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magazin <strong>0110</strong><br />
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Für das Gelingen der anfallenden Aufgaben habe ich die<br />
entsprechenden Kollegen aus allen Bereichen beteiligt. Bei<br />
Umsetzungen von Mietern habe ich mit den Kollegen aus der<br />
Vermietung passenden Wohnraum und die passende Umgebung<br />
für den Mieter gesucht. Um die Wohnung so herzurichten,<br />
wie es dem Mieter entsprach, habe ich mit Architekten<br />
und Technikern, den Handwerkerkollegen aus dem eigenen<br />
Bauhof oder Fremdfirmen die Wünsche der Mieter nach technischen<br />
Möglichkeiten koordiniert und erfüllt. Für Mietanpassungen<br />
habe ich die Kollegen aus der Mietenbuchhaltung<br />
instruiert und für die positive Außendarstellung habe ich die<br />
Kollegen der Öffentlichkeitsarbeit entsprechend informiert.<br />
5. Impulse setzen – Ideen verwirklichen<br />
Impulse und Ideen, Konzepte und Strategien, die vom<br />
Sozialmanagement erarbeitet werden, betreffen in der<br />
Regel die Optimierung von Arbeitsabläufen bei schwierigen<br />
Kunden, die Optimierung des Informationsflusses sowie<br />
die Optimierung des Wissensstandes und des Handlungsrepertoires<br />
der Kollegen. Durch diese Maßnahmen, die in<br />
Form einer „Anleitung zum Ausprobieren und Selbst-Tun“<br />
vermittelt werden, sollen Kollegen Zugang zu anderen<br />
Denkmodellen bekommen, die sie im Umgang mit dem<br />
Kunden einsetzen können.<br />
Die Vision bzw. das Ziel von Wohnungsunternehmen und<br />
des Sozialmanagements ist es, über adäquate Maßnahmen<br />
den Wohnraum und damit die gewohnte Umgebung für<br />
die Mieter, egal ob es sich um „Problemmieter“, Senioren<br />
oder Behinderte handelt, so lange wie möglich zu erhalten<br />
und damit kostspielige Wohnungswechsel und potenzielle<br />
Leerstände zu vermeiden.<br />
6. Interne Aufgaben<br />
Das Sozialmanagement kooperiert in der Hauptsache mit<br />
den unterschiedlichen Kundendienst-Teams bzw. innerhalb<br />
der unterschiedlichen Quartiere vor Ort im Bestand,<br />
wenn es um die Anliegen der Bestandsmieter oder auch<br />
Neukunden geht.<br />
Als Sozialmanagerin eines Wohnungsunternehmens subsumierte<br />
ich darunter die Beratung und Unterstützung der<br />
Teams in Form von Team- oder Einzelbesprechungen, mit der<br />
Zielsetzung, sowohl kundenorientiert als auch wirtschaftlich<br />
komplex zu handeln.<br />
Mein Ziel ist es u. a., Grundhaltungen aus der humanistischen<br />
Psychologie zu vermitteln, sich Kommunikationsmodelle zu<br />
eigen zu machen, bewusst ziel- und ergebnisorientiert zu<br />
intervenieren und eigene Verhaltens- und Reaktionsmuster<br />
bzw. Stereotypien zu erkennen und ggfs. zu verändern.<br />
In diesen Teambesprechungen, in der Regel geht es um problematische<br />
Mieter, Sachverhalte und Situationen, können<br />
unterschiedliche Blickwinkel der Beteiligten nebeneinander<br />
bestehen und zu der Strategieentwicklung beitragen, was<br />
neben der Lernsituation in Bezug auf bevorstehende Mietergespräche<br />
auch die Teamentwicklungsprozesse und den<br />
Informationsaustausch fördert.<br />
Die Organisation der Besprechungen oder möglicher Workshops<br />
und Trainings liegt in der Verantwortung des Sozialmanagements<br />
in Abstimmung mit der Geschäftsführung.<br />
Mit den Kollegen aus dem Mahn- und Klagewesen können<br />
regelmäßige Besprechungen stattfinden, wenn es um<br />
Maßnahmen für den Umgang mit einzelnen Mietschuldnern<br />
geht. Auf diesem Wege wird beschlossen, wie die<br />
Eskalationskaskade beschritten wird – meist einheitlich –,<br />
um dem Mietschuldner keine Schlupflöcher zu bieten.<br />
Mit den Kollegen aus der Vermietung und dem Kundendienst<br />
sollten weitere regelmäßige Besprechungen stattfinden.<br />
Der Sozialmanager strukturiert und koordiniert<br />
die Besprechung in der der Mieter, häufig als „Problemmieter“<br />
stigmatisiert, im Mittelpunkt steht. Von ihm<br />
skizzieren die Beteiligten ein umfassendes Bild mit allen<br />
Brennpunkten wie Schimmelbildung, Verweigerung der<br />
Hausreinigung, Lärm- oder Geruchsbelästigung, Abstellen<br />
von Sperrmüll, Mietschulden, usw. Durch diese Bündelung<br />
können adäquate Strategien für den Umgang mit<br />
dem Mieter erarbeitet werden.<br />
Zum erklärten Ziel wird immer die gemeinsame Entwicklung<br />
von Maßnahmen und die strategische Verteilung von<br />
Rollen, um dem „Problemmieter“ entweder in gemeinsamen<br />
Hausbesuchen oder Gesprächen im Büro adäquat<br />
begegnen zu können mit der Intention, die Wohnung zu<br />
erhalten.<br />
Während meiner Zeit bei dem Wohnungsunternehmen<br />
habe ich die Ausbildung zur Mediatorin absolviert, um bei<br />
Beschwerden und Konflikten über eine Win-Win-Situation<br />
konsensuale Lösungen herbeiführen zu können. Außerdem<br />
war es mir möglich, mit interessierten Kundendienstbetreuern<br />
diese Art der Konfliktvermittlung zu üben, so dass sie dieses<br />
Modell bei einfacheren Streitigkeiten anwenden konnten.<br />
Das Mahn- und Klagewesen, das mit dem Sozialmanagement<br />
eng zusammen arbeitet, wurde ausgebaut und personell<br />
aufgestockt, um die schnelle und konsequente Verfolgung<br />
von Mietschuldnern zu gewährleisten.<br />
Im Rahmen der neu eingerichteten Neukundenberatung war<br />
es möglich, Mietinteressenten mit Negativmerkmalen recht<br />
schnell herauszufiltern und zum professionellen Gespräch an<br />
die Sozialmanagerin zu verweisen.