StadtSpäher in hagen - Wüstenrot Stiftung

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ihrer Bewohner ist die Geschichte von Karl Ernst Osthaus aus Hagen verortet. Seine wichtigstenMaßnahmen: Fortbildungsangebote, Künstlerförderung, Museumsbau, innovativeStadtplanung mit technisch und künstlerisch modernstem Wohnungsbau für hochgestelltePersönlichkeiten, aber auch für die Arbeiter einer Textilfabrik, wie auch das Zusammentragenvon Kunstwerken aus aller Welt und eine sehr umfangreiche, unermüdliche schriftlicheAuseinandersetzung mit den Problemen seiner Industriestadt.So wie er sich um eine ganzheitliche Auseinandersetzung mit seiner Heimatstadt bemühte,bildete auch der methodische Zugriff der Unterrichtsreihe einen vielgestaltigen Zugang zumVerständnis der Gewordenheit des eigenen Orts wie auch des eigenen Landes (und Kontinents).Im Zusammenhang mit der Unterrichtsreihe wurden folgende Facharbeiten erstellt:■ Die Fleyer Straße im Wandel der Zeiten. Veränderungen im Umfeld der FleyerStraße im Kontext der Entwicklung der Stadt Hagen bis 1930 (wurde inzwischenbeim Historischen Verein der Stadt Hagen im Jahrbuch 2012 veröffentlicht).■ Milly Steger, die Reformatorin der schematischen Geschlechterideologie?Dargestellt am Beispiel des „Hagener Theaterskandals“.■ Der Münchner Architekt Richard Riemerschmid und der Bau der ArbeitersiedlungWalddorfstraße in Hagen, 1908.Ausgewählte Literatur> Ralf Blank / Stephanie Marra / Gerhard E.Sollbach: Hagen. Geschichte einer Großstadtund ihrer Region, Essen 2008> Karl Schlögel: Im Raume lesen wir die Zeit.Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik,3. Aufl., Frankfurt am Main 2009AnmerkungDie Vorgaben für das Abitur in Nordrhein-Westfalen umfassen folgende Themenbereiche:Nationalstaatsgedanke und Nationalismus in Europa (Idee und Problematik des Nationsbegriffs;Bedeutung der Napoleonischen Kriege für den Nationalstaatsgedanken am BeispielDeutschlands und eines weiteren Landes; „Einheit und Freiheit“ in der deutschen Revolution1848/49; Reichsgründung von oben: innen- und außenpolitische Grundlagen desDeutschen Kaiserreichs), Zweite Industrielle Revolution (technischer Fortschritt und sozioökonomischeVeränderungen) und imperialistische Expansion (Deutschland, Großbritannien,USA) 1880 – 1914.Der Europarat erarbeitet zur Zeit ein Curriculum für den Geschichtsunterricht in seinen47 Mitgliedsländern: Shared Histories for a Europe without dividing Lines, in dem dieIndustrialisierung als eines der verbindenden Themen bearbeitet wird.55
Gerhard Dohmann und Sabine VonnahmeDer Projektkurs „Stadtspäher“ – einfachübergreifendes Projekt im Rahmender neuen QualifikationsphaseDie Neuorganisation der Qualifikationsphase im Rahmen der Kürzung der gymnasialenSchullaufbahn auf acht Jahre (G 8) ermöglichte erstmals das Angebot von fachübergreifendangelegten Projektkursen, welche über zwei Halbjahre gewählt und mit einer schriftlichenAbschlussarbeit vertieft werden sollen. Die neue Kursform bot den Anlass, das sowohlkunstgeschichtlich, regionalgeschichtlich als auch architekturgeschichtlich interessante undbedeutsame Thema des Hagener Impulses in Zusammenarbeit mit der Technischen UniversitätDortmund und der Wüstenrot Stiftung aus den fachspezifischen Perspektiven Kunstund Geschichte zu erarbeiten. Bereits bei der Vorstellung des Projekts zeigte sich seitens derSchülerinnen und Schüler eine ungewöhnlich große Resonanz und ein breites Interessensspektrum,so dass diese vielfältigen Wünsche konstruktiv in die Planung einbezogen werdenkonnten.Die Projektgruppe bestand aus 17 Teilnehmern, zwölf Schülerinnen und fünf Schülern, wobeihistorische Interessensschwerpunkte eher von den Schülern, kunstgeschichtliche bzw.künstlerische eher von den Schülerinnen genannt wurden.Der Unterricht begann zunächst mit einer systematischen Erarbeitung der Biografie sowieder kulturgeschichtlichen Schriften Karl Ernst Osthaus’, dessen vielfältige kulturgeschichtlicheStudien in Gruppenarbeit vorgestellt wurden. Bei der anschließenden Sichtung derarchitektonischen Zeugnisse dieser für Hagen so bedeutenden Persönlichkeit übte sich dieGruppe erstmals in der Tätigkeit des „Spazierenguckens“ und gewann nicht nur neue Blickwinkelauf Vertrautes, sondern auch die Einsicht, dass Erspähtes mittels optimierten Zeichentechnikenin den Projektbüchern als Skizze festgehalten werden konnte. Das Projektbuchwuchs daher im Laufe der zwei Halbjahre für jede/n einzelne/n Schüler/in zu einersehr persönlich angelegten Dokumentation zeichnerisch festgehaltener Eindrücke und dendazugehörenden Informationen.Neben den theoretischen Schriften Osthaus’ wurden in den Außenterminen immer wiederdie baugeschichtlichen Quellen besichtigt – so etwa das Milly-Steger-Haus und das Thorn-Prikker-Haus am Stirnband sowie der Hohenhof, darüber hinaus die Häuser am Goldberg(Springmann-Villa, Gärtnerei am Goldberg) sowie natürlich das Herzstück der museumsdidaktischenAnliegen von Osthaus, das heutige Osthaus Museum (früher Museum Folkwang).Bei den Besichtigungen und dem Spähen in den eigentlich bekannten heimischenRegionen gewannen viele Schüler ein spürbar neues Verhältnis zu „ihrer“ Stadt, das sie auchals besonderen Gewinn aus der Projektarbeit bezeichneten.56Im zweiten Halbjahr beschäftigte sich die Projektgruppe mit dem kulturgeschichtlichenHintergrund der Moderne, besichtigte etwa im Rahmen der kunstgeschichtlichen Sequenz
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