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952 Slalil und Eisen.Uebcr Spcisewasser - Reinigung.15. October 1895.ein autom atischer W ärm eregler, welcher die Aufgabebatte, Nachts bei Mangel an Abdampf durchZugabe frischen Dampfes die Tem peratur auf7 0° zu halten, nicht sicher arbeitete, da seineKraftäufserung zu gering war. Sein gelegentlichesNicbtfunctioniren hatte uns aber gezeigt, dafs dieW asserreinigung seiner Beihülfe gar nicht beduiftc.Der Apparat wurde später einfach abgeworfen.Dann m achte derVorwärm er durch seine schwierigeReinigung sehr viel Last und wurde später durcheinen Reineckenschen Gegenstrom-Vorwärmer, dersich sehr gut bewährte, ersetzt.Die Anlage ist heute jedenfalls eine derältesten W asserreinigungsanlagen ohne jeglichesFilter; sie besteht gegenwärtig, abgesehen vonAenderungen in Nebendingen, noch in ihrer ursprünglichenForm und arbeitet auch heute nochzur vollsten Zufriedenheit.Ich bin überzeugt, dafs, wenn der verstorbeneH r. Nösselt diese Anlage genau gekannt hätte,dann seine Vorliebe für Filteranlagen einen starkenStofs erlitten hätte; jedenfalls hätte er bei seinerallbekannten W ahrheitsliebe und Unparteilichkeitdie Reineckenschen Anlagen von seinem abfälligenUrtheil über die W asserreinigungsanlagen ohneFilter ausgenommen.Die Reinigungskosten stellen sich nach früherengelegentlichen Feststellungen auf Grund jahrelangfortgeführter genauester Berechnung auf1— 1 1j2 cj. für 1 cbm, wobei allerdings Löhnefür W artung nicht gerechnet sind, da, wie obendargelegt, die Reinigung eine besondere Bedienungnicht erfordert, sondern von dem sowie so notw endigen Personal mitbesorgt wird.Die Reinigung ist in all den 8 Jahren inihrer Gesammtheit noch niemals abgefcssen odergereinigt worden, nur der untere Reinwasserbehälter,in welchem sieh im m er noch Schlammabsetzt, ist im Laufe der Zeit etwa alle 2 biso Jahre gereinigt worden, dagegen machte derältere Vorwärmer, wie schon oben gesagt, vielLast. Die erheblichen Klagen des Hrn. Nösseltüber die N otw endigkeit der häufigen Reinigungseines Apparates sind mir unter diesen Umständenunerklärlich, wenn ich nicht annehme, dafs derApparat trotz seiner bedeutenden Gröfse undseines bedeutenden Inhaltes an einzelnen wichtigenStellen sehr fehlerhafte Abmessungen hat,oder dafs örtliche Ursachen die Veranlassung zudieser auffälligen Erscheinung geben.Ich mufs Hrn. Nösselt als ganz besonderesVerdienst anrechnen, dafs er die von ihm benutzte,in seiner Arbeit beschriebene, äufsersteinfache Methode der W asseruntersuchung derweiteren Oeffentlichkeit bekannt gem acht hat.Die Methode, welche zuerst von Wehrenpfennigangegeben w urde, ei füllt in der von Nösseltweiter ausgebildeten Form alle Bedürfnisse derP raxis, und wird ihr Bekanntwerden, dadurch,dafs sie jedem halbwegs intelligenten Menschenmöglich m acht, eine zuverlässige W asseruntersuchungin kürzester Zeit vorzunehmen, wohlmanchem Kesselbesitzer zu der Ueberzeugungverhelfen, dafs für seine Verhältnisse eine guteW asserreinigung besser ist, als das auf das schönsteangepriesene Geheimmittel. Dadurch dürften dieDampfkessel-Ueberwachungsvereine wohl fühlbareUnterstützung in ihrem ausdauernden Kampfegegen den Geheimmittelschwindel, welcher heutewieder mehr blüht als je, finden. Aus Dankbarkeitwerden dann wohl die Ueberwachungsvereinefür die Ausbreitung der einfachen Prüfungsmethodesorgen.Ueber die chemischen Grundlagen der W asserreinigungsfrage,insbesondere über den Grundsatz,dafs heute nur Aetznatron, Soda und Aetzkalkfür diese Reinigungszwecke in Frage kommen,gehe ich mit Hrn. N. völlig einig. Unser Auseinandergehenfängt erst bei dem m echanischenTheile, der Entfernung der gebildeten Schlam m ­flocken, an. Hr. N. hat mit Filtern gute Erfahrungengemacht, ich mit dem Aussaigerungsverfahren.Es unterliegt keinem Zweifel, dafs man, wennder chemische Theil des Verfahrens richtig gewähltist, mit Filterpressen den höchsten erreichbarenGrad der Reinheit erzielen kann. Ebensosicher ist aber, dafs dieser erreichbare Grad weitüber das Bedürfnifs der Praxis hinausgeht. W asliegt d ara n , wenn nach monatelangem Betriebedas Kesselwasser sich trübt und der Kessel einwenig Schlamm enthält? Thatsächlich bewirktdie oben beschriebene Anlage, und heute auchnoch viele andere und gröfsere bis zu 50 cbmLeistung in der Stunde, eine Reinigung, bei der95 $ der Kesselsteinbildner, ohne Benutzung vonFiltern, abgeschieden werden.Hr. Nösselt befindet sich übrigens bezüglichder kleinen Hülfsfilter an den Absetzanlagen ineinem ta tsä ch lic h en Irrthum , da Hr. Reineckenmeines Wissens nie Filter angewandt hat; auchdie neuen, grofsen Anlagen auf Zeche Zollvereinfür 50 cbm und auf Zeche Rheinpreufsen für50 cbm arbeiten tadellos ohne Filter, auch weifsich von Hrn. Grubenverwalter Pattberg aufRheinpreufsen, dafs die an der vorn beschriebenenalten Anlage zum Vorschein gekommenen Mängelhier bei letzterer Anlage vermieden sind. Insbesondereist auch ein kräftig wirkender W ärm e­regler in guter Thätigkeit.W as meines Erachtens Hrn. Nösselt zuseinem abweichenden Urtheil geführt hat, ist derUmstand, dafs er übersehen zu haben scheint,dafs nicht alle untersuchten Anlagen einen Kalksättigerhaben. Der Kalksättiger ist nach meinerMeinung derjenige Theil dieser Apparate, welcherhäufig zu Mifserfolgen Veranlassung gegeben hat.Trotzdem sehen viele Gonstructeure diesen Apparatals einen Vorzug ihrer Gonslruction an, weil siees für v o rteilh aft halten, in dem gesättigten Kalk­

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