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magazin <strong>0110</strong><br />

VORWORT<br />

2<br />

CARSTEN ENS I <strong>vdw</strong> Pressereferent<br />

Das Jubiläumsjahr des <strong>vdw</strong> ist zu Ende; gleichwohl<br />

wirkt es immer noch nach. Der Verband und seine Mitgliedsunternehmen<br />

erfahren bis heute viel Zuspruch<br />

für die zahlreichen Aktivitäten, die das Jubiläum begleitet<br />

haben. Nicht zuletzt das Buch „Zukunft Wohnen<br />

– Einblicke und Aussichten“ ist auf eine großartige<br />

Resonanz gestoßen. Mittlerweile mit dem Jahrespreis<br />

des Deutschen Design Clubs ausgezeichnet (hinter<br />

BMW und Audi landete der <strong>vdw</strong> auf dem Bronzeplatz),<br />

hat das Buch bei vielen Experten einen festen Platz auf<br />

dem Schreibtisch. Zahlreiche Unternehmen haben die<br />

Gelegenheit genutzt, das Buch an Aufsichtsräte, Vertreter,<br />

Geschäftspartner und Mitarbeiter weiterzureichen.<br />

Mit dem Blick voraus in die Zukunft des Wohnens ist<br />

der <strong>vdw</strong> auch in dieses Jahr gestartet. Die Auftaktveranstaltung<br />

und der anschließende Neujahrsempfang<br />

standen ganz im Zeichen neuer Technologien, die den<br />

Alltag im Allgemeinen und das Wohnen im Speziellen<br />

immer mehr beeinfl ussen werden. „Vernetzung“ ist<br />

dabei das große Stichwort. Es wird spannend zu beobachten<br />

sein, wie sich die Wohnung zum „Gesundheitsstandort“<br />

entwickelt, welche Faktoren zu mehr<br />

Sicherheit in Wohnung und Wohnumfeld beitragen,<br />

inwiefern der Energieverbrauch durch technische Lösungen<br />

gesteuert und gesenkt werden kann und wie<br />

Kommunikation und Datenverkehr im „vernetzten<br />

Quartier“ gefördert werden. Einige <strong>vdw</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />

haben bereits praktische Erfahrungen mit<br />

verschiedenen Einzellösungen gemacht. In einer weiteren<br />

Veranstaltung – womöglich vor den Sommerferien<br />

– sollen „Praktiker für Praktiker“ vom „Wohnen 2.0“<br />

berichten.<br />

Zunächst jedoch steht die 5. Norddeutsche Energiekonferenz<br />

in Hamburg an. Im Mittelpunkt der Vorträge<br />

und Diskussionen steht die Wirtschaftlichkeit<br />

energetischer Modernisierungsmaßnahmen. Die<br />

Eigentümer tragen die Lasten, die Mieter haben den<br />

Nutzen – und die Energieversorger reagieren auf geringere<br />

Verbräuche mit höheren Preisen. Eine denkbar<br />

unerfreuliche Situation für die Investoren, da ihnen<br />

jegliche Spielräume für Mieterhöhungen in den ohnehin<br />

angespannten regionalen Wohnungsmärkten<br />

verloren gehen.<br />

Die Zwickmühle für die Wohnungswirtschaft besteht<br />

darin, dass sie nicht nur gewillt ist, für den Klimaschutz<br />

zu investieren. Sie muss es auch, will sie lang-<br />

fristig am Markt bestehen. Zukunftsfähige Produkte<br />

anzubieten, heißt für Wohnungsbesitzer, ihre Bestände<br />

dem Zeitgeist und den geforderten Standards genügend<br />

auf Vordermann zu bringen. Das machen andere<br />

Branchen auch, zum Beispiel die Hersteller von Fernsehgeräten.<br />

Mit einigen gravierenden Unterschieden:<br />

Wenn ein innovatives TV-Gerät – selbstverständlich<br />

ohne staatlichen Zwang – auf den Markt kommt,<br />

schöpft allein der Hersteller die „Erfolgsprämie“ in<br />

Form tausendfacher Verkaufserlöse ab. Wenn die Wohnungswirtschaft<br />

jedoch eine den immer schärferen<br />

gesetzlichen Ansprüchen und den vielfältigen Kundenwünschen<br />

entsprechende Wohnung anbietet, verdient<br />

keineswegs sie an dieser Innovation. Sondern vor allem<br />

Mieter und Energiewirtschaft.<br />

Viele der professionellen Wohnungsunternehmen im<br />

<strong>vdw</strong> haben trotz dieses Dilemmas weitsichtig bereits<br />

Milliardenbeträge in die Verbesserung der Energieeffi -<br />

zienz von Gebäuden und Wohnungen gesteckt. Private<br />

Immobilienbesitzer hingegen sind vielfach restlos überfordert.<br />

Sie haben weder die fi nanziellen Möglichkeiten,<br />

das Fachwissen noch verfügen sie über die notwendigen<br />

Beratungsstrukturen. Hier droht unmittelbar und<br />

in direkter Nachbarschaft ein gewaltiger Qualitätsunterschied<br />

– zu Lasten ganzer Quartiere. In dieser vertrackten<br />

Situation verabschiedet sich die Bundespolitik<br />

aus der Verantwortung. Was immer so schön mit<br />

„Fordern und Fördern“ umschrieben war, ist zu einem<br />

schlichten „Nun macht mal!“ verkommen. Erst hatte<br />

die KfW die Zusagen in den Energieeffi zienz-Programmen<br />

ausgesetzt. Dies wurde mittlerweile zwar zurückgenommen,<br />

aber weiterhin steht die Ankündigung im<br />

Raum, im Bundeshaushalt 2010 nur noch 833 Millionen<br />

Euro für die CO 2 -Gebäudesanierung zur Verfügung<br />

zu stellen – nicht einmal mehr die Hälfte der Summe,<br />

die im vorigen Jahr vergeben wurde. Auch darüber soll<br />

bei der Energiekonferenz geredet werden.<br />

Im April folgen zwei weitere Veranstaltungen des<br />

<strong>vdw</strong>, die sicherlich auf großes Interesse stoßen werden.<br />

Die Einladungen zum 29. Zwischenahner Gespräch<br />

(u. a. mit Prof. Dr. Norbert Walter, ehemals Deutsche<br />

Bank) und zum Gemeinsamen Genossenschaftstag<br />

in Hamburg werden in den nächsten Tagen versandt.<br />

Auch das 101. Jahr des <strong>vdw</strong> verspricht, wieder interessant<br />

und vielfältig zu werden.

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