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StadtSpäher in hagen - Wüstenrot Stiftung

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Elisabeth Beregow, o. T., 2012,Bleistift auf Papier, 21 x 30 cmSandra Opitz, o. T., 2012,Bleistift auf Papier, 42 x 60 cmMenschen vieldeutiger und <strong>in</strong>tensiver wahr. Die Beschäftigung und genaue Beobachtunge<strong>in</strong>es Bildgegenstands wirkt Schematismen entgegen. Der Umgang mit D<strong>in</strong>gen und ihremRaum führt zu größerer Differenzierung der Formen, der Farben und der Stofflichkeit. DieseArt der Wirklichkeitserfahrung erweitert das Form-Repertoire und unterstützt die Logikdes Bildgegenstands. Es geht also nicht um gedankenloses Ab-Zeichnen, um e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e,wünschenswerte Lösung e<strong>in</strong>es zeichnerischen Problems. Vielmehr entstehen subjektiveBilder, denn das Zeichnen bedeutet jedes Mal e<strong>in</strong>en Prozess geistiger Ause<strong>in</strong>andersetzung.Der Zeichnende muss sich Gedanken zum D<strong>in</strong>g, über se<strong>in</strong> Interesse an ihm und se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellungdeutlich machen. Beim Prozess der Formf<strong>in</strong>dung erwächst dem Zeichnenden Erkenntnis,über die zeichnerische Aneignung kann er die Sache begreifen. Der Zeichnendeentwickelt e<strong>in</strong>e eigene Sprache und se<strong>in</strong> eigenes Anliegen.Neben der sachlichen Annäherung war der Prozess des Zeichnens häufig von zentraler Bedeutung:der tastende und gleichzeitig gespannte Strich, die Suche nach e<strong>in</strong>er eigenen Ordnungoder e<strong>in</strong>em System, die Herstellung e<strong>in</strong>er offenen, nicht kalkulierten Komposition, dasAktivieren des Leerraums, das Erwägen e<strong>in</strong>es Farbe<strong>in</strong>satzes (ohne lediglich zu kolorieren),das R<strong>in</strong>gen um die Illusion von Tiefenräumlichkeit auf der Papierfläche oder der Wunschnach künstlerischem Witz und spielerischer Veränderung der sichtbaren Welt durch eigeneAssoziationen und körperliche Erlebnisse.Viele Projektteilnehmer/<strong>in</strong>nen arbeiteten direkt vor Ort. Nach oft langer Raum-Erkundungund zähem Selbst-Befragen fand sich e<strong>in</strong> Betrachterstandpunkt. Dieser konnte ohne Problemewieder verändert werden, um den F<strong>in</strong>dungs- und Verdichtungsprozess e<strong>in</strong>er Arbeitvoran zu treiben. Andere Zeichner/<strong>in</strong>nen brauchten die räumliche und zeitliche Distanzund setzten umfangreiches, eigenes Fotomaterial e<strong>in</strong>, um Zeichnung, Druckverfahren oder19

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