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ABAKKANA - Wer Du wirklich bist - e-Book - Zentaurio.com

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»<strong>ABAKKANA</strong> –<strong>Wer</strong> <strong>Du</strong> <strong>wirklich</strong> <strong>bist</strong>!«e-<strong>Book</strong> von Bernd M. Schmid (Argon Avedias)Die Medizinstudenten Hans und Alexander absolvierten vom 23. Juli bis 6. November des Jahres 1942 ihre»Front-Famulatur« in Russland. Nach ihrer Rückkehr schrieben sie ein fünftes Flugblatt, wobei sie erstmalsMatrizen und einen Vervielfältigungsapparat verwendeten und schätzungsweise sechs bis neuntausendExemplare davon herstellten, die nicht nur in München, sondern auch in Stuttgart, Freiburg, Köln, Berlin,Hamburg, Chemnitz, Salzburg und Wien auftauchten: »Der Krieg geht seinem sicheren Ende entgegen... Mitmathematischer Sicherheit führt Hitler das deutsche Volk in den Abgrund. Hitler kann den Krieg nichtgewinnen, nur noch verlängern... Sollen wir auf ewig das von aller Welt gehasste und ausgestoßene Volk sein?Nein! Darum trennt euch von dem nationalsozialistischen Untermenschentum! Beweist durch die Tat, dass ihranders denkt! Ein neuer Befreiungskrieg bricht an. Der bessere Teil des Volkes kämpft auf unserer Seite... Eineinseitiger preußischer Militarismus darf nie mehr zur Macht gelangen. Nur in großzügiger Zusammenarbeit deneuropäischen Völkern kann der Boden geschaffen werden, auf welchem ein neuer Aufbau möglich sein wird ...«Hauptmann Fritz Hartnagel schrieb am 17. Januar 1943 in Stalingrad, wo die dreihunderttausend Mannstarke 6. Armee am 22. November von der Roten Armee eingekesselt worden war: »Seit 8 Tagen sind wir bei30° Kälte im Freien gelegen, ohne eine Möglichkeit uns aufzuwärmen. Meine Truppe ist vollkommenaufgerieben. Ich selbst habe beide Hände erfroren, davon zwei Finger mit Erfrierungen 3. Grades... Ich weißnicht, wie nun alles weitergehen wird. Die Lage ist hier ziemlich hoffnungslos.« Sophie, die wusste, dass ihrFreund unter den Eingeschlossenen war, nahm am 25. Januar einen Zug nach Augsburg, um dort etwazweihundertfünfzig Briefe mit dem fünften Flugblatt aufzugeben. Zwei Tage später fuhr sie nach Stuttgart undwarf dort sechs bis siebenhundert Briefe ein.Mitte Februar 1943 schrieben Hans und Alexander im Schutz der <strong>Du</strong>nkelheit Parolen wie »Nieder mitHitler«, »Hitler der Massenmörder«, »Freiheit« an Hauswände in München.Das sechste Flugblatt wurde von Professor Kurt Huber entworfen, den die Mitglieder der »Weißen Rose« imWinter eingeweiht hatten. Darin hieß es: »In einem Staat rücksichtsloser Knebelung jeder freienMeinungsäußerung sind wir aufgewachsen. HJ, SA und SS haben uns in den fruchtbarsten Bildungsjahrenunseres Lebens zu uniformieren, zu revolutionieren, zu narkotisieren versucht. »Weltanschauliche Schulung«hieß die verächtliche Methode, das aufkeimende Selbstdenken und Selbstwerten in einem Nebel leerer Phrasenzu ersticken. Eine Führerauslese, wie sie teuflischer und zugleich bornierter nicht gedacht werden kann, ziehtihre künftigen Parteibonzen auf Ordensburgen zu gottlosen, schamlosen und gewissenlosen Ausbeutern undMordbuben heran, zur blinden, stupiden Führergefolgschaft.«Mit einem Koffer voll Flugblättern gingen Hans und Sophie am Morgen des 18. Februar 1943 in dieUniversität. Es war der Tag, an dem Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast zum »totalen Krieg« aufrief.Päckchenweise legten sie die Blätter auf Treppenabsätzen und Fensterbänken aus und Sophie warfunvorsichtigerweise eine Handvoll vom zweiten Stock in den Lichthof. Dabei wurden die Geschwister vomHausmeister Jakob Schmied beobachtet. Er zerrte Hans und Sophie in das Büro des national-sozialistischenRektors Walter Wüst, der sie zusammen mit dem Universitätssyndikus Ernst Haeffner verhörte und dann von derGestapo festnehmen ließ.Bald darauf verhaftete die Gestapo auch Willi Graf, Christoph Probst, Alexander Schmorell und anderePersonen, die zur »Weißen Rose« oder zu deren Umfeld gehörten. Sophie wurde in der MünchnerStaatspolizeileitstelle von Kriminalobersekretär Robert Mohr vernommen: »Es war unsere Überzeugung, dassder Krieg für Deutschland verloren ist und dass jedes Menschenleben, das für diesen verlorenen Krieg geopfertwird, umsonst ist! Besonders die Opfer, die Stalingrad forderte, bewogen uns, etwas gegen dieses, unsererAnsicht nach sinnlose, Blutvergießen zu unternehmen.«Am Ende der zwei Tage dauernden Vernehmung sagte sie: »Ich bin nach wie vor der Meinung, das Bestegetan zu haben, was ich gerade jetzt für mein Volk tun konnte. Ich bereue deshalb meine Handlungsweise nichtund will die Folgen, die mir aus meiner Handlungsweise erwachsen, auf mich nehmen.«Kontaktdaten: Bernd M. Schmid (Argon Avedias) • 07042 / 1 794 023 •a.avedias@email.de63

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