftreten, etwas distanzierter, wie siesagt, authentisch und respektvoll. «Alsjunges Dschigi kann ich nicht einfach denChef raushängen. Dann habe ich gleichverloren.» Sie müsse mit den Insassen immerwieder verhandeln, könne sich abermeistens durchsetzen und komme imGrossen und Ganzen auch gut an. «Wirfinden immer eine Lösung.»Traum erfüllenNach Lösungen und Antworten suchtLena Stucki auch in ihrer Masterarbeit.Seit einem Jahr belegt sie an der Hochschulefür Sport Magglingen und an derUniversität Freiburg das MasterstudiumSportwissenschaften, das sie diesen Sommerabschliessen will. Zurzeit schreibt siean ihrer Masterthesis. Sie geht darin derFrage nach, «welche Auswirkungen dergesellschaftliche Individualisierungsprozessauf Leistungsbeachsoccer hat».Mit dem akademischen Abschlussund dem Diplom für das Höhere Lehramtin Sport, das sie im Frühling 2014 abschliessenwill, wird Lena Stucki dannalle Voraussetzungen erfüllen, um ihrenberuflichen Traum zu verwirklichen:Sportlehrerin an einer Mittelschule.Rolf Murbach ist <strong>Context</strong>-Redaktor.rolf.murbach@kvschweiz.chMichele Limina ist freier Fotograf.info@art4press.chcontext 2 – <strong>2013</strong>
Ratgeber33Haben Sie Fragen rund ums Thema Arbeitsplatz? Die Experten des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong> geben denMitgliedern Auskunft. > beratung@kvschweiz.ch oder www.kvschweiz.ch/beratungBildungGabriel Fischer arbeitet in der AbteilungBildungspolitik des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.> gabriel.fischer@kvschweiz.chNeues BerufsfeldSoll ich ins Bürowechseln?Ich habe die Ausbildung zurDetailhandelsfachfrau voreinigen Jahren abgeschlossenund arbeite seither auf diesemBeruf. Mehr und mehr spüreich jetzt aber den Wunsch, michberuflich zu verändern. Ammeisten würde mich ein Wechselins Büro und damit inskaufmännische Berufsfeld reizen.Habe ich auf dem Arbeitsmarkteine Chance, eine solcheStelle zu bekommen, oderwelche Aus- und <strong>Weiterbildung</strong>könnten Sie mir empfehlen, umeinen Schritt in diese Richtungzu machen?Die kaufmännische Grundbildungist nicht nur die beliebtesteAusbildung für junge Leute in der<strong>Schweiz</strong>. Oftmals entsteht auchbei erfahrenen Berufsleuten ausanderen Branchen der Wunsch inskaufmännische Berufsfeld zuwechseln. Dazu gibt es mehrereMöglichkeiten.Selbstverständlich können Siesich ohne entsprechende Aus- und<strong>Weiterbildung</strong> auf kaufmännischeStellenangebote bewerben. Einsolcher direkter Umstieg ist zwarnicht ausgeschlossen, dürfte aberohne persönliche Beziehungen inden meisten Fällen sehr schwierigsein.Ein guter Einstieg kann derBesuch einer Handelsschulesein. Dies führt in zwei bis dreiSemestern zu einem Abschluss,welcher eine grundlegende kaufmännischeund wirtschaftliche Zusatzausbildungausweist. Wichtigist zu wissen, dass die Bezeichnung«Handelsschule» nicht geschütztist und dementsprechendein grosses, schwer zu überblickendesAngebot existiert. Diemeisten <strong>KV</strong>-Schulen bieten eineHandelsschule mit dem gemeinsamenAbschlusszertifikat «Handelsschuleedupool» an.Es empfiehlt sich hier, nicht vorschnellzu entscheiden, sonderndie Angebote genau zu prüfen.Wichtig ist insbesondere, dass Anschlusslösungenexistieren, damitdie Handelsschule nicht zu einerSackgasse wird. Denn die Handelsschulekann zwar eine guteGrundlage für den Branchenwechselsein, es empfiehlt sich aberauch, anschliessend noch <strong>Weiterbildung</strong>enzu absolvieren.Anschliessend an die Handelsschulebietet sich die Möglichkeit,diverse Sachbearbeiterweiterbildungenzu absolvierenoder weiterführende Handelsdiplomezu erwerben. Eine weitereinteressante Möglichkeitsind die Nachholbildungen fürErwachsene zu den eidgenössischenAbschlüssen. Sofern Sieeine mindestens fünfjährige Berufserfahrung(davon zwei Jahreim kaufmännischen Berufsumfeld)vorweisen, ist es möglich,ein eidgenössisches Berufsattest(Büroassistent/in) oder Fähigkeitszeugnis(Kaufmann/-frau)zu erlangen. Vorbereitungskursedazu werden berufsbegleitendwährend vier Semestern absolviert.Interessant ist dies insbesondere,weil man so denanerkannten Abschluss der beruflichenGrundbildung nachholenkann und überdies der Anschlussan den ganzen Bereich der höherenBerufsbildung möglich wird.RechtFelix Kuster arbeitet beimRechtsdienst des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.> felix.kuster@kvschweiz.chMobbingKann derArbeitgeber dieLohnfortzahlungverweigern?Als Folge einer Mobbingsituationam Arbeitsplatz begannich an einem Burnout zuleiden. Schlussendlich wurdeich deswegen arbeitsunfähig.Nun hat mir der Arzt mitgeteilt,eigentlich gelte das Burnoutnicht als Krankheit. Mussich nun deswegen befürchten,dass mir der Arbeitgeber dieLohnfortzahlung verweigernkönnte, da Art. 324a OR ausdrücklichvorsieht, der Anspruchauf Lohnfortzahlungentstehe, wenn man infolgeKrankheit arbeitsunfähig sei?Und wie steht es mit dem Kündigungsschutzgemäss Art.336c OR? Auch in dieser Bestimmungwird unmissverständlichfestgehalten, einKündigungsverbot bestehe,wenn man durch Krankheitan der Arbeit verhindert sei.Die Aufzählung der Gründe inArt. 324a OR, gemäss welchender Arbeitgeber dem Arbeitnehmertrotz Arbeitsunfähigkeit denLohn während einer gewissenZeit zu bezahlen hat, ist nichtIT-TIPPPC PFLEGENWie wir uns auch den Frühlingsputzvornehmen, ist es wichtig,den Computer von Zeit zu Zeitzu säubern. Je länger wir alsounseren Computer benutzen,desto mehr ungenützte Einträgeund temporäre Dateien sammelnsich an.Um diese Daten zu löschenmuss man kein Fachmann sein.Gehen Sie auf Google und suchenSie nach «CCleaner». Diesist eine Gratis-Software, welchesich über die letzten Jahre bewährthat.In zwei Schritten ist Ihr Computerauf Vordermann gebracht:1. Öffnen Sie das Programm undstarten Sie einen Durchlauf mit«Starte CCleaner» unten rechts.2. Wechseln Sie nach erfolgreichemSäubern im Navigationsreiterauf «Registry» und startenSie den Scan mit «Nach Fehlernsuchen» unten links. Bei 100-prozentiger Suche betätigen Sieden Knopf «Fehler beheben!».Wiederholen Sie diese Vorgängeein- bis zweimal monatlichund Sie werden den Unterschieddeutlich merken.Was macht denn «CCleaner» genau?Das Programm löscht temporäreDateien, Cookies, denPapierkorb, Log-Dateien, ungenutzteoder alte Registry-Einträgeund den Browser-Verlauf.Rachid Salah, IT-Verantwortlicherbeim <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>context 2 – <strong>2013</strong>