»<strong>ABAKKANA</strong> –<strong>Wer</strong> <strong>Du</strong> <strong>wirklich</strong> <strong>bist</strong>!«e-<strong>Book</strong> von Bernd M. Schmid (Argon Avedias)»Prag im Frühling der Gegenwart des Jahres 2019«Vera saß wartend auf einem Stuhl im Eingangsbereich des Klosters des Heiligen Kliment in der Nähe desBüros von Pater Frantisek. Carina hatte sich für einen Moment auf die Toilette verabschiedet, als plötzlich dieTür des Büros aufging. Sie stand auf und sah den Pater –in Begleitung eines jungen Südländers, der schwarzgekleidet war und ein kurzärmliges Hemd mit einem weißen Priesterkragen trug – freudig winkend auf siezukommen.»Schön, dass sie da sind, Vera!«»Guten Tag, Pater Frantisek!« erwiderte Vera, während sie sich die Hände schüttelten.»Darf ich ihnen Paulo vorstellen. Er ist ein junger Student der »Regina Apostolorum« in Rom und ist hierein paar Tage zu Besuch.«»Guten Tag, Paulo.«»Guten Tag, Seniora.«»Liebe Vera. Wo ist denn ihre junge Freundin Carina? Konnte sie nicht kommen?«»Doch, doch. Sie musste sich nur für einen kleinen Moment entschuldigen. Sie wird gleich hier sein.« Verahatte den Satz kaum ausgesprochen, da kam Carina freudestrahlend um die Ecke und erblickte den jungenSüdländer aus ihrem Traum. Im gleichen Augenblick sah Paulo Carina um die Ecke kommen und erblickte diejunge Pragerin aus seinem Traum. Beide blieben wie versteinert stehen, blickten sich tief in die Augen undspürten diese unendlich tiefe Vertrautheit, diese einmalige Seelenverwandtschaft, dieses unbeschreiblicheGlücksgefühl, die Schmetterlinge in ihrem Bauch, diese einzigartige Gänsehaut, diese wohlig, warme Gefühl inihrem Körper,… während beide gleichzeitig der Lichtstrahl in ihrem Kopf traf und die bereits bekannte, sehrvertraute Stimme zu ihnen sprach:»Amares. Trebas. Die Epoche der Antwortlosen Zeit ist nun zu Ende. Vater hat euch wieder in derbewussten Welt vereint. In der unbewussten Welt, im Land Abakkana, hatte ich Euch schon vor vielenJahrhunderten in Sicherheit gebracht und beschützt und nun wird er sich auch in Zukunft auf Imbaraum Euch kümmern!«Das Ende der »Epoche der Antwortlosen Zeit« war gleichzeitig der Beginn der »Epoche der angewandtenWeisheit«. Eine Epoche, die den Beginn von etwas Neuem einläuten sollte…*Kontaktdaten: Bernd M. Schmid (Argon Avedias) • 07042 / 1 794 023 •a.avedias@email.de120
»<strong>ABAKKANA</strong> –<strong>Wer</strong> <strong>Du</strong> <strong>wirklich</strong> <strong>bist</strong>!«e-<strong>Book</strong> von Bernd M. Schmid (Argon Avedias)»Der Schatz des Aetas«Die Abakkaner konnten die Freunde bereits aus der Ferne erkennen, versammelten sich alle auf demDorfplatz, um ihnen einen herzlichen Empfang zu bereiten. Gallus war in der Zwischenzeit zu seinen Hühnerngeflogen, Capellas rannte über den Dorfplatz und machte freudige Bocksprünge, Feles lies sich von Amares –siewar sofort auf ihren Schoss gesprungen –den Bauch kraulen und Canus hatte zur Feier des Tages einen großenKnochen bekommen, mit dem er sich in seine Hütte zurückgezogen hatte. Trebas und Parvus brachten die alteHolztruhe wieder in ihren Keller…So vergingen zwei oder drei Jahre in Glück und Zufriedenheit, bis Aetas in einem Winter merkte, dass seinGedächtnis nicht mehr richtig funktionierte, dass ihm seine Beine nicht mehr richtig gehorchten und dass erimmer schwächer wurde. So saß er den ganzen Winter über nur noch in seinem Schaukelstuhl vor dem Ofen undsollte noch bis zum Frühling leben.An einem schönen, sonnigen Frühlingstag bekam er noch einmal Besuch von seinem alten Freund Trebasund Aetas fragte ihn: »Mein alter Freund. Bitte verrate mir das Geheimnis meines späten Glücks!«»Mein Freund.« antwortete Trebas. »<strong>Du</strong> hast ein gutes und anständiges Leben geführt. <strong>Du</strong> hast dich immerfür deine Familie eingesetzt und dich um sie gekümmert. Das ist das Geheimnis deines späten Glücks!«In dieser Nacht sollte Aetas zum letzten Mal einschlafen. Er hatte sich entschieden in die göttlicheUnendlichkeit aufzusteigen. Als ihn seine Tochter Filias am nächsten Morgen fand, musste sie von Herzen überden Verlust ihres geliebten Vaters weinen. In der Schublade seines Nachttischchens fand sie den Schlüssel deralten Truhe.Und so machte sie sich zusammen mit ihrem Mann Vagaris auf den Weg zu Trebas, um nach der Truhe zufragen. Trebas hatte, als er die Glocken läuten hörte und wusste, dass sie für Aetas läuten, die alte Truhezusammen mit seinem Bruder Parvus aus dem Keller geholt und waren bereits auf dem Weg zu Filias undVagaris. Sie trafen sich auf halbem Wege und Trebas übergab die alte Truhe an die Tochter des Aetas und ihrenMann.Zu Hause angekommen, öffneten sie die Truhe und fanden darin ein zusammengerolltes Pergament. Sieöffneten die Schlaufe, rollten das Papier auf und lasen:»<strong>Du</strong> sollst deinen Vaterund deine Mutter ehren!«Sie fielen sich in die Arme und fingen an zu weinen. Sie hatten die Botschaft des Trebas verstanden. Eswurde ihnen auch klar, dass die letzten Jahre, in denen die Familie wieder zusammen gefunden hatte, dieschönsten Jahre waren, die sie gemeinsam erlebt hatten.Bei den Festlichkeiten zu Ehren des Abschieds von Aetas reichte Vagaris dem Trebas die Hand, bedanktesich bei ihm und sie waren von diesem Tage an sehr gute Freunde…*Kontaktdaten: Bernd M. Schmid (Argon Avedias) • 07042 / 1 794 023 •a.avedias@email.de121